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Fasten und Beruf

G

Gast

Gast
Hallo,

ich bin heute zufällig auf dieses Forum gestoßen, als ich auf der Suche nach Lösungen für meine Sorgen/Probleme war. Vielleicht kann mir jemand hier ja helfen.

Und zwar bin ich Muslimin und werde bald einen neuen Job beginnen.
Wie ihr vielleicht wisst, hat bei uns Muslimen die Fastenzeit begonnen. Ich versuche jedes Jahr zu fasten und tue es auch dieses Jahr. Es ist während der Fastenzeit wichtig, das Fasten nicht zu unterbrechen (also auch nicht für ne Prüfung, für ein Vorstellungsgespräch oder so, außer man ist krank, oder hat noch wichtigere Gründe, das ist was anderes). Ich habe auch während der Vorstellungsgespräche gefastet, das war alles kein Problem.
Nun zu meiner Frage bzw. meiner Sorge. Und zwar fällt mein erster Arbeitstag auch zur Fastenzeit (d. h. ich müsste noch eine Woche fasten nachdem ich anfange). Wegen dem ersten Arbeitstag nicht zu fasten wäre kein wichtiger Grund (nach meinem Glauben). Aber wie ihr wisst, ist der erste Arbeitstag sehr wichtig um die Arbeitskollegen richtig kennenzulernen, vor allem in der Mittagspause, wenn man gemeinsam essen geht. Wie kommt es denn rüber, wenn ich dann nicht mitgehe (mitgehen und denen beim Essen zuschauen finde ich schlimmer). Ich habe Angst, dass ich einen komischen Eindruck hinterlasse, die meisten werden ja nicht wissen, dass ich faste und deshalb nicht mitgehe. Ich bin kein Mensch, der sehr einfach Kontakte knüpft, bin immer etwas distanzierter und habe Angst, dass ich danach keinen Anschluss mehr finde.
Einerseits möchte ich mein Fasten nicht wegen einem Tag (einer Woche) brechen, andererseits möchte ich in den ersten Tagen keinen schlechten (komischen) Eindruck hinterlassen.
Vielleicht mache ich mir unnötige Gedanken, aber sie sind nun mal da und ich kann sie nicht unterdrücken.
Wie denkt ihr über diese Situation, hat jemand einen Rat für mich?
Ich danke euch jetzt schon für eure Meinung!
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Ich würde ehrlich sagen, daß Du fastest. Das ist doch nichts Schlimmes. Das ist doch ganz ok.
Es ist nun mal Ramadan. Ich finde das ist heutzutage ganz normal, daß es Kollegen gibt, die im Ramadan fasten.
Und wer sich wundert, dem kannst Du es ja freundlich erklären.

Abgesehen davon glaube ich aber eigentlich nicht, daß Du bereits am ersten Arbeitstag zum Essen eingeladen wirst. Und wenn doch, sag einfach diese Woche möchtest Du noch nicht mit, weil Dir sonst das Fasten schwer fällt, aber Du würdest Dich sehr freuen, wenn Du in der darauffolgenden Woche mitgehen kannst.

Bei uns ist übrigens sowas wie Einstand üblich. Also, daß die neuen Kollegen nach ein paar Tagen mal Kuchen oder Brötchen mitbringen für die Kollegen. Du kannst ja mal die neuen Kollegen fragen, ob das auf Deiner neuen Arbeitsstelle auch so ist. Und dann kannst Du das Ende des Ramadans ja zum Anlaß nehmen, um eine Kleinigkeit mitzubringen und dabei mit allen ins Gespräch kommen.

Ich würde mir insgesamt keine großen Gedanken machen. Wenn Du ein freundlicher Mensch bist und kollegial, werden sie Dich bestimmt mögen.

Viel Glück und Freude auf der neuen Arbeit.
 
G

Gast

Gast
Hallo,

ich bin auch Muslimin und faste im Ramadan. Die meisten Nicht-Muslime wissen über Ramadan und Fasten doch Bescheid, bin etwas verwundert über deine Sorgen. Außerdem heißt es doch nicht, dass du zu nieemandem mehr Anschluss finden kannst, weil du nicht beim Mittagessen warst. Die erste Woche geht ganz schnell rum und die WOche darauf kannst du essen und auf dich aufmerksam machen :D und wenn dich jemand fragt, warum du in der ersten Woche nicht da warst, kannst du sagen, dass du gefastest hast und schon hast du ein Thema für Smalltalk! Was zum Essen mitbringen ist auch eine gute Idee, mich kann man mit Essen immer gewinnen. Ich finde es toll, wenn jm. Kuchen usw. zur Arbeit mitbringt -juhuu!

Du bist Muslimin und das gehört eben auch zu deiner Persönlichkeit. Die Kollegen sollen DIch kennenlernen, deswegen verstell dich nicht.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Gast,
ich arbeite in einem Betrieb, in dem fünf der
fünfzehn Mitarbeiter Muslime sind, einige davon
fasten, andere nicht. Keiner macht deswegen
eine komische Bemerkung, eher neugieriges
Nachfragen und Respekt davor, dass jemand
seinen Glauben ernst nimmt.

Gruß, Werner
 

KosmischerKerl

Aktives Mitglied
[...]
----
Steh zu deinem glauben.
Weißt du, ob und wenn ja wie viele Moslems da arbeiten?

Ach ja, wie ist es eigentlich mit dem fasten, wenn man in der Nähe des Polarkreises lebt und die Sonne ein halbes Jahr net untergeht?

Wie heißt das fest am Ende der Fastenzeit?

Sowas würde ich fragen, wenn ich mitbekommen würde, wenn hier wer in der Arbeit Ramadan einhält.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
R

Rabenfeder

Gast
Hallo Gästin,

ich würde ganz offen damit umgehen und den Kollegen mittags erklären, dass noch Ramadan ist und es Dir extrem schwerfallen würde, Dich beim Esen dazuzusetzen, weil Du ja bis spät am Abend nicht mal einen Schluck Wasser trinken darfst... und dass Du Dich sehr darauf freust, wenn das Fasten vorbei ist und Du mit ihnen Mittagessen gehen kannst.
Ich denke, wer dafür kein Verständnis hat, dem ist nicht zu helfen. Es leben doch inzwischen so viele Muslime in Deutschland, dass jeder inzwischen mitbekommen haben müsste, dass es diesen Fastenmonat gibt... wenn er sich nicht kulturell und geistig in eine tiefe dunkle Höhle zurückgezogen hat.
Und ich würde auch anbieten, Fragen zu beantworten (die, wie man das mit dem Fastenbrechen in diesem Jahr am Polarkreis handhabt, finde ich übrigens hochinteressant! Muss es dunkel sein oder muss die Sonne untergegangen sein?)

Ich wünsch Dir, dass es bis zum Ende des Ramadan nicht zu heiß tagsüber wird, ganz viel Spaß und tolle Kollegen im neuen Job
 
G

Gast

Gast
Hallo,

die Frage, wie es denn mit Menschen ist die noch weiter im Norden leben, wie die fasten sollen, hatte ich bereits mit 13 gestellt. (Bin auch Muslimin). Bis jetzt konnte mir keiner die Frage beantworten. Was ich rausbekommen konnte, ist dass es ganz unterschiedliche Ansichten / Meinungen gibt. z.B. sagen manche es gäbe eine 2-3 Stunden Grenze, also längste Fastenzeit wären dann 21-22 Stunden. Manche meinen man müsse dann weg also weiter in den Süden zum Fasten. Da ist man geteilter Meinung.
 

KosmischerKerl

Aktives Mitglied
Danke für die Antwort.

Schwierig wird es auf der ISS.
Wobei - soweit ich weiß gilt da Greenwich-Zeit.
Aber auch da geht die Sonne nicht überall gleichzeitig unter.

Noch was, bei dem ich bedenken hab:
Dürfen Bauarbeiter bei den 37° im Schatten auch nix trinken?
DAS fände ich unverantwortlich..
 
G

Gast

Gast
Ich würde auch ganz offen sagen, daß Du Muslima bist und fastest. Je offener man damit umgeht und auch Fragen beantwortet, desto besser können Nicht-Muslime sich auch ein eigenes Bild machen (und somit auch eventuell Vorurteile abbauen), finde ich. Ich habe mich gefreut, als ich mich mal mit Muslimen darüber unterhalten konnte, was der Ramadan für sie bedeutet. Ich finde es immer sehr interessant, wie Menschen in anderen Kulturen und Religionen so leben, aber ich mag auch nie so neugierig wirken.

Und ich als nicht-muslimische Kollegin würde mich dann auch riesig freuen, wenn muslimische Kollegen zum Bayram dann leckere Süßigkeiten aus ihren "Heimatländern" mitbringen (türkischstämmige Kollegen haben z. B. mal Baklava mitgebracht) mitbringen.


Davon mal abgesehen: es gibt ja auch Kollegen, die aus anderen Gründen nicht mit den anderen essen gehen: der eine macht vielleicht eine Diät, der andere isst low-carb, der nächste ist Veganer... Kriegt man alles hin, wenn man nur miteinander redet. Ich wünsche Dir einen guten Start!
 

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