Doch Lotti,
aber vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt.
Die Vertrautheit ist eines dieser Gefühle und die teile ich mit meiner Frau in vielen Dingen, aber auch schon, und deshalb fühle ich mich irgendwie schlecht, weil ich Untreue immer abgelehnt habe, mit "der Anderen". Meine Frau ist personifizierte Verlässlichkeit, anders als die "Andere". Da leuchten alle Alarmsignale. Das wird auf Dauer nicht gut gehen. Aber muss es das?
Die einen Gefühle habe ich für meine Frau und die anderen für die "Andere". Ich bin zerrissen. Ich habe zu viele Gefühle. Zu viele Sehnsüchte. Das meinte ich mit dem großen Haufen. Wir werden wahrscheinlich nicht immer alles bei einem einzigen Menschen finden, sondern kriegen immer nur ein kleines Stück vom Glück.
Deshalb müssen wir abwägen und uns rational oder emotional entscheiden. Ich bin der emotionale Typ, der sich trotzdem viel zu lange mit dem Kopf dagegen gewehrt hat. Ich habe mich bis zur Gelenksblockade verbogen und bis zum Hörsturz alles über mich ergehen lassen. Das war falsch.
Meine Frau ist toll. Auf ihre Weise. Sie hatte bisher immer Glück im Leben. Bis jetzt. Das stimmt mich traurig. Ich fühle mich verantwortlich für ihr Unglück und bin es es auch, aber eben nur zu einem Teil.
Wir werden reden - hoffentlich.
Wir werden analysieren - sicherlich.
Wir werden uns dabei verletzen - wahrscheinlich.
Wir werden uns trennen - möglich.
Ich werde wieder glücklich, irgendwann - sicherlich.
Ich drücke dich.
Mo