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Dinge nicht ganz so ernst nehmen

G

Gast2121

Gast
Hallo,

ich bin leider ein Mensch, der wohl einige Dinge zu ernst nimmt und sich dadurch unnötig Druck zu machen.
Ich weiß noch, in der Grundschule zum Beispiel hatte ich immer unheimlich Angst vorm Werkenunterricht, da ich da relativ schlecht und langsam war und Angst hatte nicht hinterher zu kommen und Ärger zu kriegen. Heutzutage finde ich das natürlich lächerlich. Später musste ich dann in der Schule einige Referate halten. Ich erinnere mich da an 2 im Fach Musik. War an sich ziemlich unwichtig, aber ich hab mich richtig angestrengt, weil ich Angst hatte mich zu blamieren. Im nachhinein wäre es egal gewesen, ob ich denn jetzt in dem Referat auch nur gerade so ne 4 bekommen hätte und es erst kurz vorher angefangen hätte. Vor nem Jahr war ich erst in einem Schulpraktikum, also das Praktikum fand in Werkstätten in der Schule statt und wir waren da als (halbe) Klasse drin und haben mit Metall etc. gebaut. Die anderen sahen es locker während ich mir wieder Druck gemacht hatte. Gut, ich war schon einer der schlechtesten, aber dann sollte das eben so sein. Ohne diesen unnötigen Druck hätte ich mich denke ich besser angestellt. Oder ich hätte zumindest mein Leben zu der Zeit mehr genossen.

Das sollen jetzt aber genug Beispiele sein. Mein Problem ist, dass ich immer einen gewissen Druck aufbaue. Wenn gerade etwas ansteht schaue ich zum Beispiel im Internet nach, wie man das und das denn am besten macht, anstatt dass ich es auf mich zukommen lasse. Natürlich kann man nicht nur gelassen durchs Leben gehen aber ich habe das Gefühl eine gewisse Gelassenheit macht es deutlich einfacher und man hat mehr Lebensqualität dadurch. Erstrecht, wenn es eigentlich gar nicht so weltbewegend ist, vor was man sich eigentlich fürchtet.

Ich wollte euch um Rat fragen, wie man Sachen einfach lockerer nimmt. Ich habe schon öfters versucht zu denken "egal ob es jetzt gut oder schlecht aus geht, du wirst daran reifen und im nachhinein darüber lachen können". Ich mache mir aber trotzdem Druck. Was ich mir da einreden will geht nicht richtig in meinen Kopf rein. Habt ihr Ideen?
 
G

Gast

Gast
Das kenne ich auch von mir: Viel zu genau, sich Druck machen, immer alles perfekt und korrekt .... Und gut ist es dann, wenn man so wie du dies irgendwann versteht und erkennt und eine Änderung haben will.

Bei mir war es so, dass ich mich daran erinnerte, dass besonders meine Mutter immer sehr viel von mir erwartet hat und ich mich immer sehr anstrengen musste, um ihr zu gefallen oder zu genügen. Mir hat das Wissen darum auf längere Sicht schon geholfen, da ich zumindest für mich einen Zusammenhang im späteren Leben sah und langfristig gesehen gelassener wurde. Wie gesagt, - bei mir war das so. Vielleicht erging es dir ja ähnlich.
 
T

tuny

Gast
Hallo,

im Prinzip bist du schon auf einem sehr guten Weg, denn du hast bereits erkannt, dass kleine Fehler selten ernste Folgen haben und man aus ihnen lernen kann. Das Problem besteht nun wahrscheinlich darin, dass diese Einsicht in dir noch kein ausreichend starkes Fundament hat, bzw. in Stresssituationen doch wieder das alte Denken dominiert. Ich habe zwei Lösungsansätze für dieses Thema:

1. Du bringst bereits deine Kindheit ins Spiel. Erfahrungen aus Grundschulzeiten etc. Möglicherweise liegt der Schlüssel zum Verständnis deiner Gewordenheit tatsächlich in Kindheitserfahrungen, die sich tief in deine Persönlichkeit gebrannt haben. Das können Einzelereignisse sein, aber auch bestimmte kommunikative Spielregeln in deiner Herkunftsfamilie. Vielleicht gab es wenig Raum zum Ausprobieren, wenig Gelegenheit aus Versuch und Irrtum zu lernen. Dazu müssen Eltern viel Geduld aufbringen, die im hektischen Alltag oft fehlt. Wenn du einem solchen Muster auf die Schliche kommst, dann kannst du die Situation mit deinem heutigen Verstand noch einmal durchdenken. Was könnte man anders machen? Oder wie hättest du dich in der Rolle der Erwachsenen stattdessen verhalten können? Solche Fragen helfen, den alten Mustern den Nährboden zu entziehen, da sie dann plötzlich als Absolutsetzung willkürlicher Ereignisse statt als objektive Tatsachen erscheinen. Eine solche Relativierung schafft dann Raum, die neuen Überzeugungen (Fehler sind selten schlimm, man kann aus ihnen lernen, zu viel Unsicherheit ist Kontraproduktiv etc.) tief wurzeln zu lassen. Wenn sich dann in der Realität auch noch zeigt, dass die neuen Überzeugungen ebenso und sogar besser zum Ziel führen, werden sie bald ein natürlicher Bestandteil deines Denkens und Fühlens sein.

2. Du kannst auch bzw. ergänzend dem Problem beikommen, indem du deine Aufmerksamkeit darauf legst, was die Idee lockerer zu sein auf sich selbst angewendet bedeuten könnte. Hier ergibt sich ein Paradoxon: Wenn ich unbedingt locker sein möchte, bin ich in Bezug auf das "Lockersein" nicht locker. Ich akzeptiere mich nur, wenn ich in allen Situationen locker bin. Andersherum kann ich aber auch locker sein in Bezug darauf, in bestimmten Situationen halt nicht locker zu sein. "Was solls? Dann bin ich halt nervös und mache mir das Leben schwer. Als erstes sollte ich doch das mit der gewünschten Lockerheit akzeptieren, bevor ich mich an die konketen Themen heranwage." So oder so ähnlich könnte der innere Dialog in diesem Fall ablaufen.

Vielleicht funktioniert etwas davon für dich.
Alles Gute!
 

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