Ich bin 15 und gehe in die neunte Klasse eines Gymnasiums.
Mein Vater ist seit 16 Jahren Alkoholiker, der noch nie wirklich für mich da war und vor ein paar Wochen von selbst darauf kam, dass es so nicht weitergehen kann. Deshalb hat er dann eine Entgiftung im Krankenhaus gemacht, doch bis er einen Therapieplatz bekommt, dauert es noch Wochen. Er hat auch schon wieder getrunken und verheimlicht es aber vor uns.
Mein Bruder hat Depressionen, nimmt deshalb Antidepressiva, hat jedoch komische Schnittwunden in der Armbeuge und hat auch mehrere Zigaretten auf seinem Arm ausgedrückt. Er war noch nie einfach, hat von klein auf oft rumgeschrien und mit Sachen um sich geworfen. Das macht er heute immer noch, regt sich über Kleinigkeiten sehr schnell auf und ich kenne viele, die dehalb Angst vor ihm haben. In der Grundschule hat er z.B. das Waschbecken aus der Wand gerissen. Er ist 5 Jahre älter als ich und will im Sommer ausziehen, um an eine Technikerschule zu gehen. Sein Kumpel, mit dem er zusammenzieht, ist mir suspekt, ich sehe ihn ständig mit einer Bierflasche in der Hand oder rauchen. Sonst ist er sehr verpeilt und vergesslich. Ach und außerdem ist mein Bruder schwul, was ihn, so glaube ich, zusätzlich runterzieht.
Großeltern habe ich keine mehr und zu meiner Tante und deren Tochter, also meiner Cousine, haben wir keinen Kontakt mehr, seitdem sie sich von meinem Onkel getrennt hat. Als meine Oma vor 2 Jahren dann aber verstarb, brach auch der Kontakt zu meinem Onkel ab. Er und mein Vater haben sich irgendwie noch nie so gut verstanden und dann ging es um die Erbschaft. Der Erbschaftsstreit hat sich die ganzen 2 Jahre hingezogen und Anwälte mussten vermitteln, was zu derschlechten Gesamtstimmung beitrug. Jetzt hat das ein Ende gefunden und mein Vater versucht, das Grundstück, das er bekommen hat, bisher erfolglos loszuwerden, was ihn belastet.
All seine schlechte Stimmung lässt er immer an uns aus.
In der Verwandschaft bleibt jetzt nur noch mein anderer Onkel, der seit letztem Jahr im Herbst Krebs hat. Lungen- und Prostatakrebs. Dazu hat er jetzt noch eine Lungenembulie bekommen, aber der Krebs geht angeblich zurück, wenn man den Erwachsenen glauben schenken kann. Er muss anfang 50 oder ende 40 sein und war Postbote. Hatte nie eine Frau und lebt seit dem Tod seiner Eltern immer noch in dem Haus. Aufräumen tut er so gut wie nie, dafür sammelt er Zeitungen. Er ist zwar lieb und nett, aber manchmal schämt man sich für ihn und ich gehe auch nicht ins Haus, allein wegen dem Gestank. Trotzdem habe ich ihn lieb und habe Angst, dass er nicht wieder richtig gesund wird oder sogar stirbt.
Meine Mutter lebt immer noch in der Hoffnung, dass mein Vater irgendwann zur Vernunft kommt und alles besser wird, weil sie zu feige ist, etwas zu ändern. Eigentlich ist auch sie fertig mit den Nerven. Seit ich denken kann, erzählt sie mir, dass sie meinen Vater umbringen will, damit Ruhe ist und wie sehr sie ihn hasst. Ich hasse ihn auch. Sie tut nie etwas für sich und arbeitet den ganzen Tag nur, vormittags auf der Arbeit und den restlichen Tag zu Hause.
Außer von mir bekommt sie ja auch keinerlei Unterstützung im Haushalt und muss alles alleine machen:aufräumen, kochen,Wäsche waschen.. Sie war vor einiger Zeit beim Arzt und er meinte, sie bräuchte dringend mehr Ruhe, da sie völlig fertig ist. Freunde haben meine Eltern auch kaum welche und aufgrund der sehr kleinen Familie kann sich meine Mutter auch nur sehr selten mit anderen austauschen, weshalb ich immer herhalten muss.
Täglich schimpft sie und wenn sie richtig sauer ist, was leider öfter vorkommt, sagt sie, sie hasst uns alle, wir sind alle Memmen und wir sollen bleiben, wo der Pfeffer wächst. Das tut weh, vor allem, weil ich ja versuche, sie zu entlasten und weil sie die Einzige halbwegs Vernünftige in unserer Familie ist.
Wenn sie sich wieder beruhigt hat, und ich sie drauf anspreche, meint sie auch immer, dass sie das so nicht meint, aber es verletzt mich trotzdem.
Man kann schon sagen, dass mein Vater die ganze Familie terrorisiert und rumscheucht und trotzdem denkt, wie toll und großartig er doch ist. Meine Mutter und ich denken auch, dass er psychisch krank ist, was nach über 16 Jahren Alkohol auch kein Wunder ist. Vorher hat er ja auch schon immer regelmäßig recht viel getrunken. Er redet mit sich selbst, wenn er denkt, alleine zu sein macht komische Geräusche. Manchmal steht er mitten im Raum, guckt die ganze Zeit auf eine Stelle und flüstert was vor sich hin. Ich hab Angst vor ihm, außerdem werde ich diese Bilder, wenn er stockbesoffen ist, nicht aus dem Kopf los.
Mir geht es überhaupt nicht gut, mir ist ständig schwindelig, übel, habe Kopfschmerzen, Angstzustände, fühle mich schlapp und träge. Ich weine oft und bin am Ende.
Die ganze Situation belastet mich so sehr, in der Schule versuche ich, mich anzustrengen, kann mich aber nicht konzentieren, bin übermüdet und dann geht es mir wieder so schlecht, dass ich gar nichts mehr kann. Nachmittags schaffe ich meine Hausaufgaben auch nur mit Mühe und Not und wenn Arbeiten anstehen, raste ich regelmäßig aus, weil ich einfach nicht in der Lage bin, etwas auszunehmen. Mein Notendurchnitt liegt bei 3,1. Dabei bin ich eingentlich sher fleißig und will was aus meiner Zukunft machen. Einzig meine Freunde lenken mich in der Schule etwas ab, weshalb ich ihnen sehr dankbar bin.
So kann das nicht weitergehen, ich möchte auf ein Internat, um mich schulisch verbessern zu können und mich in einer guten Atmopsphäre bewegen zu können. Ich glaube, dass mir die Distanz gut tun wird und wir vielleicht die Wochenenden und Ferien nutzen können, um aufzuarbeiten, was nie verarbeitet wurde. Ich kann nicht mehr.
Ein Internat ist aber teuer und bezeifle, dass wir uns das leisten können, habe mich darüber jedoch informiert und gelesen, dass das Jugendamt den Aufenthalt in einigen Fällen bezahlt, außerdem gibt es BaFög?? Hab ich aber nicht ganz verstanden. Für Stipendien müsste ich mich schulisch erstmal wieder verbessern.
Was sagt ihr dazu? Denkt ihr auch, dass ein Internat eine gute Lösung ist und das Jungendamt dafür aukommen würde? Oder kennt ihr euch mit BaFög aus? Könnt ihr mir was anderes raten?
Bin für jede Antwort dankbar, ein Internat ist meine letzte und größte Hoffnung.
LG
Mein Vater ist seit 16 Jahren Alkoholiker, der noch nie wirklich für mich da war und vor ein paar Wochen von selbst darauf kam, dass es so nicht weitergehen kann. Deshalb hat er dann eine Entgiftung im Krankenhaus gemacht, doch bis er einen Therapieplatz bekommt, dauert es noch Wochen. Er hat auch schon wieder getrunken und verheimlicht es aber vor uns.
Mein Bruder hat Depressionen, nimmt deshalb Antidepressiva, hat jedoch komische Schnittwunden in der Armbeuge und hat auch mehrere Zigaretten auf seinem Arm ausgedrückt. Er war noch nie einfach, hat von klein auf oft rumgeschrien und mit Sachen um sich geworfen. Das macht er heute immer noch, regt sich über Kleinigkeiten sehr schnell auf und ich kenne viele, die dehalb Angst vor ihm haben. In der Grundschule hat er z.B. das Waschbecken aus der Wand gerissen. Er ist 5 Jahre älter als ich und will im Sommer ausziehen, um an eine Technikerschule zu gehen. Sein Kumpel, mit dem er zusammenzieht, ist mir suspekt, ich sehe ihn ständig mit einer Bierflasche in der Hand oder rauchen. Sonst ist er sehr verpeilt und vergesslich. Ach und außerdem ist mein Bruder schwul, was ihn, so glaube ich, zusätzlich runterzieht.
Großeltern habe ich keine mehr und zu meiner Tante und deren Tochter, also meiner Cousine, haben wir keinen Kontakt mehr, seitdem sie sich von meinem Onkel getrennt hat. Als meine Oma vor 2 Jahren dann aber verstarb, brach auch der Kontakt zu meinem Onkel ab. Er und mein Vater haben sich irgendwie noch nie so gut verstanden und dann ging es um die Erbschaft. Der Erbschaftsstreit hat sich die ganzen 2 Jahre hingezogen und Anwälte mussten vermitteln, was zu derschlechten Gesamtstimmung beitrug. Jetzt hat das ein Ende gefunden und mein Vater versucht, das Grundstück, das er bekommen hat, bisher erfolglos loszuwerden, was ihn belastet.
All seine schlechte Stimmung lässt er immer an uns aus.
In der Verwandschaft bleibt jetzt nur noch mein anderer Onkel, der seit letztem Jahr im Herbst Krebs hat. Lungen- und Prostatakrebs. Dazu hat er jetzt noch eine Lungenembulie bekommen, aber der Krebs geht angeblich zurück, wenn man den Erwachsenen glauben schenken kann. Er muss anfang 50 oder ende 40 sein und war Postbote. Hatte nie eine Frau und lebt seit dem Tod seiner Eltern immer noch in dem Haus. Aufräumen tut er so gut wie nie, dafür sammelt er Zeitungen. Er ist zwar lieb und nett, aber manchmal schämt man sich für ihn und ich gehe auch nicht ins Haus, allein wegen dem Gestank. Trotzdem habe ich ihn lieb und habe Angst, dass er nicht wieder richtig gesund wird oder sogar stirbt.
Meine Mutter lebt immer noch in der Hoffnung, dass mein Vater irgendwann zur Vernunft kommt und alles besser wird, weil sie zu feige ist, etwas zu ändern. Eigentlich ist auch sie fertig mit den Nerven. Seit ich denken kann, erzählt sie mir, dass sie meinen Vater umbringen will, damit Ruhe ist und wie sehr sie ihn hasst. Ich hasse ihn auch. Sie tut nie etwas für sich und arbeitet den ganzen Tag nur, vormittags auf der Arbeit und den restlichen Tag zu Hause.
Außer von mir bekommt sie ja auch keinerlei Unterstützung im Haushalt und muss alles alleine machen:aufräumen, kochen,Wäsche waschen.. Sie war vor einiger Zeit beim Arzt und er meinte, sie bräuchte dringend mehr Ruhe, da sie völlig fertig ist. Freunde haben meine Eltern auch kaum welche und aufgrund der sehr kleinen Familie kann sich meine Mutter auch nur sehr selten mit anderen austauschen, weshalb ich immer herhalten muss.
Täglich schimpft sie und wenn sie richtig sauer ist, was leider öfter vorkommt, sagt sie, sie hasst uns alle, wir sind alle Memmen und wir sollen bleiben, wo der Pfeffer wächst. Das tut weh, vor allem, weil ich ja versuche, sie zu entlasten und weil sie die Einzige halbwegs Vernünftige in unserer Familie ist.
Wenn sie sich wieder beruhigt hat, und ich sie drauf anspreche, meint sie auch immer, dass sie das so nicht meint, aber es verletzt mich trotzdem.
Man kann schon sagen, dass mein Vater die ganze Familie terrorisiert und rumscheucht und trotzdem denkt, wie toll und großartig er doch ist. Meine Mutter und ich denken auch, dass er psychisch krank ist, was nach über 16 Jahren Alkohol auch kein Wunder ist. Vorher hat er ja auch schon immer regelmäßig recht viel getrunken. Er redet mit sich selbst, wenn er denkt, alleine zu sein macht komische Geräusche. Manchmal steht er mitten im Raum, guckt die ganze Zeit auf eine Stelle und flüstert was vor sich hin. Ich hab Angst vor ihm, außerdem werde ich diese Bilder, wenn er stockbesoffen ist, nicht aus dem Kopf los.
Mir geht es überhaupt nicht gut, mir ist ständig schwindelig, übel, habe Kopfschmerzen, Angstzustände, fühle mich schlapp und träge. Ich weine oft und bin am Ende.
Die ganze Situation belastet mich so sehr, in der Schule versuche ich, mich anzustrengen, kann mich aber nicht konzentieren, bin übermüdet und dann geht es mir wieder so schlecht, dass ich gar nichts mehr kann. Nachmittags schaffe ich meine Hausaufgaben auch nur mit Mühe und Not und wenn Arbeiten anstehen, raste ich regelmäßig aus, weil ich einfach nicht in der Lage bin, etwas auszunehmen. Mein Notendurchnitt liegt bei 3,1. Dabei bin ich eingentlich sher fleißig und will was aus meiner Zukunft machen. Einzig meine Freunde lenken mich in der Schule etwas ab, weshalb ich ihnen sehr dankbar bin.
So kann das nicht weitergehen, ich möchte auf ein Internat, um mich schulisch verbessern zu können und mich in einer guten Atmopsphäre bewegen zu können. Ich glaube, dass mir die Distanz gut tun wird und wir vielleicht die Wochenenden und Ferien nutzen können, um aufzuarbeiten, was nie verarbeitet wurde. Ich kann nicht mehr.
Ein Internat ist aber teuer und bezeifle, dass wir uns das leisten können, habe mich darüber jedoch informiert und gelesen, dass das Jugendamt den Aufenthalt in einigen Fällen bezahlt, außerdem gibt es BaFög?? Hab ich aber nicht ganz verstanden. Für Stipendien müsste ich mich schulisch erstmal wieder verbessern.
Was sagt ihr dazu? Denkt ihr auch, dass ein Internat eine gute Lösung ist und das Jungendamt dafür aukommen würde? Oder kennt ihr euch mit BaFög aus? Könnt ihr mir was anderes raten?
Bin für jede Antwort dankbar, ein Internat ist meine letzte und größte Hoffnung.
LG