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Falsche Entscheidung

Ratlos12368

Neues Mitglied
Hallo,
ich befinde mich gerade in einer Zwickmühle. Im Oktober letzten Jahres bin ich in einen neuen Job gewechselt, der mich aber von Monat zu Monat mehr auffrisst. Bei der vorherigen Firma war ich seit meiner Ausbildung angestellt (über 10 Jahre), verdiente nicht schlecht, aber etwas weniger als durchschnittlich in der Branche / der Position. Dafür:
-100% Home Office, schon vor Corona
-In manchen Wochen unterdurchschnittliche Arbeitslast
-Nette Kollegen
-Netter Chef

Tja ... und dann kam ein Headhunter auf mich zu und bot mir eine Stelle an, welche mich zum (fast) Spitzenverdiener machte. Sprich: Knapp 50.000€ mehr pro Jahr. In der Vergangenheit hatte ich oftmals mit Erschöpfung/Depressionen zu tun, allerdings befand ich mich in einer solchen Phase zuletzt während der Ausbildung. Danach nie wieder. Mir war natürlich klar, dass ein deutlich höheres Gehalt auch mehr Aufgaben mit sich bringt und die Arbeit wahrscheinlich nicht mehr so bequem sein wird, wie im alten Job.

Leider habe ich mich an manchen Stellen überschätzt. Bei meiner neuen Stelle ist maximal ein Tag Home Office pro Woche möglich. Ich dachte mir, dass ich damit schon klar käme, allerdings trauere ich dem Home Office ziemlich hinterher. Es war einfach weniger stressig. Dann die Arbeitslast. Es macht mich fertig. Wochenendarbeit ist nicht selten, Nachtarbeit ebenso. Auch sonst habe ich immer sehr viel zu tun, an manchen Tagen komme ich kaum hinterher. Nach der Arbeit quäle ich mich dann durch den Verkehr nach Hause und bin einfach ausgebrannt. Nicht selten lege ich mich sofort hin.

Natürlich, Arbeit ist kein Zuckerschlecken und ich werde dafür auch entsprechend entlohnt. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich wieder in diese unseligen Depressionen reinrutsche.

Ich weiß auch gar nicht, was ich machen soll. Meine alte Stelle wurde vor zwei Monaten neu besetzt; bei einer neuen Stelle weiß ich letztednlich auch nicht, was auf mich zukommt. Soll ich mich einfach durchbeißen? Ich bin völlig ratlos.
 

Knirsch

Aktives Mitglied
Nachdem du das auf Dauer nicht durchhalten kannst, wirst du dich auf andere Stellen bewerben müssen und dein Glück versuchen.
Du könntest auch bei der alten Firma anfragen, ob sie nicht dennoch noch eine Stelle für dich hätten, auch wenn sie eigentlich neu besetzt wurde. Wer weiß.
 

Knirsch

Aktives Mitglied
Durchbeißen halte ich jedenfalls für eine schlechte Idee. Das führt nur dazu, dass du irgendwann gar nicht mehr kannst und dann auch keine andere Stelle mehr suchen wirst. Dann hast du ein Burnout und mit den langen Krankenständen wirst du es noch schwerer haben, dich woanders zu bewerben.
 

MarinaM

Mitglied
Hmmm - dir muss klar sein, dass du eine Entscheidung treffen musst.

Dafür solltest du sehr genau analysieren, was du möchtest.
Meine Anmerkungen:
- weniger Belastung ist möglich - aber auch mit weniger Geld verbunden.
Willst du das ????
- ein Jahr auf der neuen Position wären schon gut, wenn du dich halbwegs adäquat neu bewerben möchtest. Geht das für dich ?
- bist du in einem Gebiet beheimatet, in dem du relativ viel Auswahl als AN hast ?
- du bist von einem Headhunter angesprochen worden, also bist du positiv aufgefallen. Weisst du, wo er dich gefunden hat ? Linked In ? Börse ?

Überleg auch noch einmal genau - was genau stört dich am jetzigen Arbeitsplatz ? Manche Dinge werden auch weniger stressig mit einer gewissen Routine .....
Und auch den Arbeitsweg solltest du kalkulieren, denn unbegrenzt home Office ist selten.

ich hoffe, dir ein paar Denkanstösse gegeben zu haben .....
 

Ratlos12368

Neues Mitglied
Danke für eure Antworten.
@Knirsch, @Geißblatt67, @CarlGustav33
Ich habe immer noch die Hoffnung, dass ich mich doch irgendwie durchbeißen kann. Aber naja, am meisten stört mich das fehlende Home Office. Ich denke, dass bei mehr Home Office auch die höhere Arbeitslast nicht so tragisch wäre.

@MarinaM
- weniger Belastung ist möglich - aber auch mit weniger Geld verbunden.
Willst du das ????
Ich denke schon. Mit dem Gehalt von der alten Arbeit konnte ich alle laufenden Kosten begleichen, mir was gönnen und trotzdem am Ende des Monats Geld zurücklegen.
- ein Jahr auf der neuen Position wären schon gut, wenn du dich halbwegs adäquat neu bewerben möchtest. Geht das für dich ?
Ich hoffe es.
- bist du in einem Gebiet beheimatet, in dem du relativ viel Auswahl als AN hast ?
Ja, es herrscht in der Branche Mangel an Arbeitnehmern (IT).
- du bist von einem Headhunter angesprochen worden, also bist du positiv aufgefallen. Weisst du, wo er dich gefunden hat ? Linked In ? Börse ?
Ja, das war über LinkedIn.
 

Profitaenzer

Mitglied
Ich persönlich würde mich durch beißen - auch im neuen Job werden sich irgendwann Routinen einschleifen und wenn die erst mal laufen wirds etwas relaxter. Aller Anfang ist schwer.

Hast Du denn keinen Mentor der Dir mit Rat und Tat zur Seite steht? Wie machen denn Deine Kollegen das im neuen Job? Malochen die auch 24/7?

Das aus meiner Sicht Härteste sind immer die internen Prozesse, wer mit wem (Orgstruktur) und vor allem diese elendige IT. Ich sag nur SAP...

Das fehlende Home Office ist eine reine Bequemlichkeit, wenn Dir diese 50K p.a. wert ist...ok. Mir wäre es das nicht. Und auch da - wenn Du gut bist und Dich bewährt hast werden sie es lockern. Keiner steckt +50K in einen Mitarbeiter mit Einarbeitung, Schulungen und und und, damit man ihn dann wieder ziehen lässt weil man ihm keine 2 Tage HO zugesteht. Das wäre der HR politische Supergau.

Wie gesagt, ich würde für 2 bis 3 Jahre den A**** zusammen kneifen und rein powern der Erfahrung wegen und nicht gleich die Flinte ins Korn werfen.

Mach Dich mal schlau ob Ihr keinen BR habt, oft sind das Parolen vom Chef und in der BR Verfassung ist das ganz anders geregelt mit dem HO. Auch Dein Chef wird sich an die BR halten müssen, da kommt er nicht drum rum.

Auch wenn Du Dich wieder woanders bewirbst zu schlechteren Konditionen: Leistung bringen in der freien Wirtschaft musst Du überall, geschenkt wird einem nirgends etwas. Wer garantiert Dir denn dass es da besser ist? Keiner. Dann lieber die 50K und beißen.

Bück Dich hoch, bin aber vielleicht auch ein anderer Typ wie Du.

J.
 
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