Fynnsellex
Mitglied
Liebes Hilferuf-Forum,
Da dies mein erster Post hier ist, hoffe ich sehr dass ich nicht zu forsch oder fordernd wirke, aber leider bin ich zurzeit extrem verzweifelt und benötige dringend einen guten Rat, der ja bekanntlich teuer ist.
Mein Leben hat in letzter Zeit einen Tiefpunkt erreicht von dem ich nie gedacht hätte, er wäre überhaupt möglich. Innerhalb von vier kurzen Jahren habe ich es geschafft mich von meiner Familie zu entfremden, in ein anderes Land auszuwandern, immer noch arbeits- sowie ausbildungslos zu sein, eine Beziehung zu führen, die pures Gift für meine Seele ist und in besagter Beziehung ein Kind zu haben.
Ich möchte das aber zum besseren Verständnis ein wenig weiter ausführen:
Ich wurde in der wunderschönen Schweiz, genauer gesagt in Zürich, geboren und wuchs dort auch relativ zufrieden und behütet auf. 23 Jahre lang habe ich in dieser Stadt gelebt und nicht einen Tag bereut, doch war ich stets ein sensibler und leicht irritierbarer Bursche. Jede noch so kleine Winzigkeit konnte mich aus der Bahn werfen und mir jeglichen Wind aus den Segeln nehmen. So habe ich es nie geschafft eine Ausbildung zu finden, da mich jede Absage dermaßen deprimiert hat, dass ich direkt aufgab überhaupt weiterzumachen. Allerdings ist das jetzt nicht worüber ich eigentlich sprechen möchte.
Der wichtige Teil ist, dass ich immer auf der Suche nach Liebe war. Nun, nein, „Suchen“ trifft es nicht. Ich bin so abhängig von dem Gefühl, dass ich mich so ziemlich jeder Frau an den Hals werfe, die auch nur im Entferntesten Zuneigung für mich empfindet. Dass so eine Vorgehensweise nun mal öfters den metaphorischen „Griff ins Klo,“ verzeiht den Ausdruck, beinhaltet, ist mir schon bekannt allerdings lässt sich sowas leider nur schwer abschalten… Jedenfalls verliebte ich mich, dumm wie ich bin, in eine junge Dame aus Deutschland. Wir verstanden uns gut und trafen uns. Die Funken sprühten in alle Richtungen und versehentlich wurde auch die Saat neuen Lebens auf fruchtbarem Boden ausgesät. Davon wussten wir aber noch nichts. Wir pendelten zwischen DE und CH und hatten ein paar tolle Monate, bis meine Mutter mir aufgrund des eingangs erwähnten Arbeitsproblems ein Ultimatum stellte, welches mich wohl auf die Straße gesetzt hätte. Impulsiv, weil wütend, entschloss ich das Angebot meiner Herzensdame zu ihr zu ziehen anzunehmen und wanderte schon am nächsten Tag aus. Von da an ging es langsam und stetig bergab. Im 7. Monat festgestellte Schwangerschaft, Hartz IV Anträge etc. raubten uns sämtliche Nerven, doch auch das konnten wir gemeinsam stemmen und wir waren glücklich als unser Sohn geboren wurde. Dieser Zeitpunkt markierte den Wechsel von „ stetig bergab“ zu „freier Fall."
Meine bessere Hälfte entdeckte ihre alte große Liebe erneut für sich: World of Warcraft.
Ziemlich viel Text merke ich gerade… Ich versuche mich ab jetzt kürzer zu fassen.
Nachdem sie wieder mit dem Zocken angefangen hatte, entglitt mir meine Herzensdame immer mehr. Plötzlich gab es statt langen Gesprächen nur noch eisiges Schweigen und konsequentes Ignorieren. Sex, Kuscheln etc. wurde zum Tabuthema das niemals angesprochen werden durfte außer man (ich) wollte einen Streit kolossalen Ausmaßes heraufbeschwören. Barsches Anschnauzen wurde zur Tagesordnung und nach einiger Zeit resignierte ich.
Hier noch einige Beispiele, die mich besonders verletzten: Auf Anfrage ob „wir was zusammen unternehmen, wie früher,“ die ich nach etwa einem Jahr frostigen Nichts stellte, erhielt ich die kurze und knappe, herzzerbrechende Antwort: „Nee, ich will lieber zocken.“ Oder letztens erst wurde ich angefahren, ich solle doch in Urlaub fahren, damit sie mich nicht mehr ertragen müsse.
Solche Aussagen tun weh. Vor allem, da ich wirklich alles für diese Beziehung getan habe und versuche mich als Familienvater zu behaupten… Auf jeden Fall ertrage ich das alles jetzt schon beinahe drei Jahre. Und ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich einfach nicht mehr kann. Ich stehe vor einem Scheideweg und ich fürchte mich vor den Konsequenzen. Soll ich dem Kind zuliebe weiterhin schweigend leiden und mich in ein erzwungenes Zölibat begeben, oder soll ich stattdessen einen Schlussstrich ziehen? Ich will mein Kind nicht verlassen, allein der Gedanke bricht mir das Herz, aber weiterhin hier zu bleiben bringt mich auch langsam um. Ich weiß, dass ich ein Umgangsrecht habe und seit Neuestem auch auf ein gemeinsames Sorgerecht bestehen kann, aber das ist nur ein kleiner Trost…
Und das bringt mich endlich zum Kern: Ich habe mehrmals versucht die Beziehung zu retten, aber sämtliche meiner Versuche wurden mit absolutem Desinteresse abgeschmettert oder gar schlicht ignoriert. Erst vor Kurzem entschied ich einen letzten Versuch zu unternehmen und stellte ein Ultimatum… Entweder sie redet mit mir und wir lösen die Probleme gemeinsam, oder sie ignoriert mich erneut und beweist damit endgültig, dass unsere Beziehung dem Tode geweiht ist…
Eigentlich, so gebe ich zu, habe ich vom Kopf her schon entschieden was zu tun ist, aber mein Herz zweifelt noch. Ich brauche dringend einen Rat, der mich entweder bestärkt oder mir zeigt, dass ich einen Fehler mache. Denkt ihr, ich handle richtig? Habe ich ein Recht darauf mein eigenes Glück zu fordern?
Ich hoffe, dass mir niemand zürnt, dass ich als allerersten Beitrag einen Hilferuf schreibe, der dann auch noch so elend lang ausfällt…
Danke an euch alle.
Euer Fynnsellex
Da dies mein erster Post hier ist, hoffe ich sehr dass ich nicht zu forsch oder fordernd wirke, aber leider bin ich zurzeit extrem verzweifelt und benötige dringend einen guten Rat, der ja bekanntlich teuer ist.
Mein Leben hat in letzter Zeit einen Tiefpunkt erreicht von dem ich nie gedacht hätte, er wäre überhaupt möglich. Innerhalb von vier kurzen Jahren habe ich es geschafft mich von meiner Familie zu entfremden, in ein anderes Land auszuwandern, immer noch arbeits- sowie ausbildungslos zu sein, eine Beziehung zu führen, die pures Gift für meine Seele ist und in besagter Beziehung ein Kind zu haben.
Ich möchte das aber zum besseren Verständnis ein wenig weiter ausführen:
Ich wurde in der wunderschönen Schweiz, genauer gesagt in Zürich, geboren und wuchs dort auch relativ zufrieden und behütet auf. 23 Jahre lang habe ich in dieser Stadt gelebt und nicht einen Tag bereut, doch war ich stets ein sensibler und leicht irritierbarer Bursche. Jede noch so kleine Winzigkeit konnte mich aus der Bahn werfen und mir jeglichen Wind aus den Segeln nehmen. So habe ich es nie geschafft eine Ausbildung zu finden, da mich jede Absage dermaßen deprimiert hat, dass ich direkt aufgab überhaupt weiterzumachen. Allerdings ist das jetzt nicht worüber ich eigentlich sprechen möchte.
Der wichtige Teil ist, dass ich immer auf der Suche nach Liebe war. Nun, nein, „Suchen“ trifft es nicht. Ich bin so abhängig von dem Gefühl, dass ich mich so ziemlich jeder Frau an den Hals werfe, die auch nur im Entferntesten Zuneigung für mich empfindet. Dass so eine Vorgehensweise nun mal öfters den metaphorischen „Griff ins Klo,“ verzeiht den Ausdruck, beinhaltet, ist mir schon bekannt allerdings lässt sich sowas leider nur schwer abschalten… Jedenfalls verliebte ich mich, dumm wie ich bin, in eine junge Dame aus Deutschland. Wir verstanden uns gut und trafen uns. Die Funken sprühten in alle Richtungen und versehentlich wurde auch die Saat neuen Lebens auf fruchtbarem Boden ausgesät. Davon wussten wir aber noch nichts. Wir pendelten zwischen DE und CH und hatten ein paar tolle Monate, bis meine Mutter mir aufgrund des eingangs erwähnten Arbeitsproblems ein Ultimatum stellte, welches mich wohl auf die Straße gesetzt hätte. Impulsiv, weil wütend, entschloss ich das Angebot meiner Herzensdame zu ihr zu ziehen anzunehmen und wanderte schon am nächsten Tag aus. Von da an ging es langsam und stetig bergab. Im 7. Monat festgestellte Schwangerschaft, Hartz IV Anträge etc. raubten uns sämtliche Nerven, doch auch das konnten wir gemeinsam stemmen und wir waren glücklich als unser Sohn geboren wurde. Dieser Zeitpunkt markierte den Wechsel von „ stetig bergab“ zu „freier Fall."
Meine bessere Hälfte entdeckte ihre alte große Liebe erneut für sich: World of Warcraft.
Ziemlich viel Text merke ich gerade… Ich versuche mich ab jetzt kürzer zu fassen.
Nachdem sie wieder mit dem Zocken angefangen hatte, entglitt mir meine Herzensdame immer mehr. Plötzlich gab es statt langen Gesprächen nur noch eisiges Schweigen und konsequentes Ignorieren. Sex, Kuscheln etc. wurde zum Tabuthema das niemals angesprochen werden durfte außer man (ich) wollte einen Streit kolossalen Ausmaßes heraufbeschwören. Barsches Anschnauzen wurde zur Tagesordnung und nach einiger Zeit resignierte ich.
Hier noch einige Beispiele, die mich besonders verletzten: Auf Anfrage ob „wir was zusammen unternehmen, wie früher,“ die ich nach etwa einem Jahr frostigen Nichts stellte, erhielt ich die kurze und knappe, herzzerbrechende Antwort: „Nee, ich will lieber zocken.“ Oder letztens erst wurde ich angefahren, ich solle doch in Urlaub fahren, damit sie mich nicht mehr ertragen müsse.
Solche Aussagen tun weh. Vor allem, da ich wirklich alles für diese Beziehung getan habe und versuche mich als Familienvater zu behaupten… Auf jeden Fall ertrage ich das alles jetzt schon beinahe drei Jahre. Und ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich einfach nicht mehr kann. Ich stehe vor einem Scheideweg und ich fürchte mich vor den Konsequenzen. Soll ich dem Kind zuliebe weiterhin schweigend leiden und mich in ein erzwungenes Zölibat begeben, oder soll ich stattdessen einen Schlussstrich ziehen? Ich will mein Kind nicht verlassen, allein der Gedanke bricht mir das Herz, aber weiterhin hier zu bleiben bringt mich auch langsam um. Ich weiß, dass ich ein Umgangsrecht habe und seit Neuestem auch auf ein gemeinsames Sorgerecht bestehen kann, aber das ist nur ein kleiner Trost…
Und das bringt mich endlich zum Kern: Ich habe mehrmals versucht die Beziehung zu retten, aber sämtliche meiner Versuche wurden mit absolutem Desinteresse abgeschmettert oder gar schlicht ignoriert. Erst vor Kurzem entschied ich einen letzten Versuch zu unternehmen und stellte ein Ultimatum… Entweder sie redet mit mir und wir lösen die Probleme gemeinsam, oder sie ignoriert mich erneut und beweist damit endgültig, dass unsere Beziehung dem Tode geweiht ist…
Eigentlich, so gebe ich zu, habe ich vom Kopf her schon entschieden was zu tun ist, aber mein Herz zweifelt noch. Ich brauche dringend einen Rat, der mich entweder bestärkt oder mir zeigt, dass ich einen Fehler mache. Denkt ihr, ich handle richtig? Habe ich ein Recht darauf mein eigenes Glück zu fordern?
Ich hoffe, dass mir niemand zürnt, dass ich als allerersten Beitrag einen Hilferuf schreibe, der dann auch noch so elend lang ausfällt…
Danke an euch alle.
Euer Fynnsellex