S
Sara55432
Gast
Guten Abend Zusammen,
ich bin neu hier und habe aktiv nach einem Forum gesucht, wo ich meine Sorgen erklären und niederschreiben kann, was mir passiert ist. Zu mir, ich heiße Sara und bin 26 Jahre alt.
Ob mein Anliegen hier jetzt so gut rein passt, weiß ich nicht, aber es beinhaltet sowohl Familie, als auch Trauer.
Aktuell liege ich im Krankenhaus, da ich eine frühe Fehlgeburt in der 8. SSW hatte. Die Ärzte haben mir geraten, das restliche Gewebe ausschaben zu lassen, da es über den natürlichen Weg zu Komplikationen kommen könnte.
Es ist schon sehr schwer, mich damit abzufinden, dass es mein Baby nicht geben wird, aber ich komme relativ gut damit klar, da ich mir sage, dass es der natürliche Lauf der Dinge ist. Vielleicht war das Erbgut nicht einwandfrei und Mutternatur hat sich dazu entschlossen, dem kleinen Geschöpf kein Leben zu schenken. Dieser Gedanke tröstet mich doch tatsächlich ein wenig. Wenn ich es mir so zurechtlege ist es für mich gefühlsmäßig auszuhalten.
Was mich sehr viele Tränen kostet ist die aktuelle Lage in der sich die Beziehung zu meinem Partner befindet.
Wir beide sind nun seit fünf Monaten ein Paar. Die Schwangerschaft war geplant und mein Partner ist 34 Jahre alt. Ich weiß, viele werden sagen „um Gottes Willen, das ist doch viel zu früh!“
Und das noch nicht Mal zu unrecht. Aber wir beide wollten es so und waren uns beide auch im Klaren, was das bedeutet und mit sich bringt. Dazu möchte ich sagen, dass mein Partner einen zweijährigen Sohn aus seiner vorherigen Beziehung hat. Seine Ex-Freundin und er haben ein wöchentliches Wechselmodel, was auch wirklich sehr gut klappt. Die zwei sind jetzt seit gut zwei Jahren auseinander. Leider gab es zwischen den beiden einen kleinen Rosenkrieg, der aber mittlerweile größtenteils wieder geschlichtet ist. Der Kleine macht glücklicherweise eine tolle Entwicklung und hat es bei beiden sehr gut und fühlt sich augenscheinlich auch sehr wohl. Ich komme auch sehr gut mit seinem Sohn zurecht und habe ihn sehr ins Herz geschlossen.
Für uns beide war klar, dass wir zusammen eine Familie gründen wollen, weshalb wir aktiv da dran gearbeitet haben. Er war wirklich Feuer und Flamme und hat mir immer wieder gesagt, dass er unbedingt eine Familie mit mir möchte. Es hat genau zwei Monate gedauert, bis es geklappt hat. Wir beide sind gar nicht davon ausgegangen, dass es so schnell funktioniert, weshalb wir super baff waren. Ich war so glücklich, als ich den positiven Schwangerschaftstest in den Händen hielt. Meinem Partner habe ich die Mitteilung persönlich überbracht und er war extrem überrumpelt. Er sagte aber, er freut sich da drüber. Ganz konnte ich ihm seine Freude aber nicht abnehmen, da er es einfach nicht richtig rüber gebracht hat.
Aber gut, ich habe mir gedacht, dass das wahrscheinlich schon noch kommt, er braucht nur noch ein wenig Zeit, um es wirklich zu realisieren.
Aber auch die Wochen danach ist seine Freude demgegenüber nicht gewachsen. Er hat immer von Problemen gesprochen, die auf einen zukommen, sowohl in der Schwangerschaft und auch, wenn das Kind erst einmal da ist. Das war so in seiner vorherigen Beziehung. Mir ist bewusst, dass sich vieles ändern wird und auch, dass es anstrengend wird und auch Probleme aufkommen werden. Natürlich kann ich dazu noch wenig sagen, da ich selbst noch nicht in der Situation war, aber nichtsdestotrotz freute ich mich einfach. Auf alles. Auf die Schwangerschaft, auf das Baby, auf die Zeit. Ich möchte das alles auf mich zukommen lassen und nicht ständig darüber nachdenken müssen, was alles für Probleme kommen könnten. Ich möchte jetzt keineswegs damit andeuten, dass ich mir keine Gedanken darüber mache und mich auch nicht vorbereite. Aber dieses super negative hat mich sehr gestört, das habe ich ihm auch gesagt. Auch, dass ich nicht seine Ex-Freundin bin. Wir werden wahrscheinlich Probleme haben, aber die werden wieder ganz anders sein als in seiner letzten Beziehung.
Weshalb solch ein Gefühlschaos in mir herrscht hat auch mit der letzten Aktion zu tun.
Letzten Samstag Abend ist er schon ein wenig eher ins Bett gegangen, da er sehr müde war. Ich blieb noch wach, da ich am Mittag ein Powernap gehalten habe und ich noch super fit war.
Im Verlauf des abends habe ich festgestellt, dass ich Unterleibschmerzen bekomme, die immer schlimmer wurden. Als ich zur Toilette ging, kam der große Schock. Es kam schwallweise frisches Blut aus mir geschossen. Ich war komplett panisch, der Boden wurde mir unter meinen Füßen weggezogen und ich wusste nicht, was ich als erstes machen sollte, aber zu dem Zeitpunkt habe ich natürlich schon das schlimmste befürchtet. Nachdem ich fix gegoogelt habe, was man jetzt machen muss, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich ins Krankenhaus muss.
Also habe ich meinen Partner geweckt und ihm geschildert, was passiert ist.
Die Reaktion von ihm hat mich völlig verwirrt. Er hat lediglich gesagt „wenn es eine Fehlgeburt ist, musst Du doch nicht ins Krankenhaus. Die Natur regelt das schon. Aber das musst Du wissen.“ Es war keine Gefühlsregung zu verspüren, die mit vermittelt hat, dass er gerade besorgt ist und ich habe mich auch einfach nicht verstanden und ernst genommen gefühlt. Für mich stand aber fest, ich muss abklären lassen, woher die Blutung kommt. Ob mit oder ohne ihn.
Als einzige Regung, die er mir noch mitgeteilt hat, war, er hatte bei dem Krankenhaus angerufen um abzuklären, ob ich einfach so kommen kann und wo ich mich melden muss. Aufgrund von Corona dürfte ich nur alleine zum Krankenhaus kommen. Zu dem Zeitpunkt war sein Sohn bei uns, was das ganze noch weiter verkompliziert hat.
Aber in dem Moment war mir alles egal, ich wollte nur noch zum Krankenhaus und wissen, was diese Blutung bedeutet.
Danach habe ich noch einen Schmatzer von ihm bekommen und er ist wieder zurück ins Bett gewatschelt.
Ich habe mich so extrem allein gelassen gefühlt. Sowohl mit meiner Sorge, als auch der großen Angst.
Als ich meine Mutter angerufen habe, habe ich deutlich mehr Gefühl wahrgenommen. Meine Eltern waren beide völlig aus dem Häuschen und haben sich große Sorgen gemacht. Das hat mir in dem Moment auf jeden Fall die Sorge genommen, dass ich übertreibe oder zu besorgt bin. Hinzu kommt noch, dass die Fahrt zum Krankenhaus eine reinste Katastrophe war. Mein Auto war komplett vereist und es hat erst einmal zehn Minuten gedauert, bis das Auto frei war, zudem waren die Straßen super glatt. Ich musste mich sehr konzentrieren, was mir in der Situation super schwer gefallen ist.
Im Krankenhaus angekommen ging alles sehr schnell. Nach einer Stunde stand fest, dass ich im Krankenhaus zur Beobachtung bleiben müsste, da nicht genau feststand, ob es eine Eileiterschwangerschaft oder eine frühe Fehlgeburt ist.
Als ich meinen Partner direkt danach angerufen habe, war klar, er ist am schlafen. Ich konnte mir nicht erklären, wie er jetzt schlafen konnte! Das hat mir aber einfach wieder bestätigt, dass er die Situation ganz falsch eingeschätzt hat. Ich war wirklich am Boden. Zum Glück haben meine Eltern meinen Anruf schon erwartet und mich getröstet. Ich glaube nicht, dass ich mich selber hätte beruhigen können.
Erst um 03:00 Uhr ist meinem Partner mal aufgefallen, dass ich noch nicht zurück bin und hat sich dann wohl doch Sorgen gemacht.
Das gleiche heute wieder in grün. Heute war die Operation und eigentlich sollte ich heute entlassen werden. Aber da ich erst um 17:30 Uhr die Operation hatte, war ich erst um 18:30 Uhr mit allem durch und wieder wach.
Mein Partner sollte mich dann nach der Entlassung abholen. Aufgrund eines Notfalls konnte der behandelnde Arzt noch keine Papiere anfertigen und mit mir noch kein Schlussgespräch führen.
Als es dann 20:30 Uhr war, habe ich meinen Partner angerufen, um alles abzuklären und um in Erwägung zu ziehen, die Nacht noch im Krankenhaus zu bleiben, da ich nicht genau abschätzen kann, wann der Arzt und die Papiere kommen. Habe ich ihn erreicht? Fehlanzeige. Er lag zusammen mit seinem Sohn im Bett und hat wieder einmal geschlafen. Ich fühle mich einfach nicht wichtig, nicht ernst genommen und irgendwie immer und immer wieder an zweiter Stelle. Ich habe das auch schon vom Krankenhaus aus telefonisch angesprochen, aber so wirklich konnte er nicht verstehen, dass ich mich von ihm nicht ernst genommen gefühlt habe. Er glaubt, er habe in dem Moment genau richtig gehandelt.
Mein Partner ist ein wirklich wunderbarer Papa. Er macht und tut wirklich alles für seinen Kleinen und das ist auch toll mit anzusehen.
Wenn ich überlege, wie er mit seinem Sohn umgeht und wie er in Bezug auf die Schwangerschaft reagiert hat und seine Reaktion jetzt war, kommt bei mir der Gedanke auf, dass mein Kind und ich niemals diese Stufe erreichen werden, die sein Sohn bei ihm hat. Ich habe das Gefühl, es gibt ihn und seinen Sohn und dann würde es unser Kind und mich geben, sodass wir quasi immer den 2. Platz belegen. Zudem nennt er nur sehr selten die „wir“ Form. Zum Beispiel hieß es sehr häufig, Du bist schwanger, das musst Du wissen. Oder wenn es darum ging, ein neues Auto zu kaufen. Es ist dann mein Auto und nicht unser Auto.
Ich werde das Gefühl nicht los, dass er für das alles noch nicht bereit ist, auch wenn er vorgibt, es zu sein.
Es tut sehr gut, das alles mal niederzuschreiben. Vielleicht habt ihr ja auch eine Meinung zu dem Ganzen und teilt diese mir mit.
Ich weiß aktuell nicht, was ich machen soll.
Mir ist bewusst, dass ich das alles noch mit meinem Partner besprechen muss. Nur habe ich aktuell solch ein Gefühlschaos und ich kann in diesem Zusammenhang keinen richtigen Gedanken fassen, dass ich mir erst einmal klar werden muss, wie ich weiter vorgehe und was das alles für mich bedeutet.
Danke für eure Aufmerksamkeit und eure Geduld beim lesen. Tut mir sehr leid, für den super lange Text.
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend und eine wunderschöne Vorweihnachtszeit!
Lieben Gruß
Sara
ich bin neu hier und habe aktiv nach einem Forum gesucht, wo ich meine Sorgen erklären und niederschreiben kann, was mir passiert ist. Zu mir, ich heiße Sara und bin 26 Jahre alt.
Ob mein Anliegen hier jetzt so gut rein passt, weiß ich nicht, aber es beinhaltet sowohl Familie, als auch Trauer.
Aktuell liege ich im Krankenhaus, da ich eine frühe Fehlgeburt in der 8. SSW hatte. Die Ärzte haben mir geraten, das restliche Gewebe ausschaben zu lassen, da es über den natürlichen Weg zu Komplikationen kommen könnte.
Es ist schon sehr schwer, mich damit abzufinden, dass es mein Baby nicht geben wird, aber ich komme relativ gut damit klar, da ich mir sage, dass es der natürliche Lauf der Dinge ist. Vielleicht war das Erbgut nicht einwandfrei und Mutternatur hat sich dazu entschlossen, dem kleinen Geschöpf kein Leben zu schenken. Dieser Gedanke tröstet mich doch tatsächlich ein wenig. Wenn ich es mir so zurechtlege ist es für mich gefühlsmäßig auszuhalten.
Was mich sehr viele Tränen kostet ist die aktuelle Lage in der sich die Beziehung zu meinem Partner befindet.
Wir beide sind nun seit fünf Monaten ein Paar. Die Schwangerschaft war geplant und mein Partner ist 34 Jahre alt. Ich weiß, viele werden sagen „um Gottes Willen, das ist doch viel zu früh!“
Und das noch nicht Mal zu unrecht. Aber wir beide wollten es so und waren uns beide auch im Klaren, was das bedeutet und mit sich bringt. Dazu möchte ich sagen, dass mein Partner einen zweijährigen Sohn aus seiner vorherigen Beziehung hat. Seine Ex-Freundin und er haben ein wöchentliches Wechselmodel, was auch wirklich sehr gut klappt. Die zwei sind jetzt seit gut zwei Jahren auseinander. Leider gab es zwischen den beiden einen kleinen Rosenkrieg, der aber mittlerweile größtenteils wieder geschlichtet ist. Der Kleine macht glücklicherweise eine tolle Entwicklung und hat es bei beiden sehr gut und fühlt sich augenscheinlich auch sehr wohl. Ich komme auch sehr gut mit seinem Sohn zurecht und habe ihn sehr ins Herz geschlossen.
Für uns beide war klar, dass wir zusammen eine Familie gründen wollen, weshalb wir aktiv da dran gearbeitet haben. Er war wirklich Feuer und Flamme und hat mir immer wieder gesagt, dass er unbedingt eine Familie mit mir möchte. Es hat genau zwei Monate gedauert, bis es geklappt hat. Wir beide sind gar nicht davon ausgegangen, dass es so schnell funktioniert, weshalb wir super baff waren. Ich war so glücklich, als ich den positiven Schwangerschaftstest in den Händen hielt. Meinem Partner habe ich die Mitteilung persönlich überbracht und er war extrem überrumpelt. Er sagte aber, er freut sich da drüber. Ganz konnte ich ihm seine Freude aber nicht abnehmen, da er es einfach nicht richtig rüber gebracht hat.
Aber gut, ich habe mir gedacht, dass das wahrscheinlich schon noch kommt, er braucht nur noch ein wenig Zeit, um es wirklich zu realisieren.
Aber auch die Wochen danach ist seine Freude demgegenüber nicht gewachsen. Er hat immer von Problemen gesprochen, die auf einen zukommen, sowohl in der Schwangerschaft und auch, wenn das Kind erst einmal da ist. Das war so in seiner vorherigen Beziehung. Mir ist bewusst, dass sich vieles ändern wird und auch, dass es anstrengend wird und auch Probleme aufkommen werden. Natürlich kann ich dazu noch wenig sagen, da ich selbst noch nicht in der Situation war, aber nichtsdestotrotz freute ich mich einfach. Auf alles. Auf die Schwangerschaft, auf das Baby, auf die Zeit. Ich möchte das alles auf mich zukommen lassen und nicht ständig darüber nachdenken müssen, was alles für Probleme kommen könnten. Ich möchte jetzt keineswegs damit andeuten, dass ich mir keine Gedanken darüber mache und mich auch nicht vorbereite. Aber dieses super negative hat mich sehr gestört, das habe ich ihm auch gesagt. Auch, dass ich nicht seine Ex-Freundin bin. Wir werden wahrscheinlich Probleme haben, aber die werden wieder ganz anders sein als in seiner letzten Beziehung.
Weshalb solch ein Gefühlschaos in mir herrscht hat auch mit der letzten Aktion zu tun.
Letzten Samstag Abend ist er schon ein wenig eher ins Bett gegangen, da er sehr müde war. Ich blieb noch wach, da ich am Mittag ein Powernap gehalten habe und ich noch super fit war.
Im Verlauf des abends habe ich festgestellt, dass ich Unterleibschmerzen bekomme, die immer schlimmer wurden. Als ich zur Toilette ging, kam der große Schock. Es kam schwallweise frisches Blut aus mir geschossen. Ich war komplett panisch, der Boden wurde mir unter meinen Füßen weggezogen und ich wusste nicht, was ich als erstes machen sollte, aber zu dem Zeitpunkt habe ich natürlich schon das schlimmste befürchtet. Nachdem ich fix gegoogelt habe, was man jetzt machen muss, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich ins Krankenhaus muss.
Also habe ich meinen Partner geweckt und ihm geschildert, was passiert ist.
Die Reaktion von ihm hat mich völlig verwirrt. Er hat lediglich gesagt „wenn es eine Fehlgeburt ist, musst Du doch nicht ins Krankenhaus. Die Natur regelt das schon. Aber das musst Du wissen.“ Es war keine Gefühlsregung zu verspüren, die mit vermittelt hat, dass er gerade besorgt ist und ich habe mich auch einfach nicht verstanden und ernst genommen gefühlt. Für mich stand aber fest, ich muss abklären lassen, woher die Blutung kommt. Ob mit oder ohne ihn.
Als einzige Regung, die er mir noch mitgeteilt hat, war, er hatte bei dem Krankenhaus angerufen um abzuklären, ob ich einfach so kommen kann und wo ich mich melden muss. Aufgrund von Corona dürfte ich nur alleine zum Krankenhaus kommen. Zu dem Zeitpunkt war sein Sohn bei uns, was das ganze noch weiter verkompliziert hat.
Aber in dem Moment war mir alles egal, ich wollte nur noch zum Krankenhaus und wissen, was diese Blutung bedeutet.
Danach habe ich noch einen Schmatzer von ihm bekommen und er ist wieder zurück ins Bett gewatschelt.
Ich habe mich so extrem allein gelassen gefühlt. Sowohl mit meiner Sorge, als auch der großen Angst.
Als ich meine Mutter angerufen habe, habe ich deutlich mehr Gefühl wahrgenommen. Meine Eltern waren beide völlig aus dem Häuschen und haben sich große Sorgen gemacht. Das hat mir in dem Moment auf jeden Fall die Sorge genommen, dass ich übertreibe oder zu besorgt bin. Hinzu kommt noch, dass die Fahrt zum Krankenhaus eine reinste Katastrophe war. Mein Auto war komplett vereist und es hat erst einmal zehn Minuten gedauert, bis das Auto frei war, zudem waren die Straßen super glatt. Ich musste mich sehr konzentrieren, was mir in der Situation super schwer gefallen ist.
Im Krankenhaus angekommen ging alles sehr schnell. Nach einer Stunde stand fest, dass ich im Krankenhaus zur Beobachtung bleiben müsste, da nicht genau feststand, ob es eine Eileiterschwangerschaft oder eine frühe Fehlgeburt ist.
Als ich meinen Partner direkt danach angerufen habe, war klar, er ist am schlafen. Ich konnte mir nicht erklären, wie er jetzt schlafen konnte! Das hat mir aber einfach wieder bestätigt, dass er die Situation ganz falsch eingeschätzt hat. Ich war wirklich am Boden. Zum Glück haben meine Eltern meinen Anruf schon erwartet und mich getröstet. Ich glaube nicht, dass ich mich selber hätte beruhigen können.
Erst um 03:00 Uhr ist meinem Partner mal aufgefallen, dass ich noch nicht zurück bin und hat sich dann wohl doch Sorgen gemacht.
Das gleiche heute wieder in grün. Heute war die Operation und eigentlich sollte ich heute entlassen werden. Aber da ich erst um 17:30 Uhr die Operation hatte, war ich erst um 18:30 Uhr mit allem durch und wieder wach.
Mein Partner sollte mich dann nach der Entlassung abholen. Aufgrund eines Notfalls konnte der behandelnde Arzt noch keine Papiere anfertigen und mit mir noch kein Schlussgespräch führen.
Als es dann 20:30 Uhr war, habe ich meinen Partner angerufen, um alles abzuklären und um in Erwägung zu ziehen, die Nacht noch im Krankenhaus zu bleiben, da ich nicht genau abschätzen kann, wann der Arzt und die Papiere kommen. Habe ich ihn erreicht? Fehlanzeige. Er lag zusammen mit seinem Sohn im Bett und hat wieder einmal geschlafen. Ich fühle mich einfach nicht wichtig, nicht ernst genommen und irgendwie immer und immer wieder an zweiter Stelle. Ich habe das auch schon vom Krankenhaus aus telefonisch angesprochen, aber so wirklich konnte er nicht verstehen, dass ich mich von ihm nicht ernst genommen gefühlt habe. Er glaubt, er habe in dem Moment genau richtig gehandelt.
Mein Partner ist ein wirklich wunderbarer Papa. Er macht und tut wirklich alles für seinen Kleinen und das ist auch toll mit anzusehen.
Wenn ich überlege, wie er mit seinem Sohn umgeht und wie er in Bezug auf die Schwangerschaft reagiert hat und seine Reaktion jetzt war, kommt bei mir der Gedanke auf, dass mein Kind und ich niemals diese Stufe erreichen werden, die sein Sohn bei ihm hat. Ich habe das Gefühl, es gibt ihn und seinen Sohn und dann würde es unser Kind und mich geben, sodass wir quasi immer den 2. Platz belegen. Zudem nennt er nur sehr selten die „wir“ Form. Zum Beispiel hieß es sehr häufig, Du bist schwanger, das musst Du wissen. Oder wenn es darum ging, ein neues Auto zu kaufen. Es ist dann mein Auto und nicht unser Auto.
Ich werde das Gefühl nicht los, dass er für das alles noch nicht bereit ist, auch wenn er vorgibt, es zu sein.
Es tut sehr gut, das alles mal niederzuschreiben. Vielleicht habt ihr ja auch eine Meinung zu dem Ganzen und teilt diese mir mit.
Ich weiß aktuell nicht, was ich machen soll.
Mir ist bewusst, dass ich das alles noch mit meinem Partner besprechen muss. Nur habe ich aktuell solch ein Gefühlschaos und ich kann in diesem Zusammenhang keinen richtigen Gedanken fassen, dass ich mir erst einmal klar werden muss, wie ich weiter vorgehe und was das alles für mich bedeutet.
Danke für eure Aufmerksamkeit und eure Geduld beim lesen. Tut mir sehr leid, für den super lange Text.
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend und eine wunderschöne Vorweihnachtszeit!
Lieben Gruß
Sara