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Drohende Unterforderung im Job

Didi85

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

ich habe ein- bestimmt eher seltenes – Problem. Manche würden vllt sagen ein Luxusproblem.

Am besten fange ich Mal mit meinem beruflichen Werdegang an.

Ich habe Raumplanung studiert, was an sich mein Wunschberuf war. Aufgrund persönlicher Umstände konnte ich nach der Diplomarbeit jedoch nicht von meinem Wohnort wegziehen, musste demnach nach Stellen in der Umgebung suchen. Es war wie verhext, ich fand einfach keinen Job. (Wirtschaftskrise 08, klamme kommunale Haushalte, „Speckgürtel“ der Raumplaner in meiner Umgebung, da fast alle Absolventen in der Nähe der Uni suchen etc.) Jedenfalls hielt ich mich mit Praktika und kleinen Jobs über Wasser, bis ich irgendwann die Panik bekam, dennm it 400 Euro Jobs kann man nun mal nicht auf Dauer leben.

Ich bewarb mich aus Verzweiflung und aufgrund privater Beziehungen auf eine kaufmännische Ausbildung in einem deutschlandweit bekannten Unternehmen. Bin nun fast mit der Ausbildung fertig, bisher verlief alles unproblematisch. Bis mir das eigentliche Problem bewußt wurde: Ich kann mir einfach nicht vorstellen, mein ganzes Leben in diesem (nun ja sagen wir mal unkreativen und einseitigen) Job zu arbeiten. Ich bin total verzweifelt, weil ich ja nun schon 27 bin und mir die Zeit auch einfach davon läuft. Ich weiß,dass ich sehr froh sein kann, mit 25 Jahren noch einen Ausbildungsplatz bekommen zu haben, sonst würde ich vllt immer noch in meinem 400 Euro-Job festhängen.Und meine private Situation (Heirat und Co) ließen einen Umzug aus Berufswegen einfach nicht zu!

Ich habe das Gefühl vom Regen in die Traufe zu kommen, weilich ja NIE eine kaufmännische Ausbildung machen wollte, das ist ja nur aus der Not heraus entstanden.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter, ich glaube kaum, dass ich länger als 5 Jahre in diesem Beruf aushalten werde! Zumal ich wirklich kreativ und organisatorisch zu gut drauf bin für die einseitige Arbeit, die dieser Job nun mal mit sich bringt. Ich befürchte, völlig unterfordert und gelangweilt zu werden, so dass ich irgendwann aus Frust wahrscheinlich auf Hausfrau und Mutter umsiedeln werde, aber das kann ja auch nicht die Lösung sein und war auch nie mein Ziel.

Bin froh über jeden Ratschlag, sehe momentan meine berufliche Zukunft recht düster….Was tun?
 

mangal

Mitglied
Hallo,

ich kann zwar keinen konstruktiven Vorschlag bringen, aber deine Befürchtungen sind durchaus real und beziehen sich nicht auf ein Luxusproblem: Boreout heißt es, wenn man im Job ständig unterfordert ist.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Ich finde das auch alles andere als ein Luxusproblem, auch wenn viele das so sehen mögen.

Mir gehts im Prinzip ähnlich: ich langweile mich im Job oft sehr, weil er überhaupt nicht meinen Neigungen und Interessen entspricht. Habe auch schon verschiedene Anläufe unternommen, um mir eine neue Aufgabe zu suchen, aber ich ernte auch häufig nur Reaktionen wie "Mann, hast du ein Luxusproblem, andere wären froh... blabla...".

Dabei wäre man doch viel leistungsfähiger, wenn man einen Job hätte, der einen in positiver Weise erfüllt und begeistert....
 
P

Peter Bartholomäu2

Gast
mit 27 Jahren und kurz vor Ende einer abgeschlossenen Ausbildung!

Ich gratuliere zu dem "Zwischenerfolg", ich lese von vielen, die bereits gescheitert sind.

Du könntest zunächst einmal Berufserfahrung sammeln und Dich parallel zu Deiner Wunschverwendung qualifizieren,
sprich jedenfalls noch nicht von verlorener Zeit: Wenn Du das mit Mitte 40 behauptest, hätte das noch eine andere Qualität,

aber Du bist motiviert, nutze das
 
G

Gast

Gast
dieses "Luxusproblem" haben mehr als man glauben mag.. es gibt in einem Blog 100e Einträge und Erfahrungsberichte - google mal nach "boreout" und "erfolgreich im leben", dann findest du's.
Ich selbst bin grade in einer Bewerbungsphase die über ein halbes Jahr lang geht um mich beruflich zu verändern. Ich muss da einfach raus. Auch ich ernte oft komische Blicke wenn ich berichte warum ich mich dazu entschlossen habe und habe für mich dann mal beobachtet welche Typen mir diesen "Vorwurf" machen.
1. Leute die selbst unzufrieden sind, aber zu feige etwas daran zu ändern und Panik bekommen von meinen Erzählungen.
2. Leute die mich nicht kennen, sich unter der Arbeit auch nichts vorstellen können, aber meinen zu alles und jedem eine Meinung haben zu müssen und diese auch kundzutun.
3. Der, der gerade ein halbes Jahr "stempeln" hinter sich hat und jetzt mal wieder für 3 Monate auf den Bau geht und Büroheinis ja einen so einfachen Job haben mit denen er sofort tauschen würde, aber die Gesellschaft ja Malocher wie ihn braucht da wir ansonsten zugrunde gehen.
4. Diejenigen die es mit dir ernst und gut meinen und glauben, dich vor einem "Fehler" bewahren zu müssen/können, aber nicht überlegen, dass das gute zureden nicht für die nächsten 8 Stunden/Wochen/Monate/Jahre ausreicht.

Gibt es für dich keine Möglichkeit mit deiner ganzen Familie zu siedeln? Es ist besser du bist zufrieden und du nimmst dafür mitunter einige Nachteile in Kauf, als du kommst mit den Jahren immer grantiger und "lebloser" nach Hause
 

Didi85

Neues Mitglied
Vielen Dank für eure Antworten!
Schön zu hören, dass es noch andere mit diesem oder ähnlichen Problemen gibt!

Wegen Umzug mit der Familie:
die Gründe, warum wir nicht wegziehen, sind vielfältig: Zum Einen hat mein Mann hier seinen Traumjob schon seit Jahren, er ist Gärtner und das bei der Stadt - was besseres gibt es in diesem Beruf nicht. Zudem ist er eben erst befördert worden und super glücklich. Zum Anderen haben wir beide unsere Familien hier, wir sind beide sehr familien-bezogene Menschen, so dass ein Umzug eigentlich schon aus diesem Grund nicht in Frage kommt.
Dazu kommt, dass mein Pferd direkt nebenan an einem tollen Stall steht, an dem ich widerum auch viele Freunde habe.
Also alles nicht so einfach. Bin auch nicht bereit, dass alles für einen Job aufzugeben und mein Männe hat ja auch noch was mitzureden...So hat scheinbar immer einer das Nachsehen...

werde mir mal die Beiträge zum sog. "boreout" durchlesen, danke für die Info - kannte ich bisher nicht!

Euch weiterhin auch beruflich alles gute! Bin offen für weitere Ratschläge :)
 

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