Es ist einfach zum kotzen! Meine Mutter starb im Dez. 2020 wegen ihrer Sucht/Alkoholsucht.
Sie war erst 64! Das Thema Alkohol ist sehr sehr schwierig. Menschen, die noch nie einen Tropfen probiert haben, können sich freuen. Die anderen haben bereits ein Verlangen entwickelt.
Was um Himmels Willen kann der Alkohol? Er macht selbstbewusster und sorgloser und gibt ein Gefühl von Wärme (wie eine Umarmung). Es hilft rein gar nichts, den Alkohol zu verteufeln. Man muss sich die Frage stellen, wie es manche Menschen schaffen, nicht zu trinken! Seit jeher sucht der Mensch den Rausch. Und die Dosis macht die Musik. Selbst der Alk wäre ein kleineres Problem, wenn jeder damit umgehen könnte. Meine Mutter konnte es nicht. Sie hatte einige Schicksalsschläge in ihrem Leben, die zum übermässigem Alkoholkonsum geführt haben. Sie konnte mit all ihren Problemen nicht umgehen. Fehlen von positivem Denken. Und es stimmt einfach nicht dass der Alk zu den Problemen geführt hat, sondern genau durch die Probleme, erst der Alk, immer mehr Macht bekam.
Sie erzählte mir oft, dass niemand sie, in ihrer Jugend in die Arme nahm. Das lass ich so stehen.
Deshalb nahm sie mich, als ihr Kind, wohl auch selten in die Arme.
Der Alkohol als Ausgleich für fehlende Zuwendung. Und ich trinke auch.
Doch es gibt viel zuviele Ursachen, weshalb man zur Flasche greift.
Ich kenne meinen Nachbarn. Der ist immer irgendwie nervös. Und erst wenn er seinen Flachmann hat, kommt er runter und fühlt sich sicherer. Das Thema interessiert mich jetzt erst wirklich.
Denn es muss für alles eine Ursache geben. Ich kann all den Alkis nur eins raten. Gebt Eurer Leber zwischendurch eine Pause! Nehmt von mir aus Urlaub, zwei Wochen, um in diesem Urlaub nichts zu trinken. Versteckt Euch im Bett und versucht nur noch das Nötigste zu tun.
Die Leber wird es Euch danken! Ganz fatal ist Alkohol gemischt mitTabletten!!
Sie nehmen Psychopharmaka, Pillen zum abschalten und Schmerzmittel.
Zuviel von dem einen führt dann zum anderen. Meine Mutter soff an einem Abend und um den Kopfschmerzen am nächsten Tag vorzubeugen, nahm sie schon im Suff Schmerztabletten.
So kommt die Leber niemals mehr zur Ruhe und kann ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen.
Was dann dazu führt, dass Gewebe abstirbt und die Leber dann noch weniger arbeitet!
Ich fand in der Wohnung meiner Mutter, einen Wisch von einer ärztlichen Untersuchung.
Erst musste ich herausfinden, welche Angaben der Blutuntersuchung auch was mit der Leber zu tun haben. Jedenfalls stand da ein Wert, wo bis 38 noch normal wäre. Meine Mutter hatte 534! Und das war drei Jahre her. Sie rief selber den Notarzt. Ich kann ja nicht jeden Tag bei ihr sein.
Als sie abgeholt wurde, war ihre Haut grau und sie hatte plötzlich mehr Falten.
Und ganz klar. Ihre Augen waren gelb und sie war auch verwirrt.
Ihre dicken Füsse hat sie, bis zu diesem Tag immer gut versteckt.
Im Krankenhaus hat man ihr Blut "gewaschen", Medikamente gegeben und Wasser entfernt.
Und zwei Tage später war sie wieder die Alte und durfte nach Hause. Und sieben Tage später war sie tot. Sie hatte in den letzten Monaten Konzentrationsprobleme und schob es auf Demenz.
Weil Demenz in der Familie schon öfter vorkam. Doch das der Körper und damit das Gehirn völlig vergiftet war, das wusste weder sie noch ich.
Einige Rezepte tauchten auch auf. Tavor, Zopiclon und Tramal!!!!!!!!!
Klar, wenn ein Patient von dem einen Arzt Tramal bekommt und vom anderen Tavor und vom
nächsten Zopiclon?
Und dann noch alles gemischt, täglich, mit Bier und Weisswein.
Eigentlich ein Wunder, wie lange meine Mam durchgehalten hat und bis kurz vor ihrem Tod auch stets ansprechbar war.
Und ich weis, dass sie bereits 1987 Lexotanil geschluckt hat und auch Stammkunde in der Kneipe war.
Die Lexotanil damals habe ich ihr ja manchmal geklaut.
Ich hatte auch einen Arbeitskollegen, einen Jugo. Dieser Kollege kannte keine Limonade oder Wasser! Er ist im selben Alter meiner Mutter und lebt. Ich habe in gesehen, wie er um sieben in der früh eine Flasche Augustiner öffnet und bis 17 Uhr dann ungefähr 12 Flaschen beieinander hat.
Und das jeden Tag! Zwischendurch einen kleinen Schnaps, aber niemals Tabletten.
In unserer Firma war das ganz normal und genau da musste ich ja auch landen.
Dieser Kollege lebt heute noch, weil er zum sechszigsten-Geburtstag aufgehört hat.
Und das hätte meine Mam wohl auch tun sollen? Fragen über Fragen.
Und wie konnte er dann überhaupt aufhören?
Zum Ende möchte ich sagen, daß es wirklich viele Gründe gibt, warum man zu Hilfsmitteln, wie Alk greift. Und ich möchte hiermit betonen, dass es an dem jenigen selbst liegt, wie er damit umgeht.
Man kann nur versuchen herauszufinden, wieso jemand zuviel konsumiert!
Aber die beste Hilfe ist am Schluss der jenige selbst.
Weil der eine säuft, weil er Probleme hat und der andere trinkt, weil er keine Probleme hat.
Ich hatte mal einen Vorgesetzten, der mich zur Sau gemacht hat, wenn ich mal wieder mit rotgetrübten Augen in die Firma kam.
Damals habe ich ihn gehasst und heute bin ich dankbar.
Er selbst starb mit 60 vor 12 Jahren an einer Zirrhose Stufe C.
Apropo die Leberzirrhose ist nicht einfach Leberzirrhose.
Es gibt Stufen, wie A, B und C. Mit Stufe A hat man ganz, ganz gute Chancen weiterzuleben, wenn man sich mit Giften einschränkt. Mit A könnte man auch wieder gesund werden.
Mit B kann man durch Verzicht der Gifte alles zumindest aufhalten
Mit C wird man oft zum sterben nach Hause geschickt. Und C kann Tage oder viele Monate Lebenszeit bedeuten. Bei C hilft eigentlich nur noch eine Spenderleber.
Aber so eine Leber, von einem Toten bekommt man nicht sofort. Und ausserdem redet die Krankenkasse mit und es ist wichtig, aus welchem Grund, die Leber verpflanzt wird.
Auf der Liste kommt ein Alki halt dann auch erst später.
Und was noch wichtig ist. Die Leber selbst hat keine Nerven. Das heisst, diese kann keine Schmerzen haben! Aber die Organe drumherum können weh tun! Wenn es zu einem Stau in der Leber kommt, durch zuviele Gifte, kann es sich auf benachbarte Organe ausstrahlen.
Dann hat man oft gar keine Probleme mit dem Rücken oder dem Magen, sondern eigentlich mit der Leber! Und manchmal denke ich sogar, dass das so manchem Arzt auch nicht klar ist!
Ruhe in Frieden Mama. Du hasst es geschafft. Tod, aber frei von Sorgen und frei von der Aufgabe, es besser wie andere zu machen. Denn dazu hattest Du nie eine Chance.