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Eltern kommen mit meinem Beruf nicht klar

Knirsch

Aktives Mitglied
Was ich nicht ganz verstehe: Wieso sagt deine Mutter, du müsstest doch Geld verdienen? Es ist eine Sache, so zu tun als wäre dein Job keine "Arbeit". Gut, meinteswegen. Es gibt eben Leute, die denken, nur körperlich harte Arbeit, ist Arbeit. Was auch immer. Aber du verdienst ja Geld. Das ist unwiderlegbar. Woher kommt also die Äußerung, du müsstest Geld verdienen?

Ich weiß, dass das bei den eigenen Eltern sehr schwer ist, weil man nun Mal als Kind mit ihnen aufwachsen musste und innerlich immer ein wenig nach Anerkennung bei ihnen strebt, aber sieh es mal so: Was deine Mutter da gesagt hat, ist auch saukomisch. Sie dachte, da würden Menschen tot durch die Gegend fliegen. 😂 Oder dafür bezahlt werden, dass sie das tun.
Sogesehen, machst du einen richtig wichtigen Job, sogar in dem Universum deiner Eltern: Du rettest Leben von Menschen, die sonst durch die Gegend fliegen müssten für Geld!
Ich würde mir das von deiner Mutter schriftlich geben lassen. Das ist genial. All die Menschen, die dank deiner Arbeit nun nicht mehr von Explosionen herumgeworfen werden.

Natürlich ist das kompletter Blödsinn und scheinbar verstehen sie einfach nicht so recht, was du tust. Aber wenn du einen Schritt zurück trittst, vielleicht gelingt es dir, das mit Humor zu sehen. Und wenn deine Mutter dann sagt, dass du nicht arbeitest, dann sagst du einfach "Richtig, wieso soll ich arbeiten, wenn man mir so viel Geld für Computerexplosionen gibt!"

Du wirst die nicht ändern. Sollen sie sich halt ein bisschen über deine frechen Antworten ärgern und gut ist. Du hast deinen Weg gemacht. Deine Familie ist gut versorgt und du wirst sicher in den Kreisen geschätzt, die für dich wichtig sind. Deine Eltern begreifen das einfach nicht so ganz.
 

HalliGalliSuperstar

Aktives Mitglied
Ich kenne das auch aus der Kindheit/Jugend, dass man nicht geschätzt wird, wenn man nicht körperlich arbeitet oder handwerklich begabt ist. Allerdings hab ich das auch schon beobachtet, dass wenn solche Leute dann mal aus ihrer kleinen Welt in andere Zusammenhänge kommen, sind sie sich ihrer Beschränktheit dann doch irgendwo bewusst und schämen sich eher dafür. ("Da haben wir Landeier keine Ahnung von.") Das gilt aber nicht für alle.

Ich weiß nicht, ob das die beste Idee ist, aber an deiner Stelle würde es mich reizen, mal massiv Kontra zu geben. Zum Beispiel:

"Sollen wir mal unser Bankkonto / unsere Gehaltsabrechnung vergleichen?"

"Meinst du, ich will so ein Loser-Leben wie ihr führen?"

"Fühlt ihr euch eigentlich so schlecht mit eurem Arbeiterleben, dass ihr immer so tun müsst, als wäret ihr was Besseres? Und gegenüber Anderen lügen müsst, mich schlechtreden müsst?"

"Bist du dir eigentlich im Klaren darüber, dass ich im Leben viel mehr erreicht habe als du?"

"Wenn ihr mal aus eurer kleinen Welt rausgekommen wärt und was von der Welt gesehen hättet, dann würdet ihr auch meine Arbeit verstehen."

"Wenn du auf Leute herabschaust, die beim Film arbeiten, dann kuck auch keine Filme mehr im Fernsehen. Stattdessen hängst du ständig vor der Glotze."


Die freundlichere, diplomatischere Variante wäre wirklich, sie mal mitzunehmen zur Arbeit. Gibt es denn keinen Film, den du ihnen mal zeigen könntest und wo du sagen könntest, da hab ich mitgemacht? Wo vielleicht dein Arbeitgeber im Abspann gezeigt wird?
 

dreampudelchen

Aktives Mitglied
Egal wie alt man ist, es ist immer verletzend, wenn man erfährt, dass die Eltern einen als Versager hinstellen.

Sie können sich vielleicht nicht vorstellen, was oder wie du arbeitest, oder können es nicht verstehen, aber du schreibst ja, dass du ein gutes Leben führst. Manches von deinem Job kannst du ihnen bestimmt erklären, aber wohl nicht alles.
Vielleicht bringt es etwas, wenn du ihnen sagst, dass du dir durch deinen Job immerhin ein Haus leisten kannst? Du bist doch glücklich, mit dem, was du erreicht hast. Du hast einen Job, der dir Spaß machst, eine tolle Frau, einen Sohn auf den du stolz bist. Du hast das erreicht, was sich viele ihr Leben lang wünschen.
Bzw. eigentlich müssten sie das ja selbst sehen.

Klingt jetzt vielleicht etwas seltsam, aber haben deine Eltern irgendein ganz anderes Problem? Irgendwas, was ihnen fehlt, sie unzufrieden macht oder sie stört?
 
Lieber Fragesteller,

leider gehören wohl deine Eltern zu den Menschen, die eher arm im Denken sind: Das die Vorstellung eines erfolgreichen Lebens so individuell wie die Menschen selbst sind. Aber anscheinend betrachtet sie ihre Einstellung zum Leben als absolute, endgültige Wahrheit. Alles was davon abweicht ist suspekt. Was es mit dir macht und auslöst wollen/können sie nicht wahrnehmen. Den eigenen Sohn überall als Versager zu bezeichnen ist mehr als bescheiden. Das ist nichts anderes als Diffamierung deiner Person und das auch noch von Menschen, die uns sehr nahe sein sollte. Das tut weh und es ist absolut menschlich, dass es dich nicht kalt lässt. Aus ähnlichen Gründen habe ich den Kontakt zu meinen eigenen Eltern kaum. Sie sind mir einfach zu toxisch und das Gefühl sich ständig zu rechtfertigen, raubt viel Energie. Mittlerweile mache ich es konsequent: Toxische Menschen konsequent aus meinem Leben entfernen, egal ob sie mit mir verwandt sind oder nicht. Das dient meinem Selbstschutz und langfristig tut es mir emotional gut.

Folgendes würde ich dir vorschlagen:
Schreibe deinen Eltern einen Brief, der deine Gefühle offenbart. Wenn ihrerseits nur Vorwürfe kommen, dann reduzieren den Kontakt auf ein Minimum. Es ist anfangs schwer, aber fokussiere dich auf die Menschen, die dich so schätzen wie du bist. Deine Frau, Kollege*innen etc. Das tut dir langfristig gut.
 

Daoga

Urgestein
Special Effects beim Film ... cool! Das kann nicht jeder, auf Deine Karriere kannst Du echt stolz sein. Deine Eltern sind das klassische Beispiel der totalen Bildungsverweigerer, von denen solltest Du Dich absolut nicht schlechtmachen lassen. Das fällt nur auf sie selber zurück.
Was Du machen kannst: ein Fotobuch zusammenstellen, wo Deine besten Tricks dokumentiert sind. Nicht viel Text, nur Fotos. Und das dann Deinen Eltern geben, mit oder ohne fiesem Kommentar, warum so wenig Text drin ist. (Lesefähigkeit ...)
An Deiner Stelle wäre ich ihnen gegenüber längst zynisch geworden mit Kommentaren wie HalliGalli sie schreibt. Mach am besten mehrere Ausfertigungen des Fotobuches, und wenn Du merkst, Dein Vater macht Dich auch gegenüber anderen schlecht, dann gib den Leuten einfach das Buch zur Ansicht, damit die selber sehen können was Du genau machst.
 

Daoga

Urgestein
In meiner Verwandtschaft ist noch ein Spruch sehr verbreitet, den manche hier vielleicht kennen könnten und der immer dann gebracht wird, wenn irgendein Teil der Verwandtschaft nicht gleich seinen Wunschberuf kriegt: "Lern erstmal einen Beruf, später kannst du immer noch was anderes machen!". Ich könnte ausflippen, wenn ich diesen Spruch höre, denn ich selbst bin auch drauf reingefallen und hab erstmal einen Handwerksberuf gelernt, weil der IT-Bereich, in den ich ursprünglich wollte, damals noch ziemlich in den Kinderschuhen steckte (war in den frühen 90ern). Warum ich sauer über diesen Spruch werde ? Weil ich ja am eigenen Leib erlebt habe, welche Vorurteile einem entgegenschlagen, wenn man erstmal einen komplett anderen Berufszweig gewählt hat und sich dann nochmal hin zu einem anspruchsvolleren Beruf umorientieren will. Gerade wenn man beispielsweise von einem Handwerksjob in einen Bürojob wechseln will, schlagen einem dann oft Vorurteile wie "Dazu bist du eh zu blöd, du arbeitest doch nur mit den Händen!" entgegen und es wird einem nichts zugetraut. Selbst dann nicht,wenn man den Sprung geschafft hat und erfolgreich im Wunschberuf arbeitet, fällt es gerade der Verwandtschaft besonders schwer, auch nur ein kleines Wort der Anerkennung zu finden. Meist wird es eher totgeschwiegen oder -noch schlimmer- wie beim Threadersteller fröhlich weitergemeckert, dass man doch sowieso nicht richtig arbeiten würde, wenn man sich bei der Arbeit nicht dreckig macht.
Da würde ich drauf antworten, was soll der Quatsch, auch in vielen Handwerksberufen wird heute mit computergesteuerten Maschinen gearbeitet, und auch ein Handwerker sollte was von Buchhaltung verstehen, vor allem wenn er seinen eigenen Betrieb aufmachen will, nicht jeder kann sich gleich eine eigene Sekretärin leisten. Laßt Euch nicht so einfach abbügeln!
 

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