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Eltern bevorzugen Tochter der Schwester

MiaMouse

Mitglied
Ich habe ein Problem das mich nachts nicht schlafen lässt und mir wirklich Bauchschmerzen bereitet.

Ich (weiblich,.37) bin verheiratet und wohne mit meinem Mann und unserem Sohn (4 Jahre alt) in Süddeutschland. Meine Eltern wohnen in Norddeutschland,.uns trennen 700 km. Wir sind damals wegen der Arbeit meines Mannes hierher gezogen und haben leider keinerlei Verwandtschaft hier, was oft schmerzt. Wir fahren daher regelmäßig die 700 km mit dem Auto oder der Bahn in den Norden um meine Eltern zu sehen und damit unser Sohn seine Großeltern sehen kann. Meine Eltern sind Mitte 60 und Rentner, wir hatten bisher ein gutes Verhältnis, sie sind ebenfalls alle paar Monate zu uns gefahren um uns zu besuchen. Weihnachten, Geburtstage,.usw werden stets zusammen verbracht.

Die Eltern meines Mannes leben im Ausland, daher sehen wir sie eher selten.

Vor 6 Jahren haben wir ein großes Haus mit einer Einliegerwohnung gekauft, damit beide Großeltern-Paare regelmäßig bei uns unterkommen können um uns zu besuchen. Leider steht diese Wohnung nun dauerhaft leer,.Zuletzt waren meine Eltern im Juni letzten Jahres bei uns.

Als mein Sohn geboren wurde war er das erste Enkelkind für meine Eltern und auch die Schwiegereltern, und alle waren begeistert. Im den ersten Monaten war die Aufregung groß und wir hatten regelmäßig Besuch. Danach sahen wir zumindest meine Eltern alle 2-3 Monate für jeweils 1 Woche, sodass unser Sohn eine gute Beziehung zu ihnen aufbauen konnte. Hilfe im Alltag oder bei der Betreuung hatten wir natürlich auf diese Entfernung nicht.

Vor 1 Jahr gab nun meine kleine Schwester, die in der Nähe unserer Eltern wohnt, bekannt das sie schwanger ist und ab dem Moment hat sich alles verändert. Meine Eltern sagen Besuche bei uns ab, haben als Rentner keine Zeit sie nachzuholen und alles dreht sich um meine Schwester. Schon während der Schwangerschaft nahm das Interesse an und uns unserem Sohn dramatisch ab. Im Herbst wurde dann meine Nichte geboren und seitdem sind wir völlig abgeschrieben. Meine Eltern waren letztes Jahr nur 2 mal bei uns zu Besuch, wenn wir zu Besuch kommen wollen ist immer irgendwas mit meiner Schwester oder dem Baby. Kurz vor Weihnachten ist es nun völlig eskaliert und ich überlege den Kontakt zu meinen Eltern abzubrechen da mein Sohn unter dem stark reduzierten Interesse leidet. Meine Eltern sind jede Woche mehrfach bei meiner Schwester um sie mit dem Baby zu unterstützen und ihr alles abzunehmen.

Mein Sohn hat Asthma und ist daher leider anfällig für Infekte. Nachdem er seine Großeltern nun bereits seit einem halben Jahr nichtmehr gesehen hatte, und wie jedes Jahr ein einwöchiger Besuch bei den Großeltern zu Weihnachten geplant war, habe ich ihn extra 2 Wochen vor Weihnachten aus dem Kindergarten genommen damit wir sicher gesund sind und nicht auch noch Weihnachten ausfällt.
Wenige Tage vor Weihnachten rief mich meine Mutter an und sagte mir das wir an Weihnachten leider nicht kommen können,.meine Schwester und das Baby hätten Corona (milder Verlauf,.meine Schwester ist 4 fach geimpft,.es war wie eine Erkältung) und sie haben sie nun in mein Elternhaus geholt um sie gesund zu pflegen. Nahmen die eigene Ansteckung willentlich in Kauf,.Und natürlich auch das wir dann nicht 700 km in ein Haus voller kranker Menschen fahren werden. Mein Sohn ist knapp 5 und todtraurig das Weihnachten bei Opa und Oma ausgefallen ist.

Ich bin so wütend auf meine Eltern das ich keine Worte mehr finde. Ich fühle mich massiv abserviert. So als ob wir und mein Sohn gerade gut genug waren bis ein Enkel in der Nähe geboren wurde. Meine Schwester ist keine Teenagerin sondern eine verheiratete Frau in den 30ern. Sie hat 2 fitte Großeltern-Paare in der Nähe,.sowieso mehrere Geschwister ihres Mannes zur Unterstützung. Ich bin tief gekränkt das meine Eltern ihren ersten Enkel,.meinen Sohn,.so vernachlässigen. Er fragt ganz oft nach Oma und Opa.

Ich selbst bin ein gebranntes Kind weil meine Schwester schon in meiner Kindheit von meinen Eltern bevorzugt wurde. Mich hat das nachhaltig geprägt und seelisch sicher geschadet.
Ich habe nun Angst das mein Sohn unter der Beziehung zu meinen Eltern leiden wird wenn ich ihm weiterhin Kontakt zu ihnen erlaube.
Ich habe meine Eltern darauf angesprochen und sie sind völlig uneinsichtig. Finden es absolut gerecht das sie ihre Enkelin der Nähe jede Woche sehen und meinen Sohn nur wenige Male im Jahr ( und selbst dafür muss ich ihn nun jedes Mal die 700 km quer durch Deutschland fahren).
Meine Eltern meinen ich wäre nur eifersüchtig auf meine Schwester und hätte gar keine Ansprüche zu stellen. Es stimmt, man hat kein Anrecht auf Besuche oder Unterstützung von den Großeltern. Aber wenn die Aufmerksamkeit und die Zeit für die Enkel so ungleich verteilt ist,.wird mein Sohn das bald spüren und darunter noch mehr leiden als jetzt schon.

Wozu würdet ihr mir raten? Kontakt abbrechen? Damit leben das mein Sohn Enkel 2.Klasse ist? Bin wirklich wütend und traurig.
 

Abendlicht

Mitglied
Liebe TE,

ich kann verstehen, dass du enttäuscht bist. Leider kommt es nicht selten vor, dass Großeltern ein ,,Lieblingsenkelkind" haben, oder sogar Eltern ,,Lieblingskinder". Ich kenne das aus meiner eigenen Familie, aber im Grunde kann man auch nicht viel dagegen machen, außer es hinzunehmen (und sich natürlich, wenn nötig, zu distanzieren).

Ich möchte aber auch darauf hinweisen, dass deine Eltern nicht verpflichtet sind, (gute) Großeltern zu sein. Es sind in erster Linie dein Kind. Ich finde diese Anspruchshaltung oft schwierig. Dazu kommt die große Entfernung, mit zunehmendem Alter steckt man solche Reisen auch nicht mal eben weg, es ist ggf. viel Planung notwendig, ich verstehe das.

Außerdem seid ihr bewusst weit weg von deinen Eltern und den Eltern deines Mannes gezogen. Das dein Sohn nun so distanziert von seinen Großeltern aufwächst, ist nicht nur deren Schuld. Und ich frage mich beim Lesen deines Textes, wie schlimm es wirklich für dein Kind ist/wäre, und wieviel Enttäuschung du gerade auf dein Kind überträgst. Versteht es mit 4 Jahren wirklich von allein, wie anders es im Vergleich mit dem anderen Enkelkind behandelt wird - oder bist du nicht eher die Person, die das zum Thema macht? An deiner Stelle würde ich den Konflikt und die Enttäuschung von deinem Kind fern halten. Du sagst, er wird es bald spüren und ist jetzt schon todtraurig - ich denke, so schnell wird er das nicht spüren, er ist ja noch sehr klein. Wenn du es aber immer wieder zum Thema machst und ihn in die Rolle des zurück gesetzten Enkels packst, wird es ihm natürlich viel deutlicher bewusst.

Ich hatte auch Großeltern, die sehr distanziert waren und zu anderen Enkelkindern mehr Kontakt hatten. Meine Eltern haben es aber so hingenommen und keine große Sache daraus gemacht, daher war es für mich eigentlich immer normal.
 

Marisol

Aktives Mitglied
Es war eure Entscheidung, so weit weg zu ziehen. Die Schwester wohnt in der Nähe der Eltern, natürlich gibt es da einen innigeren Kontakt zu Oma und Opa. Die Einliegerwohnung könnt ihr ja vermieten, ich denke nicht, dass die Großeltern beiderseits Lust haben, regelmäßig 1.400 km zu machen.
Wenn man Entscheidungen trifft, muss man auch mit den Schattenseiten leben.
 

MiaMouse

Mitglied
Danke für deine Antwort, Abendlicht. Sicher übertrage ich einiges meiner eigenen Enttäuschung auf meinen Sohn, er ist ein sensibles Kind und kriegt viel mit. Ich habe die Großeltern nie vor ihm schlecht gemacht. Im Gegenteil, ich habe immer versucht den Kontakt zu fördern indem ich meinen Eltern Fotos und Videos schicke und meinen Sohn regelmäßig daran erinnert habe Oma und Opa anzurufen.
Natürlich kriegt er auch mit knapp 5 mit wenn er Oma und Opa nurnoch halb so oft sieht wie früher und sie nicht ans Telefon gehen weil sie unterwegs sind. Ich werde den Kontakt von mir nicht mehr fördern, also keine Fotos und Videos mehr schicken und ihn zum anrufen animieren. Entweder meine Eltern schaffen es den Kontakt von sich aus zu pflegen oder er schläft eben ein. Denn du hast recht - im Moment ist er noch klein - wenn wir Oma und Opa jetzt ausschleichen wird er sich wahrscheinlich nicht an sie erinnern können wenn er älter ist.

Ich selbst kann aber nicht mehr mehrfach im Jahr eine Woche in meinem alten Kinderzimmer schlafen um den Kontakt zu meinen Eltern zu pflegen - vielleicht bin ich dafür mit fast 40 ohnehin zu alt.
 

Marisol

Aktives Mitglied
Ich selbst kann aber nicht mehr mehrfach im Jahr eine Woche in meinem alten Kinderzimmer schlafen um den Kontakt zu meinen Eltern zu pflegen - vielleicht bin ich dafür mit fast 40 ohnehin zu alt.
Ja. Und Oma und Opa sind NOCH älter und unflexibler.
Das war mit im Gesamtpaket "Umzug".
Hier hat niemand schuld, aber ihr solltet vernünftig mit den Konsequenzen eurer Entscheidung umgehen.
 

Sonnelacht

Neues Mitglied
Hallo Mia,
ich kann deine Gefühle gut nachvollziehen, das ist wirklich eine große Enttäuschung. Was sagt denn eigentlich deine Schwester dazu?
In meinem Leben gab es eine ähnliche Konstellation und ich war auch kurz davor, den Kontakt zu beenden. Habe ich schlussendlich nicht gemacht, aber das anzunehmen, was war, hat mir geholfen.
Und ich finde, ja, du darfst verletzt sein. Und du kannst es deinen Eltern auch mitteilen, vermutlich wird es aber nichts ändern.
Vielleicht könnt Ihr bei Euch vor Ort eine Wahl-Oma finden?
Manchmal ist es doch das beste, nach neuen Möglichkeiten Ausschau zu halten.
Liebe Grüße
Sonnelacht
 

MiaMouse

Mitglied
Ja. Und Oma und Opa sind NOCH älter und unflexibler.
Das war mit im Gesamtpaket "Umzug".
Hier hat niemand schuld, aber ihr solltet vernünftig mit den Konsequenzen eurer Entscheidung umgehen.
Ja du hast recht, das meine Eltern nicht jünger werden. Was schmerzt ist halt die Einsicht das alles an verbleibender Energie in die Beziehung zur Schwester und ihrer Tochter gesteckt wird uns für uns nichts mehr übrig ist.

Wir sind freiwillig so weit weg gezogen, das stimmt. Allerdings ist mein Mann Spezialist in einem sehr kleinen Bereich und kann nirgendwo anders in Deutschland arbeiten. Zudem war ich erst 25 als wir diese Entscheidung getroffen haben und habe damals noch nicht an Familiengründung gedacht. Was es wirklich bedeutet ein Kind - zumal noch während einer Pandemie,.völlig ohne Großeltern aufzuziehen weiß man wohl auch erst wenn man es erlebt hat.
 
G

Gelöscht 127254

Gast
Du kannst deine Eltern nicht ändern. Es ist schade, was passiert ist. Ehrlich gesagt, könnten sie mir den Buckel herunterrutschen. Wenn ihr hier Großeltern gefunden habt, würde ich ihnen das bei nächster Gelegenheit unter die Nase reiben, dass sie nicht kommen brauchen.

Schau dir mal diese Seite an vielleicht ist das eine Möglichkeit für euch.

 
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