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Essstörung

G

Gast

Gast
Hallo,

ich glaube ich entwickle zur Zeit eine handfeste Essstörung. ich habe mal gelesen, dass 15% der deutschen Frauen unter einer unbewussten Essstörung leiden.

Bei mir hat es damit angefangen, dass ich vor etwa 3 Monaten eine Diät angefangen habe und auch 12 Kilo abgenommen habe, die auch wirklich dringend runter mussten ;)
Nun ist es so, dass ich generell schon mit meiner Figur zufrieden bin (Konfektsionsgröße 36/38 oder auch S), aber ich denke mir halt schon des öfteren da könnte noch was weg etc. Die Frauen hier kennen das bestimmt :D Ich wiege jetzt zur Zeit 62 Kilo bei 1.75m.
Dann gab es vor 2 Wochen ein Erlebnis, wonach es mir sehr schlecht ging und ich 3 Tage lang nicht gegessen habe, was dazu führte das ich stark abnahm. Und plötzlich fühlte ich mich zu meinem eigenen Erschrecken gut, denn ich hatte das Gefühl von Macht über meinen Körper und auch mit dem Gewicht welches ich zu dem Zeitpunkt hatte (etwa 58 Kilo) war ich mehr als zufrieden.
Dann sah ich meine beste Freundin nach 2 Wochen das erste Mal wieder und sie hat sich so furchtbar darüber erschreckt wie ich aussehe, dass ich ihr zuliebe wieder ein bisschen an Gewicht zugelegt habe. Dann sagten bzw. sagen mir auch ständig alle Leute, dass ich immer dünner werde und das jetzt auch langsam mal Schluss ist mit abnehmen. Aber ich denke mir, dass ich gerne noch ein bisschen dünner wäre und ich freue mich auch ein bisschen über die Aufmerksamkeit die ich durch das abnehmen bekomme, denn vorher gab es die nicht.
Jetzt zum eigentlichen Problem. Ich fange langsam an, mich vor fetthaltigen Lebensmitteln zu ekeln, esse nur noch Kalorienarme Dinge, obwohl ich mir durchaus darüber bewusst bin, dass ich schlank genug bin. Desweiteren habe ich mit sehr exzessiven Sport angefangen, muss mindestens einmal täglich Sport machen, sonst ekel ich mich vor mir selbst und habe wahnsinnige Angst wieder zuzunehmen :(

Ich habe Angst eine Essstörung zu bekommen,obwohl ivh auf dem besten Weg dahin bin.
Was soll ich denn jetzt tun??

Danke!
 

Carolyna

Mitglied
Hallo Gast,

ich habe z.Z. in etwa das gleiche Gewicht wie du (bin nur 1cm größer und wiege 1 kg weniger).
Ich weiß, dass man sich auch mit DIESEM normalen, gesunden Gewicht unzufrieden und unglücklich fühlen kann, denn bei mir ist es nicht anders.
Leider ist es so, dass die Medien einem doch tatsächlich verkaufen, dass ca. 55kg bei einer Größe von !!1,80m!! bei Frauen am attraktivsten wären, obwohl das total ungesund bzw. viel zu wenig ist.
Letzten Endes handelt man sich mit so einer Ernährungsweise nur einen verschlechterten Stoffwechsel und Mangelerscheinungen ein, aber das weißt du, das weiß ich.
Warum also möchte man trotzdem unbedingt abnehmen?? Für wen oder für was?
Um doch irgendwann in Kleidergröße 34 reinzupassen, um niemals wieder eine Hose anziehen zu müssen, die so eng sitzt, dass man den Knopf vorn nicht zu bekommt? Um sich niemals wieder fett zu fühlen?
Ich glaube, das alles ist ein riesiger Irrtum. Ist es das wert, dass man krank wird?
Egal, wie viel man abnimmt, man möchte immer noch mehr Kilos verlieren... und immer mehr Kalorien verbrauchen... und immer mehr Kalorien einsparen...
Ich habe mal bei meiner jetzigen Größe (mit ca. 18 Jahren) 54kg gewogen.
Nein, ich sag es dir ganz, ganz ehrlich: Es sah rückblickend NICHT gut aus. Ich war vor allen Dingen nicht das kleinste Bisschen glücklicher. Ich glaube, das ist es, was sich viele Essgestörte einreden, dass sie dünn endlich glücklich sind, doch das ist ein Trugschluss.
Meiner Meinung nach begibst du dich, wenn du so weiter machst, in eine ernsthafte Essstörung, also höre lieber rechtzeitig auf und verbanne die Waage... Mach ruhig weiterhin Sport, um Muskeln etc. aufzubauen, doch das geht nur, wenn du genügend Proteine zu dir nimmst ;). Sonst verlierst du nur Wasser und Muskelmasse, aber KEIN Fett! Hör nicht als Erstes auf die Waage!
Ich hab zwar mal 54kg gewogen, hatte da aber noch keine wirkliche Anorexie (Magersucht), konnte also noch rechtzeitig die Bremse ziehen.
Da du z.Z. ein gesundes Gewicht hast, dürfte es dir NOCH nicht schwer fallen, aus diesem Kampf GEGEN deinen eigenen Körper herauszukommen. Lass es nicht erst so weit kommen!
Ich weiß, wie schwierig es ist, sich MIT den Pölsterchen zu akzeptieren, doch ich hab mir irgendwann gesagt: Lieber diese Pölsterchen als irgendwann keine Zähne mehr im Mund - denn das kann durch das Fehlen von wichtigen Nährstoffen passieren.
Ich weiß das alles, da Mutter und Schwester an Essstörungen leiden/litten.
Pass lieber auf deine Gesundheit auf, denn denk dran: Eine vermeintlich tolle Figur macht lange nicht glücklich!!
Du solltest auf jeden Fall noch mal mit deinem Arzt über deine Ernährung sprechen, der kann dir sicherlich bessere Tipps geben als ich ;).
Ich hoffe, ich konnte dir trotzdem ein wenig helfen!!

Liebe Grüße
Carolyna ;)
 
U

unsichtbar

Gast
Hallo,

meine Freundin hat anorexia athletica, Kombination aus übermäßig viel Sport und wenig bis fast kein Essen, (sie ist deswegen in Therapie) und das was du da beschrieben hast, geht in diese Richtung.

Ich bin so ziemlich genauso gefährdet, bin 174,5cm groß und wiege zurzeit 53-55kg. Durch den Streit mit meiner Freundin wurde das auch nicht besser, genauso wenig dadurch, dass ich das Frühstücken auslasse (ich stehe zu spät auf als dass ich vor dem Mittagessen noch Frühstücken könnte, wenn ich es aber zeitlich schaffe und wir dann schon in einer Stunde essen, ist mir total schlecht.) Ich weiß, dass ich da weg muss, ich habe auch meiner besten Freundin davon erzählt und will auch nicht, dass meine Familie was erfährt. Ich merke auch selber, wenn ich zu wenig gegessen habe, ich bin total zittrig, mir tun meine Gelenke weh, ich fühle mich einfach total schwach und mir wird schlecht, wenn ich noch mehr esse… Ich glaube, dass ich es schaffen kann da wieder rauszukommen, vor allem, weil meine Argumente für eine Magersucht einfach nur bescheuert sind.

Liebe Grüße,
unsichtbar

P.S. Mit Essstörungen sollte man nicht spaßen… Wenn du merkst, dass sich bei dir nur noch alles ums Essen dreht, solltest du vielleicht eine Therapie machen. Ich hatte mal drei Tage, da habe ich so gut wie nichts gegessen, weil meine Familie nicht da war und da hatte ich einen Ekel vor dem Essen, ich konnte noch nicht einmal mehr ans Essen denken. Zum Glück ist das zurzeit nicht mehr so. Ich wünsche dir viel Glück, dass du von solchen Gedanken wegkommst.
 

Benedikt

Mitglied
Kann es sein, dass Du nicht nur besorgt bist sondern auch schon drauf und dran, Dich zu verurteilen. Was lässt Dich an Dir zweifeln? Was versuchst Du zu kontrollieren außer dem Essen?
In dem Moment, wo wir uns selbst nicht mehr trauen, kommt eine Ablehnung auf, wo wir uns selbst wie kompromisslose Wachleute begegnen können, die nur noch aufpassen, was "die da" anstellt.
Mit so einer "Begleitung" können wir uns nicht wohl fühlen und wir fühlen uns bevormundet, drangsaliert und nicht mehr Herrin der Lage.
Es gibt Fachleute, die Dir helfen zu verstehen, was in Deinem Leben gerade passiert und wie Du wieder an das richtige Steuer kommst.
Es kann jetzt entscheidend sein, dass Du wie eine sehr gute, wohlwollende Freundin zu Dir bist, die beides macht. Verstehen und Wege zur Lösung suchen.
Wenn das Essen zum Problem wird, kann das Essen oder Hungern nicht weiterhelfen. Es muss nicht deshalb das entscheidende Problem sein, nur weil es im Vordergrund steht.
Vielleicht hast Du in Deinem Bekanntenkreis Frauen, die sich mit ähnlichen Dingen herumschlagen und so wie Du, lieber darüber schweigen. Dabei könntet ihr froh sein, mit jemand zu sprechen, die Euch sofort versteht, weil sie es aus eigener Erfahrung kennt.
Ich sehe eine Herausforderung vor Dir und kann mir vorstellen, dass Du "das Zeug" hast, Dich ihr zu stellen. Hilfe ist keine Schande. An schwierigen Passagen auf Lotsen zu verzichten, ist für mich nichts besseres als Übermut.
Entlasse Deinen Zeigefinger in den Urlaub, bevor er
Krämpfe kriegt.
Viel Erfolg und Großmut

Benedikt
 
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