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Ein Leben ohne Liebe ?

hallo schattenkind,

du hast es etwas präziser ausgedrückt als ich, aber genau so ist es.
ich denk mal, die diskussion können wir beenden, falls nicht noch jemand dazu was sagen will..
 
Nur noch eines

Ich möchte dazu nur noch eines sagen...

Es stimmt, ein Leben ohne Liebe ist ein ausgesprochen armes Leben. Aber Liebe ist nicht etwas was man von außen erhält, sondern vielmehr etwas was man von innen heraus tut. Es ist etwas aktives, nicht etwas passives. Und Liebe beschränkt sich nicht auf Menschen, sondern umfasst so ziemlich alle Gebiete des Daseins. Liebe kann man jeden Tag erleben, man muss dazu keinen "passenden" Menschen als Partner haben. Wer kann schon einen Menschen lieben, wenn er nicht das wärmende Licht der Sonne oder das Farbspiel bei einem Sonnenuntergang lieben kann, oder das Rauschen eines Bachs, den Anblick eines Vogels, während er sich in die Lüfte hebt. Oder sei es den Wind, der dein Haar streichelt, sei es das Lächeln eines Kindes, das deinen Blick streift. Oder den Klang von Musik, von Poesie; ach, es gibt so vieles... wenn man sich dies vor Augen hält, muss man doch zugeben, dass die romantische Liebe zu einem einzelnen Menschen nur ein Bruchteil dessen ist, was das Leben an liebenswerten Dingen zu bieten hat. Warum sind wir nur so fixiert und suchen verzweifelt nach dieser einen Form der Liebe und übersehen dabei die viel näher stehenden Dinge, die doch auch liebenswert sind?

Jede Liebe beginnt bei dir selbst. Und bei den Dingen um dich herum. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Wenn du wirklich die große Liebe suchst, so findest du sie erst, wenn du aufhörst zu suchen. Wenn du deine Suche und deinen ständigen Kampf beendest, wenn du diesen Drang aufgibst und loslässt und deine Sinne stattdessen für die Welt um dich herum öffnest, ohne von ihr etwas zu verlangen oder zu erwarten, wirst du merken, dass die Welt plötzlich von sich aus zu dir kommt.

Si vis amari, ama! Wenn du geliebt werden willst, so liebe! Wenn du Liebe erhalten willst, so gib Liebe!
 
schneggle meinte:
Es gibt Menschen, die behaupten, Sie brauchen keine Beziehung, keinen Partner, keine Liebe. Sie kommen mit sich alleine zurecht, brauchen niemanden, der ihnen Liebe, Zuneigung, Geborgenheit und ein Gefühl von Sicherheit gibt. Solche Menschen verachte ich nicht, nein, ich habe Mitleid mit ihnen. Denn diese Menschen, kennen nicht das Gefühl, wenn Schmetterlinge im Bauch den Stürzflug üben, wenn tausend Hummeln im Bauch den Honig suchen, Sie kennen nicht das Gefühl frei zu sein und glücklich zu sein. Diesen Menschen fehlt der Lebensinhalt, fehlt die Lebensfreude ! Ich habe dieses Gefühl kennengelernt, ein Gefühl, wie ich es beschrieben habe, die Hummeln & Schmetterlinge in meinem Bauch, frei zu sein und Geborgenheit, Sehnsucht, alles zusammen zu spüren, zu fühlen und zu erleben ! Ich wünsche diesen Menschen, die dieses Gefühl nicht kennen, es kennenzulernen, offen auf die Menschen zugehen und einfach denken, als sei es wirklich der letzte Tag, den sie hier auf Erden, leben und genießen dürfen, und ich bitte die anderen Menschen solche Menschen nicht zu verurteilen oder zu verachten. Sie hatten bisher nicht das Glück, Liebe zu erleben ! Helft ihnen, wie auch mir geholfen wurde !

Diese Leute haben jedoch das Glück den Schmer nicht kennenzulernen.
Es gibt auch Leute die es kennengelernt haben, aber im selbigen Moment den Schmerz verspüren, die ihre aussichtslose Situation verursacht. Ich weiß nicht wie lange ich das noch durchhalte...
 
hallo schattenkind,

du bist ja gar kein schattenkind der liebe sondern du bist absolut voller liebe!!!!!!

sg
 
Nein, ich bin definitiv ein Schattenkind. Du kennst leider meine Lebensgeschichte nicht, aber würdest du sie kennen, würdest du es vielleicht verstehen. Und ich kenne auch den Schmerz...

Wie entsteht der Schmerz eigentlich? Wir erhoffen uns, die Gegenliebe des anderen zu erringen. Aber wo ein Ringen ist, da ist auch Kampf. Und wo Kampf ist, da beginnt das Leid. (Ich weiß es aus eigener Erfahrung.)

Distanziere dich von deinem Wollen und Streben, lass den Dingen ihren Lauf. Das Wollen und Streben lenkt dich nämlich nur von der Liebe ab und schränkt dich total ein. Gib dich nicht dem Zwang hin, sondern wenn du liebst, so zeige deine Liebe offen, handle aus deiner Liebe heraus, aber immer nur in Liebe, ohne die Erwartung auf Gegenliebe zu stoßen. (Dazu gehört nicht nur eine gewisse Reife, sondern auch Mut, und ich sagte schon, dass Liebe viel mit Mut zu tun hat, vielleicht sogar mit ihm identisch ist.)

Es ist zwar in den Denkkategorien von Soll und Haben verständlich, dass du versuchst, die Liebe eines Menschen zu gewinnen, aber dann begehst du den Fehler, den anderen zu bestimmen, Einfluss und Macht auszuüben. Dieses geschäftliche Denken muss in der Liebe ein Ende haben, denn Liebe ist kein Geschäft, sondern ein Geschenk! Erstrebe nicht die Liebe des anderen, sondern liebe selbst und erfreue dich an der Liebe die du gibst - alles andere wird sich finden: ein Mensch, der dich liebt und nicht nach deiner Liebe strebt, weil du ihm etwas (z.B. Geld, Humor, Komplimente, Unterhaltung, Rat, Hilfe, Kraft, Sicherheit etc.) gibst.

Du musst dein Denken zur Ruhe kommen lassen, damit Liebe entstehen kann. Das ist nicht leicht in einer durchwegs "durchdachten", auf intellektuelle Leistung gedrillten Gesellschaft. (Darum nochmal: Die gesellschaftlichen Bedingungen sind für die Entstehung der Liebe äußerst hinderlich!)

Der Wahrspruch der Liebe müsste also (angelehnt an Kants Wahlspruch der Aufklärung) also in etwa lauten:

Habe Mut, dich deiner Liebesfähigkeit ohne Leitung des Denkens zu bedienen!
 
ja, schattenkind, da ist wohl was dran.

ich versuchs mal so auszudrücken: du musst verstand/intellekt und gefühl/herz in einklang bringen, damit keins von beiden überwiegt, dann kannst du loslassen. und die liebe, die du gibst bzw. geben kannst, bekommst du oft auch reichhaltig zurück.
aber nicht immer !
es gibt auch "vampire", die versuchen, dir deine energie und lebenskraft abzusaugen, und wovor man sich - auch wenn man nächstenliebe ohne etwas zu erwarten praktizieren will - schützen muss.
ein weites feld - von mobbing im betrieb über das beherrschen in einer partnerschaft bis zu kindern in der trotzphase, pubertät, und sicher noch einiges mehr..
das bibelwort: "wenn dich einer auf die linke wange schlägt, so halte ihm auch die rechte hin" ist ein unfug, denn so würden wir unsre lebenskraft verlieren und untergehen.
daher brauchen wir auch mut um uns zu schützen, um den kampf zu bestehen, und trotzdem bzw. gerade unsre liebesfähigkeit zu leben und nicht in hass umschlagen zu lassen.
 
hallo schattenkind,

hättest du vielleicht lust uns deine lebensgeschichte zu erzählen?
Dein letztes Posting hat mich sehr zum nachdenken gebracht und ich finde, da ist sehr viel wahrheit in deinem text!

glg
sg
 
Was die "Vampire" angeht... du kannst niemanden lieben, der dir nur Verachtung und Schmerz gibt, zumindest nicht auf Dauer. Denn irgendwann setzt der Selbstschutzmechanismus deiner Seele ein, und der nennt sich "Hass". Was ist Hass? Doch nichts anderes, als der Versuch, die Fesseln zu sprengen und der Macht und Gewalt, welche die andere Person auf dich ausübt, zu entkommen. Hass ist im Grunde eine Form von Selbstliebe. Hass ist ein Diener der Liebe! (Diesen Satz sollte man sich einen Moment auf der Zunge zergehen lassen...)

Warum werden denn Menschen so verbittert und lehnen Nähe und Intimität zunehmend ab? Warum schotten sich die Menschen voneinander ab? Weil sie erfahren mussten, dass ihre Liebe nicht nur nicht erwidert wurde; das wäre noch zu verkraften gewesen. Nein, sie haben erfahren, dass ihre Liebe zu einem anderen Menschen stets dazu führte, dass dieser Mensch sie in Ketten legte - wahrscheinlich geschah es umgekehrt ebenso. Das Resultat war das Ende der Liebe und der Beginn von Enttäuschung, Schmerz und Hass.

Ich weiß das, weil ich es selbst erlebt habe, und zwar als Täter, nicht nur als Opfer! Ich habe versucht, meine Freundin zu manipulieren, sie zu verändern, sie zu etwas zu drängen und jede Menge Erwartungen an sie zu legen, die ich dann - und ohne es zu wissen! - als "Liebe" tarnte. Und ich habe ihr sogar vorgeworfen, mich nicht zu lieben, obwohl ich weiß, dass es nicht stimmte. Ich kenne diesen Selbstbetrug, auch wenn ich ihn irgendwann durchschaut habe. Ich habe nicht auf meine Freundin geachtet, ich habe in Wahrheit nicht sie gesehen, sondern vielmehr nur mich selbst. Ich habe nicht gesehen, dass sie Probleme hatte, ihre Gefühle zu zeigen, besonders wenn noch andere Probleme von außen dazu kamen. Das gemeine an diesem fatalen Selbstbetrug ist, dass man ihn gar nicht bemerkt. Und dass man sich selbst einredet, es in Wahrheit nur gut zu meinen.

Eines Tages habe diesen Betrug erkannt. Und das Wissen um darum hat mir neue Kraft gegeben. Ich habe mir seltdem geschworen, diesen Fehler nie wieder zu begehen. Ich werde für meine Freundin da sein, egal ob nur als Freund oder als Partner, selbst wenn sie Dinge tut, die mich vielleicht in dem Moment verletzen. Denn ich weiß, dass es nicht ihre Absicht ist, dass sie sich manchmal einfach nicht anders zu helfen weiß, dass sie nunmal so ist wie sie ist, und dass sie selbst nicht unbedingt stolz darauf ist. (Das ist der Moment, den ich meinte, als ich sagte, dass Liebe nicht nur ein Gefühl, sondern auch eine Entscheidung ist.)

Wer euch jemals etwas böses getan hat, so lasst den Hass und den Schmerz nicht euer Leben bestimmen. Nein, verzeiht vielmehr diesen Menschen, die euch das angetan haben. Vielleicht wußten sie - genau wie ich! - nicht was sie taten, vielleicht wußten sie es einfach nicht besser. Vielleicht waren sie völlig hilflos und überfordert. Verzeiht ihnen! Lasst die Dunkelheit nicht in euer Herz, schottet es nicht vor dem Licht da draussen ab. Denn alles Leben ist ein Fluss, jeder Augenblick ist einzigartig, egal ob er sich gut oder schlecht anfühlt. Jeder neue Tag ist wie die Geburt eines neuen Lebens.
 
Meine Lebensgeschichte

Ach ja, meine Lebensgeschichte... hmm, meine Lebensgeschichte - sie ist noch nicht soooo lang, bin erst 27 - ist schon ziemlich kurios. Als Kleinkind war ich fast überall total beliebt, habe circa eineinhalb Jahre bei meinen Großeltern zur Zeit des Kriegszustandes in Polen gelebt, habe zu der Zeit wenig Kontakt zu anderen Kindern gehabt. Dann kam ich zu meinen Eltern nach Deutschland und war völlig verändert. In der Schule gab's lauter Schwierigkeiten, ich war ein ziemlicher Einzelgänger. Wegen meiner Probleme mit der Außenwelt war ich sogar ein Jahr auf einer Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychatrie, dann acht Jahre auf einer Privatschule, auf der ich mir einiges erlauben konnte, was auf einer staatlichen Schule nicht möglich gewesen wäre. Die Anzahl der Menschen in meinem bisherigen Leben, die ich als meine Freunde bezeichnen würde, kann ich an einer Hand abzählen. Das Lernen für die Schule fiel mir nie besonders schwer, und ich war ein ziemlicher Faulpelz, was ich heute bereue (wann hat man schon so viele Möglichkeiten, kreativ zu sein und Erfahrungen zu sammeln, die man später dann zur Berufswahl einsetzen kann, wie in der Schulzeit?). Nach dem Abi und der Bundeswehr habe ich ein völlig falsches und unpassendes Studium angefangen, das ich mittlererweile endlich abgebrochen habe (ein herzliches Dank an die Berufsberatung des Arbeitsamtes, die mir, einem damals noch völlig unerfahrenen Greenhorn, so allerlei falschen Rat gegeben haben, und bei denen ich im Nachhinein einfach das Gefühl habe, dass sie mich schlichtweg loswerden wollten!). Völlig umsonst war mein Studium nicht, denn ich habe ein paar interessante neue Erfahrungen im Umgang mit Menschen machen dürfen. So habe ich mich unglücklich in eine Studentin verliebt, später dann meine jetzige Freundin kennengelernt, die nunmehr allerdings 200 km weit weg studiert. Freundschaft habe ich an der Uni auch nicht gerade gefunden. Im Nachhinein muss ich sagen, dass die paar Jahre an der Uni eine ziemlich einsame Zeit waren. (Es gibt meines Erachtens keine schlimmere Einsamkeit, als die, wenn du dich einsam fühlst, obwohl du von vielen Menschen umgeben bist.) Im Moment bin ich auf der Suche nach einer neuen, passenderen beruflichen Herausforderung. Mich interessieren keine Maschinen oder Formeln, ich liebe vielmehr die Arbeit mit Menschen. Daher jobbe ich nebenbei als Nachhilfelehrer und bin ab und zu ehrenamtlich in der Arbeit mit (geistig-)behinderten Menschen tätig, was mir ziemlichen Spaß macht.


Naja, das war im groben meine Lebensgeschichte...
 
schattenkind - du hast es am schluss ja selbst beschrieben - nicht der hass soll unser leben bestimmen (sonst geraten wir aus unsrer mitte), sondern wir müssen verzeihen lernen, weil diese menschen es auch nicht besser wussten, und selbst evtl. ähnliches erfahren haben.
die kette des hasses muss durchbrochen werden, sonst kommt die menschheit nie weiter - und der selbstschutz ist auch nicht mit hass gleichzusetzen, hass seh ich nicht als diener der liebe - für den selbstschutz muss man denn auch die neutralität, die einsamkeit unter menschen in kauf nehmen..
ich weiss wie schlimm das ist, denn ich gehöre auch dazu.
ich habe meine mutter gehasst, die sich zwar abgerackert hat, aber nicht selbstlos sondern immer in einer erwartungshaltung, die selbstbewusste menschen gehasst hat, ihre depressionen an der familie ausgelassen hat, wirklich ständig für streit und disharmonie gesorgt hat, meine ehe anfangs auseinanderbringen wollte, und die mütterliche verwandschaft mit dazu gehasst - eigentlich ja christlich, aber es wurde nur über die mitmenschen hergezogen. hätte mir gewünscht meine grosseltern mal kennenzulernen..
aus mir hatte sie einen extrem menschenscheuen - fast möcht ich sagen autisten - gemacht, und ich hab auch bis ich meine spätere frau kennenlernte (damals war ich 33), nicht die energie aufgebracht mein eigenes leben zu leben und da auszubrechen (anerzogener schuldkomplex), nicht mal für nen führerschein hatte ich energie. naja, sie hat im hohen alter noch einiges eingesehen, ich hab ihr verziehen.

tja, der hass - mit physischen gewaltverbrechern ists noch schlimmer, wenn z.b. so einer einen dir lieben menschen umbringt - da gibts keinen selbstschutz, und gehts dann überhaupt, nicht zu hassen ?
 

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