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Emotionale Unterstützung aus der Ferne

B

Blümchen

Gast
Hi,
Ich bin seit knapp über einem Jahr mit meinem Partner zusammen. Er leidet schon seit 2-3 Jahren unter hochfunktionaler Depression, Angststörungen und burn-out. Er war wöchentlich in Therapie bis die Pandemie begann und die Therapie nicht mehr stattfinden konnte. Seitdem geht es fast nur noch bergab. Zwischendurch, als die Auflagen gelockert waren konnten wir uns regelmäßig sehen und ich konnte eine stabile emotionale Stütze darstellen (Ich war auch selbst in Therapie um sicherzustellen dass unsere Beziehung beziehungsweise meine eigene Psyche dadurch nicht zu sehr belastet wird). Durch die erneuten strengen Auflagen konnten wir uns jetzt seit fast zwei Monaten gar nicht mehr sehen. Vollkommen hilflos muss ich aus der Ferne mit ansehen wie es ihm von Tag zu Tag schlechter geht. Er schläft nicht gut, die Uni und die Arbeit verlangen ihm viel zu viel ab und es ist kein Ende in Sicht. Gerade eben haben wir wieder per face time telefoniert (wie fast jeden Tag) und sein Anblick hat mir das Herz zerbrochen. Ich möchte ihn einfach nur in den Arm nehmen. Ich fühle mich total hilflos denn aus der Ferne kann ich nichts weiter tun als ihm virtuelle Umarmungen zu schicken und ihm regelmäßig zu schreiben. Hat jemand einen Ratschlag wie ich ihn auch so emotional weiter unterstützen kann? Ich habe Angst dass er früher oder später dekompensiert.
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Das tut mir leid, Blümchen. Zu sehen, wie es jemandem, den wir lieben, schlecht geht, ist schlimm. Man ist hilflos und leidet mit und kann wenig tun.

Aber warum kannst Du ihn nicht mehr sehen? Wohnt er in einem Hotspot oder warum? Eine Person eines anderen Haushalts konnte man doch immer sehen.
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Ich habe Angst dass er früher oder später dekompensiert.
Hallo Blümchen, das wird er auch - wenn sich nichts ändert.
In Deiner Thera wurden Dir Deine Grenzen aufgezeigt - und die solltest Du um Deiner selbst Willen beachten. Du weisst vermutlich was passiert, wenn Du es nicht tust.

Dein Freund hat seinen Zustand noch nicht realisiert, ansonsten hätte er Prioritäten gesetzt.
Eine davon kann nicht sein, das Studium in dem Zustand fortführen zu wollen. Eher käme eine Unterbrechung in Betracht. Diese nimmt Druck heraus.
Weiterhin hat er vermutlich Empfehlungen nicht konsequent umgesetzt, da sie ihn nicht zu erreichen vermochten.
Solltest Du derartige Empfehlungen kennen, so arbeite darauf hin, dass sie umgesetzt werden!

Mein Hausarzt würde anmerken - nein: hatte mir diagnostiziert - , dass der Leidensdruck noch nicht hoch genug ist/war, um den Willen zu einer Wende herbei zu führen.
Damit meinte er, dass Menschen manchmal erst ganz tief unten angekommen sein müssen, ehe sie sich entscheiden, dass es nur und ausschließlich noch darum geht, wieder hoch zu kommen.
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Ich schließe mich Binchys Frage an, warum könnt ihr euch nicht sehen? Lebensgefährten darf man doch immer noch besuchen.

Es wundert mich auch, dass er keine Therapie mehr hat.

Meine Therapie hat immer stattgefunden, wenn nicht in Präsenz, dann online (die Therapeuten haben eine spezielle, sichere Plattform dafür) oder telefonisch.

Kann ihm sein Therapeut nicht jemanden vermitteln, der online weitermachen kann?

Deine Unterstützung ist sicher sehr wichtig für deinen Freund, aber professionelle Hilfe wäre ebenfalls dringend nötig.
 
Aber warum kannst Du ihn nicht mehr sehen? Wohnt er in einem Hotspot oder warum? Eine Person eines anderen Haushalts konnte man doch immer sehen.
Das Thema war von mir, ich habe nicht gemerkt, dass ich nicht angemeldet war beim posten.
Zu deiner Frage - wir können uns nicht sehen, da er über 200km weit weg wohnt in einer anderen Region. Wir leben nicht in Deutschland und hier darf man momentan nicht in andere Regionen reisen.
 
Es wundert mich auch, dass er keine Therapie mehr hat.

Meine Therapie hat immer stattgefunden, wenn nicht in Präsenz, dann online (die Therapeuten haben eine spezielle, sichere Plattform dafür) oder telefonisch.

Kann ihm sein Therapeut nicht jemanden vermitteln, der online weitermachen kann?

Deine Unterstützung ist sicher sehr wichtig für deinen Freund, aber professionelle Hilfe wäre ebenfalls dringend nötig.
Er fühlt sich leider zuhause nicht unbehelligt genug um von dort aus an einer Therapie teilzunehmen. Er ist zwar erwachsen, jedoch wohnt er momentan bis zum Ende des Studiums noch bei seinen Eltern. Unverständlicherweise scheinen diese nicht mitzubekommen wie schlecht es um ihn steht (eigentlich müssten sie ihm es doch ansehen...).
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Er fühlt sich leider zuhause nicht unbehelligt genug um von dort aus an einer Therapie teilzunehmen. Er ist zwar erwachsen, jedoch wohnt er momentan bis zum Ende des Studiums noch bei seinen Eltern. Unverständlicherweise scheinen diese nicht mitzubekommen wie schlecht es um ihn steht (eigentlich müssten sie ihm es doch ansehen...).
Das ist nicht gut. Kannst du ihn darin bestärken, dass er trotzdem weiter Therapie macht? Er wird doch sicher ein eigenes Zimmer haben, in das er sich zum ungestörten Telefonieren zurückziehen kann.
 
Dein Freund hat seinen Zustand noch nicht realisiert, ansonsten hätte er Prioritäten gesetzt.
Eine davon kann nicht sein, das Studium in dem Zustand fortführen zu wollen. Eher käme eine Unterbrechung in Betracht. Diese nimmt Druck heraus.

Mein Hausarzt würde anmerken - nein: hatte mir diagnostiziert - , dass der Leidensdruck noch nicht hoch genug ist/war, um den Willen zu einer Wende herbei zu führen.
Damit meinte er, dass Menschen manchmal erst ganz tief unten angekommen sein müssen, ehe sie sich entscheiden, dass es nur und ausschließlich noch darum geht, wieder hoch zu kommen.
Die Uni zu unterbrechen ist hierzulande leider schlecht möglich, da es schwere finanzielle Folgen mit sich zieht. Er arbeitet mit im Familiengeschäft was die Situation verschärft, da seine Eltern hohe Erwartungen an ihn haben und ihm ständig Druck machen (wie sie nicht mitbekommen können dass es ihm so schlecht geht ist mir schleierhaft).
Ich wünschte ich hätte Worte mit denen ich ihm irgendwie Linderung verschaffen könnte. Ich bin mir sowieso unsicher was ich denn überhaupt sagen kann/soll. Ich frage ihn immer wieder wie es ihm geht, wie er geschlafen hat oder eine andere Variation davon. Wie kann ich ihm bewusst machen, dass ich trotz der Entfernung für ihn da bin? Wenn wir beieinander sind fällt es mir nicht schwer ihn zu unterstützen. Da stehen wir dann gemeinsam früh auf, kochen/essen gemeinsam und arbeiten nebeneinander her und entspannen uns zusammen Abends - zwischendurch natürlich immer wieder bestärkende Umarmungen. Auf sich alleine gestellt schlägt bei ihm die Tiefe gnadenlos zu. Wie kann ich all das aus der Ferne ersetzen?
 

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