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Depression meines 16-jährigen Sohnes

Cattleya

Mitglied
Hallo,
Als Mutter eines seit Monaten schwer depressiven Sohnes (diagnostiziert) ungefähr im gleichen Alter kann ich eure Sorge gut nachvollziehen. Es ist beängstigend, wenn sich ein Jugendlicher so verhält.

In den Antworten hier war von Depression, Psychiater, Psychiatrie und Medikamenten die Rede.
Eine klinische Depression kann nur ein Arzt oder Psychotherapeut diagnostizieren. Dafür müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein, auch was die Dauer anbelangt.
Was er gerade hat, ist möglicherweise eine depressive Verstimmung, die etwas heftiger ausfällt als sonst. Das ist jedoch nicht mit einer Depression gleichzusetzen und kann sich auch ohne Intervention wieder geben.

Ich würde eher dazu raten, ihn in Ruhe zu lassen (nicht auf dem Bett rumspringen 😆), regelmäßig aber nicht zu aufdringlich fragen, ob er etwas braucht, ihm seine Mahlzeiten bringen und versuchen, ihm Ruhe und Sicherheit zu vermitteln. Er braucht jetzt das Gefühl, dass seine Eltern souverän sind.

Ich weiß, das fällt in einer solchen Situation äußerst schwer. Lasst ihn noch ein bisschen in Ruhe. Wenn der Zustand weiter anhält, beim Kinder- und Jugendarzt anrufen und um einen Termin bitten. Ihr könnt ohne ihn dort hingehen und bekommt dann gesagt, was zu tun ist.
Wenn es ihm wieder besser geht, könntet ihr zusammen überlegen, ob ein grundlegendes Problem vorliegt und er bei einem Kinder- und Jugendpsychiater vorgestellt werden sollte.
Ansonsten könntet ihr ihm sagen, dass es im Netz Hilfsangebote speziell für Jugendliche gibt. Dort gibt es kostenlose und anonyme Hilfe, auch z.B. per WhatsApp.

Viele Grüße
Cattleya
 

unbeleidigte Leberwurst

Aktives Mitglied
Guten Abend,
ich bin neu hier - unser Sohn ist 16 Jahre alt und liegt seit einigen Tagen (zuvor gab’s das auch immer wieder mal) in seinem
Bett - er ist schwer depressiv und lässt niemanden an sich ran.
Er spricht nicht , abgesehen davon, dass er sagt, das bringe alles nichts, und verweigert jegliche Kommunikation, weder meiner Frau noch mir gegenüber spricht er; er vergräbt sein Gesicht im Kissen und vermittelt mit jeder Faser seines Körpers Hoffnungslosigkeit.
Kennt jemand diese Situation und hat vielleicht eine Idee?
Ja, ich kenne die Situation und die Hilflosigkeit als Eltern.
Mein Sohn hatte sowas mit ungefähr 13, sogar von Suizid gesprochen.
Wir haben ihn zu einer Therapeutin geschleppt, wo er Dicht gemacht hat.
Schliesslich wussten wir uns nicht anders zu helfen und haben ihn stationär eingewiesen.
Das hat auch nichts gebracht.
Dann waren Sommerferien und nach einem Schulwechsel hat sich fast alles in Luft aufgelöst.

Letztens, also ca 10 Jahre später, meinte er mal, er hätte damals einfach keinen Bock mehr auf Schule gehabt...
 

Kylar

Aktives Mitglied
Hallo Jenny,
wer hat denn die schwere Depression "diagnostiziert"? Ein Arzt, du oder dein Sohn?

Tagelang todtraurig im Bett zu liegen, auch immer mal wieder, muss ja nun, grad im Teenageralter, nicht unbedingt gleich eine Depression sein. (Auch wenn man es natürlich im Hinterkopf haben sollte)

Mein Tipp wäre erst mal, deinem Sohn einmal klar zu sagen "Wenn du mit uns über ein Problem reden willst, einen elterlichen Rat willst oder wir dich bei etwas unterstützen können, dann kannst du jederzeit zu uns kommen."
Aber wirklich nur einmal. Nicht zu sehr aufdrängen.
Und dann den Sohn in Ruhe lassen.
Wenn er möchte, wird er auf euch zukommen und wenn er nicht möchte, dann würde jedes "zwanghafte Kümmern-Wollen" die Sache eher verschlechtern.
Ist jedenfalls die Sicht von jemandem, der sich als Teenager auch sehr häufig tage- bis wochenlang im dunklen Zimmer verkrochen hat.
 

Cattleya

Mitglied
Wenn es tatsächlich nur eine depressive Verstimmung ist, dann stimme ich dir zu.
Aus den nachfolgenden Beiträgen der oder des TE geht nicht klar hervor, ob das so ist oder nicht, es scheint ja keine Diagnose vorzuliegen. Wenn er isst und trinkt, würde ich es dann auch eher gut sein lassen. Wenn er nicht isst und trinkt...kann man immer noch auf dem Bett hüpfen. :p
😆ja, dann schon. Mein Sohn hätte mich jedenfalls auf der Stelle umgebracht (oder fast…, ernsthaft), wenn ich das gewagt hätte 😅
 
G

Gelöscht 128416

Gast
Nein, er verweigert jegliche Hilfe und Unterstützung.
Wäre Euer Sohn eventuell bereit, ein Medikament zu nehmen?
Wir hatten einen ähnlichen "Fall" in der Famiie. Es ging um ein Mädchen. Die Eltern standen in Kontakt mit einem Psychiater und berichteten ihm. Er verschrieb ein Medikament. Nach einiger Zeît ging es dem Kind besser.

Und noch eine Idee.
Hat der junge Mann eine Freundin?
Dann sollte sie vielleicht zu ihm gebeten werden. Vielleicht löst das dann seine psychische Starre.

Ich wünsche Euch alles Gute!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Werner

Sehr aktives Mitglied
Kennt jemand diese Situation und hat vielleicht eine Idee?
Weil das noch nicht als Möglichkeit angesprochen wurde: Vielleicht hat er sich verliebt und wurde abgewiesen. In diesem Alter wird so etwas oft extrem dramatisch und existenziell erschütternd wahrgenommen.

Ich würde ihn einfach täglich einmal, immer zur gleichen Zeit am Morgen, fragen: Kann ich heute etwas für dich tun? Und vielleicht noch dranhängen: Du weißt, dass wir immer für dich da sind, wenn du unsere Unterstützung brauchst. Und dann gut sein lassen und den normalen Alltag leben. Er muss da durch und macht eine wichtige Erfahrung: Es kann einem sehr schlecht gehen und es sind Menschen da, die nach mir schauen.

Alles Gute!
Werner

P.S. Falls er nicht nur Cola und Bier vermeidet, sondern sich auch sonst sehr gesund ernährt, hat er evtl. durch einseitige Ernährung Nährstoffmängel (Zink, Jod, B-Vitamine etc.) – so ein Mangel kann eine depressive Neigung verstärken bzw. auslösen. Vielleicht wäre es sinnvoll, ihm einfach ohne weiteren Kommentar täglich etwas Leckeres zu Essen hinzustellen.
 
C

Chrillu

Gast
Mein Sohn hatte in ähnlichem Alter ebenfalls massive Depressionen. Bitte geh mit deinem Kind zum Arzt - das alles ist die Folge der hormonellen Veränderung, aber es legt sich. Doch in der Übergangszeit können Medis ihm helfen.
Zu deiner Beruhigung (hoffentlich): Heute ist dieser Sohn en glücklicher Familienvater, steht fest im Berufsleben und kann mit seiner Tendenz zu Depressionen gut umgehen.
 

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