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Er hat mich 5 Jahre betrogen und ich weiß nicht weiter

Hallo Celine,


es geht weniger um Fehler und Schuld.
Oft liegen die Ursachen im Unterbewussten. Und es macht schon Sinn, danach zu forschen.

Lese dir doch mal den Beitrag von Rosina durch. (Nr.54) Ich kann da keinen Hass, kein Selbstmitleid und keine Wut erkennen. Ich lese aus diesem Beitrag, dass sie gestärkt aus dieser Sache herausgekommen ist.

Sollte das nicht das Ziel sein? Die Frage, ob du mit deinem Mann zusammenbleibst oder nicht, ist doch dabei erst mal zweitrangig, oder?
Lese im Vergleich dazu den Beitrag von TomRed. (Nr.51) Da ist bis heute wohl nichts aufgearbeitet. Er leidet. Ich glaube, auch eine Trennung von seiner Frau wird daran nichts ändern…
(Sorry, TomRed, ich möchte dir auf keinen Fall zu nahetreten. Aber das ist mein subjektiver Eindruck.)


Das mit dem Ausziehen lassen, ist so eine Sache.

Ich habe dir ja dieses Buch von Frau Zurhorst empfohlen. Sie war damals eine junge mittellose Mutter, als sie von ihrem Mann betrogen wurde. Sie hatten beide aus finanziellen Gründen keine Möglichkeit, ihre Wohnsituation zu ändern. Aber sie trennten sich in ihrer eigenen Wohnung konsequent. Der einzige Schnittpunkt war das gemeinsame Kind. Keiner war dem Anderen mehr Rechenschaft schuldig, keine gemeinsame Wäsche, kein gemeinsames Essen und kein gemeinsames Bett. So konnte wohl jeder für sich zur Ruhe kommen und für sich selbst schauen, wie und ob es weitergehen soll.

Ich empfind es als einen guten Weg. Dein Mann muss merken, dass er an einem Scheideweg steht. Entweder, oder… Einen Mittelweg kann es nicht geben. Und auch du musst für dich diese Entscheidung treffen. Wie gesagt, ich kann dir das Buch und ihren Podcast nur empfehlen. Auch Herr Zurhorst spricht darin aus der Sicht des „Betrügers“. Das könnte auch für dich interessant sein. Das nur als Hinweis.


@GrayBear, ich mag deine Beiträge sehr, aber du wirst einige Menschen nicht ändern können. Sie wählen Hass, Rache und Wut und bleiben darin stecken. Was dann folgt ist eine innere Leere, die sich zwar mit weiterer Wut überdecken lässt, die aber immer da ist und nicht verschwindet. Es ist ihre Entscheidung, leider…
 
Hallo IchWars,

leider muss ich Dir widersprechen. In mir war unheimlich viel Wut, Hass, Verzweiflung, Selbstmitleid und Schmerz. Ich war zutiefst verletzt und wusste manchmal nicht ein noch aus. Ich halte das aber für eine ganz normale Reaktion auf solch ein Erlebnis. Diese Erkenntnis, betrogen worden zu sein, von dem Menschen, den man doch so sehr geliebt hat, trifft ins Innerste.

Aber das bedeutet ja nicht, dass ich das auch ausleben muss. Wild um mich zu schlagen, hilft mir nicht und trifft, wie so oft, ja doch die Falschen. Ich habe diese Gefühle in mir verschlossen, sie nach und nach hervorgeholt und versucht zu verarbeiten. Ohne andere Menschen mit hineinzuziehen. Es war mein Problem und das meines Mannes. Nicht das unserer Kinder, Freunde oder Familien.

Leicht war es nicht, aber es schien mir der einzig richtige Weg zu sein. Aber eben mein Weg. Ich denke jeder muss seine eigenen Entscheidungen treffen und diese dann auch umsetzen.
 
Nun ja, ich sehe das etwa anders..............
(...)
Ehrlich gesagt glaube ich, dass viele Männer und auch einige Frauen nicht monogam sein können. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er Dich und seine Familie aufrichtig liebt, aber sexuell andere Reize braucht......die nix mit Liebe, sondern nur mit Trieb zu tun haben.

Ich schließe mich dem weitgehend an (ohne weiter als bis dahin gelesen zu haben, sorry, wenn inzwischen neue Fakten genannt wurden). Für mich wäre nicht entscheidend, dass er mit einer anderen Frau Sex hatte, sondern ob du bei wichtigen Dingen auf ihn zählen konntest / könntest. Zum Beispiel wenn einer von euch krank würde oder wenn es finanziell eng würde.

Ja, er hat dich belogen, aber Lügen finden wir ja nur dann schlimm, wenn auch die Sache, die vertuscht wurde, schlimm ist. Wenn dich jemand hinsichtlich dessen belügt, was er dir zu Weihnachten schenkt, findest du das ja auch nicht schlimm. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht unbedingt die Bedeutung, die außerhäusigem Sex immer gegeben wird. Wichtig ist es doch vor allem dann, wenn du Angst haben müsstest, dass
- er dich verlassen könnte (für sie)
- er dich nicht mehr liebt
- er dich nicht mehr begehrt.
Oder wenn er die Familie vernachlässigt hätte. Soweit ich das aus dem ersten Beitrag entnehme, ist das alles nicht der Fall. Oder?

Dass du sauer bist, okay. Dass geredet werden muss und geklärt, wie ihr zueinander steht, klar. Aber dass hier von Anfang an von fast allen pauschal gesagt wird, du sollst die (eigentlich gute) Ehe und den Job hinschmeißen und die Kinder zu Scheidungskindern machen, das finde ich übertrieben. Menschen sind so, sie gehen fremd, er ist nicht der erste und nicht der letzte. Sex ist (für Männer, wenn auch nicht nur für Männer) ein starker Anreiz. Er hätte sehr stark sein müssen, um diesem täglich auf der Arbeit sichtbaren Reiz zu widerstehen. So stark war er nicht. Er war nicht so toll, wie du gedacht hattest. Er hat etwas gegen deinen Willen getan und hat es vertuscht. Aber deshalb sehe ich ihn nicht als abgrundtief schlechten Menschen, dem du nie wieder über den Weg trauen kannst.

Was macht es denn für einen Unterschied, ob er es ein Jahr lang gemacht hat oder fünf? Er war dazu bereit, er hat dich belogen, ob nun länger oder kürzer. Welcher Zeitpunkt wäre denn der richtige, um die Affäre zu beenden und noch verziehen zu bekommen?

Was wäre eigentlich gewesen, wenn er es dir von Anfang an gesagt hätte und dich um deine Zustimmung gebeten hätte? Wie hättest du reagiert? Und jetzt, könnte er dir jetzt die Wahrheit sagen, warum er es getan hat?

Ich weiß, dass bei diesem Thema jeder anders empfindet, und oft die Männer anders als die Frauen. Es ist ja auch in Ordnung, wenn jeder anders empfindet. Nur was ist, wenn die beiden Teile eines Paares darüber unterschiedlich denken und empfinden? Meiner Meinung nach verstehen bei diesem Thema die Männer die Frauen nicht und umgekehrt die Frauen die Männer nicht. Nicht wirklich. Und darin liegt die Tragik.
 
Bist du JETZT immer noch voller Wut, Hass und Selbstmitleid, liebe Rosina?

Und ja, ich gebe dir recht. Jeder muss seinen eigenen Weg gehen und selbst entscheiden und dafür aber auch die Verantwortung tragen.

Dein Weg hat mich beeindruckt...

Von ganzem Herzen alles Gute.
 
Das mit dem Ausziehen lassen, ist so eine Sache.

Ich habe dir ja dieses Buch von Frau Zurhorst empfohlen. Sie war damals eine junge mittellose Mutter, als sie von ihrem Mann betrogen wurde. Sie hatten beide aus finanziellen Gründen keine Möglichkeit, ihre Wohnsituation zu ändern. Aber sie trennten sich in ihrer eigenen Wohnung konsequent. Der einzige Schnittpunkt war das gemeinsame Kind. Keiner war dem Anderen mehr Rechenschaft schuldig, keine gemeinsame Wäsche, kein gemeinsames Essen und kein gemeinsames Bett. So konnte wohl jeder für sich zur Ruhe kommen und für sich selbst schauen, wie und ob es weitergehen soll.

Ich empfind es als einen guten Weg. Dein Mann muss merken, dass er an einem Scheideweg steht. Entweder, oder… Einen Mittelweg kann es nicht geben. Und auch du musst für dich diese Entscheidung treffen. Wie gesagt, ich kann dir das Buch und ihren Podcast nur empfehlen. Auch Herr Zurhorst spricht darin aus der Sicht des „Betrügers“. Das könnte auch für dich interessant sein. Das nur als Hinweis.

Aus meiner Sicht hat es nicht unbedingt mit Rache und Wut zu tun, sondern mit Selbstachtung, wenn man sich trennt. Auch räumlich. Ich, als Mann, kann evtl. nach langer Zeit darüber hinwegsehen, wenn mich meine Freundin einmal betrügen würde.

Aber fünf Jahre anlügen, etwas vorspielen, das ist der Hammer. Und mit solch einem Menschen teile ich mir Bad und Küche? 😕

Der Mensch, dem ich alles erzähle, dem wichtigsten Menschen im Leben, der Partner, der dann nur gelogen hat?

Ja, alleinerziehende Mütter haben oft finanzielle Probleme, aber niemand ist in Deutschland so arm, dass Geld über dem eigenen Wert stehen sollte.

Jeder hat seinen eigenen Weg, das verstehe ich schon. Aber ich dachte, dass mittlerweile die "moderne" Frau von heute sich nicht mehr von vorn bis hinten verar...en lassen muss, Hauptsache, das finanzielle passt. Wow!

Wobei, das noch als männliche Ergänzung, der "Typ" Frau ist begehrt in der Männerwelt.

Wenn man ohne einschneidende Konsequenzen nebenbei jahrelang eine Affäre haben kann in der sich der Mann austobt während die Frau den Haushalt macht, ist das schon ein Traum einiger meiner Artgenossen 😉
 
Liebe Celine.

Deine Situation lässt mich noch nicht los. Meine war anders, aber das Auf und Ab deiner Gefühle kann ich nachvollziehen.

Die Mehrheit der Paare trennt sich nach einem Betrug. Entweder zeitnah oder auch zeitverzögert. Die Ehe des Mannes mit dem meine Frau mich betrogen hat, ist mittlerweile auch Geschichte.

Von den Betrogenen die es weiterhin versuchen wird es einige geben die aus materiellen Gründen bleiben und andere -wie ich- die sich für "aushalten" entschieden haben. Ein Brief meines damals neunjährigen Sohnes hat den Ausschlag gegeben. Damals habe ich entschieden, dass ich für meine Kinder alles ertragen werde. Bin auch ein fast perfekter Schauspieler geworden. Nur meine Frau bemerkt noch den wahren TomRed.

Nach unseren ehrlichen uns alles abverlangenden Gesprächen habe ich anfangs wirklich daran geglaubt gestärkt aus der Sache herauskommen zu können.

Hat nicht funktioniert. Und ich kann nicht einmal begründen woran es konkret liegt.

Verzeihen? War nicht das Problem! Habe selber Fehler und auch nicht immer alles richtig gemacht. Vergessen? Die Gedanken kommen jeden Tag. Es kann ein Song, ein Film, ein Ort oder sonst was sein. Eigentlich muss ich meine Frau nur ansehen. Oder man wird einfach nur wach.

IchWars hat recht. Auch eine Trennung hätte mich gefühlsmäßig vorerst nicht besser dastehen lassen, aber ich stelle mir oft die Frage, ob die Chance aufs Glücklichsein und Seelenfrieden größer gewesen wäre.

Ich warte einfach noch ein paar Jahre und dann klappt das vielleicht auch mit dem Vergessen.

Aber ehrlich?! Bei einer Affäre von 5 Jahren wäre nicht nur das Vergessen, sondern auch das Verzeihen mein Problem.

Du stehst noch ganz am Anfang der Gefühlsachterbahn. Ich wünsche dir, dass deine Fahrt nicht so lange dauert wie meine und dass du passende Lösungen für dich findest ... oder du steigst noch schnell aus und holst dir stattdessen lieber eine große rosa Zuckerwatte.

Iss eine für mich mit!
 
Liebe Celine


Ich kann dich sehr gut verstehen, letztes Jahr hat mir mein Ehemann aus heiterem Himmel gestanden, dass er seit 8 Monaten eine andere Frau hat. Das hat mich total aus der Bahn geworfen, hatten wir doch eine glückliche Ehe (er sagte dies auch). Er entschuldigte jedoch alles, er habe sich verliebt, und das rechtfertige alles....
Ich habe auch während der Zeit in der er die andere Frau bereits hatte nichts bemerkt, er war wie immer, liebevoll, aufmerksam etc. vielleicht manchmal etwas gestresst, jedoch dachte ich, dies sei eher wegen dem Job...
Vom ersten Moment war es mir klar, dass ich ihn nie vor die Entscheidung stelle: ich oder sie... Ich glaube ich hätte ihn in diesem Moment auch wieder zurückholen können, doch mein ganzes blinde (zu blinde??) Vertrauen war einfach weg, und ich wusste, ich würde ihm NIE mehr vertrauen.
Es tat und tut immens weh, doch ich bin gegangen. Ich bin zum Glück nicht abhängig vom ihm, wir haben keine Kinder und sind, trotz fortgeschrittenem Alter, erst 7 Jahre verheiratet.
Dir würde ich raten, nichts zu überstürzen! Frage dich bitte auch, ob du deinem Mann jemals wieder vertrauen kannst?? 5 Jahre sind ja schon echt schlimm, wie er ein Doppelleben geführt hat. Irgendwas war wohl doch nicht so toll ihn eurer Ehe... das habe auch ich bei meiner Ehe im Nachhinein einsehen müssen. Man kann nicht die Vergangenheit ändern, sondern das Beste für die Zukunft machen.
Ich wünsche dir viel Kraft auf deinem Weg und bei deinen Entscheidungen.
 
Hallo.
Danke wieder für all Eure Antworten. Da kann ich hier und da wirklich ein paar gute Erfahrungen und Meinungen ziehen.
Das Buch habe ich nun bestellt und bin sehr gespannt drauf.

Ja ich bin bis aufs tiefste getroffen und habe die schlimmsten Gefühle.
Trotzdem möchte ich das "warum" einfach verstehen... Es MUSS ja was gefehlt haben was er sich dann bei ihr geholt hat.
Oder war es wirklich so wie er sagt? "so einfach" da es kaum Risiko gab das ich es raus finde? Für mich muss es einen Grund geben und entweder weiß er ihn nur im Unterbewusstsein oder er mag es nicht sagen?

Wir machen nun eine Familienaufstellung und stellen unsere Ehe auf.
Glauben sicher viele von euch nicht dran, aber mich persönlich bringt es vielleicht ein Stück weiter.... Schlimmer werden kann es ja gerade nicht.

Und ja,er war sonst ein super Ehemann und Vater. Wir haben wirklich schon viele Schicksalsschläge erleben müssen und alle gut gemeinsam gemeistert. Immer wenn irgendwas ist oder ansteht ist er für uns da.. Das kann ich ihm nicht vorwerfen. Im Alltag und auch in absoluten Ausnahnesituationen.

Ich kann mir weiterhin allerdings nicht vorstellen wie ich ihm das verzeihen kann und wie ich ihm jemals wieder vertrauen kann, aber auf der anderen Seite auch nicht wie er auszieht und vielleicht sogar noch mit ihr wohnt.
Beides für mich ein Horror.
Ich kann ja nicht mal nachvollziehen ob er seine affaire wirklich beendet hat? Wer weiß was er ihr gesagt hat? Das sie aufgeflogen sind weiß sie sicher da sie bei ihm war als ich ihn erwischt habe, aber was die nun besprochen haben weiß ich nicht. Da kann ich ihm nur vertrauen, aber das ist ja gerade das Problem.

Tja, richtig weiter bin ich nicht.....

Viele Grüße
Celine
 

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