hallo lieber Robert,
ich würde dir gern "privat" antworten, darf das aber noch
nicht, da ich hier neu bin.
daher meine Nachricht in dieser Form.
es fällt mir, wie auch den anderen Teilnehmern nicht leicht,
dir zu antworten, da du ja im Grunde "Hilfe" ablehnst;
ich kann den Wunsch jedoch nachvollziehen.
Ja, gerade fällt mir ein, was wahrscheinlich hinter dem
Wunsch auch stecken könnte; nämlich verstanden zu
werden. Ich verstehe dich, in fast all deinen Anliegen.
Manche halte ich jedoch für destruktiv.
Ich kann mir vorstellen daß du in dem hochkompetitiven
Umfeld selten Hilfe anfordern darfst; und alles was danach
riecht, als Überheblich empfinden mußt.
Ich habe mir auch manchmal ernsthaft überlegt, zu sterben;
und wie ich es anstellen könnte.
Und bin der Frage wirklich sehr engagiert nachgegangen.
Auf diesem Weg bin ich zu der Frage gestoßen:
Was bedeutet Tod eigentlich ?
Und mußte zu meiner Erleichterung feststellen; ich brauche
mich im Grunde mit der Frage gar nicht so sehr quälen; denn
der Wunsch zu sterben WIRD mir erfüllt.
Auf alle Fälle. Ich werde sterben.
Für mich hat der Wunsch zu sterben insofern einen Sinn
bekommen, als daß er "berechtigt" ist. Also es ist ja vorgesehen,
daß wir alle sterben.
Für mich war es wichtig, in einer angenehmen Form zu sterben;
ohne Schmerzen, in einem schönen Umfeld...
ich habe keine Form gefunden, so zu sterben, wie ich es mir wünsche. Vielleicht geht es dir ähnlich.
Aus dieser Suche heraus hat sich dann folgendes kristallisiert:
Wenn ich nach so quälender Suche mich nicht entscheiden kann
zu sterben, und es ohnehin irgendwannmal "natürlich" passiert,
höre ich JETZT auf, danach zu suchen.
Denn ich hatte einfach kein "Bock" mehr auf quälendes Nachdenken, das versaut mir einfach die Lebensqualität. Also, wenn ich schon leben muß, dann aber richtig.
Es haben mir auf diesem Weg vor allem Tagebuchschreiben geholfen und Lesen. Hier insbesondere Uwe Böschemeyer;
vielleicht kennst du ihn auch schon; falls nicht, er ist Logotherapeut und beschäftigt sich hauptsächlich mit "existentiellen Krisen" also "Sinnkrisen". Das beste Buch von ihm
ist meinem Empfinden nach "Worauf es ankommt" und als Ergänzung sehr zu empfehlen "Unsere Tiefe ist hell (Wertimagination- ein Schlüssel zur inneren Welt). Ich habe das Gefühl, daß es eine Ebene bei dir gibt, auf der dir wirklich niemand helfen kann, außer
du selbst. Sterbenwollen kann auch bedeuten, einen Teil von
sich sterben zu lassen, das beschäftigt mich auch ;
da ich das oft als zutreffend erlebt habe.
Hoffe ich konnte dir einige hilfreiche Impulse geben.
Ann