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Empathie, wie seht ihr das?

  • Starter*in Starter*in Gelöscht 122251
  • Datum Start Datum Start
Das ist interessant @Reyna , was Du schreibst.

Wenn man so erzogen wurde, dann hat man natürlich schnell ein schlechtes Gewissen, wenn man mal an sich denkt. Und dass Egoismus nötig ist und auch positiv sein kann, weil es auch Selbstschutz ist, wenn man in gesundem Maße egoistisch ist, das hat man dann nie gelernt.

Die Anderen gehen dann vor und erst kommen ihre Bedürfnisse. Das ist natürlich sehr manipulativ und ich denke, dass es vielen Menschen so geht, dass sie da Schwierigkeiten haben zu sehen, wo eine Grenze ist. Wo man aufhören sollte, sich in alles und jeden hineinzuversetzen und dass man die Welt nicht retten kann und nicht jeden Menschen.

So lange du dich damit wohlfühlst ist doch alles iO und wenn es dann doch mal zu viel wird, dann kannst du ja eine Pause einlegen und Energie tanken.

Das finde ich auch wichtig: dass man sich noch wohlfühlt mit der eigenen Empathie und dem Helfen wollen. Was natürlich eigentlich nur dann gilt, wenn es fremde Menschen sind, wie z.B. hier. Auch wenn einen hier sicherlich einige Schicksale mitnehmen, ist es doch leichter, sich abzugrenzen.

Aber bei Familie und Freunden ist es schwer. Man kann sich schlecht wohlfühlen, wenn jemand leidet, den man liebt. Ich kann das auch nicht, weil ich das Leiden dann einfach auch in mir spüre, egal, was mein Verstand dann sagt.
 
Und das Egoismus nötig ist und auch positiv sein kann, weil es auch Selbstschutz ist, wenn man in gesundem Maße egoistisch ist, das hat man dann nie gelernt.
Absolut.
In meiner Familie war mir mein möglicher Egoismus verboten. Das wurde mit Nichtachtung und Silentreatment, der sich über Wochen hinziehen konnte, bestraft.

Ich habe lange gebraucht um zu verstehen, dass ein gesunder Egoismus nichts schlimmes ist. Aber jahrelang habe ich mich einfach nur schlecht gefühlt, wenn ich mal an mich gedacht habe oder wenn ich einfach mal keine Lust hatte für andere da zu sein.

Erst recht wenn mich diese Personen verbal und körperlich attackiert haben, denn Gewalt durfte ich auch innerhalb der Familie erfahren, die dann durch meine Empathie schön geredet wurde.
 
Ich glaube man kann lernen einfach bei sich zu bleiben und ein ausgeglichenes Mittelmaß entwickeln.

Ich seh es wie eine lebenslange Hausaufgabe, dass man sich immer wieder daran selbst erinnert, sich dabei nicht zu verlieren.

Empathie ist etwas, was sich nicht einfach abstellen lässt, aber man kann lernen zu steuern, dass man es nicht ab die eigene Substanz geht.

Aber es ist natürlich nicht immer so einfach, wenn es sich um nah stehende Personen handelt.
 
Wann kann ich empathisch sein, wann möchte ich empathisch sein. Nicht bei jedem kann ich empathisch sein. Nicht bei jedem möchte ich empathisch sein. Wie es der Zufall will, hatte ich gestern solch eine Situation und ich habe mich entschieden nicht empathisch zu sein. Dann war das Thema beendet. Das kann auch etwas mit dem anderen zu tun haben. Ich wusste das Thema existiert schon seit über einem Jahr und da hatte ich kein Interesse dran, zumal ich aus einem völlig anderen Grund an dem Ort war udn ich meinem Interesse nachgehen wollte.
 
@Reyna
Viele Dinge die du beschrieben hast kenne ich aus meiner eigenen Kindheit.
Auch ich musste lernen wie man sich gesund und ohne schlechtem Gewissen abgrenzt oder das gesunder Egoismus zum Leben dazu gehört.

All meine Erziehung nahm ich mit in mein Leben und praktizierte das Erlernte natürlich dort weiter, bis es irgendwann einfach nicht mehr ging und ich das Gefühl hatte daran zu zerbrechen.

Mein Leben hat mir auch immer wieder solche Situationen kreiert. Diese Erkenntnis hat mich dann irgendwann wach gerüttelt und ich habe genauer auf das Thema geschaut.

Heute kann ich mich klar abgrenzen und fühle mich damit auch sehr wohl.




ich persönlich mag deine Beiträge. Sie transportieren so viel Mitgefühl.
So lange du dich damit wohlfühlst ist doch alles iO und wenn es dann doch mal zu viel wird, dann kannst du ja eine Pause einlegen und Energie tanken.

Dem kann ich nur zustimmen. 🙂
 
Hallo ihr Lieben,

es ist für mich sehr interessant eure Antworten zu lesen. Eure Argumente sind sehr schlüssig und verständlich.
Es ist natürlich, für die eigene Person, wichtig die Grenzen der eigenen Belastbarkeit zu kennen. Darüber hinaus zu gehen nützt der eigenen Person wenig und daraus folgend dem Gegenüber auch nicht. In Extremsituationen ist hier eine scharfe Grenze ab und an zu ziehen schwierig.

Wenn die Seele brennt, der Verstand im Gedankenstrudel versinkt dann ist Trost, ein nettes Wort oder ganz einfach nur das lapidare Zuhören wie der viel besagte Strohhalm.
Eure Einschätzung zu diesem Thema war mir wichtig zu wissen. Denn, wie ich ja bereits erwähnt, sehen manche Menschen das mit anderen Augen.
Aber schlussendlich - was wäre denn wenn man die Erlebnisse (Gute wie Schlechte) mit Niemandem teilen könnte, sich anvertrauen unmöglich wäre? Niemand zuhört.
Hier bei HR ist das nicht gegeben. Hier sind so Einige die mit Herz schreiben, Gefühle transportieren können, ehrlich zuhören. Da bin ich sehr gerne ein Teil von.
Am Ende vom Tag und in der Not wird auch Der, der gestern mir Dies sagte irgendwann einmal froh sein Jemanden zu finden der/die zuhört und aus einem anderen Blickwinkel beurteilen kann.

Ab und zu ist es ganz brauchbar vom eigenen Standpunkt einen Schritt zurück zu machen, gerade um die Situation mit einem Schritt Abstand betrachten zu können. Manchmal, wenn man sich in diese Person einfühlen kann, findet man eventuell die passenden Worte um die andere Person diesen Schritt machen zu lassen. Für Viele ist es nur ein Schritt, in der Extremsituation aber kann dieser eine Schritt ganz schön was bewirken.

Alles Liebe euch
und danke für eure guten Antworten

Priamos
 
Das lässt sich zum Beispiel auch prima zur Manipulation nutzen. Viele widerliche und "böse" Menschen sind hochempathisch und lassen ihr Gegenüber damit tanzen wie ein Püppchen.

Ja das kann durchaus verschwimmen.

Meine eigene familiäre Geschichte basiert auf solche Menschen, während ich selbst Empath bin.
Aufgrund meiner Aufarbeitung der Vergangenheit bin ich auch über das Thema Narzissmus gestolpert und konnte mir persönlich viele Fragen die ich Zeit meines Lebens hatte damit beantworten.

Auch konnte ich die Dynamik erkennen aber auch meinen eigenen Anteil an all den Erfahrungen die ich gemacht habe. Als Kind war ich dem ausgesetzt und hatte nichts dagegen zu setzen. Erst viele Jahre später wurde ich mir durch das Recherchieren bewusst darüber, warum alles so war, wie es war.

Zeitweise dachte ich, dass ich vllt selbst ein Narzisst bin oder zumindest narzisstische Züge. Wobei jeder Mensch eine gesunde Portion an Narzissmus haben sollte. Aber es gibt ja verschiedene Grade an Ausprägungen.

ebenso auch was das Empatische betrifft. Hier gibt es auch verschiedene Grade und bei manch einem empathischen Menschen der dies auf eine ungesunde Weise fabriziert, der entwickelt ein Helfersyndrom und zieht somit auch eine gewisse Energie für sich selbst aus seinem helfen.

Mein Helfersyndrom habe ich erfolgreich aufgelöst.

Für mich besteht der Unterschied zwische E und N darin, dass der Empath mitfühlt und sein Gegenüber nicht zu seinem eigenen Vorteil ausnutzt, während der Narzisst auf seinen Vorteil aus ist und es ihm egal ist, wie sich sein Gegenüber fühlt.

Meine Narzissten in meinem Umfeld sind alle daran interessiert mich klein zu halten, mich zu verleumden und zu isolieren.
 
Für mich besteht der Unterschied zwische E und N darin, dass der Empath mitfühlt und sein Gegenüber nicht zu seinem eigenen Vorteil ausnutzt, während der Narzisst auf seinen Vorteil aus ist und es ihm egal ist, wie sich sein Gegenüber fühlt.
Dem narzissten ist es nicht egal wie andere fühlen er Kann es nicht fühlen bzw. nachempfinden was andere fühlen auf Grund seiner Störung. Viele narzissten sind sehr liebevoll und kümmern sich tatsächlich auch gerne um andere OHNE Hintergedanken. Die NPS ist ja nicht immer da sondern nur wenn man sie antriggert.
 
Ich gebe generell nichts darauf, wenn irgendwer oder irgendwelche Medien irgendwas propagieren, was nicht mit meiner Meinung überein stimmt.

Empathie hat nichts mit therapiebedürftig zu tun, es sei denn, dass man sich verliert und ein bisschen wie ein Energievampir andere Schicksale und Leiden anzapft, um sich selbst zu spüren. Dann wird es ungesund und man sollte es behandeln. Das wäre dann aber auch eher MitLEID und nicht MitGEFÜHL.

Für mich ist Empathie eine normale menschliche Eigenschaft, die nicht jeder hat, die aber das Zusammenleben sehr erleichert, wenn sie in gesunden Maßen ausgelebt wird.

Aber man sollte natürlich wenn möglich nicht fremde Leiden zu eigenen Leiden machen, was aber manchmal nicht möglich ist, besonders wenn man Menschen liebt. Dann leidet man mit.

Wichtig ist wirklich, dass man manchmal selbstkritisch guckt, wo man sich vielleicht verausgabt und wo es genug ist und man Grenzen ziehen muss, wenn möglich.

Hier ein interessanter kleiner Film - hat für mich auch etwas mit Empathie und Hilfsbereitschaft zu tun:

...
Beim Video heulte ich, ich war sehr gerührt, wie schnell manche erkannt haben, was Sache ist und selbstverständlich "gegeben" haben, was verlangt war.
Mir kommt auch vor, wenn jemand plaudern will, oder sehr unsicher ist, das zeigt dieser, der kommuniziert das und lässt das wissen durch Gesten, Blicke, Körperhaltung, oder Andeutungen, oder sonstige Ausdrucksmittel, die er einsetzt. Vielleicht ist Empathie eine Form von "Hellhörigkeit" für alle möglichen menschlichen "Geräusche", die man so macht und ein richtiges Zuordnen können?
 

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