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Freund hat schlimme Zwangsgedanken. Psychisches Problem?

xKitty

Mitglied
Mein Freund und ich sind seit drei Jahren zusammen.
Er hat mir nun vor kurzem erzählt, dass er einige schlimme Zwangsgedanken hat. In denen dreht es sich darum jemanden also eine unbestimmte Person zu töten.
Diese Gedanken hat er nicht oft sagt er.
Ich habe mich immer gefragt wieso er so komisch wurde, weil ich so gerne Crime Sendungen schaue auf Vox und tlc etc.
Er will dann sofort umschalten also er kann sowas gar nicht ertragen. Ich hab umgeschaltet ok aber mir nichts besonderes gedacht. Auch wenn ich über einen schlimmen Fall rede, der in den Nachrichten erläutert wurde will er immer das Gespräch abbrechen. Ich dachte er ist da einfach empfindlich. Jetzt hat er mir wie gesagt erzählt, dass er bei solchen Themen immer wieder diese Gedanken bekommt.
Er schien sofort besorgt und sagte mir dass er so etwas nie tun würde aber diese Gedanken nun mal da wären.
Ich sollte auch keine Angst haben er würde mich lieben. Ich habe auch keine Angst und kenne mich nur zu gut mit Zwangsgedanken aus. Er meinte es hätte damals angefangen als er als Jugendlicher Marihuana gekifft hätte einige Jahre und dann bekam er diese Gedanken. Die hören halt bis heute nicht auf. Er ist jetzt 30.
Ich habe keine Angst vor ihm ich will ihm nur helfen. Ich bin selbst psychisch krank und dieses Thema versucht er auch immer abzubrechen wenn ich darüber reden will.
Ich habe schwere Depressionen, eine Angststörung und wohl auch Borderline.
Dann sagt er immer jedem geht es mal schlecht und ich solle mich einfach bisschen zusammenreißen. Das verletzt mich immer sehr. Wenn ich das könnte wäre mein Leben nicht so.
Was sind das für Gedanken und was bedeuten sie ? Sind das einfache Zwangsgedanken?
Er hatte sehr viel Stress in seinem frühen Leben. Er ist mit 20 Vater von Zwillingen geworden und war jahrelang mit der Mutter der Kinder verheiratet.
Ich will ihm helfen aber über solche Gedanken habe ich nie etwas gehört.
 

cucaracha

Urgestein
Ich vermute, dass seine Gedanken mit seiner Kindheit in Zusammenhang stehen.Vielleicht hat ihn früher mal eine Person sehr gequält.

Es ist wichtig, dass er sich solche Filme nicht ansieht, welche ihn triggern könnten.
Er sollte sich einen sympathischen Therapeuten suchen, der sich mit dieser Thematik auskennt.
 
R

Rainbow_Lotus

Gast
Oh je, Kitty, dein Freund hat ein sehr ernsthaftes Problem.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Mord-Gedanken gegen einen bestimmten Menschen, ob gerechtfertigt oder nicht, mit den Jahren nicht besser werden.

Auch ich hatte Mordgedanken, gegen meinen Vater. Er hat mir das Leben 20 Jahre zur Hölle gemacht, und mir auch, nachdem ich räumliche Distanz zwischen uns gebracht habe, viele Steine in den Weg gelegt. Ich habe ihn dafür gehasst, wollte ihn dafür büßen lassen.

Irgendwann hatte ich mich dann so weit von meinem alten Leben entfernt, dass ich dachte, dass ich darüber hinweg sei, aber von wegen:

Vor einigen Jahren, mehr als zehn Jahre nach meinem Auszug, waren wir alle gemeinsam im Urlaub, und er hat sich so erbärmlich und armselig verhalten, dass mein Bewusstsein abgeschaltet hat, ich ausgerastet und auf ihn losgegangen bin. Dabei bin ich mittlerweile ein friedlicher, harmonischer Mensch.
Dies belastet die Familie bis heute.

Seitdem habe ich gelernt, dass die Zeit eben nicht alle Wunden heilt, und dass man seine Dämonen bewusst zulassen und therapieren muss, damit sie nicht irgendwann herausbrechen, und Unschuldige verletzen.
Zumal, und auch dies habe ich auf die schmerzhafte Art lernen müssen, Schmerz nicht vergeht oder besser wird, nur weil man ihn ignoriert oder verdrängt, sondern immer wieder an die Oberfläche zurückkehrt, bis man sich ihm gestellt hat...


Was dein Freund über deinen Zustand sagt, dass du dich "zusammenreißen" sollst, wenn es dir schlecht geht,finde ich unglaublich unsensibel und rücksichtslos!
Depression ist eine sehr reale, sehr belastende Krankheit, die wirklich jedem Menschen das Leben zur Hölle machen kann, und gerade in einer Partnerschaft braucht man dieses Verständnis und die Rücksicht von seinem Partner, sonst wird die eigene Krankheit zu einem doppelten Problem, und dies kann auf Dauer keine Partnerschaft stemmen.
Ich rate dir sehr, mit deinem Freund sehr offen darüber zu reden, wie sehr sein Verhalten dich verletzt, und wie schlimm es für dich ist, dass dir deine Krankheit, für die du absolut nichts kannst, und die dich sehr belastet, zum Vorwurf gemacht wird. Dass du dir vielmehr wünschen würdest, dass er dir zur Seite steht, wenn du schwach und verletzbar bist.
Aber auch, wenn es denn so ist, dass die Beziehung auf Dauer keine Zukunft hat, wenn er nicht zumindest Verständnis für deine Situation aufbringen kann...


Liebe Grüße
 

xKitty

Mitglied
Oh je, Kitty, dein Freund hat ein sehr ernsthaftes Problem.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Mord-Gedanken gegen einen bestimmten Menschen, ob gerechtfertigt oder nicht, mit den Jahren nicht besser werden.

Auch ich hatte Mordgedanken, gegen meinen Vater. Er hat mir das Leben 20 Jahre zur Hölle gemacht, und mir auch, nachdem ich räumliche Distanz zwischen uns gebracht habe, viele Steine in den Weg gelegt. Ich habe ihn dafür gehasst, wollte ihn dafür büßen lassen.

Irgendwann hatte ich mich dann so weit von meinem alten Leben entfernt, dass ich dachte, dass ich darüber hinweg sei, aber von wegen:

Vor einigen Jahren, mehr als zehn Jahre nach meinem Auszug, waren wir alle gemeinsam im Urlaub, und er hat sich so erbärmlich und armselig verhalten, dass mein Bewusstsein abgeschaltet hat, ich ausgerastet und auf ihn losgegangen bin. Dabei bin ich mittlerweile ein friedlicher, harmonischer Mensch.
Dies belastet die Familie bis heute.

Seitdem habe ich gelernt, dass die Zeit eben nicht alle Wunden heilt, und dass man seine Dämonen bewusst zulassen und therapieren muss, damit sie nicht irgendwann herausbrechen, und Unschuldige verletzen.
Zumal, und auch dies habe ich auf die schmerzhafte Art lernen müssen, Schmerz nicht vergeht oder besser wird, nur weil man ihn ignoriert oder verdrängt, sondern immer wieder an die Oberfläche zurückkehrt, bis man sich ihm gestellt hat...


Was dein Freund über deinen Zustand sagt, dass du dich "zusammenreißen" sollst, wenn es dir schlecht geht,finde ich unglaublich unsensibel und rücksichtslos!
Depression ist eine sehr reale, sehr belastende Krankheit, die wirklich jedem Menschen das Leben zur Hölle machen kann, und gerade in einer Partnerschaft braucht man dieses Verständnis und die Rücksicht von seinem Partner, sonst wird die eigene Krankheit zu einem doppelten Problem, und dies kann auf Dauer keine Partnerschaft stemmen.
Ich rate dir sehr, mit deinem Freund sehr offen darüber zu reden, wie sehr sein Verhalten dich verletzt, und wie schlimm es für dich ist, dass dir deine Krankheit, für die du absolut nichts kannst, und die dich sehr belastet, zum Vorwurf gemacht wird. Dass du dir vielmehr wünschen würdest, dass er dir zur Seite steht, wenn du schwach und verletzbar bist.
Aber auch, wenn es denn so ist, dass die Beziehung auf Dauer keine Zukunft hat, wenn er nicht zumindest Verständnis für deine Situation aufbringen kann...


Liebe Grüße

Er hat ja im Gegensatz dazu jedoch Mordgedanken gegenüber keiner bestimmten Person. Er hat mir auch total oft versichert, dass ich keine Angst vor ihm haben soll. Das habe ich aber auch nicht.
Vielleicht habe ich da wegen meiner Krankheit auch Verständnis, dass man nicht alle Gedankengänge kontrollieren kann.
Vielleicht sagt er dass aber nur und hat diese Gedanken gegen bestimmte Personen.
Ich weiß nur dass sein Vater sehr impulsiv war in der Kindheit. Viel Geschrei und übertriebene Bestrafungen, bei Dingen die man anders hätte regeln können.
Ich würde zbs meine Kindheit nicht als schlimm bezeichnen, aber zu meinem Vater habe ich ein sehr schlechtes Verhältnis. Er hat mich sozusagen aus seinem LEBEN gestrichen, da ich als einzige laut sagte was er in unserer Familie kaputt machte.
Mein Vater schlug und trank aber trotzdem würde ich ihm nie den Tod wünschen. Trotz aller Dinge die er tut, liebe ich ihn als meinen Vater. Auch wenn er diese Liebe nicht verdient hat. Naja Menschen sind nun mal anders.
Er hat sich nun viele Charakterzüge seines Vaters angeeignet. Er ist impulsiv und meckert an jeder Kleinigkeit Rum. Redet nicht gern über seine Probleme.
Ich brauche das Reden jedoch bei meiner Erkrankung, vorallem das Reden mit meinem Freund.
Es kann sein dass er mir auch nicht alles erzählt.
Ich kann es nur nicht ausstehen wenn ich ihm etwas aus meinem familiären Umfeld erzähle aus der Vergangenheit oder von meiner Krankheit rede, dass er dann auch sagt ja bei mir wars auch nicht leicht oder du musst dich halt aufrappeln.
Nicht jeder kann das verstehen aber bei einer schweren Depression kann man sich nicht mehr aufrappeln.
Ich verstehe ihn ja auch und höre zu. Aber er will das alles gar nicht hören was mich bedrückt und dann bin ich wieder faul und hysterisch.
 

cucaracha

Urgestein
Wenn er zu keiner Therapie bereit ist und auch nicht sein Problem bearbeiten möchte...würde ich mich trennen.
Ihr könntet auch gemeinsam eine Therapie machen,damit er sich leichter überwinden kann.
 

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