Sich einfach mal ein bisschen oder ein bisschen mehr Zeit für
Introspektion bzw. Reflexion nehmen
Was ist das nur...? Manche finden die Zeit mit "nur sich" als schrecklich, als unerträglich.
Mir kommt auch vor, das ist Lebensnotwendig, das ist irrsinnig wichtig, wie kann man nur auskommen ohne Me-time?
Ich nehme an, dass das von Mensch zu Mensch verschieden ist. Immer wieder merke ich, dass ich mich ausdehne, wenn keiner in der Nähe ist- zusammenziehe, falls wer in der Nähe ist. Sobald noch jemand da ist, bin ich irgendwie geteilt, ich kanns nicht beschreiben- ich habs dann anders, als wenn es nur mich gibt.
Mein Empfinden ist Zeitloser, meine Sinne geschärfter, ich komme mir vor wie in einem Trancezustand, wenn niemand da ist, nur ich mit mir. Wie du sagst, da ist dann erst Gelegenheit, das alles zu bemerken, das man nicht sieht und merkt, wenn man abgelenkt ist. Uneingeschränkter, freier Zugang in mein Privatreich, in mein Zuhaus, in meine Burg, in meine Eigenwelt.
Bei meinem Freund war das nicht normal, nicht richtig, seiner Meinung nach passt das nicht zusammen, mit jemanden zusammen zu sein und dann Abstand nehmen. Nun kann er das selber merken, sehen, wenn niemand da ist, dann öffnet sich etwas, das völlig anders ist, als wenn immer wer da ist. Da wird etwas wach, das "schläft", unten gehalten wird, wenn man im "Wir" Modus ist.
Mir kommt vor, beides ist wichtig. Beides ist gut, nur anders. Immer nur im ICH sein ist Bedeutungslos, wenn nicht abwechselnd auch ein WIR gelebt wird. Oder? Ich kann das nur mit mir sehr genießen, weil auch ein "Wir" da ist im Hintergrund und umgekehrt, ich genieße das andere, wenns mir reicht, geh ich raus. Es gibt welche, die können nicht raus, weil sie 24/7 gefordert sind, die finde ich bedauernswert.