Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Ein zielloses und sinnloses Leben leben

Perturabo

Neues Mitglied
Moin zusammen,

ich bin nicht so der Forum Mensch, aber irgendwie fühlt man sich besser wenn man seine Frust, Ängste und Sorgen von der Seele schreibt, ... vor allem als Mann. Jedenfalls ist das nicht mein erster Beitrag hier und ich muss sagen dass dieses Forum immer eine interessante dritte Partei ist, die man nach einer Meinung bzw. ein bisschen Hilfe fragen kann.

Folgendes, ich bin inzwischen 26 Jahre alt und habe weiterhin keine Ausbildung oder einen Bachelor. Neuerdings habe ich auch noch krankheitsbedingt meinen Job verloren, was bedeutet ich lebe von Krankengeld und Arbeitslosengeld. Keine schöne Situation sage ich euch, aber es geht wie immer auch bestimmt schlimmer. Dazu kommt dass ich letztes und dieses Jahr, zweimal stationär einer psychiatrischen Klinik war und aktuell dadurch immerhin mehr oder weniger weiß was mich kaputt macht und wie ich dagegen ankämpfen kann. Plus die vier Medikamente helfen natürlich. Nur habe ich jetzt ein paar Probleme, mit denen ich ehrlich gesagt noch nie konfrontiert wurde. Ich bin aktuell gefangen in einem Limbo zwischen meinem Depression/Suizid- Ich und dem """""normalen""""" Ich, wodurch ich sozusagen durch die Therapie und Medikamente mich nicht mehr umbringen will, ich aber durch mein nicht existierendes Selbstbewusstsein, meinen Selbsthass, der allgemeinen Situation in der Welt (Krieg und bevorstehende Finanz- und Nahrungskatastrophen) keinerlei Perspektive oder Optimismus für die Zukunft habe. Und ich verstehe das einfach nicht. Weil ich habe Freunde, ich inzwischen regelmäßig raus, achte endlich richtig auf meine Hygiene und sogar meine Hobbys machen wieder ein wenig Spaß und trotz alledem bekomme ich dieses Gefühl der Sinnlosigkeit und Ziellosigkeit nicht aus meinem Kopf.

Weil mir das Thema "Sinn im Leben" regelrecht den Schlaf raubt, habe ich natürlich versucht dazu zu recherchieren ob es irgendetwas dafür gibt. Googlen war der erste Fehler, weil es dort nur Regenbogen und Einhörner gibt von wegen: "Tu dir was gutes", oder "Entspann dich" und normalerweise habe ich aktuell nicht die Energie dazu aber sowas macht mich inzwischen einfach nur wütend. Mich zu "entspannen" wäre das absolut letzte was mir helfen könnte und hilft nicht bei der Berufswahl oder dem Selbstbewusstsein. Jedenfalls Religion fällt schonmal komplett weg, ich bin glaube ich das letzte Mal in der Grundschule in die Kirche gegangen und bin nicht mal getauft, und andere Religionen sehen für mich wie dasselbe aus nur in anderer Farbe. Daher habe ich zur Philosophie geschaut und habe Nihilismus, Existentialismus und Absurdismus gefunden (es gibt noch gefühlt tausend mehr, aber die sind mir am meisten ins Auge gefallen) und während ich diese Weltansichten etwas extrem finde, war es dennoch interessant da mal sich ein wenig zu informieren. Jedoch fehlt mir der nötige totale Entschluss dazu, sich an sowas zu orientieren. Keine Ahnung, irgendwie möchte ich entweder 100% davon überzeugt sein, oder es ist nichts für mich. Und wenn man als Deutscher eins kann, dann ist es meckern und zweifeln, aber nichts daran ändern.

Ähm, ja das ist so grob mein aktuelles Dilemma. Nicht unbedingt welterschütternd, aber mein Leben hängt schon ein wenig davon ab. Um wenigstens etwas positives reinbringen zu können: Ich werde nächsten Monat eine berufliche Reha machen und hoffe dass ich darüber in einen Job oder vielleicht sogar Ausbildung noch irgendwie rein rutsche. Mein Traum war es schon immer Physik/Maschinenbau zu studieren und eine eigene kleine Werkstatt zu haben (ich bin viel mit Science-Fiction und dem "Lustigen Taschenbuch"(Daniel Düsentrieb) groß geworden und vor allem geprägt worden), aber naja mit sowas macht man nicht wirklich Geld bzw. die Oberärztin in der Klinik hat mir zuletzt geraten dass ein Studium, in meiner aktuellen psychologischen Verfassung, ein Fehler wäre. Nette Frau, ich mag Leute die sowas nicht versuchen schön zu reden.

Ich bin immer etwas vorsichtig wenn ich von sowas erzähle, weil ich Angst habe dass es irgendwann so aussieht als würde ich mich hinter meiner "Krankheit" verstecken und weil von außen die Antwort manchmal einfach klingen kann: "Sei einfach glücklich" oder "Werd ein Mann und hör auf rum zu heulen", aber ich habe diese Gedanken leider nicht unter Kontrolle. Mein Hirn ist jeden Tag und jede Nacht durchgehend wie eine Supernovae am denken. Und um das klarzustellen, mir geht's hier nicht um Sympathie Punkte oder um mein Ego aufzublasen. Dafür bräuchte man erstmal ein Ego.

Jedenfalls danke schonmal für irgendwelche Antworten, bin immer neugierig die Meinung anderer zu dem Thema zu hören und vielleicht ist sogar ein Tipp dabei der mir sehr weiterhilft.

Cheers
 
X

XXXXXGuest

Gast
Moin zusammen,

ich bin nicht so der Forum Mensch, aber irgendwie fühlt man sich besser wenn man seine Frust, Ängste und Sorgen von der Seele schreibt, ... vor allem als Mann. Jedenfalls ist das nicht mein erster Beitrag hier und ich muss sagen dass dieses Forum immer eine interessante dritte Partei ist, die man nach einer Meinung bzw. ein bisschen Hilfe fragen kann.

Folgendes, ich bin inzwischen 26 Jahre alt und habe weiterhin keine Ausbildung oder einen Bachelor. Neuerdings habe ich auch noch krankheitsbedingt meinen Job verloren, was bedeutet ich lebe von Krankengeld und Arbeitslosengeld. Keine schöne Situation sage ich euch, aber es geht wie immer auch bestimmt schlimmer. Dazu kommt dass ich letztes und dieses Jahr, zweimal stationär einer psychiatrischen Klinik war und aktuell dadurch immerhin mehr oder weniger weiß was mich kaputt macht und wie ich dagegen ankämpfen kann. Plus die vier Medikamente helfen natürlich. Nur habe ich jetzt ein paar Probleme, mit denen ich ehrlich gesagt noch nie konfrontiert wurde. Ich bin aktuell gefangen in einem Limbo zwischen meinem Depression/Suizid- Ich und dem """""normalen""""" Ich, wodurch ich sozusagen durch die Therapie und Medikamente mich nicht mehr umbringen will, ich aber durch mein nicht existierendes Selbstbewusstsein, meinen Selbsthass, der allgemeinen Situation in der Welt (Krieg und bevorstehende Finanz- und Nahrungskatastrophen) keinerlei Perspektive oder Optimismus für die Zukunft habe. Und ich verstehe das einfach nicht. Weil ich habe Freunde, ich inzwischen regelmäßig raus, achte endlich richtig auf meine Hygiene und sogar meine Hobbys machen wieder ein wenig Spaß und trotz alledem bekomme ich dieses Gefühl der Sinnlosigkeit und Ziellosigkeit nicht aus meinem Kopf.

Weil mir das Thema "Sinn im Leben" regelrecht den Schlaf raubt, habe ich natürlich versucht dazu zu recherchieren ob es irgendetwas dafür gibt. Googlen war der erste Fehler, weil es dort nur Regenbogen und Einhörner gibt von wegen: "Tu dir was gutes", oder "Entspann dich" und normalerweise habe ich aktuell nicht die Energie dazu aber sowas macht mich inzwischen einfach nur wütend. Mich zu "entspannen" wäre das absolut letzte was mir helfen könnte und hilft nicht bei der Berufswahl oder dem Selbstbewusstsein. Jedenfalls Religion fällt schonmal komplett weg, ich bin glaube ich das letzte Mal in der Grundschule in die Kirche gegangen und bin nicht mal getauft, und andere Religionen sehen für mich wie dasselbe aus nur in anderer Farbe. Daher habe ich zur Philosophie geschaut und habe Nihilismus, Existentialismus und Absurdismus gefunden (es gibt noch gefühlt tausend mehr, aber die sind mir am meisten ins Auge gefallen) und während ich diese Weltansichten etwas extrem finde, war es dennoch interessant da mal sich ein wenig zu informieren. Jedoch fehlt mir der nötige totale Entschluss dazu, sich an sowas zu orientieren. Keine Ahnung, irgendwie möchte ich entweder 100% davon überzeugt sein, oder es ist nichts für mich. Und wenn man als Deutscher eins kann, dann ist es meckern und zweifeln, aber nichts daran ändern.

Ähm, ja das ist so grob mein aktuelles Dilemma. Nicht unbedingt welterschütternd, aber mein Leben hängt schon ein wenig davon ab. Um wenigstens etwas positives reinbringen zu können: Ich werde nächsten Monat eine berufliche Reha machen und hoffe dass ich darüber in einen Job oder vielleicht sogar Ausbildung noch irgendwie rein rutsche. Mein Traum war es schon immer Physik/Maschinenbau zu studieren und eine eigene kleine Werkstatt zu haben (ich bin viel mit Science-Fiction und dem "Lustigen Taschenbuch"(Daniel Düsentrieb) groß geworden und vor allem geprägt worden), aber naja mit sowas macht man nicht wirklich Geld bzw. die Oberärztin in der Klinik hat mir zuletzt geraten dass ein Studium, in meiner aktuellen psychologischen Verfassung, ein Fehler wäre. Nette Frau, ich mag Leute die sowas nicht versuchen schön zu reden.

Ich bin immer etwas vorsichtig wenn ich von sowas erzähle, weil ich Angst habe dass es irgendwann so aussieht als würde ich mich hinter meiner "Krankheit" verstecken und weil von außen die Antwort manchmal einfach klingen kann: "Sei einfach glücklich" oder "Werd ein Mann und hör auf rum zu heulen", aber ich habe diese Gedanken leider nicht unter Kontrolle. Mein Hirn ist jeden Tag und jede Nacht durchgehend wie eine Supernovae am denken. Und um das klarzustellen, mir geht's hier nicht um Sympathie Punkte oder um mein Ego aufzublasen. Dafür bräuchte man erstmal ein Ego.

Jedenfalls danke schonmal für irgendwelche Antworten, bin immer neugierig die Meinung anderer zu dem Thema zu hören und vielleicht ist sogar ein Tipp dabei der mir sehr weiterhilft.

Cheers

Lies doch einfach mal noch bisschen mehr Sartre.

Darum, deinem Leben selbst einen Sinn zu geben, wirst du nicht umhin kommen, wenn du nicht religiös bist.
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Philosophen haben mir nichts gebracht. Die wissen nicht genug über das, was sie beschreiben. Kein Wunder, bei denen muss es ja die ganze Welt sein.

Einen Sinn des Lebens gibt es nicht und man muss akzeptieren, dass man geboren wurde. Daraus folgt, dass man sich selbst erhalten und sich entwickeln muss. Falls man soweit kommt, kann man zur Umsetzung, zur Tat schreiten.

Die schönen Dinge im Leben ergeben sich nebenher bzw stecken sie in allen drin, was die Welt ist. Der leuchtende Himmel, die übervollen Obstbäume, die Katanienblüten, eine streunende Katze, ein Maulwurf der grad eben aus dem Loch guckt. (sowas habe ich tatsächlich Mal gesehen, erst die kleinen Schaufelchen und dann eine winzige Nase).

Dann gibt es Erfüllung im Job und das Glück, Kinder zu haben. Auch dieses Glück passiert nebenher, in einem Meer aus Arbeit und Verantwortung. Manche sind auch glücklich im eigenen Haus oder wenn sie durch die Welt reisen. Aber auch hier: erst muss das alles Mal gemacht werden, erst dann kommt nebenher Sinn und Glück dazu. Versuche zu akzeptieren, dass du da bist. Dann weißt du wenigstens was theoretisch zu tun ist.

Und dann gibt es auch noch eine künstlerische Perspektive. Man kann das Elend der Welt beschreiben, im nicbt daran zu Grunde zu gehen. Malen, Musik, Plastik usw. Manche finden darin einen Sinn.
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Ich habe das auch mal gehabt, dieses Gefühl, ich bin im Kummerloch und da komm ich eh nie raus.

Falsch gedacht, mir gehts jetzt wie Dalmatiner beschreibt.

Jetzt muss ich nachdenken, wie es dazu kam, dass ich sinnlos und leer hatte- ach ja, ich zog vor, wie jemand zu leben, der im Elend lebt. Ich verlor mich in der Fantasie, alles ist scheiße.

Perturabo, nimm deinen Beitrag da oben und schau mal nach. Vielleicht geht dir endlich der Knopf auf und hoffentlich merkst du, dass du ganz dafür gebaut bist, um ein Schreiberling zu sein unter anderem.
Wenn du mal draufgekommen bist, was dir liegt, worin du dir leichter tust, als so manch anderer, dann bist du deinem good feeling schon näher.
Du spürst momentan Enge und Beklemmung, sogar große Beklemmung gabs, richtige große Not- das war zu einer Zeit, wo du völlig weit weg warst von dir selbst, wo nichts da war, was du brauchst, um dich lebendig zu fühlen.
Mach mal den Test und schreib einfach dahin, viel Mist, egal, nimm das zuerst hin und nachher wirst du merken, es fängt an zu fließen, wie bei deinem Beitrag oben- da hast du sicher nicht gewusst, was du genau schreiben wirst, die Worte kamen wie von selbst. Du hast praktisch zumindestens einen Zugang frei offen gehabt, wo du alles andere fühltest, als: ich steh so neben mir, total neben.
Ich überlege gerade, womit ich mich beschäftigen muss, um komplett stimmig zu fühlen. Das kann alles Mögliche sein, Hauptsache ich machs mit Neugier, wie es kommt, wenn ich beginne. Gelingt es mir, kann ich es, wie gehe ICH an diese Sache heran, schaffe ich diese, hab ich das im Griff, gehts...??
Es ist unvorstellbar verwunderlich, wenn man lebt, als würde man sich selbst zusehen, mit sich selbst Pläne machen, sich zu diesen Taten motivieren, da kommt so viel Leben auf einmal in dich, als ob du aufwachen würdest und endlich beginnts, statt nur zu warten drauf, dass es von alleine kommt.
So irgendwie mach ich, ich schlaf nicht mehr, ich bin dabei.
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Heute zum Beispiel habe ich nachgedacht, welche Aufgaben heute erledigt werden sollten, man fängt mal an und ab dem Moment kommt der Stein ins Rollen. Während des Geschirr Einräumens in die Spülmaschine beim Lebensgefährten fiel mir was ins Auge, ich trug das in die Gartenhütte, dort stand der geschenkte Stuhl, den ich nicht brauchen konnte, weil er hässlich war und dann fiel mir ein, am Campingplatz, wo ich gerade aushelfe, suchte man Stühle, die vermissen welche, so, nun hab ich den gesäubert und die gepolsterte Sitzfläche abgeschraubt, weil die so schäbig war. Ich suchte nach Ersatz, im Zimmer waren Stoffe gelagert, ganz tolles Muster, kleingeschnitten, angepasst, aufgetackert....nun kommts, mein Freund half dann mit, er legte den Tacker an, ich zog glatt und als ob wir geführt werden würden, es war stimmig, total stimmig, was da abging. Wie wenn man gefunden hätte, was heute dran ist. Das war dran. Der Stuhl wurde übrigens so hübsch, dass ich ihn behalte. Es würde sich nicht mehr stimmig anfühlen, den weiter zu geben, der passt wie angegossen in unsere eigene Hütte jetzt. Solche Kleinigkeiten machen mich komplett happy. Da legt sich ein Gefühl großer Zufriedenheit über mich, gut gemacht, schön geworden, es ist gelungen.
Ich nehme an, das "Kind in uns" ist das, das etwas tun möchte, das es kann, das aber nicht weiß, was es alles kann, da kommt man erst drauf, während man probiert und studiert, wie etwas geht und schafft man das dann auch, dann ist das wie siegen, wie Minus eintauschen gegen ein Plus. Ich kann balancieren, ich kann ohne Hände Fahrrad fahren, ich kann zeichnen, ich kann sogar eine Geschichte erfinden, selbst ausgedacht - wir müssen lernen, um zu erfahren, was wir alles unter unserer Decke an Können vergraben haben.
Du kannst garantiert schon mal von dir behaupten, dass du dir leicht tust beim Worte finden. Da bist du gut vernetzt bereits. Das könnte daran liegen, weil du gern gelesen hast und weil du mit Worten denkst und zugleich Vorstellungen dazu hast. Deshalb kann auch sein, dass du dir eine schwere Zukunft ausmalst. Bilder kombiniert mit Gedanken ergeben lebendige Geschichten im Kopf.
Also stelle dir mal vor, du bist angereist von Irgendwo, du wurdest hier abgesetzt und nun musst du suchen gehen, wo es dir taugt und gut vorkommt.
Da wird dir alles Mögliche eingeredet. Nun musst du herausfinden, was davon wahr ist. Momentan hältst du für wahr, ein Depp zu sein...schau genau hin. Das bist du offenbar schon mal gaaaaar nicht.
Wahrscheinlich haben dich sogar Mediziner falsch eingestuft. Wie kommst du da raus, Medikamente können dir nicht Freude machen, sie können machen, dass du weniger spürst, wie unglücklich du bist.
Das kann eine sinnvolle Krücke sein als Übergang. Die Lösung wär aber, dass du dich durchkämpfst zu deinem du selbst, wo du hast, was du selbst magst. Das ist bei jedem verschieden.
 

Hollunderzweig

Aktives Mitglied
Ich bin übrigens religiös. Im Sinne von: ich glaub, ich geh nicht alleine durchs Leben, ich fühle mich verbunden und verbandelt mit einem unsichtbaren geistigen Vormund, der mehr weiß als ich und den nenne ich Gott. Das ist vielleicht ein Teil unseres Unbewussten, von dem wir eigentlich oft nicht mal etwas ahnen. Wegen dem sind diese Ängste da, oder dieses Fürchten und dieses Zittern, weil wir meinen, wir sind das "Gehirn". Da scheint es ein größeres noch zu geben, offensichtlich. Ich glaub nicht an Zufall. Der Mensch denkt, Gott lenkt..
 

Hr. Pinguin

Aktives Mitglied
Vier Medikamente? Sorry, falls ich zu neugierig bin, sind das alles Psychopharmaka?

Mit der Absurdität des Daseins habe ich auch stark zu kämpfen. Ich war sehr mitteilsam, aber das eine oder andere hätte ich doch lieber für mich behalten sollen. Totale Gaukelei und dann soll alles bleiben wie es ist, weil sich den Kühlschrank vollmachen können ist das Beste was es gibt.

26 ist noch ein gutes Alter. Man ist noch körperlich fit und hat ein Leben noch vor sich. Wichtig ist seine Ressourcen zu kennen und mit diesen auch was sinnvolles anstellen zu können. Dass man seine Werte umsetzen kann. Eine vernünftige Perspektive zu haben ist extrem wichtig.

"Regenbogen und Einhörner ". Da sind solche Tipps wie, dass man sich Aktivitäten suchen soll, die man alleine machen kann. Und das kommt aber halt von Leuten, die selber immer jemanden um sich hatten und sowas wie dauerndes Alleinesein gar nicht kennen. Oder dass man unter Leute gehen und mal machen soll. Aber selber würden sie nie auf die Idee kommen, mit einem etwas zu tun haben zu wollen. Außer gegen Bezahlung temporär allenfalls.

Was gibt es schlimmeres, als dass jemand einem etwas vormacht? Ein Schauspiel ist im Theater ok, da gehört es hin, denn man darf es als solches erkennen. Aber im realen Leben ist es das Allerschlimmste das es gibt, wenn da sowas kommt wie "das gibt es nur in deinem Kopf".

Die sozialen Grundbedürfnisse des Menschen schlechthin sind angenommen zu werden und gemocht zu werden. Zuzugehören und man muss sich richtig aufgehoben fühlen.

Keinesfalls sollte man etwas mit Schwindelei machen, bzw. als "fake".

Es kann auch zu großem Stress führen wenn infolgedessen andere Dritte meinen, man habe eine gewisse Erwartungshaltung. Was aber völliger Schwachsinn ist.

Noch so als Randbemerkung, was ich auch extrem schlimm finde, ist, jemandem zu sagen, dass man sich erst mal selber annehmen muss, um von anderen angenommen zu werden. Jemandem zu zeigen, dass er als Person inakzeptabel ist und in der Gruppe nicht aufnahmewürdig ist, wird vom Gehirn als obsolute Todesbedrohung wahrgenommen. Es ist einfach nur mitleidlos und unmenschlich.
 
Zuletzt bearbeitet:

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Jemandem zu zeigen, dass er als Person inakzeptabel ist und in der Gruppe nicht aufnahmewürdig ist, wird vom Gehirn als obsolute Todesbedrohung wahrgenommen. Es ist einfach nur mitleidlos und unmenschlich.
Nein, das ist eben nicht so. Es kommt darauf an, ob ich überhaupt dazugehören will. Wenn mir klar ist, wer ich bin, passe ich in viele Gruppen natürlich nicht hinein. Das stört mich persönlich dann auch kaum.
 

Perturabo

Neues Mitglied
Moin Leute,

Wow ich hatte ehrlich gesagt damit gerechnet dass das was ich hier schreibe im Äther des Internets untergeht. Aber vielen lieben Dank für die Nachrichten und Denkanstöße!

Philosophen haben mir nichts gebracht. Die wissen nicht genug über das, was sie beschreiben. Kein Wunder, bei denen muss es ja die ganze Welt sein.

Einen Sinn des Lebens gibt es nicht und man muss akzeptieren, dass man geboren wurde. Daraus folgt, dass man sich selbst erhalten und sich entwickeln muss. Falls man soweit kommt, kann man zur Umsetzung, zur Tat schreiten.
Danke für die Antwort. Ich habe oft das Gefühl dass diese Freiheit der Entscheidung irgendwie zu viel für mich ist, so komisch das auch klingen mag. Und das Problem dabei ist dass ich mit dem Gedankengang groß geworden bin dass man bei Hobby, Job und Interesse immer 200% geben muss, damit ich damit zufrieden sein darf. Hat natürlich nirgendwo funktioniert und ich habe irgendwann einfach aufgegeben. Ich habe einfach keine Zeit und keine Energie um so zu tun als würde mich ein blühender Kirschbaum grade zufriedenstellen oder beeindrucken. Es ist schön, keine Frage, aber es ist ein Baum unter Millionen auf einem riesigen Stein im Weltall unter Trillionen von anderen Sternen. Deswegen bin ich aktuell so verwirrt und ungeduldig mit allem. Weil ich habe die letzten 15 Jahre meine Gefühle komplett unterdrückt, bis ich nur noch wie ein Roboter funktioniert habe und jetzt seitdem die Therapie diesen Damm brechen lässt der all diese Gefühle zurückgehalten hat, stehe ich vor Fragen und Situationen die ich schlichtweg nicht verstehe. Deswegen tut es mir wirklich Leid, ich wette der Maulwurf war süß und ich freue mich auch immer über eine Katze, aber ich sehe nicht den Sinn oder Wert darin. Wenn ich mit jemandem an einem Fluss spazieren gehe, achte ich einmal auf den Fluss, einmal auf die Vegetation und bin dann für den Rest des Weges in meinen Gedanken wo anders. Das ist nicht böse gemeint, ich hoffe das kommt nicht böse rüber, weil ich verstehe es im Grunde so wenig, wie wenn man einem Kleinkind Thermodynamik beibringen will.



Ich habe das auch mal gehabt, dieses Gefühl, ich bin im Kummerloch und da komm ich eh nie raus.
Danke für deine Einsicht. Während ich wahrscheinlich niemals religiös werden kann, kann ich glaube ich ein wenig nachvollziehen was du damit meinst, Zufriedenheit in kleinen Dingen zu finden. Denn neue Dinge lernen macht mir sehr viel Spaß und geht irgendwie auch recht einfach von selbst. Ich habe zB einige Sportarten hinter mir, wie zB Judo, Fußball, Basketball und Tennis usw., sogar Golf für eine sehr kurze und langweilige Zeit. Ich hab mich endlich an ein Instrument getraut und hab auch mit Acryl Malerei angefangen. Aktuell bringe ich mir selber das programmieren bei und flirte mit dem Gedanken mal eine Art Kurzgeschichte zu schreiben. Und dann geht's für mich wieder in die existenzielle Krise. Wozu das alles machen? Es macht eigentlich nicht wirklich Spaß und du bist nicht gut genug. Warum tust du so wenig? Was bringt das alles überhaupt auf langer Sicht? Warum tust du dir das an? Wieso kämpfst du überhaupt noch, wenn es so viel leichter wäre einfach aufzugeben?
Und dann habe ich ne Stunde geübt oder gemalt etc. und mach was anderes. Ich sehe einfach nicht denn größeren Wert dahinter. Klar finde ich Vögel schön. Zb der Eisvogel ist mein Lieblingsvogel aber tagelang, wochenlang, jahrelang die Tiere beobachten? Wozu? wenn die Umwelt immer mehr zerstört wird. Ich persönlich verstehe einfach nicht den Mehrwert, den Sinn dahinter, etwas zu tun, nur für den Zweck des es zu machen. Tut mir Leid, aber ich verstehe es auf gefühlstechnischer Ebene nicht.

Vier Medikamente? Sorry, falls ich zu neugierig bin, sind das alles Psychopharmaka?

Mit der Absurdität des Daseins habe ich auch stark zu kämpfen. Ich war sehr mitteilsam, aber das eine oder andere hätte ich doch lieber für mich behalten sollen. Totale Gaukelei und dann soll alles bleiben wie es ist, weil sich den Kühlschrank vollmachen können ist das Beste was es gibt.

26 ist noch ein gutes Alter. Man ist noch körperlich fit und hat ein Leben noch vor sich. Wichtig ist seine Ressourcen zu kennen und mit diesen auch was sinnvolles anstellen zu können. Dass man seine Werte umsetzen kann. Eine vernünftige Perspektive zu haben ist extrem wichtig.
Es sind vier Medikamente aber nur zwei davon Psychopharmaka, einmal ein Antidepressiva und einmal Lithiumcarbonat gegen Stimmungsschwankungen und die Suizid Gedanken. Die anderen beiden sind nur ein Vitamin und was zum besseren einschlafen. Aber bisher von der Wirkung her die besten und die mit den bisher am wenigsten Nebenwirkungen.

Die Frage der Perspektive ist halt so ne Sache. Weil das Geheimnis der Arbeitswelt habe ich so komisch es klingt, noch nicht gelüftet. Die einen sagen man soll keine beruflichen Träume haben, dann müssen sie realistisch sein und irgendwann sind die meisten endlich ehrlich und sagen dass man Träume zu 90% aufgeben sollte bevor man davon betroffen ist. Natürlich habe ich eigene Ressourcen (die ich jetzt nicht nennen werde, weil ich immer Angst habe als hochnäsig bzw. selbstverliebt rüber zu kommen) aber diese haben mir bisher nichts gebracht, weil die Jobs wo diese Ressourcen nützlich sind, entweder Sklavenjobs sind oder welche wo man mindestens einen Bachelor braucht. Ich würde liebend gerne studieren, aber ich habe leider weder die Energie, noch das Geld dafür und Angst weil ich es schon einmal in den Sand gesetzt habe wegen dieser verdammten Depression (sorry, ich schieb der wieder alles in die Schuhe)

Und das stresst mich. Ich weiß nicht wieso, aber ich bin jeden Tag gestresst oder Stress zu haben. Es gibt Tage an denen ich nichts mache und mich trotzdem fühle als wäre ich zwei Marathon hintereinander gelaufen. Und all dieser Frust dass ich aktuell nichts weiter machen kann als warten und irgendwelchen Kleinkram, während ich mich tagtäglich damit konfrontiere was für eine persönliche Enttäuschung und gesellschaftliche Niete ich bin und ich wortwörtlich nichts aktuell daran ändern kann, bringt mich immer wieder so nah daran es einfach alles zu beenden. Aber da kommt das Medikament und steuert gegen.

Tut mir Leid... ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich habe mir als Kind immer vorgestellt dass ich mit 25 mein Studium hinter mir habe, einen guten Job habe und vielleicht sogar eine eigene Familie gründe, und es ist alles so anders gekommen, weil mein verdammtes Hirn im Ungleichgewicht ist.
Wie soll man sich selber einen Sinn im Leben geben, wenn man selber keinen Sinn im Leben sieht? Wenn man keinen Sinn in den Dingen des Leben sieht? Wieso soll ich weiter kämpfen, wenn alles was mein Körper mir signalisiert nur zu Stagnation führt.

Danke für eure Antworten. Das ist sehr nett von euch und tut mir Leid für das Unverständnis und querstellen.

Cheers
 
X

XXXXXGuest

Gast
Und all dieser Frust dass ich aktuell nichts weiter machen kann als warten und irgendwelchen Kleinkram, während ich mich tagtäglich damit konfrontiere was für eine persönliche Enttäuschung und gesellschaftliche Niete ich bin und ich wortwörtlich nichts aktuell daran ändern kann, bringt mich immer wieder so nah daran es einfach alles zu beenden. Aber da kommt das Medikament und steuert gegen.
Dass du im Moment nicht viel machen kannst, verstehe ich.

Du bist gerade dabei, dich langsam von einer schweren Krankheit zu erholen.

Auch wenn das, was du gerade tust, dir wie Kleinigkeiten erscheint, hilft es dir, Dinge einzuüben, die du brauchen wirst, wenn du deine Ziele im Leben verfolgen willst, Geduld z. B. oder Hartnäckigkeit.

Wie kommst du darauf, dass du eine 'persönliche Enttäuschung' und 'gesellschaftliche Niete' bist?

Wenn du jemanden siehst, der sich ein Bein gebrochen hat und hartnäckig Krankengymnastik macht, um wieder besser laufen zu können - gehst du dann zu ihm hin und beschimpfst ihn, weil er gerade nicht arbeitet und darum eine gesellschaftliche Niete wäre?

Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.

Warum beschimpfst du dich also selber?

Krank werden kann schließlich jeder.

Wenn du das Gefühl hast, dass dich zeichnen langweilt und du schon die nötige Konzentration hast, probier es vielleicht mit einem dieser kostenlosen Mathekurse im Netz, wie sie als Vorbereitung für technische Studiengänge oder Informatik angeboten werden - dieses Wissen kann dir dann später weiterhelfen.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
E Verdacht ich sei ein hoffnungsloser Fall Ich 49
M Habe ich ein (sexuelles) Trauma? Ich 10
S Angst vor Inkompetenz und ein Grund für Prokrastination Ich 18

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben