Mir scheint, das keiner von euch allen den ersten Schritt machen könnte. Jeder will stur auf sein Recht pochen. Ihr beide seid nun gegen deine Schwester und deine Schwester gegen deine Frau. Ich kann mir nicht vorstellen, das jemand der so wütend ist, das aus Langeweile wäre. Also irgendwas muss vorgefallen sein zwischen deiner Frau und deiner Schwester.
Aber es wird ja immer gleich mit Schuldzuweisungen abgelehnt. So funktioniert das Leben nicht.
Das irgendwas vorgefallen ist, kann sein - muss allerdings nicht. Es gibt Menschen, die sind unzufrieden mit dem Leben. Hier wurde die Kindheit von Alex bereits selbst erwähnt. Ich gehe davon aus, dass Vermischungen stattfinden aus alten Verletzungen und Situationen, die triggern und als schmerzhaft empfunden werden.
Was ich damit sagen möchte:
Die schmerzhaften Erlebnisse, egal woher sie stammen, ist das eine, der Umgang ein anderes Thema
Sowie von der Schwester diffusen Unzufriedenheitsgefühl besteht und sie Gift versprüht, wird da nicht eine großartige Bereitschaft sein. Wäre sie abgeklärt, so könnte sie an familiären Feier teilnehmen ohne die Feierlichkeit "zu versauen". Die könnte das abgrenzen.
Ich würde ihr klipp und klar sagen dass eine Verständigung zu jeder Zeit umgesetzt werden kann. Die Bereitschaft innerhalb eines Familienfestes Unfrieden zu erleben allerdings gleich Null ist.
Noch mal: Eine Hochzeit ist ein ganz besonderes Ereignis. Ich wollte nicht, dass ich mir im Vorfeld Gedanken machen muss: Hoffentlich geht's gut. Während der Feier ein Auge werfen muss: hoffentlich eskaliert es nicht und Abends mir den Angstschweiss von der Stirn wischen muss: Puh noch mal gut gegangen
So schmerzbesetzt eine Kindheit auch sein mag und ich Verständnis für Neid Eifersucht Wut habe: Jeder ist frei in der Entscheidung ob ich den oder die zu meiner Hochzeit einladen oder nicht
Ich würde ehrlich:
Will ich das wirklich?
Fühle ich mich wohl, frei, und bin ich ehrlich mir und meiner Schwester gegenüber?
Nur weil es Familie ist, heißt es nicht, dass man sich über seine eigenen Grenzen latschen lassen muss. Eine verkorksten Kindheit ist schmerzhaft, darüber kann man reden, ein Freifahrtsschein für Eskapaden darf es nicht sein, auch nicht im Sinne der "traumatisierten" Person. Das ist keine Hilfe
Jeder sollte seinen Weg gehen, und manchmal auch dann, wenn es anderen weh tut. Falsche Rücksichtnahme hilft hierbei niemanden.
Ich bin am 12.5 bei der Beisetzung meines Vaters und freue mich, dass ich Menschen zur anschließenden Feier habe, die wohlwollend sind. Alex, ich denke am 12.5 an Dich und wünsche Euch eine schöne harmonische Hochzeitsfeier.
Kolya
P.S. Ich bin auch traumatisiert aus der Kindheit entlassen worden. Da war auch Wut, eher auf mich selbst gerichtet. Ich bin froh, dass ich konfrontiert worden bin, dass ich meine Wut WUSCH nicht jedem an die Ohren hauen kann. Es war ein langer Weg mit Klinikaufenthalt, Selbsthilfegruppen und ambulante Therapie. Ich habe mich meiner Oma verschlossen, auch aus Artoganz. Heute weiß ich, es waren meine Unzulänglichkeiten. Die Schwester muss für sich die Verantwortung übernehmen und Alex auch. Eine Spirale der Vorwürfe unterbrochen werden. Ggf sieht man dich erstmal nicht