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Die Akzeptanz- und Commitmenttherapie

H

Helfende Hand

Gast
An dieser Stelle stand urpsrünglich ein längerer Beitrag über einen neuen verhaltenstheapeutischen Ansatz mit dem Namen Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT).

Da ich den Verdacht, es handele sich um Werbung, nicht ausräumen konnte (siehe unten), habe ich mich entschlossen, den Beitrag wieder herauszunehmen. Ich bitte um Ihr Verständnis und danke gleichzeitig für das entgegengebrachte Interesse. Wer sich für ACT interessiert, wird an anderer Stelle im Netz zahlreiche Möglichkeiten finden, sich darüber zu informieren.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Werner

Sehr aktives Mitglied
Lieber Herr Wengenroth,
als Psychotherapeut kennen Sie sicher Paul Watzlawick und seine Aussage des "wir können nicht nicht kommunizieren" :) ... also ist jede Art von Statement hier im Forum oder sonstwo "Kommunikation" und damit "Werbung" - ob sie "unlauter" ist, lässt sich erst beurteilen, wenn die Hintergründe bekannt sind.
Mir ist jedenfalls bekannt, dass man sich "Psychotherapeut" nur nennen darf (in Deutschland), wenn man eine Zulassung zum "Psychologischen Psychotherapeuten" hat - haben Sie die? Und als PP ist man nur mit einer von drei anerkannten Therapieformen zugelassen (Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, Analytische Psychotherapie) - welche ist das bei Ihnen? Sicher sind Sie nicht mit der neuen (und vielleicht sinnvollen, wer weiß) Therapieform, die Sie vorstellen, zugelassen. Deshalb halte ich eine Verknüpfung von Psychotherapeutenstatus und Werbung für eine privat zu bezahlende Therapie schon für bedenklich. Stellen Sie sich - gemäß dem Kantschen Imperativ - nur einmal vor, hier würde jeder Psychotherapeut seine Methoden vorstellen und für sie werben ... der Sinn des Forums ist das sicher nicht, oder? Wenn Sie Menschen, die Hilfe suchen, mit etwas aus dieser Therapie HIER helfen können (kostenlos, unverbindlich, anonym) finde ich das aber völlig okay.
Bin neugierig, was die Moderatoren hier noch sagen?
Gruß, Werner
(u.a. als Coach und Berater tätig :))
 
B

Benjamin-29

Gast
Hallo Matthias Wengenroth,

dass Sie als psychologischer Psychotherapeut approbiert sind, kann man im Internet nachlesen. Ich schliesse mich aber Werner an - Sie könnten ihre Methode hier vieleicht besser plazieren, indem sie den Usern Unterstützung anbieten. Bedarf ist vorhanden.

Ob es sich bei Ihrem Posting nur um Werbung handelt, wird man vieleicht daran erkennen können, ob sie hier im Forum in Zukunft unterstützend aktiv sein werden, oder ob es bei diesem einen Beitrag bleiben wird.

Unabhängig davon hätte ich eine Frage:
Der Patient möchte dem Therapeuten nicht zu nahe treten und hat möglicherweise Angst, auf eine Kritik – so berechtigt sie sein mag – folge früher oder später eine „Retourkutsche“. Und der Therapeut hat Angst davor, dieses „Fass aufzumachen“ und Dinge über sich und seine Arbeit zu hören, die ihm wehtun.
Sollte gerade ein Psychologe durch seine Ausbildung nicht in der Lage sein solche Situationen zu handeln? Gerade Therapeuten sollten doch distanziert genug sein, um Feedback und Kritik emotionslos verarbeiten zu können.
 
C

camus

Gast
Unabhängig davon hätte ich eine Frage:
Sollte gerade ein Psychologe durch seine Ausbildung nicht in der Lage sein solche Situationen zu handeln? Gerade Therapeuten sollten doch distanziert genug sein, um Feedback und Kritik emotionslos verarbeiten zu können.
supervision`?????

auch psychologen sind menschen, aber es gibt ja supervision!
 
H

Helfende Hand

Gast
Hallo!

Vielen Dank für Ihre Rückmeldungen und wichtigen Hinweise. Meine Teilnahme an diesem Forum ist eine Art Versuchsballon. Ich habe noch in zwei weiteren, thematisch ähnlichen Foren erst mitgelesen und dann selbst gepostet - mit absolut konträrern Ergebnissen: In einem bin ich sehr herzlich begrüßt und willkommen geheißen worden und es hat sich eine interessante Diskussion ergeben. In dem anderen bin ich sofort rausgeflogen. Vorwurf: Werbung. Ich kann es gut verstehen, dass die Betreiber und Teilnehmer der Foren in diesem Punkt höllisch aufpassen (müssen) und stand in den letzten Tagen schon einige Male kurz davor, hier und in den anderen Foren meine Beiträge wieder zu löschen. Es geht mir wirklich nicht darum, Werbung zu betreiben: Meine Praxis ist völlig überlaufen und es ist für mich wie für viele andere niedergelassene Psychotherapeuten eher ein Problem, dass die Warteliste länger und länger wird und wir tagtäglich mit der nachvollziehbaren Enttäuschung und dem berechtigten Ärger von leidenden Menschen konfrontiert werden, denen wir keinen Platz anbieten können.
Und dass mein Buch dadurch, dass ich es hier erwähne, zum Bestseller wird, glaube ich nicht wirklich. Aber wenn jemand das Buch tatsächlich kauft und gleichzeitig nicht will, dass ich etwas daran verdiene, teile er es mir mit, dann spende ich die knapp 2 Euro, die ich pro verkauftem Buch bekomme, für eine sozialpsychiatrische Einrichtung.

Werner, danke für Ihre kenntnisreiche Bemerkung, die mich auf ein Versäumnis meinerseits aufmerksam macht. Die Akzeptanz- und Commitmenttherapie ist eine Form der Verhaltenstherapie. Sie beruht, wie andere verhaltenstherapeutische Verfahren, auf der Lerntheorie, enthält neben neuen Elementen auch einige ganz klassische VT-Strategien (z. B. Konfrontation) und lässt sich ohne weiteres mit anderen kognitiven und klassisch-verhaltenstherapeutischen Vorgehensweisen kombinieren. Tut mir Leid, dass ich das in meinem Beitrag nicht erwähnt habe. Die Verhaltenstherapie ist ebensowenig wie die Psychoanalyse ein in Theorie und Praxis einheitlicher Ansatz, sondern eher ein Sammelsurium an unterschiedlichen Grundsätzen und Techniken.
Die Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT) wird von manchen Autoren der "Dritten Welle" der Verhaltenstherapie zugergerechnet, zu der unter anderem die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT), die Funktionalanalytische Psychotherapie (FAP) sowie verschiedenene achtsamkeitsbasierte Ansätze gehören. Während z. B. die DBT mittlerweile auch in Deutschland "angekommen" ist, gilt dies für ACT noch nicht in dem Maße. Noch mal vielen Dank, Werner, für den Hinweis, und um es noch einmal ganz klar zu sagen: ACT ist Verhaltenstherapie und wenn ich (und dasselbe gilt sicher auch für andere Verhaltenstherapeuten, die mit ACT vertraut sind) bei einem Patienten den Einsatz von ACT für angebracht halte, dann geschieht dies im Rahmen einer ganz normalen VT - selbstverständlich ohne dass irgendwelche Kosten für den krankenversicherten Patienten entstehen!

Danke Benjamin auch für Ihre Anmerkung. Sie haben völlig Recht, dass ein Therapeut in der Lage sein sollte, solche Situationen zu handeln! Allerdings gibt es keine Ausbildung der Welt, die einem Therapeuten (oder sonst jemandem) seine Emotionen abtrainieren könnte. Wäre auch schlimm - oder wünschen Sie sich wirklich emotionslose Therapeuten? Aber ein Therapeut sollte keine Angst haben vor seinen Emotionen und seine Arbeit tun, auch wenn sie mit für ihn unangenehmen Gefühlen verbunden sind. Er sollt diese Gefühle akzeptieren können und mit angemessenem Verhalten auf Kritik reagieren können. Wahrscheinlich war es auch das, was Sie meinten, oder?

LG
Matthias Wengenroth
 
H

Helfende Hand

Gast
Was verstehen Sie unter "unlauterer Werbung"?
Nun ja, dass es mir nicht darum geht, mich mit Menschen, die bestimmte Probleme aus eigenem Erleben kennen, über therapeutische Hilfen, Strategien etc. auszutauschen, sondern darum, eine Dienstleistung bzw. ein Produkt an den Mann zu bringen - genau das war ja auch der Vorwurf von Werner.
 
H

Helfende Hand

Gast
Übrigens ist mein Buch nicht das einzige über ACT. Hier eine Liste mit weiterer Literatur über die Akzeptanz- und Commitmenttherapie:

Für Laien:

Hayes, S. C. & Smith, S., deutsche Übersetzung von Gerhard Kugler (2007). In Abstand zur inneren Wortmaschine. Tübingen: DGVT-Verlag.


Für Fachleute:

Hayes, S. C. & Strosahl, K.D. (eds.) (2004). A practical guide to acceptance and commitment therapy. New York: Springer.
Hayes, S. C., Follette, V. M. & Linehan, M. M. (eds.) (2004). Mindfulness and acceptance. Expanding the cognitive-behavioral tradition. New York: Guilford Press.
Hayes, S. C., Strosahl, K. D. & Wilson, K. G. (1999). Acceptance and commitment therapy: An experiential approach to behavior change. New York: Guilford. Deutsche Übersetzung von Rainer Sonntag (2004). Akzeptanz und Commitment Therapie. Ein erlebnisorientierter Ansatz zur Verhaltensänderung. München: CIP-Medien.
Heidenreich, T. & Machalak, J. (Hrsg.) (2004). Achtsamkeit und Akzeptanz in der Psychotherapie. Tübingen: dgvt-Verlag.

Lohnen sich alle! Und es sind noch mehr Bücher "in der Pipeline" ...

LG M.W.
 

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