Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Die Kontrolle über mich verloren

lushella

Neues Mitglied
Hallo, vorab möchte ich sagen, dass ich für jede einzelne Antwort dankbar bin. Und ich bin auch jedem dankbar, der sich mein text durchlesen wird, da er wahrscheinlich sehr lang sein wird, aber ich fange erstmal an:

Ich (15w) habe immer mehr das Gefühl, die Kontrolle über mich zu verlieren und vor allem auch über mein leben. ich weiß nun auch gar nicht, wo ich genau anfangen soll zu erzählen. Es ist so, dass ich vor meinen freunden eigentlich ein sehr fröhlicher mensch bin, ich lache viel, habe spaß, aber es gibt auch eine andere Seite an mir. Zu hause bin ich, wenn bestimmte dinge passieren, sehr aggressiv (was mir niemand glauben würde, wenn ich es erzählen würde), aber eben auch so zerbrechlich und fange extrem schnell an zu weinen. Vor anderen weine ich eigentlich nie, die meisten haben mich auch noch nie weinen sehen. Meine Mutter ist alkoholsüchtig, was mir sehr zu schaffen macht, da ich es auch nicht aufhalten kann und wenn sie trinkt, ist sie extrem aggressiv und schlägt mich manchmal. Sie macht mich für extrem viele dinge verantwortlich, sie wirf mir z.B an den kopf schuld daran zu sein, dass sie krank ist (sie hat diabetes). Meine Schwester (11) schlägt mich sehr oft, fast schon jeden tag. Ihr müsst wissen, dass sie so groß ist wie ich, aber 15 kilo mehr wiegt als ich, also mehr kraft hat als ich und es schon sehr weh tut manchmal. Dass sie mich schlägt, scheint allen hier egal zu sein. Mein Vater guckt zu und macht einfach gar nichts, im Gegenteil: er guckt zu und hält mich fest und sie darf auf mich einschlagen, oft auch ohne jegliche Begründung. Meine Mutter gibt außerdem das ganze geld am Anfang des Monats aus, sodass sie selber am ende kein geld mehr hat und ich mir sogar mein essen teilweise selber bezahlen muss. ich finde es einfach unfair, dass meine Schwester von meinem Vater einfach so ein ipad air bekommt und ich mir das essen selber bezahlen muss, aber naja, das scheint mein kleinstes problem zu sein. ich hatte das letzte mal besuch 2012 im Sommer, seitdem kommen keine freunde mehr zu mir, der Grund ist ganz einfach: Meine Mutter ist ein messie (glaube ich jedenfalls) , sie schafft es einfach nicht aufzuräumen und Sachen wegzuschmeissen. Ihr Zimmer sieht einfach so ekelig unordentlich aus und es stinkt. Mein Zimmer ist ordentlich, aber die anderen eben nicht, deshalb kann ich einfach keine freunde zu mir einladen, auch wenn ich es mir so sehr wünsche. Ich sah mal keinen Ausweg mehr und gab vor, mich umzubringen und schrieb einen brief. In Wahrheit versteckte ich mich aber oben, um einfach abzuwarten, was sie machen. Mein Vater hat gar nichts gemacht, er hat sich den brief durchgelesen und ganz normal zu Abend gegessen. Er berichtete außerdem nicht mal meiner Mutter davon. Also weiß ich darüber bescheid wie er zu mir steht, er mag mich einfach nicht. Er sagte schon oft, dass er mich am liebsten in ein heim für schwererziehbare schicken würde und er froh ist, wenn ich weg bin.

So das war es erstmal zur Vorgeschichte, falls ihr fragen habt, dann fragt einfach :) . Mein eigentliches problem ist, dass ich mich extrem einsam fühle und mir wünsche, eine person zu haben, der ich alles erzählen kann. ich habe natürlich freunde, allerdings vertraue ich eigentlich niemanden, ich kann es ihnen einfach nicht alles erzählen, zumal sie an all den schrecklichen dingen auch nichts ändern können. An manchen tagen könnte ich jeden spiegel zerschlagen, den ich sehe, ich fühle mich manchmal abgrundtief hässlich. Außerdem habe ich so gut wie kein Selbstbewusstsein, ich gebe es zwar vor, aber innerlich bin ich extrem unsicher und könnte bei jeder Kleinigkeit in der schule anfangen zu weinen, wenn jemand mich beispielsweise blöd anguckt. Ich selber bin leider manchmal extrem aggressiv gegenüber meinen Familienmitgliedern und ich habe auch angst, dass mir Wutausbrüche auch in der schule passieren. Meistens sind diese Wutausbrüche gegenüber meinen Bruder (9), der nie auf mich hört, wenn ich ihm was sage. Er tut mir auch leid, dass er mich und meine aggressive art ertragen muss und meine anderen Familienmitglieder tun mir auch leid,wenn ich solche ausbrüche habe, ich weiß einfach nicht wie ich sie kontrollieren kann und es passiert auch öfters einfach plötzlich. Meistens folgen nach solchen Ausbrüchen emotionale Ausbrüche, sprich ich weine sehr viel, vor allem weil ich mich eben extrem einsam fühle.Ich wünsche mir einfach jemanden, der mich so mag wie ich bin und dem ich vertrauen kann. Ich habe manchmal das Gefühl komplett allein zu sein auf der Welt. Auch wenn ich mir so sehr eine Vertrauensperson wünsche, möchte ich auf der einen Seite auch nicht, dass andere meine anderen Seiten kennenlernen. Hinzu kommt, dass ich so gut wie nichts auf die reihe bekomme, wenn ich mir etwas vornehme. Das macht mir auch sehr zu schaffen.

Ich bedanke mich in aller form fürs durchlesen, ich weiß, dass es sehr viel text ist und ich manchmal sehr oberflächlich etwas thematisiert habe. Danke für jede Hilfe in form einer Antwort. Falls fragen offen sind, dann einfach stellen,ich werde sie so gut wie es geht, beantworten.
 
B

bluemoonrising

Gast
Hallo.
Das tut mir leid, dass es bei Dir daheim so fies ist, wie Dein Vater und die anderen Familienmitglieder sich verhalten ist natürlich nicht in Ordnung und natürlich bist Du nicht schuld daran und schonmal garnicht an der Krankheit Deiner Mutter.
Also Du bist das älteste Kind und hast noch zwei Geschwister, hab ich das richtig verstanden? Für die Ältesten ist es oft am schlimmsten, irgendwie kriegen die am meisten ab.
Bei dem was Du beschreibst wundert es mich nicht, dass Du Wutanfälle und emotionale Ausbrüche hast, sowas kann man auch nicht allein bewältigen. Aber ich denke Du bräuchtest da Hilfe, kannst Du mit einem Schulpsychologen oder Vertrauenslehrer reden? Oder gibt es andere Verwandte mit denen Du Dich verstehst (Großeltern, Tanten, Onkel...)?
Du sagst Du musst Dein Essen selber kaufen? Von welchem Geld?

Weist Du, wenn man Depressionen hat und so emotionale Ausbrüche, das kann man Therapieren, nur braucht man da eben Hilfe zu, deshalb musst Du mal mit jemand reden. Also hier so aus der Ferne kann man da nicht so viel machen, mein ich.

Und keine Sorge, was Du schreibst ist absolut verständlich.

Mir fällt sonst nur noch das hier ein:
https://www.nummergegenkummer.de/cms/website.php

Aber Du solltest versuchen jemand vor Ort zu finden der Dich unterstützt.

LG
 

silvermoon

Mitglied
Es ist klar, dass du nicht auf alles genau eingehen kannst, sondern manches nur anreißen kannst ;) Mach dir da mal keine Sorgen.

Und auch wegen deinen Wutausbrüchen solltest du dir nicht so viele Sorgen machen. Du klingt nach einem sehr netten Mädchen, das grundsätzlich überfordert ist und absolut keine Stütze von Zuhause erhält. Du bist in eine sehr feindlichen Umgebung groß geworden, bzw lebst in ihr, so klingt es zumindest. Natürlich sucht sich das ein Ventil, durch das all der Stress und die Demütigung nach draußen kommt.

Inwiefern verlierst du die Kontrolle? Beschimpfst du deine Familie? Bist du gewalttätig? Wie äußert sich das?


Evtl könntest du dir überlegen, einen Sport, vllt sogar einen Kampfsport anzufangen, dort lernst du Disziplin, kannst aber gleichzeitig all die Wut und den Schmerz rauslassen, so dass du ihn an niemand unschuldigem auslässt. Allerdings klingt das nicht so, als würdest du das momentan. Weder deine Mutter, dein Vater noch deine Schwester sind unschuldig (wobei es natürlich bei deiner Schwester ethnisch gesehen schwierig wird, weil sie erst 11 ist...)

Du sagst, du bist 15. Wie lange dauert es, bis du 16 wirst? Wenn ich richtig informiert bin, kannst du ab dann ausziehen, und das würde ich dir auch sehr ans Herz legen . Das ist wirklich kein Zustand, was du gerade Zuhause nennst!

Zum Beispiel könntest du dir eine WG suchen, dann wärst du auch nicht so allein, wie wenn du dir eine eigene Wohnung suchst. Wegen der Finanzierung müsstest du mal zum Amt, nach SchülerBaFÖG, bzw Wohngeld fragen, was du beantragen kannst. Ich nehme an, du bist Schülerin?


Wieso vertraust du deinen Freunden nicht genug um mit ihnen drüber zu reden? Bzw. wenigstens mit einer Person? Hast du Angst, dass sie dann keine Freundschaft mehr wollen, oder dass sie es ausplaudern,...? Ansonsten kannst du dich z.B. nach Gesprächsgruppen umhören, bzw an Jugendberatungsstellen wenden. Die haben dort immer ein offenes Ohr und wissen wahrscheinlich noch einige andere Möglichkeiten, wie dir geholfen werden kann.
 

lushella

Neues Mitglied
Hallo, da bin ich wieder, tut mir leid, dass ich nicht direkt geantwortet habe, ich hatte nicht genügend zeit dafür und heute (leider) wieder schule. Ich versuche nun auf jede Sache einzugehen bzw auf jede frage, wenn ich etwas vergessen habe, dann gebt mir nur bescheid :)

An bluemoonrising: Ja das ist richtig, ich bin die älteste von drei Kindern (mein Bruder ist gerade erst 9 geworden und meine Schwester vor kurzem 11). Das mit dem Vertrauenslehrer klingt eigentlich ganz gut, nur irgendwie fällt es mir unglaublich schwer, Vertrauen zu einer Person aufzufassen,es geht nicht, innerlich habe ich dann so eine "Blockade", die mir sagt, dass ich einfach gar nichts erzählen soll. Meine Klassenlehrerin hat mich am Anfang des Schuljahres schon mal angesprochen, ob es mir nicht gut gehen würde und ich hätte ihr das theoretisch alles sagen können oder zumindest einen teil, aber es ging leider nicht. Außerdem haben alle meine freunde und alle meine Lehrer ein falsches bild von meiner Mutter, glaube ich, denn alle finden sie super lieb und super fürsorglich und alle sagen mir, dass ich eine tolle Mutter habe. Teilweise stimmt das ja auch, nur dann, wenn irgendwas passiert, ist sie total überfordert und gibt mir die schuld an allem. Sie meint ich würde die Familie kaputt machen und die Seele meines Bruders zerstören. Dass sie nun schon seit über 15 Jahren trinkt, macht mich auch irgendwie traurig. Mit meinen Großeltern rede ich teilweise darüber, sie verstehen das auch, aber sie sind alt und können auch nicht wirklich etwas daran ändern. Ich möchte sie damit auch nicht belasten, gerade weil sie so alt sind. Mit meinen anderen Familienmitgliedern habe ich entweder keinen Kontakt oder nur sehr wenig, leider.
Ich muss mir das essen teilweise von meinem eigenen Taschengeld bezahlen, meine Großeltern geben mir öfters 5-10€, davon bezahle ich das dann auch. Ach man, eigentlich will ich es ja zumindest irgendeiner person erzählen, aber dann, wenn ich die chance dazu habe, habe ich diese Blockade, es geht dann irgendwie nicht, auch wenn ich es manchmal so sehr will.

An silvermoon: Also ich verliere die Kontrolle, indem ich innerhalb von Sekunden extrem beleidigend werde. Ich will das eigentlich nicht sagen ( also diese ganzen Beleidigungen), aber sie rutschen mir dann einfach aus. Und wenn ich von meiner Schwester oder meiner Mutter geschlagen werde, dann will ich das auch nicht auf mir sitzen lassen und schlage zurück und so endet das dann mehr oder weniger in einem Kampf... Allerdings passiert dies nur, wenn etwas bestimmtes passiert, an sich bin ich meistens ganz lieb und halte mich strikt an die regeln meiner Eltern. Ich habe mir auch schon überlegt, Kickboxen zu gehen, allerdings fehlt mir dazu leider die zeit. Ich habe eigentlich 4 Jahre Fußball gespielt und das war ein sehr guter Ausgleich zum Stress, also man konnte sich gut abreagieren, aber ich musste es aus Zeitgründen beenden, weil mir Schule irgendwann wichtiger geworden ist. ich bin tagsüber nämlich so extrem müde, ich könnte mehrere stunden am stück Mittagsschlaf machen und so bin ich gezwungen meine Hausaufgaben abends zu machen, weil mir tagsüber einfach die Energie fehlt. Ich bin so gut wie 15, also werde in einem Monat 15, also dauert es leider noch etwas länger bis ich 16 bin, aber in der Stadt, wo sich meine Schule befindet, gibt es auf jeden fall solche WGs, aber darüber muss ich mich noch informieren. Ich habe auch schon gedacht, ein auslandsjahr zu machen (ich mag sprachen sehr gerne), aber ich will auch nicht, dass mein Vater alles bezahlen muss, weil es schon extrem viel geld ist.
Innerlich habe ich diese Blockade, also immer wenn ich einer guten Freundin/ einem guten freund etwas von mir anvertrauen könnte, dann kann ich das nicht, ich bringe es einfach nicht aus mir heraus. Als ich mal ein ganz kleines Geheimnis von mir verraten habe (hatte nichts mit meiner Familie zu tun), habe ich es danach sofort bereut, ich weiß leider auch nicht wieso, aber ich habe mich dann so schlecht gefühlt..

An Monoamiono: ich glaube eine komplett neue Umgebung würde mir auch gut tun, allerdings ist es für mich schon ein extrem großer schritt, da ich ja nicht mal 15 bin, sondern es erst in einem Monat ungefähr werde. Dass deinen Freundin das passiert ist und dass sie deshalb ihr Abitur abgebrochen hat, ist sehr schlimm, so etwas will ich auf jeden fall verhindern. ich will auf jeden fall mein Abitur machen, damit ich später meinen Wünschen im Berufsleben nachgehen kann, denn heutzutage ist es schwer ohne ein Abitur im Berufsleben. Aber über die WGs sollte ich wirklich mal gründlich nachdenken

An alle: Ich bin euch allen dankbar, jede einzelne Antwort war super und hat mich auf jeden fall zum nachdenken gebracht. Ich hab noch was wichtiges vergessen: Dieser Zustand, den ich zu hause ertragen muss, ist zum Glück nicht immer so. Letzte Woche war ganz in Ordnung, also ich habe letzte Woche null geweint, was für mich schon ein erfolg ist und irgendwie haben mich diese ganzen Sachen, die teilweise zu mir gesagt wurden, überhaupt nicht mitgenommen. Sie gingen einfach an mir vorbei. Die Woche davor allerdings war der Horror, irgendwie fasse ich dinge oft anders auf. Heute war ein scheiß tag, aber gestern eigentlich ganz gut, also es schwankt extrem. Aber ich merke, dass ich auf daher nicht glücklich werden kann, wenn das so weiter geht und jetzt wenn ich meinen einleitungstext durchlese, dann macht mich das nochmals extrem traurig, weil man dann die ganzen dinge vor Augen hat. Tagsüber verdrängt man sowas, aber abends bzw nachts wird einem das nochmals bewusst. ich hoffe, dass ihr mir wieder antworten werdet :)
 
B

bluemoonrising

Gast
Hey Du.
Glaub mir, was Du empfindest ist absolut normal, das liegt an dem extremen Stress dem Du ausgesetzt bist. Da ist nix verkehrt mit mir, Du brauchst nur Hilfe.
Na schau, wenn Deine Lehrerin sogar schon mal nachgefragt hat, das ist gut. Vielleicht kannst Du auch mit der reden? Vertrauenslehrer haben auch Schweigepflicht, meine hat damals zumindest nie ein Wort verloren über das was ich ihr sagte, aber ich war da auch schon älter und die Lehrerin war echt super.
Ich bin damals mit 15 ausgezogen, zu ner (wesentlich älteren) Freundin und deren Familie. War schwer und ich hatte auch Heimweh, aber es ging einfach nicht anders, ich war froh, dass ich weg konnte, dabei waren das nicht mal so Zustände wie bei Dir, aber es hat schon gereicht. Ich hatte Glück.
Ich hab meiner Mam damals nen Brief geschrieben, hätte mich nie getraut ihr das zu sagen, ich glaub ich war auch nicht ehrlich, hab ich mich auch nicht getraut.

Klar, Großeltern sind meistens alt ;) Dennoch, könntest Du ne Weile bei denen wohnen? Du könntest sie ja unterstützen, aufräumen helfen etc. Du hörst Dich ja selbstständig an, machst Deine Hausaufgaben von allein und so...vielleicht ginge das für ne Weile?

Deine Mutter muss unbedingt einen Entzug machen, das ist echt kein Zustand!! Ist aber nicht Deine Aufgabe ihr das klar zu machen. Falls Du denkst sie würde Hilfe annehmen, dann kannst Du ihr sagen, sie könne zu einer Beratung beim sozialpsychiatrischen Dienst gehen, dort arbeiten Sozialarbeiter denen man seine Probleme erzählen kann und die dann versuchen einem zu helfen. Aber das ist für Erwachsene, glaub ich. Vielleicht könntest Du auch mit Deinen Großeltern hingehen und fragen ob die irgendwie helfen können? Ich weis es nicht. Wie gesagt, ich war damals auch in dieser Falle und wußte nicht wohin, hab mich auch nicht getraut was zu sagen. Aber wesentlich später habe ich die Erfahrung gemacht, dass es hilft drüber zu reden. Ok, ich vertraue auch nicht jedem, es gibt immer blöde Menschen und Leute die einen nicht verstehen, aber Du sagst es ja für DICH, vergiss das nicht.

Also Du wehrst Dich ja nur, das würde jeder tun und ist auch Dein gutes Recht. "Wenn etwas bestimmtes passiert" schreibst Du, was denn?
Du bist vielleicht schon etwas depressiv, was total verständlich ist unter den Umständen, deshalb bist Du auch so erschöpft, ich denke das hängt damit zusammen. Ich versteh Deine "Blockade" sehr gut. Aber wenn Du nicht mit der Lehrerin reden kannst, wenn Du meinst Du schaffst das nicht, dann setz Dich mal in Ruhe hin und schreib einen Brief, so wie hier auch, beschreib wie es Dir geht und wieso und das Du nicht mehr weist wie Du das ohne Hilfe schaffen sollst. So in der Art. Du kannst sie dann ja ansprechen und ihr den Brief geben.
Der erste Schritt ist der schwerste, aber irgendwo muss man anfangen.

Schreibst Du Tagebuch? Dort könntest Du dokumentieren wann was vorgefallen ist und zum Beispiel auch die Belege für Dein selbst gekauftes Essen aufheben. Vielleicht wäre das ganz gut.

Also, Du solltest Dich erstmal nicht um Deinen Vater sorgen (was er bezahlen muss) Er ist erwachsen, er muss für DICH sorgen!

Ich hoffe Du traust Dich.
:)
 

Mittendurch

Moderator
Teammitglied
Hallo lushella,
kennst du de Anonymen Alkoholiker, da gibt es oft auch Gruppen für Angehörige und auch manchmal nur für deren Kinder. Dort kannst du Menschen treffen, denen es auch so geht wie dir. Vielleicht kannst du dort lernen darüber zusprechen, damit du dir besser Unterstützung holen kannst.
Darüber reden, wie verschieden die Mutter ist. Wie es dir damit geht und vielleicht wird es dann leichter eine Lösung zu finden.
Die Situation in der gerade steckst, ist mir und vielen Menschen nicht unbekannt, auch gerade darüber nichts sagen zu können. So bleibt man jedoch allein damit und es bleibt wie es ist. Doch du und eigentlich alle in der Familie brauchen Unterstützung.

GlG
Mittendurch
 

lushella

Neues Mitglied
Hey Du.
Glaub mir, was Du empfindest ist absolut normal, das liegt an dem extremen Stress dem Du ausgesetzt bist. Da ist nix verkehrt mit mir, Du brauchst nur Hilfe.
Na schau, wenn Deine Lehrerin sogar schon mal nachgefragt hat, das ist gut. Vielleicht kannst Du auch mit der reden? Vertrauenslehrer haben auch Schweigepflicht, meine hat damals zumindest nie ein Wort verloren über das was ich ihr sagte, aber ich war da auch schon älter und die Lehrerin war echt super.
Ich bin damals mit 15 ausgezogen, zu ner (wesentlich älteren) Freundin und deren Familie. War schwer und ich hatte auch Heimweh, aber es ging einfach nicht anders, ich war froh, dass ich weg konnte, dabei waren das nicht mal so Zustände wie bei Dir, aber es hat schon gereicht. Ich hatte Glück.
Ich hab meiner Mam damals nen Brief geschrieben, hätte mich nie getraut ihr das zu sagen, ich glaub ich war auch nicht ehrlich, hab ich mich auch nicht getraut.

Klar, Großeltern sind meistens alt ;) Dennoch, könntest Du ne Weile bei denen wohnen? Du könntest sie ja unterstützen, aufräumen helfen etc. Du hörst Dich ja selbstständig an, machst Deine Hausaufgaben von allein und so...vielleicht ginge das für ne Weile?

Deine Mutter muss unbedingt einen Entzug machen, das ist echt kein Zustand!! Ist aber nicht Deine Aufgabe ihr das klar zu machen. Falls Du denkst sie würde Hilfe annehmen, dann kannst Du ihr sagen, sie könne zu einer Beratung beim sozialpsychiatrischen Dienst gehen, dort arbeiten Sozialarbeiter denen man seine Probleme erzählen kann und die dann versuchen einem zu helfen. Aber das ist für Erwachsene, glaub ich. Vielleicht könntest Du auch mit Deinen Großeltern hingehen und fragen ob die irgendwie helfen können? Ich weis es nicht. Wie gesagt, ich war damals auch in dieser Falle und wußte nicht wohin, hab mich auch nicht getraut was zu sagen. Aber wesentlich später habe ich die Erfahrung gemacht, dass es hilft drüber zu reden. Ok, ich vertraue auch nicht jedem, es gibt immer blöde Menschen und Leute die einen nicht verstehen, aber Du sagst es ja für DICH, vergiss das nicht.

Also Du wehrst Dich ja nur, das würde jeder tun und ist auch Dein gutes Recht. "Wenn etwas bestimmtes passiert" schreibst Du, was denn?
Du bist vielleicht schon etwas depressiv, was total verständlich ist unter den Umständen, deshalb bist Du auch so erschöpft, ich denke das hängt damit zusammen. Ich versteh Deine "Blockade" sehr gut. Aber wenn Du nicht mit der Lehrerin reden kannst, wenn Du meinst Du schaffst das nicht, dann setz Dich mal in Ruhe hin und schreib einen Brief, so wie hier auch, beschreib wie es Dir geht und wieso und das Du nicht mehr weist wie Du das ohne Hilfe schaffen sollst. So in der Art. Du kannst sie dann ja ansprechen und ihr den Brief geben.
Der erste Schritt ist der schwerste, aber irgendwo muss man anfangen.

Schreibst Du Tagebuch? Dort könntest Du dokumentieren wann was vorgefallen ist und zum Beispiel auch die Belege für Dein selbst gekauftes Essen aufheben. Vielleicht wäre das ganz gut.

Also, Du solltest Dich erstmal nicht um Deinen Vater sorgen (was er bezahlen muss) Er ist erwachsen, er muss für DICH sorgen!

Ich hoffe Du traust Dich.
:)

Ich hätte nicht gedacht, dass es hier so menschen gibt, die einem so ausführlich und hilfreich antworten, vielen lieben dank! :) ich könnte eigentlich wohl zur Klassenlehrerin gehen, mag sie eigentlich auch wohl, nur irgendwie würde ich mir komisch vorkommen. Es ist nämlich so, dass es ja am Anfang des Schuljahres war ( ende August) und vor 4 Wochen ungefähr hat sie uns mündliche boten verteilt (also unter 4 Augen) und sie hat sich für mich gefreut, weil ich einen ganz glücklichen Eindruck mache und viel lache, was am Anfang des Schuljahres nicht so war. Ich habe gelernt meine Emotionen und Gefühle nicht den anderen zu zeigen, auf der einen Seite bräuchte ich jemanden, der mir zuhört, wenn es mir schlecht geht und mich aufmuntert und auch motiviert zu etwas, aber auf der anderen seite komme ich mir dabei auch extrem schwach vor, weil ich diese Probleme nicht alleine bewältige.
Ich glaube, dass mir ein anderes Umfeld für bestimmte zeit sehr gut tun würde, allerdings wüsste ich nicht wirklich wohin. Ich habe schon öfters überlegt, mich ans Jugendamt zu wenden und denen mein problem zu schildern, aber ich bin mir sicher, dass mit meinen 2 anderen Geschwister dann auch etwas passieren würde, weil meine Mutter schon so lange alkoholabhängig ist und total überfordert mit dem haushalt ist und es sie ja auch betrifft, nicht nur mich. Ich übertreibe nun nicht, aber es ist so, dass meine Schwester schon immer das Lieblingskind von meinem Vater war, egal was sie auch mit mir anstellte, es war ihm schlicht weg egal und er hat zugeschaut, wenn ich aber etwas gemacht habe, ist er auf mich losgerannt und musste zurückgehalten werden, weil er mich sonst verprügelt hätte und mein Bruder ist das Lieblingskind von meiner Mutter. Sie denkt, ich würde ihn kaputt machen und der arme, kleine Sohn hätte sonst niemanden. Deshalb sind meine Geschwister doch nicht so betroffen von dem problem meiner Mutter, weil sie nicht komplett alleine sind. Zu meinen Großeltern könnte ich eigentlich gehen, sie haben auch ein Gästezimmer und ich habe sie wirklich lieb, aber sie haben schon mal gesagt, dass sie mich nicht aufnehmen können, weil sie alt und krank sind und keine kraft dafür haben. Mit viel Überredungskunst könnte ich sie zwar umstimmen, aber sie wohnen ungefähr 500m von uns entfernt, sprich meine Mutter und mein Vater sind da sowieso fast jeden tag und ich hätte nicht den nötigen abstand zu den beiden.
Meine Mutter muss wirklich dringend einen Entzug machen, da sie Diabetikerin ist und ich erst letztens erfahren habe wie viel Zucker eigentlich Alkohol hat, was mir vorher gar nicht so bewusst war. Ihr Blutzuckerspiegel ist also extrem hoch, ihr Blutdruck auch und es geht ihr öfters schlecht. Ich habe was wichtiges zu meiner Mutter vergessen: sie hat schon mehrmals versucht, sich umzubringen vor unseren Augen ( vor uns 3 Kindern ). Sie wollte sämtliche Tabletten nehmen und ich habe natürlich versucht, sie dabei abzuhalten, was zum glück auch geklappt hat. Vor vielen jahren (ich muss so 8/9 gewesen sein, hat sie sich auch mal versucht umzubringen. Sie hat sich abends vor den Augen meines Vaters und mir ein langes Küchenmesser an den bauch gehalten und gesagt,dass sie sterben will. Ein anderes Mal hat sie geschrien unter lauter tränen, dass sie sterben will. Oh Gott macht mich das gerade traurig, ich denke sonst gar nicht daran bzw vergesse es fast, aber jetzt gerade fällt mir das alles wieder ein. Wenn ich sie frage, ob sie getrunken hat, streitet sie es natürlich ab und weicht mir aus. Selbst an Ostern hat sie getrunken, wo eigentlich ein ganz guter tag war und wir keinen streit hatten. Ich weiß nicht warum sie das alles macht, glaube das hängt damit zusammen, dass ihr vater gestorben ist, als ich noch ein baby war. Aber ich kann selbst nur spekulieren, ich weiß ehrlich gesagt viele dinge über meine Eltern gar nicht. Meine Schwester erzählte mir letztens, dass sie sogar trinkt, bevor wir morgens wach sind (sie hat sie erwischt dabei). Ich habe mir gerade überlegt,dass ich ihr vor Augen halte, wie viel Zucker Alkohol eigentlich hat und wie kaputt sie sich dabei macht, wenn es alles nicht klappen sollte, muss ich wohl was anderes versuchen, aber mir ist klar, dass sie nicht einfach so von heute auf morgen aufhören wird.
Mit "Wenn etwas bestimmtes passiert" meine ich hauptsächlich die Provokationen meiner Geschwister. Mein Bruder spielt den ganzen tag minecraft oder liegt auf dem Sofa rum und sieht fern, sein essen lässt er einfach liegen (ich muss es meistens wegräumen, was teilweise echt ekelig ist, wenn unterm Tisch 3 tage alte Joghurtbecher rumliegen) und seine Hausaufgaben macht der kleine sowieso nicht. Am nächsten tag vor der schule werde ich meistens von seinem Geschrei aufgeweckt, weil er ja noch seine Hausaufgaben machen muss, aber sie nicht machen will und dann herumschreit. Meine Mutter fängt dann auch irgendwann an zu weinen und wird total nervös und laut. Sowas macht mich extrem wütend, weil er genug zeit hat und nie auf mich hört, wenn ich versuche, ihm zu sagen, er solle seine Hausaufgaben machen. Ich habe versucht das einfach zu ignorieren, mir Kann es schließlich egal sein, wenn er seine Hausaufgaben nicht machen will, Aber ich kann das nicht so leicht ignorieren, weil unser Haushalt auch darunter leidet, wenn er mal wieder sein zeug nicht aufräumen will. Wenn ich ihm das sage, dann rennt er zu meiner Mutter und meint, ich würde ihn ständig nur anmeckern ( ich meckere ihn zwar an, aber es ist meiner Meinung nach berechtigt) und ohne sich meine version überhaupt anzuhören, rennt meine Mutter zu mir und schreit mich an.Es passiert morgens auch sehr oft, dass er sich nicht fertig machen will für die schule, dann versuche ich ihm behutsam zu sagen, er solle sich fertigmachen, aber er hört einfach nicht und weint/schreit, dann werde ich aggressiv und versuche es mit Gewalt. Er beleidigt mich auch sehr häufig, ohne überhaupt die Bedeutung von dem Schimpfwort zu wissen. "fettes hurenmonster" , oder auch "**** dich" ist fast an der Tagesordnung. Und zu meiner Schwester kann ich nur sagen, dass ich mich eigentlich gut mit ihr verstehe, aber sie schlägt mich viel zu oft grundlos. Letztens war ich bei ihr im Zimmer und auf einmal fängt sie an, mir in den Magen zu schlagen. Habe dann natürlich zurückgeschlagen, was eigentlich unklug ist, aber ich kann in dem moment nicht anders. Möchte immer, dass die anderen wissen, wie sich sowas anfühlt. Von meinem Vater kann ich mir sehr oft anhören, dass ich in ein bestimmtes heim für schwererziehbare Kinder soll, was für mich aber für mich nicht nachvollziehbar ist, weil ich nicht schwererziehbar bin und mich soweit eigentlich selber erzogen habe und mir viele Disziplinen selber beigebracht habe, aber nun gut, es verletzt mich einfach, wenn er ständig so etwas zu mir sagt.

Wollte etwas zu den letzten tagen schreiben, also sie waren erstaunlicherweise ganz gut, meine Mutter war ganz lieb zu mir und meinem Vater bin ich so gut wie gar nicht begegnet. Dennoch weiß ich, dass diese Probleme immer noch vorhanden sind und es jeder zeit wieder viel schlimmer werden kann. Wollte mich direkt bei dir bedanken, falls du meinen langen text gelesen haben solltest, weil ich schnell dazu neige, viele erlebte dinge zu erzählen und es soll auch sozusagen eine Entschuldigung meinerseits sein, also es tut mir leid, falls das lesen langweilig war und viel zu lang dauerte, aber ich habe mich bisher sehr über deine Hilfe gefreut, vielen lieben dank :) Ich habe mich bisher sehr gefreut, wenn eine Antwort kam :) liebe grüße! :)
 
B

bluemoonrising

Gast
Hey.
Bitte red unbedingt mit Deiner Lehrerin! Kannst Du mir das versprechen?
Sag ihr Du hast Dich nicht eher getraut und beschreib ihr wie es bei euch zu Haus zugeht, wenn sie nett ist wird sie Dich sicher verstehen und auch versuchen zu helfen. Unter diesen Umständen nehmen auch Deine Geschwister Schaden und Du kannst allein an dieser Situation nichts ändern, das ist auch nicht Deine Aufgabe.
Wenn zu irgendeinem Zeitpunkt Deine Eltern (oder wer anders) versucht Dir Schuldgefühle einzureden, dann nimm die nicht an, denn es liegt in der Verantwortung Erwachsener für das Wohlergehen ihrer Kinder zu sorgen. Deine Eltern können das im Moment offensichtlich nicht. Sie schaden damit der ganzen Familie und sind offenbar selbst nicht in der Lage sich Hilfe zu holen.
Ich finde es wirklich schlimm was Du beschreibst und das Du damit ganz allein klar kommen musst. Das sollte so nicht sein.
Bitte red unbedingt mit Deiner Lehrerin und auch wenn sich das Jugendamt einschaltet, so wie es jetzt ist, kann es nicht bleiben, das tut keinem von euch gut. Deine Mutter kann sich Hilfe suchen und eine Therapie machen um euch wieder versorgen zu können. Denn SIE muss euch versorgen, nicht Du die Familie.

Und Du brauchst Dich wirklich für nichts zu entschuldigen!
Wenn ich mal nicht so schnell antworte, dann liegt das daran, dass ich es auch nicht immer schaffe.
Es bestürzt mich, was Du alles beschreibst und wie viel Verantwortung Du schon tragen musst.
Ich hoffe sehr, dass Deine Familie Unterstützung findet, damit ihr alle wider glücklicher sein könnt. Es ist bestimmt schwer, darüber zu reden und auch wenn es dann Veränderung gibt, aber es gibt Situationen, wo man allein nicht weiterkommt und man Hilfe braucht.

Weist Du, ich glaube nicht, dass DU die Kontrolle verloren hast, ich denke, Deine Eltern haben schon vor langer Zeit die Kontrolle verloren. Gelegentlich sind Erwachsene auch irgendwie hilflos und dann müssen Kinder Verantwortung übernehmen, die eigentlich zu viel für sie ist. Und wenn et was so "zu viel" ist, dann ist es normal so zu reagieren wie Du es beschreibst.

Ganz herzliche Grüße! :blume:
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
F Umgang mit Foren über psychische Krankheiten Ich 10
Black Ich reagiere komplett über Ich 122
I - Eure Gedanken über Weihnachten - Ich 53

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben