G
Gelöscht 66896
Gast
Hallo Marienenkäfer28,
die meisten Ratschläge bisher lesen sich frei nach dem Motto, Liebe je nach Gegenleistung zu "dosieren".
Liebe ist unabhängig und bedingungslos.
Viel zu oft wird der Fehler begangen, daß ein Part behauptet, der andere Part würde nicht lieben allenfalls heucheln, weil man als liebender Partner dies oder jenes tut oder nicht tut. Falsch! Dein Mann wird Dich durchaus lieben, glaube ich. Er wird auch Deine Arbeit und Deine Hilfe schätzen. Er kann es nur nicht ausdrücken und hat offenbar keine Erfahrung damit, wie man Dankbarkeit - und das ist es, was Du vermißt - zeigt. Daß er Jubiläen vergißt - kommt in den besten Familien vor. Ohne die Erinnerungsfunktion meines Handys würde ich auch regelmäßig in irgendwelche Fettnäpfchen treten. Darauf bin ich nicht stolz, kann es aber auch nicht ändern. Wenn das Gedächtnis einen im Stich läßt (liegt bei mir nicht am Alter), helfen auch Vorwürfe nicht.
Zu Deiner Geschichte fielen mir spontan die letzten Zeilen eines Spottgedichts über die Ehe von Fritz Reuter ein, Zitat:
"... Die Ehe ist zum größten Teile
verbrannte Milch und Langeweile.",
Zitatende.
Das Thema ist also nicht neu und es ist tats. so, daß sich mit den Jahren Routine und Eintönigkeit breit machen. Man kennt sich in- und auswendig, hat - so glaubt man - schon alles erlebt und findet keine neuen Impulse mehr für die Beziehung. Die Arbeitsteilung ist geregelt, es wurde (vermeintlich) alles gesagt und so schweigt man sich an - in dem Glauben daß der andere sowieso schon weiß, was man sagen (wollen) würde. Das Gegenüber erlebt solches Verhalten als Abstand, Desinteresse. Kommen noch Hobbies hinzu, an denen der andere nicht teilnimmt, begrenzt das die Gemeinsamkeiten und den Stoff für kommunikative Inhalte weiter. So lebt man nebeneinander her, bis einer Seite "der Kragen platzt". Die andere Seite fällt regelmäßig "aus allen Wolken", "was fällt ihm/ihr ein?"... Es war doch alles in Ordnung, es lief doch.
Nun scheint Dein Mann Dich geringschätzig zu betrachten/behandeln. Daran solltet Ihr arbeiten. Du verdienst Respekt und den solltest Du auch einfordern - der Ton macht die Musik. Auch Dein Mann sollte das lernen können. Daß er krank ist, entschuldigt ihn vlt. bei einigen (Haus-)Arbeiten, nicht aber im Umgang mit Dir.
Was Ihr aber auch dringend braucht ist gemeinsame Zeit. Bei sechs Kindern bist Du sicher voll ausgelastet - neben der notwendigen Fürsorge für Deinen kranken Mann. Wenn er aber noch mit zupacken kann, solltest Du ihn da heranführen heißt: eine neue Arbeitsteilung festlegen - mit ihm gemeinsam. Er wird ziemlich schnell feststellen, daß die von ihm so geringgeschätzte Hausarbeit vlt. doch viel anspruchsvoller und hochwertiger ist als er bisher glaubte. Dann wird sich auch seine Sicht auf Deine Person wandeln. Wunder solltest Du allerdings nicht erwarten.
Was Ihr so an Zeit "'rausarbeitet", könnt Ihr für die schönen Dinge des Lebens verwenden. Beispiel: der Sex mit ihm gefällt Dir nicht. Mit etwas mehr Zeit - und Einfühlungsvermögen - kannst Du ihn sicher zu einem besseren Liebhaber "ausbilden" - Du verstehst schon. Hemmnis dabei ist oft eine konservative Erziehung: darüber spricht man nicht. Das ist schmutzig und tabu. Doch!: Paare sollten sich darüber (sehr ausführlich) unterhalten - über Vorlieben und Abneigungen. Wie soll der eine denn wissen, was dem anderen gefällt oder auch nicht gefällt, wenn der andere nix sagt? - nur sprechenden Menschen kann geholfen werden.
Viel Erfolg
die meisten Ratschläge bisher lesen sich frei nach dem Motto, Liebe je nach Gegenleistung zu "dosieren".
Liebe ist unabhängig und bedingungslos.
Viel zu oft wird der Fehler begangen, daß ein Part behauptet, der andere Part würde nicht lieben allenfalls heucheln, weil man als liebender Partner dies oder jenes tut oder nicht tut. Falsch! Dein Mann wird Dich durchaus lieben, glaube ich. Er wird auch Deine Arbeit und Deine Hilfe schätzen. Er kann es nur nicht ausdrücken und hat offenbar keine Erfahrung damit, wie man Dankbarkeit - und das ist es, was Du vermißt - zeigt. Daß er Jubiläen vergißt - kommt in den besten Familien vor. Ohne die Erinnerungsfunktion meines Handys würde ich auch regelmäßig in irgendwelche Fettnäpfchen treten. Darauf bin ich nicht stolz, kann es aber auch nicht ändern. Wenn das Gedächtnis einen im Stich läßt (liegt bei mir nicht am Alter), helfen auch Vorwürfe nicht.
Zu Deiner Geschichte fielen mir spontan die letzten Zeilen eines Spottgedichts über die Ehe von Fritz Reuter ein, Zitat:
"... Die Ehe ist zum größten Teile
verbrannte Milch und Langeweile.",
Zitatende.
Das Thema ist also nicht neu und es ist tats. so, daß sich mit den Jahren Routine und Eintönigkeit breit machen. Man kennt sich in- und auswendig, hat - so glaubt man - schon alles erlebt und findet keine neuen Impulse mehr für die Beziehung. Die Arbeitsteilung ist geregelt, es wurde (vermeintlich) alles gesagt und so schweigt man sich an - in dem Glauben daß der andere sowieso schon weiß, was man sagen (wollen) würde. Das Gegenüber erlebt solches Verhalten als Abstand, Desinteresse. Kommen noch Hobbies hinzu, an denen der andere nicht teilnimmt, begrenzt das die Gemeinsamkeiten und den Stoff für kommunikative Inhalte weiter. So lebt man nebeneinander her, bis einer Seite "der Kragen platzt". Die andere Seite fällt regelmäßig "aus allen Wolken", "was fällt ihm/ihr ein?"... Es war doch alles in Ordnung, es lief doch.
Nun scheint Dein Mann Dich geringschätzig zu betrachten/behandeln. Daran solltet Ihr arbeiten. Du verdienst Respekt und den solltest Du auch einfordern - der Ton macht die Musik. Auch Dein Mann sollte das lernen können. Daß er krank ist, entschuldigt ihn vlt. bei einigen (Haus-)Arbeiten, nicht aber im Umgang mit Dir.
Was Ihr aber auch dringend braucht ist gemeinsame Zeit. Bei sechs Kindern bist Du sicher voll ausgelastet - neben der notwendigen Fürsorge für Deinen kranken Mann. Wenn er aber noch mit zupacken kann, solltest Du ihn da heranführen heißt: eine neue Arbeitsteilung festlegen - mit ihm gemeinsam. Er wird ziemlich schnell feststellen, daß die von ihm so geringgeschätzte Hausarbeit vlt. doch viel anspruchsvoller und hochwertiger ist als er bisher glaubte. Dann wird sich auch seine Sicht auf Deine Person wandeln. Wunder solltest Du allerdings nicht erwarten.
Was Ihr so an Zeit "'rausarbeitet", könnt Ihr für die schönen Dinge des Lebens verwenden. Beispiel: der Sex mit ihm gefällt Dir nicht. Mit etwas mehr Zeit - und Einfühlungsvermögen - kannst Du ihn sicher zu einem besseren Liebhaber "ausbilden" - Du verstehst schon. Hemmnis dabei ist oft eine konservative Erziehung: darüber spricht man nicht. Das ist schmutzig und tabu. Doch!: Paare sollten sich darüber (sehr ausführlich) unterhalten - über Vorlieben und Abneigungen. Wie soll der eine denn wissen, was dem anderen gefällt oder auch nicht gefällt, wenn der andere nix sagt? - nur sprechenden Menschen kann geholfen werden.
Viel Erfolg