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Die Ausbildung erfüllt mich irgendwie nicht - Zukunftsängste

Lavendelgrau24

Aktives Mitglied
Ganz ehrlich: fast JEDE Ausbildung ist langweilig.
Ich bin Industriekauffrau im Energiesektor und durfte in der Ausbildung Erdgas-Leitungen planen und sogar verlegen. Und bis auf diese 2 spannenden Wochen, saß ich 2,5 Jahre in langweiligen Büros über Aufgaben die zum einschlafen waren....

Pauschal gesagt, sind deine Ansprüche schon recht hoch gesetzt. Du bist in der Ausbildung, nicht in einem Ferienlager für Jugend forscht ;)
Es muss ja so nicht bleiben: Azubis im ersten Lehrjahr sind meist eher eine Belastung. Können noch wenig. Müssen viel betreut werden. Da ist halt noch nicht so viel zu holen. Liegt ggf. auch einfach an der Abteilung / Arbeit, wo du gerade bist.

Ich würde dir wärmstens empfehlen das mal durch zu ziehen.
Abgebrochenes Studium, abgebrochene Ausbildung - so jemanden würden wir nicht mehr für eine Lehre einstellen. Sagt einfach klar: da hat jemand keine Lust zu egal was. Oder: der kann nichts durchziehen.

Gibt doch Schlimmeres, als später mal im öD zu arbeiten........ ;)
 

Holzfuss

Mitglied
Hallo zusammen,

ich möchte vorab erwähnen, dass dieses Thema ein bisschen länger wird, da ich etwas ausholen und bisschen detaillierter über meine aktuelle Situation erzählen möchte. Wenn noch irgendwelche Fragen auftauchen, die bei der Ratgebung essenziell sein könnten, dann könnt ihr mich gerne fragen.

In letzter Zeit wurde ich viel von Unglück umarmt und es scheint so, als würde es mich nicht loslassen wollen. Mein Studium, welches ich vor 3 Jahren abgebrochen habe, hat etwas Zeit von mir gestohlen, das ich für den Karriereweg aufopfern könnte. Das Studium brach ich ab, weil es einige Module gab, die mich - um ehrlich zu sein - gar nicht interessiert haben und ich mir das Ganze ein bisschen anders vorgestellt hatte. Vier Semester habe ich dort im Studium verbracht und dachte mir, dass es langsam Zeit wird, etwas Handfestes zu haben, um darauf dann aufzubauen. Das Studium empfand ich mit der Zeit dann vergleichsweise als eine Ehefrau, mit der man verheiratet ist, aber man innerlich schon länger die Scheidung möchte, weil es einfach nicht läuft. Gesagt, getan. Ich brach das Studium ab und fing an, mich in Unternehmen zu bewerben. Zwischenzeitlich wurde ich sogar fündig und hatte ein Datum bekommen, um das Vertragliche zu regeln und meine Unterschrift zu setzen. Die Unterschrift sollte erst kurz vor Antritt der Ausbildung zum 01.08.2019 gesetzt werden. Kurz vor dem besagten Termin wurde ich angerufen und mir wurde mitgeteilt, dass dieses Unternehmen "bedauerlicherweise keine Kapazitäten" für einen Azubi hat. - Auf die Schnelle habe ich dann keinen weiteren Ausbildungsplatz für dasselbe Jahr bekommen, weil wir schon ziemlich spät dran waren und ich eigentlich die Zusage dafür hatte, sodass ich dem Unternehmen vertraut hatte. (Es war auch kein kleines Unternehmen, von denen man das eventuell eher gedacht hätte, dass sie sowas abziehen könnten)

Naja, dann war es halt so, dass ich mir normale Berufspraxis angeeignet habe, indem ich arbeiten gegangen bin, da ich keine Leere im Lebenslauf haben wollte. Nebenbei bewarb ich mich auf weitere Stellen. Alles schien gut zu laufen, allerdings kam dann "Corona". Kein Unternehmen wusste genau, wie man mit dieser Situation umgehen sollte und demnach flatterten also immer wieder irgendwelche Mails ins Postfach, in denen es dann hieß, dass die gesamte Bewerbungsphase vorerst pausiert wird, dass die Unternehmen aufgrund der aktuellen Lage keine Auszubildenden für das Jahr einstellen können und so weiter. So habe ich also noch ein weiteres Jahr verloren und stand immer noch ohne Ausbildung da.

Für das darauffolgende Jahr, 2021, habe ich dann eine Ausbildungsstelle in einer Behörde (öD) gefunden. Ich muss echt sagen, dass alle Personen sehr in Ordnung sind. Das Klima ist traumhaft und ich gehe sehr gerne dorthin. Selbst Gehalt ist für eine Ausbildungsstelle außerordentlich hoch und ich habe bisher noch nicht gehört, dass jemand mehr im ersten Ausbildungsjahr verdient (1200€ im ersten Jahr).

Das eigentliche Problem: Es mag sich vielleicht sehr überheblich lesen, aber ich kratze schon fast an boreout (Gegenteil von Burnout) und ich bin nicht einmal lange dabei. Es fühlt sich so an, als hätte man mich irgendwo eingesperrt. Ich kann mich nicht entfalten, ich kann mich nicht ausleben. Viele wären vielleicht sehr dankbar darüber, dass es gar nicht bis kaum "Arbeitsstress" gibt, aber genau das ist mehr oder weniger mein Antrieb. Ich möchte etwas leisten, ich möchte auf meine Leistung blicken können und ich brauche eine gewisse Competition. Ein Wettbewerb, in dem ich mich beweisen kann. Außerdem fehlt mir (zu sehr) das Kaufmännische.

Jetzt stecke ich allerdings in einem Zwiespalt fest. Ich habe ein abgebrochenes Studium und - auch, wenn etwas verspätet - nun eine begonnene Ausbildung, bei der ich gerade darüber nachdenke, diese auch noch zu wechseln. Ich mache mir keine Gedanken darüber, wie ich mich in den anderen Bewerbungsgesprächen, falls welche anstehen sollten, rechtfertigen soll. Vielmehr ist dann die Dauer der neuen Ausbildung das Problem. Ich meine, ich habe schon ziemlich viel Zeit verloren und bin fast Mitte 20. Mit dem Alter dann noch keine abgeschlossene Ausbildung zu haben, ist fast schon traurig.

Vielleicht denke ich auch einfach nur zu "schnell". Genau deshalb wollte ich euch mal fragen: Was würdet ihr in meiner Situation tun? Ich könnte mir eventuell eine neue Ausbildung suchen und diese dann wegen schulischen Vorleistungen von den regulären 3 auf 2 Jahre verkürzen. Dann wäre ich noch in der Zeit und hätte kein weiteres Jahr verbrannt.

Mein letzter schulischer Abschluss ist die Fachhochschulreife in Wirtschaft und Verwaltung mit der Bestnote von 1,0. Andererseits denke ich, dass ich mich auch bei jeder weiteren Ausbildung, die ich mache, langweilen werde. Es soll jetzt in keiner Weise irgendwie arrogant oder so klingen, aber der Schulstoff bei einer Ausbildung ist eher gleichzusetzen mit dem vom Fachabitur und den Brei kenne ich bereits schon. Immer, wenn ich so denke, will ich dann doch einen etwas höheren Abschluss und liebäugle mit einem dualen Studium im kaufmännischen Bereich. Da hätte ich dann erstmal die Ausbildung und im Anschluss sogar noch den Bachelor der jeweiligen Richtung. - Das wäre auf jeden Fall zufriedenstellender, aber da ich bereits ein abgebrochenes Studium habe, kommt bei mir die Angst auf, dass ich das duale Studium vielleicht auch noch abbrechen würde. (Keine Ahnung, wieso das so ist)

Jetzt kommen wir abschließend noch zum Thema, bei dem mir viele Leute wohl sagen werden, dass ich "ganz, ganz langsam" machen soll und erstmal "kleine Brötchen backen" soll, aber ich rede hier mal kurz Tacheles, weil es wirklich mein Ziel ist. Ich möchte mit der Zeit (natürlich klappt sowas nicht auf Anhieb) schon eine schöne Stange an Geld verdienen. Mit der jetzigen Stelle bekäme ich nach der Ausbildung zwar 35000€ Brutto im Jahr, aber das steigert sich im öffentlichen Dienst sehr träge. Woanders, in der freien Wirtschaft, könnte man sich direkt weiterbilden und auch mit der Zeit eine richtige Karriere hinlegen, über das Gehalt verhandeln und Co., was hier leider nicht wirklich möglich ist. -> Kommen wir aber nochmal zu meinem Ziel. Mein Ziel für die Zukunft ist, dass ich sechsstellig im Jahr verdiene. Klar kommt diese Summe nicht von heute auf morgen und ja, auch mit einer Ausbildung wird es mit Sicherheit nicht zu stemmen sein, aber wie ich bereits sagte, bin ich in jeder Hinsicht bereit, um immer weiter zu lernen und mich im Beruf weiterzubilden. Bei der Summe dachte ich eher an Vertrieb. Irgendwo erstmal im Vertriebsinnendienst und später dann in den Außendienst, sofern die Möglichkeit dann gegeben ist, aber wie ihr mit Sicherheit auch bemerkt habt, habe ich noch Fragezeichen im Kopf.

Bevor ich dieses Thema nun erstelle: Was meint ihr, was wäre der klügere Schachzug von mir? Was würdet ihr tun, wenn ihr in meinen Schuhen stecken würdet?

Es sollte noch ganz kurz angemerkt werden, dass ich keine Beiträge gebrauchen kann, die mir erklären wollen, dass ich realitätsferne Ziele habe, dass ich unter Wahrnehmungsstörungen leiden würde, dass ich viel zu sehr nach oben schaue, dass ich "gaaanz langsam" machen soll, etc.

Ich bedanke mich bei jeder einzelnen Person, die sich das alles durchgelesen hat und mir vielleicht sogar paar Ratschläge oder Denkanstöße geben kann. :)
Hallo, also ich würde auf jeden fall die Ausbildung weiter machen und beenden. Somit hast du erst mal was auf der Hand und eine Ausbildung ist immer gut. Dann wenn es dir zu langweilig ist kannst du ja immer noch nebenbei ein Fernstudium oder Abendschule besuchen. Wenn du erst geheiratet hast wer weis ob nicht bald auch Kinder kommen? Mit Deiner Ausbildung kannst du später immer noch halbtags oder Stundenweise gehen auch wenn die Kinder fordern somit ist es ja nicht zu stressig:). Na ja Vertrieb usw.. so viel verdient man da nun auch nicht. Also ich würde an Deiner Stelle man was zu Ende bringen und nebenbei kannst du ja immer weiter machen. Aber das musst du wohl selbst entscheiden zumindest weist du was andere denken.
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Ich würde die Ausbildung beenden. Und dann im öD bleiben und berufsbegleitend studieren. Dafür muss man dort eine Stelle finden die diesen Abschluss voraussetzt. Dann fördert der Arbeitgeber sogar dieses Studium.

Im öD gibt es genauso viele Leitungspositionen wie in der Wirtschaft. Das liegt an der Arbeitsorganisation. Natürlich verdienen die im Schnitt weniger. Dafür ist das Ansehen höher. Ein Vertriebler von Fertigteilhäusern oder Waschmaschinen ist nicht das was ich sein wöllte.
 

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