Das klappt genauso gut oder schlecht wie im umgekehrten Fall. Mann verdient Geld, Mutter hütet die Kinder.
Es ist aber davon auszugehen, dass sich dein Mann mehr bemühen wird als so manche Frau. Er wird argwöhnisch beäugt und kann sich grobe Fehler gar nicht leisten.
Ganz im Gegenteil, die ganzen Mütter und Kursleiter:innen werden alles was er tut feiern. So war es bei meinem Mann und bei den anderen Vätern in unserer Bubble, die sich halt auch als Vater eingebracht haben.
Ich geh bspw. mit meinem Kind nur noch in Ausnahmefällen zu Vorsorgeuntersuchungen, weil ich grundsätzlich wegen irgendwas Anschiss bekomme, dass ich diesdas doch eigentlich hätte wissen oder besser hätte machen müssen. Hab ich keine Lust drauf, also ist der Vater dafür zuständig. Denn geht er dagegen mit unserem Kind, ist alles super, es gibt mal einen netten Tipp, aber in 99% der Fälle ein: Sie machen das alles genau richtig, weiter so.
Zwar findet niemand mehr etwas dabei, wenn eine Frau sagen wir als Ingenieurin arbeitet. Umgekehrt ist das aber nicht so. In der Krabbelgruppe, in der Krippe oder beim Babyschwimmen fällt er auf wie ein buntes Huhn, wenn er IMMER allein mit dem Kind kommt.
Das stimmt.
Aber halt nicht im negativen Fall. Es ist traurigerweise immer noch so, dass wenn eine Frau den Mutterjob macht, ist das selbstverständlich und selbstverständlich macht sie alles falsch und jeder weiß es besser und hat auch keine Probleme, ihr das ungefiltert und vor allem ungefragt ins Gesicht zu rotzen.
Wenn dagegen ein Mann die "Mutterrolle" übernimmt, gibt's glänzende Augen, Lobeshymnen und Kommentare an die Mutter, von der vorher angezweifelt wurde, dass diese im Leben von Vater und Kind überhaupt noch existiert, dass sie ja Glück habe, so einen tollen Mann und Vater des Kindes zu haben. Das war dann immer der Punkt, an dem ich mich dezent übergeben wollte.
