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Erdrückt von Partnerin

Hallo zusammen,

ich schreibe hier, da ich mich in meiner Beziehung von den Gefühlen meiner Partnerin vollkommen erdrückt fühle und nicht weiß, wie ich das einordnen bzw. wie ich damit umgehen soll.

Wir sind seit ca. neun Monaten zusammen und am Anfang war alles wunderbar. Ich war sehr verliebt, wollte viel Zeit mit ihr verbringen und ihr ging es genauso. Rückblickend betrachtet erinnere ich mich jedoch an einige Momente, die mir bereits damals ein Unbehagen bereitet haben. So ging mir die ganze Angelegenheit phasenweise zu schnell, etwa als sie direkt nach dem ersten Kuss davon ausgegangen ist, dass wir in einer Beziehung sind. Auch ihr extremes Vermissen, als wir uns zum ersten Mal wenige Tage lang nicht gesehen haben, kam mir bereits damals ein wenig überzogen vor und ich habe mich gefragt, ob ich die Gefühle in dieser Intensität erwidern kann. Zu diesem Zeitpunkt habe ich die Bedenken jedoch schnell wieder weggewischt, da ansonsten eigentlich alles fantastisch lief.

Nach einiger Zeit haben sich dann die ersten Probleme eingestellt. Zunächst ging es ihr psychisch schlechter, eine entsprechende Vorerkrankung war uns beiden bekannt. In der Folge kam es immer wieder zu kleineren Streitigkeiten, häufig anlasslos, manchmal durch Eifersucht ihrerseits ausgelöst. Auf Streits hat sie mit teilweise extremen Gefühlen reagiert, inklusive Heulkrämpfen, Selbstverletzungen und einem nicht mit ernster Absicht ausgeführten Suizidversuch. In dieser Zeit habe ich mich mit der Beziehung nicht wohlgefühlt. Gleichzeitig habe ich jedoch ein Verantwortungsgefühl ihr gegenüber empfunden, da sie auf mich hilflos gewirkt hat und darüber hinaus angedeutet hat, dass ein Beziehungsende für sie extrem negative Konsequenzen nach sich ziehen würde.

Die Beziehung hat sich dann erst einmal wieder ein wenig stabilisiert. Nun ist es jedoch so, dass ich von ihr mit Zuneigung geradezu überschüttet werde. Ich habe das Gefühl, von ihren Emotionen erdrückt zu werden und ihnen nicht gerecht werden zu können. Hinzu kommt, dass sie zu erwarten scheint, dass ich ihr gegenüber genauso intensiv empfinde und das auch zeige. Habe ich einmal einen Tag keine Zeit für sie, etwa weil bei Arbeit viel los ist, lässt sie mich wissen, dass es ihr deshalb schlecht geht. So erzählt sie etwa immer wieder, wie häufig sie meinetwegen weint oder beschwert sich darüber, dass ich während der Arbeit nicht zeitnah auf Nachrichten von ihr antworte. Spreche ich an, dass ich mehr Freiraum benötige, fängt sie meistens zu weinen an. Manchmal reagiert sie auch unterwürfig und entschuldigt sich in übertriebenem Maß, verspricht ihr Verhalten zu ändern – obwohl das eigentlich gar nicht ihren Wünschen und Vorstellungen entspricht, was mich wiederum irritiert.

Ich bin mit alldem in erster Linie vollkommen überfordert und reagiere mit Rückzug. Ich empfinde ihr Verhalten als enorme Belastung und habe den Wunsch, wegzulaufen. Ganz einordnen kann ich all das jedoch nicht. Was würdet ihr mir raten? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Es wäre ein Wunder, wenn Du da nicht weglaufen möchtest.
Sie drückt Dir die ganze Verantwortung für ihr Wohlergehen auf und erpresst Dich emotional.
Das kann kaum jemand auf Dauer aushalten.
 
Hallo Daniel,

ich habe für euch beide Verständnis, für dich und deine Partnerin. Ich glaube, es ist zu einfach, ihr Verhalten einfach nur mit emotionaler Erpressung zu erklären, für mich klingt es schon nach einem großen Leiden und viel Schmerz, den sie durchmacht. Da kann ich ein bisschen mitfühlen, weil ich ähnlichen Schmerz auch kenne und es einfach furchtbar ist, sich so zu fühlen und auch ganz schön schwer, da wieder rauszukommen.
Gleichzeitig verstehe ich auch sehr gut, dass du dich völlig erdrückt fühlst und einfach nur weglaufen willst. Es klingt nach viel zu viel und ich finde verständlich, dass du unter diesen Voraussetzungen keine Beziehung führen kannst und willst.

Wenn ich dich richtig verstehe, möchtest du dich trennen, fühlst dich aber hilflos bei der Frage, wie das in der Situation möglich ist?

Ist deine Freundin in Therapie, hat sie nahestehende Menschen, die sie unterstützen?
 
Hallo, das klingt sehr nach einer Borderline-Erkrankung.

Menschen mit dieser Erkrankung leiden an mangelnder Impulskontrolle, sind entweder sehr anhänglich oder manchmal dann auch wieder sehr kühl. Auf jeden Fall sehr schwankend und unausgeglichen.

Sollte sie diese Erkrankung haben - oder eine andere -dann informiere Dich genau darüber, damit Du weißt, ob Du damit umgehen kannst.
 
Die Freundin ist psychisch schwer gestört und deshalb nicht beziehungsfähig. Das würde ich ihr klipp und klar sagen und mich von ihr trennen. Wenn du in so einer Beziehung bleibst, reibst du dich nur selber auf. Du bist kein Therapeut!

Du brauchst dabei kein Schuldgefühl zu haben, denn du bist für die psychische Störung der Freundin nicht verantwortlich, auch nicht für ihre Reaktionen auf deine Entscheidungen.

In Beziehungen mit solchen Menschen verliert man sich. Es ist unumgänglich, die Reißleine zu ziehen und an sich zu denken.
 
Trennung ist immer der einfachste Weg! Typisch für Menschen, beim ersten Problem aus Bequemlichkei davonlaufen!

Wie wollt ihr jemals eine echte, langjährige Partnerschaft auf Augenhöhe führen, wo Paare im Laufe der Jahre immer mal schwierige Phasen, Krisen und Herausforderungen meistern müssen?
Naja..es ist schon ziemlich krass was da abgeht mit versuchten Suizid, deine Tipps sind gut, aber TE geht doch schon auf dem Zahnfleisch.
Und wenn es schon versuchten Suizid gab um die Beziehung anzuheben...wird es nur schlimmer nicht besser....

Lieber TE,
was ich so rauslese ist das deine Partnerin sehr Richtung Borderline tendiert, ich weiß das Ferndiagnosen hier nicht erwünscht sind, aber es liest sich für mich so...deswegen ist eine Therapie zwingend nötig, wenn die Beziehung weiter gehen soll.
Aber auch bei Trennung würde ich ihr an deiner Stelle zur Therapie raten.
Wichtig ist Verständnis zu zeigen ihr gegenüber...du kannst nicht so empfinden wie sie, weil mit BPS empfindet man 10x stärker als normale Personen. Deswegen sind ihre Ängste auch stärker und sie ist dann voll fertig, wenn du dich nicht gleich von der Arbeit meldest...da rate ich aber zu gesunder Abgrenzung..also ehrlich und rational erklären, das du nicht immer von der Arbeit sofort schreiben kannst, weil du dich konzentrieren musst und eben arbeiten. Kannst ihr ja nur noch in der Pause schreiben und ihr das als Kompromiss anbieten?
Verständnis und Ehrlichkeit sind wichtig und keine Versprechen machen die du nicht hälst.
Dich abgrenzen ist auch wichtig und beharrlich sein...es wird sicher versucht werden über deine Grenzen zu gehen.
Wenn du Krtik äusserst dann evtl. so: Ich verstehe das du Angst hast mich zu verlieren, aber schau mal blablabla... Also Ja, aber-Methode anwenden und Verständnis zeigen.
Das blöde an der Idealisierung deiner Person ist, das irgendwann die Abwertung kommt...und die ist stärker je stärker die Idealisierung.

Und definitiv Therapie für sie: DBT 12 Wochen stationär oder DBT-Gruppen-Therapie.
Wirklich! Ohne das seid ihr aufgeschmissen..da kannst dich auch einfach trennen...und du bist nicht Schuld, wenn sie sich im Trenungsfall was antut.

Kann aber sein, das es dein Beuteschema ist, also das die Nächste auch so ist, wegen Co-Abhängigkeit.
Da könntest dann aber zu Beginn z.B. der starken Idealisierung + dich spiegeln entgegen wirken indem du zuerst Fragen stellst, was sie so mag etc. und auch von deinen Schwächen erzählst. Nicht gleich in die Kiste springen, sondern erstmal Vertrauen aufbauen. Dich von Anfang an abgrenzen und dir deine nötigen Freiräume nehmen.
Eine nehmen die schon Therapie gemacht hat/in Therapie ist.

PS. Borderline ist ein Spektrum, nicht alle sind so wie deine Freundin, aber hier bei euch klingt es schon ziemlich hart.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast einen Härtefall erwischt und es wird vermutlich wieder zu einem Suizidversuch kommen..früher oder später..weil sie sich deiner Liebe sicher sein will...dass das destruktiv für eine gesunde Beziehung ist, ist ihr nicht bewusst. Sowas lernt man in der stationären DBT-Therapie.
Es ist wirklich zwingend nötig in Therapie zu gehen, allein kann sie da nicht raus kommen und auch du kannst keinen Therapeuten ersetzen.
 

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