Hallo,
du hast Traumatisches erlebt, das musst du erst einmal verarbeiten, dazu wirst du fachkundige Hilfe dringend benötigen, egal ob dir das behagt oder nicht. Entweder du faßt ausreichend Grundvertrauen in Menschen oder dein Leben ist gelaufen. So sehe ich das.
Menschen sind soziale Wesen und darauf angewiesen sich gegenseitig zu helfen oder auch helfen zu lassen, wenn es notwendig ist.
Ich war in meiner Kindheit selber Gewaltopfer und weiss wie schwer es ist wieder Vertrauen fassen zu können, da muss man schon öfters mal über seinen Schatten springen, denn man hat keine andere Wahl...bzw. man hat schon die Wahl...man kann auch Isolation und Krankheit wählen...ist aber auf Dauer nicht so prickelnd.
Grundsätzlich hat jeder Mensch einen freien Willen und auch eine Selbstverantwortung sich zu schützen..z.B ggü Angriffen von anderen, die einem nicht wohlgesonnen sind...Monstern (sind oft keine Monster...du stilisierst sie nur dazu hoch und machst sie damit zu mächtig...finde ich nicht so günstig! Und ist zudem unrealistisch, Monster gibt es nicht..reiner Kindermärchenkram) Du allein bestimmst mit wem du deine Zeit verbringst..ob du dir das Genick brechen läßt oder nicht....zumindest ab der Pubertät hat man ja an sich das Know How und die Entwicklungsstufe dazu sich auch zur Wehr setzen zu können...Gewalt in der Kindheit zu erleben ist natürlich heftig und haut das Selbstwertgefühl runter sodaß machtgeile Täter sich devote (unterwürfige) Mädels instinktiv raus suchen und die devoten Mädels sich gewohnheitsmäßig weiter schlecht behandeln lassen...es sei denn man bricht radikal mit dieser Gewohnheit...Gewohnheiten sind oft mächtig, aber mächtiger ist der eigene Wille zu überleben oder auch gut zu leben, glücklich zu sein. Bei mir war dieser Wille zum Glück von Anfang an stark ausgebildet.
Was ist da bei dir schief gelaufen? Fühlst du dich immer noch wie ein kleines Kind, dass dem Schicksal und den Entscheidungen anderer Menschen hilflos ausgeliefert ist? Dazu kann ich nur sagen: Schicksal ist immer das was man draus macht und du selber kannst auch eigene Entscheidungen für dich treffen...entscheiden mit wem du deine Zeit verbringst..wer dein Therapeut ist (such dir einen Therapeuten oder Therapeutin die dir behagt!) , kannst jederzeit Ja oder Nein sagen...ist dir das bewusst?
Ich rate dir dringend dazu weiter hart in einer Therapie an dir zu arbeiten, Verhaltenstherapie, Skillstraining etc. Dazu harte Arbeit an deinem Selbstbewusstsein. Schrittweise immer mehr in die Eigenverantwortung und auch Autonomie...Unabhängigkeit = eigenen Willen bilden, Selbstschutz aufbauen, wissen was du willst, Ziele setzen, drauf hinarbeiten, dich durchsetzen. Also ganz normal erwachsen werden. Ist natürlich harte Arbeit und es kommt hier ganz auf deinen Leistungswillen an.
Viele Gewaltopfer machen den Fehler eher den Weg ins Selbstmitleid und die Verweigerung zu suchen...ggf. eine psychische Störung zu funktionalisieren. Das passiert nicht böswillig oder absichtlich..eine sensible und verletzte und verwirrte Seele kapselt sich da oft ab und verirrt sich dabei manchmal auf Abwege..sowas kann dir ein Therapeut und Psychologe sehr gut erklären und du solltest höllisch drauf achten nicht blind in einige Denkfallen zu trappsen. Derzeit sitzt du mitten in einer fetten blockierenden Denkfalle drin, was deine Beiträge sehr deutlich zeigen.
Zum Beispiel der Grundgedanke: "ich wurde zerstört,mir wurde das Genick gebrochen" ist eine Denkfalle..eine tödliche dazu, da du damit jegliche Entwicklung und Möglichkeit wieder auf die Beine zu kommen unterbindest.
Im Übrigen ist der Gedanke unrealistisch...niemand hat die Macht andere Menschen zu zerstören..es sei denn die Opfer geben diese Macht freiwillig an Täter!
Dein Genick ist also ungebrochen und total in Ordnung..nur deine Sichtweise wie du dein Genick empfindest und sieht scheint schräg zu sein und sollte korrigiert werden. Du hast in dir wie jeder Mensch einen unkaputtbaren Kern, an den du mit Hilfe der Therapie ran kommen musst und solltest.
Generell was Vertrauen ggü Menschen angeht solltest du einige Regeln für dich aufstellen, die dich schützen..aus vergangenen Fehlern (z.B blind zu vertrauen und dich passiv aus zu liefern, dich mangelhaft zu schützen etc.) solltest du lernen und lernen in Maßen zu vertrauen. Kontrollmechanismen aufbauen, die dich sicher durchs Leben bringen. Vertrauen ist ne Sache des richtigen Maßes...trau schau wem und wem wann wieviel...also.
Derzeit solltest du mal eher den Ratschlägen eines Therapeuten trauen als dir selber mit deinen ziemlich negativen Grundansichten...klingt schon ein kleines bissel nach Verfolgungswahn...mich würde dazu deine Diagnose interessieren...Borderline?
Du selber scheinst dir kein bisschen zu vertrauen (Kennzeichen: du sagst du wärest kaputt...Genick gebrochen, definierst dich also als kaputtbar und schwach...was so an sich nicht stimmt...es sei denn du glaubst felsenfest daran...dann erschaffst du mit diesem Aberglauben deine eigene Realität...leider eine eher krankhafte Realität in der du festhängst. Du solltest also lernen dir wieder mehr selber zu vertrauen, dir auch zutrauen mal stark und unkaputtbar zu sein...mal Haltung zeigen ohne dramatisch anklagend auf ein (maßgeblich) gebrochenes Genick und alte Wunden zu verweisen. Wunden an denen man sich arbeiten kann damit sie weitestgehend nicht mehr stören...neue Perspektiven aufbauen und nach vorne schauen anstatt immer wieder rückwärts um unterm Bett nach Monstern zu fahnden.
Ich konnte früher an mir selber und auch später an Gewaltopfern immer wieder beobachten, dass Gewaltopfer dazu neigen das Werk der Täter indirekt an sich weiter zu führen...und das tätest du indem du weiterhin die Macht des Täters hochspielst und dich als kaputt definierst...damit hat der Täter gewonnen, da sich seine Macht bewiesen hat. Ist es das was du willst? Dich dem Täter weiter unterwerfen, ihm huldigen oder versuchen ihm durch deine Leidenshaltung ein schlechtes Gewissen zu verpassen? Gelingt eh nicht bei Soziopathen und ist reine Zeitverschwendung...anstatt dich mit dieser Haltung weiter auf den Täter zu fixieren solltest du dich eher auf dich konzentrieren und dich neu erschaffen...schrittweise...da kommt genug Arbeit auf dich zu...ich arbeite auch bis heute daran und bin recht zufrieden mit dem Ergebnis. Es würde mich freuen, wenn du ebenfalls an diesen Punkt kommen würdest..besser spät als nie!
"Meinem" Täter (= Schlagenden und terrorisierenden Vater) hatte ich zu viel Macht nicht gegönnt ...war an sich ganz einfach...ein Denktrick und schwupps war seine Macht im Eimer. Ich konnte mich so damals lösen und durchsetzen. Und natürlich meidet man Monster...schickt sie in die Hölle..als erwachsenes Mädel kann man das erlernen.
Also dran denken: du bist die Architektin deines Lebens und allein verantwortlich für das was du erlebst und erleidest..stell dich dieser Verantwortung und mach das Beste draus. Dabei wird dir eine Therapie natürlich wertvolle Dienste leisten können. Du solltest dir das wert sein.
Gruß
Tyra
Stichwort SElbstwertgefühl...hier stark darauf konzentrieren wieder auf zu bauen...wer sich was wert ist, leistet harte Arbeit für sich, auch in Therapie z.B. Tu dir mal was Gutes und mach dich nicht immer so schlecht...du stellst dich hier als kaputte ramponierte Vase hin...beschädigte Ware..aber an sich gibt es Kitt für Brüche und Narben...dieser Kitt heißt Hoffnung und Liebe...Selbstliebe zum Beispiel...damit fängt es an. Wer sich selber liebt schützt sich automatisch..auch vor Monstern....lernt sich zu schützen..du wirst da nochmal ganz von vorne anfangen und eine komplett neue Erwartungshaltung dir selbst und auch deinen Mitmenschen ggü aufbauen müssen. Menschen sind keine Kuschelhäschen..sondern Raubtiere..zwar fähig zu Moral und sozialem Verhalten, aber man muss sie immer wieder dazu bringen gewisse Regeln auf zu stellen...nennt sich BeziehungsARBEIT...also mit Herz und Verstand aktiv (nicht passiv duldend und immer von anderen fremdbestimmt, sondern selbstbestimmt!) durchs Leben gehen...dann kommst du schon recht bald in die richtige Spur und Thesen von GEnickbrüchen sind Schnee von gestern...sammel also deine Scherben auf und töpfer dich neu! Du kannst sein was du willst..ich hoffe du willst nicht ewig ein wandelnder Genickbruch sein?