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Emetophobie - eine irrationale Angst?

Nightmoon24

Neues Mitglied
Hallo :) ich bin 20 und leide auch seit 3 Jahren an Emetophobie. Würde mich gerne mit dir austauschen, hast du vielleicht Lust einen (anonymen) Namen für die App "Kik" oder ähnliches zu tauschen?
Bin neu hier im Forum und weiß nicht ob man hier privat schreiben kann etc. :)
Ich würde mich super gerne mit dir privat austauschen, allerdings habe ich leider kein Kik. Kennst du vielleicht noch was anderes worüber wir schreiben können? :)
 

Nightmoon24

Neues Mitglied
Hallo,
Ich würde mich super gerne mit dir austauschen, allerdings weiß ich leider nicht ob das hier auf der Seite klappt. Ich hab dir mal eine Freundschaftsanfrage geschickt. Kik hab ich nämlich leider nicht :)
 

michelle.hhl20

Aktives Mitglied
Liebe Forenmitglieder,

Ich 21 leide seit ich denken an Emetophobie. Schon als ich klein war, habe ich mir die Ohren zugehalten, um kein Erbrechen hören zu müssen. Auch habe ich immer Menschen gemieden, denen schlecht war, aus Angst sie könnten sich übergeben. Auch jetzt meide ich Partys, da die Chance höher ist, dass sich jemand übergibt. Wenn nur davon gesprochen wird oder ich es im Fernsehen sehe, bekomme ich Herzrassen, zittere und mir wird selbst übel. Ich selbst übergebe mich so gut wie nie, das letzte mal ist sicher 5 Jahre her, aber alleine die Angst es könnte doch passieren oder ich sehe jemand, der sich übergibt, begleitet mich jeden Tag. Gerade im Winter, wenn die Magen Darm Grippe grassiert, denke ich jeden Tag daran. Desinfiziere ständig meine Hände, sogar Türen und Griffe in meiner eigenen Wohnung. Weiß ich dass sich jemand übergeben hat, kann ich nicht mehr atmen, muss unbedingt weg und habe panische Angst zurück zu kommen. Wenn ich weiß, dass sich jemand auf einer Toilette übergeben hat, nutze ich diese wochenlang nicht mehr. Ich weiß, dass das alles übertrieben ist, aber die Angst hat mich fest im Griff.
Selbst in meiner Beziehung frage ich mich meinen Partner hundert mal am Tag ob es ihm gut geht. Wenn nur ein Magen grummelt, denke ich sofort, derjenige wird sich übergeben.
Warum ich aktuell jetzt hier schreibe ist, der Anlass, dass von meinem Partner gerade Oma und Mutter aus Berlin bei uns übernachten. Als wir heute vom Ausflug in die Berge zurück gekommen sind, hat sich seine Oma beim Aussteigen aus dem Auto übergeben. Ich habe es geahnt und konnte rechtzeitig flüchten. Die anderen beiden haben natürlich die Welt nicht mehr verstanden, was mit mir los ist. Deshalb habe ich allen Mut zusammen genommen und erstmals jemand von meiner Angst erzählt. Ich war erstaunt, wie positiv die Reaktion war. Beide waren absolut verständnisvoll und seine Mutter hat mir offenbart, dass sie die gleiche Angst teilt wie ich. Beide haben versucht mich zu beruhigen, dass das erbrechen durch das Auto fahren gekommen sei, da sie hinten gesessen hatte und die Strecke sehr kurvig war. Wir sind dann zusammen einkaufen gefahren und ich hatte Zeit mich zu beruhigen. Als ich dann allen Mut zusammen genommen habe und mit in unsere Wohnung gegangen bin, hat sie sich grade ein zweites Mal übergeben. Das war mir dann einfach zu viel. Mein Freund hat mir angeboten, ich könne bei meiner Mutter schlafen, er würde das verstehen. Dankbar für das Angebot habe ich meine Tasche gepackt und jetzt zu meiner Mutter geflüchtet.
Ich bin unglaublich dankbar für diese Verständnisvolle Art und reaktion, allerdings liege ich jetzt hier und habe Angst, dass das erbrechen von einem Magen darm Virus kommt und ich sowie auch mein Partner uns bestimmt bei ihr angesteckt haben. Außerdem Ekel ich mich vor meiner eigenen wohnung, vor meiner eigenen Toilette und dazu die ganze Zeit die Angst, jetzt oder in den nächsten Tagen könnte bei uns doch ein Virus ausbrechen. Hat vielleicht jemand ein paar aufmunternde Worte oder Tipps für mich? Gerne auch Erfahrungen, von anderen die am selben Problem leiden wie ich. Bin über jeden Austausch dankbar!
Liebe Grüße und danke fürs Lesen :)

Ich leide auch darunter und erkenne mich in deinem Text selbst wieder!
Bloß hat die Angst mich schon so sehr im Griff, das ich mich kaum noch etwas traue zu essen, denn der leere Magen gibt mir einfach ein sichereres Gefühl. Ich weiß klingt verrückt Aber ist leider so.
Hab auch schon 10 kg abgenommen wobei ich das lieber in Kauf nehme als das Erbrechen vom Essen zu riskieren (auch wenn es bis jetzt schon 8 Jahre nicht mehr passiert ist). Von Alkohol musste ich mich zum Glück noch nie übergeben obwohl ich schon mal übertrieben habe. Sobald sich bei mir schon eine leichte Übelkeit anbahnt greife ich sofort zur Vomex.
Manchmal würde ich sogar am liebsten sterben!😕
 
Zuletzt bearbeitet:

Alopecia

Aktives Mitglied
wenn man solche ängste hat, die das leben derart beeinflussen wie bei einigen von euch, dann gibt es nur einen sinnvollen ratschlag : verhaltenstherapie. damit kann man die ängste zwar nicht wegkriegen, aber lernen, damit normal umzugehen.
 

Micka

Mitglied
Mir gehts genauso! Obwohl ich mich das letzte mal vor 20 Jahren übergeben habe, hat die Emetophobie seit 2 Jahren stark mein Leben beeinflusst. Ernst genommen wird es von niemandem. Auch von keinem Psychologen. Dabei ist diese Phobie der Hauptgrund für meine Panikstörung sowie den Depressionen und der Essstörung. Ich bin seit über einem Jahr in einer Verhaltenstherapie. Allerdings wird das Thema dort nicht wirklich behandelt. Dem gehe ich um ehrlich zu sein auch ziemlich aus dem Weg, da schon beim reden darüber mir ziemlich übel wird.
Ich habe eigentlich einen sehr stabilen Magen, er kann vieles aushalten. Aber alles was mit Übelkeit und Erbrechen zutun hat, bricht mich. Vor 2 Jahren habe ich mich beim arbeiten mit dem Norovirus infiziert, Gott sei Dank ist er bei mir nicht ausgebrochen. Aber die Übelkeit war so schlimm, das ich 1 Woche lang nicht essen konnte. Seitdem gingen auch wieder die Panikattacken richtig los, und seitdem bin ich auch arbeitsunfähig.
Ich war schon in vielen Therapien. Vor 2 Jahren in einer Tagesklinik, wo ich 2012 schon für mehrere Wochen untergebracht war. Allerdings war mein Zustand vor 2 Jahren so riskant, das sie mich nach eineinhalb Wochen entlassen haben. Mein Gewicht war zu niedrig. Ich stand ständig unter Strom, wodurch ich dann kein Hungergefühl entwickeln konnte. Seitdem bin ich unregelmäßig zu einer Verhaltenstherapie gegangen, die ich bis heute weiter führe. Allerdings wird wie gesagt das Thema dort nicht behandelt.
Im September war ich in einer Reha Klinik, dort stand ich aber non Stopp unter Strom, habe weder essen, noch trinken, noch schlafen können. Ich war in einer wildfremden Stadt, weit von meiner Familie, meinem Freund und meinen Freunden entfernt. Mir ging es noch nie in meinem Leben so schlecht. Nach 3 Tagen habe ich abgebrochen. Mein Gewicht geht rasend schnell runter, aber nur schwer wieder hoch, aufgrund von einem
Knoten an meiner Schilddrüse. Dieser drückt manchmal auch auf meine Luftröhre, dabei verspüre ich dann auch Übelkeit. Oder auf meine Speiseröhre, weswegen ich einige Speisen kaum schlucken kann. Ich habe lange gebraucht um wenigstens 2 Kilo drauf zu bekommen, weswegen mir die Gefahr in der Reha auch einfach zu groß war diese wieder zu verlieren. Die Ärzte weigerten sich immer mich zu operieren aufgrund meines Zustandes.
Ab morgen geht es für mich wieder in die Tagesklinik. Ich bin super nervös. Habe aber vor einer Sache sehr große Angst: den PCR Test. Den muss ich morgen machen. Die Psychologen dort kennen mich ja schon, und wissen von der Phobie. Sie haben bei dem Aufnahmegespräch erst gesagt, jede Woche würde ein PCR Test folgen. Erstens aufgrund der Phobie ein absolutes NOGO für mich, zweitens hab ich mich impfen lassen damit genau das nicht passiert. Schnelltest habe ich absolut kein Problem mit, aber PCR? Es bammelt mir so sehr davor.. ich möchte mein Leben wieder in den Griff bekommen. Wieder arbeiten gehen, normale Dinge unternehmen können ohne diese Angst vor der Übelkeit und dem Erbrechen.
Eine Userin schrieb sie habe es mit Hypnose versucht. Für mich persönlich eine Chance die nutzen möchte. Die Angst bleibt zwar für immer, aber sie soll nicht mehr mein Leben bestimmen. Ich habe auch IMMER Nux Vomica bei mir. Es beruhigt mich einfach. Ansonsten nehme ich keinerlei Medikamente zu mir, aufgrund der möglichen Nebenwirkungen wie Erbrechen.
Ich habe mich vorher nie getraut Emetophobie zu googeln, aber alles was in dem Bericht steht, entspricht meinem aktuellen Gedankengang. Alles.
Zum Thema essen, ich esse unheimlich gerne wenn mich im Hinterkopf nichts stresst oder beunruhigt. Ich kann es auch absolut nicht haben einen leeren Magen zu haben, davon wird mir ziemlich übel, das hab ich mir über das letzte Jahr angewöhnt.
Nur in der Öffentlichkeit stehe ich immer unter Druck und Angst und Nervosität, dann wird das beispielsweise mit einem Restaurantbesuch nichts.
Diese Phobie ist echt nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, ich wünschte nur man würde sich mehr damit auseinandersetzen, anstatt so wie bei mir, zu behaupten es sei eine Magersucht oder Bullimie oder oder oder. Ich muss gefühlt 100 mal jedem erklären das ich Emetophobie habe.
Ich weiß, es gibt viele Therapien dafür. Andere Betroffene sind in eine Situation gekommen, in der sie sich der Angst stellen müssen. Beispielsweise durch Schwangerschaft. Dadurch mussten sie oft brechen, und haben dann berichtet das ihre Angst vor dieser Phobie so gut wie verschwunden ist. Schwangerschaft, auch ein großes Thema für mich. Wie gern würde ich endlich Mama werden, aber ich habe so große Angst davor.
Andere müssen sich ein Video ansehen wo Menschen sich übergeben. Das habe ich bei der Arbeit schon oft genug gesehen.
Diese Art von Therapie würde ich auch ablehnen, es ist für Betroffene schon schwierig genug darüber nachzudenken und zu reden.
Durch die Erfahrungsberichte der anderen User hier, ist mir klar geworden das ich nicht die einzige bin. Ich kennen in meinem gesamten Umkreis niemanden der darunter leidet. Und es tut gut zu wissen, man ist nicht alleine damit. Man kann daran arbeiten.
 

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