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Depression aushalten in einsamer Weihnachtszeit

Kannja

Aktives Mitglied
liebe kannja,

sehr gut kann ich das verstehen. und ich will dir sagen. es ist sehr sehr traurig, wenn du allein bist an den tagen. ich lese deine beiträge gerne. sie sind freundlich immer. einfühlsam. clever :). es ist traurig dass gerade jemand wie du so allein ist.

nur vielleicht liegt es auch daran wenn jemand wie du so einfühlsam ist. man kann dann auch keine oberflächlichen unehrlichen beziehungen eingehen. und ich glaube viele menschen tun das. die dann zwar in gesellschaft sind. nur eben auch nicht mit dem herzen. das ist irgendwie wie sich ständig von fastfood leeren kalorien ernähern. verstehst du was ich meine?

ändert natürlich nichts daran. du bist traurig.

in den letzten monaten habe ich sehr viel gekämpft und viel gelernt. und ich habe meinen thread hier genannt. bitte sehen sie das leben positiv. es soll mich jeden tag daran erinnern. ich habe die kontrolle über mein leben. nicht über das außen. über das innen schon.

ich verstehe sehr sehr gut deine gefühle. bitte nimm das nicht als kritik was ich sage. ich möchte dir nur von meinen erfahrungen erzählen. okay. nur zeigen, was mir hilft. und wenn es für dich hilfe ist freut es mich. sonst wünsche ich dir sehr dass du deinen weg findest.

immer wieder hilft mir. wir haben in der skillsgruppe gelernt. wenn die spannung (die depression) sehr hoch ist. die gedanken werden dann eng. und das merkt man bei dir. alles dreht sich um deine traurigkeit, die einsamkeit.

bitte, das ist überhaupt kein reiß dich zusammen beitrag. du kannst das nachlesen in meinem thread. wie unendlich ich kämpfen muss jeden tag.

mir hat wirklich geholfen. am anfang war ich bei einer panikattacke dann immer im forum hier. ich habe geschrieben. was habe ich alles erreicht. wo liegen meine stärken. welche möglichkeiten habe ich. mich immer wieder erinnert. irgendwo in meinem kopf gibt es auch noch andere gedanken. ich sage. in so einem moment. man muss die gedanken weit machen wieder. es hat dann auch so viel geholfen das feedback zu bekommen. die unterstützung hier.

in meiner kindheit/jugend war weihnachten immer eine hölle. ich feiere darum nicht. mein partner fährt meistens dann auch zu seiner familie. es ist so schwer für mich ihn zu ertragen. es ist eine schmerzhafte zeit.

ich versuche da bewusst eine grenze zu ziehen. zu sehen. ich bin heute frei. und auch wenn ich weiß. es ist viel leid in der welt gerade an dem tag. ich darf mir das erlauben einen guten tag zu haben. weil wenn es mir schlecht geht. ich will dann auch nicht dass es wegen mir andern menschen schlecht geht. ich versuche bewusst zu leben gerade in der zeit. mir gute sachen tun.

ich habe bei dir gelesen. in diesem jahr ist niemand da für den ich geschenke machen kann. bei uns in der gemeinde gibt es einen wunschbaum. da können kinder karten dran hängen und da stehen ihre weihnachtswünsche. die können sich die eltern nicht leisten.

ist da jemand in deiner umgebung. jemand der auch einsam ist? ihn einladen ist gleich sehr sehr viel. nur ein kleines päckchen vor seine tür stellen. das macht dich glücklich. diesen menschen auch.

und alle leute müssen raus am heiligen abend mit ihren hunden. frag doch mal wer lust hat für einen spaziergang. du hast was darauf kannst du dich freuen für den tag. und du "belastest" niemanden.

gestern nacht habe ich dir schon mal geschrieben. war der beitrag fertig. klicke ich auf absenden. ist das handy abgestürzt. also jedenfalls ist mir da eingefallen. so einen kleinen block kaufen mit einem schönen motiv. liebe sprüche drauf schreiben und den nachbarn am heilig abend in den briefkasten werfen.

menschen wie du die werden gebraucht. ich wünsche dir dass du die kraft hast und die energie jemanden für dich zu finden. ich weiß sehr gut. das ist schwer. sich öffnen, vertrauen haben. sich zeigen. darum drücke ich dir ganz fest die daumen.
Vielen Dank für Deine lieben Worte! <3 Du hast schöne Ideen... das mit den Sprüchen bzw. Zettelchen im Briefkasten finde ich süß! Ich habe auch schon ein paar Kleinigkeiten gekauft die ich morgen früh meiner lieben Nachbarin vor die Tür legen werde... es ist ja Nikolaus. Und für mehrere Hundefreunde habe ich auch etwas selbst gemacht und werde ihnen das als Wichtelpäckchen schicken. Mein Hund bekommt sowieso jeden Tag ein kleines Adventsleckerchen von mir... ich bin so wahnsinnig dankbar ihn zu haben. Gerade jetzt noch mehr.

Natürlich hast Du recht damit, dass man das leben möglichst positiv betrachten sollte... das versuche ich auch, wirklich. Aber manchmal wird die Hoffnungslosigkeit und Trauer einfach so groß und dann ist es leider sehr schwer...
 
C

Cafegenuss

Gast
Hallo Kannja,

ich verstehe Dich und kann es nachempfinden. Ich bin Weihnachten auch mit mir selbst.
Meine Familie ist auch zerrüttet. Ich habe zu keinem mehr Kontakt.
Mich hat dies alles sehr hart werden lassen.
Du schreibst, beschreibst und formulierst sehr schön. Ich wünschte, ich könnte es auch.


Nur mal gefragt.
Wenn du mal bei der Kirche anrufst und fragst, ob du auch kommen darfst?
Ich könnte mir vorstellen, das sie nichts dagegen haben würden und dich willkommen heißen könnten.


Freundliche Grüße
 

Zebaothling

Sehr aktives Mitglied
Für mich orientierst Du Dich ganz klar zu sehr an anderen. Wenn die nämlich einstimmig Weihnachten abschaffen würden, wärst Du genauso alleine oder auch nicht alleine . Nur weil die alle auf Kommando einen auf heile Welt und Wir haben uns alle gern machen, mußt Du es ja nicht glauben , auch hier darfst Du hinter die Kulissen schauen.
Ich finde es viel schwerer, da mitmachen zu müssen, um andere nicht zu enttäuschen.

Beispiel : Man ist in einer Partnerschaft die keine ist , das Kind wünscht sich aber ein Weihnachtsfest, schreibt einen Wunschzettel und hofft auf Geschenke, der Partner lenkt ein , man ist sozusagen geduldet, für das Kind , eine für mich immer wieder kehrende Situation , die den einen der wirklich liebt sehr traurig macht, weil sie traurig ist
oder
Du hast da einen alten Menschen, der sich nict mehr verpflanzen läßt in seiner Einstellung , sich ein Beisammensein wünscht , wirst eingeladen, hast aber im Grunde keinen Bedarf an den anderen Menschen, die auch kommen, sie haben Dich belogen , bestohlen, enttäuscht, bist sozusagen gezwungen, wenn Du den alten Menschen nicht enttäuschen willst, weil der immer gut zu Dir war, dahinzugehen. Ebenfalls eine für mich wiederum traurig machende Situation, die sicherlich oft existiert.

Du bist alleine , hast Dich und Deinen Hund , kannst Dir den Tag so planen wie Du willst, mußt keinen Gram ertragen und keinen Groll hegen, Dich keinem Spott aussetzen, wenn Dir das Fest etwas bedeutet, weil Du so empfindest , das Fest feiern zu wollen, warum kaufst Du Dir nicht einen Weihnachtsbaum, beginnst den Tag total entspannt , siehst die Filme oder die Hektiker, die auf den letzten Drücker noch was besorgen müssen, oder die ganze Umtauschsaison die stattfinden wird mal aus dem anderen Blickwinkel, die Menschen kennen sich sow enig , das sie in der Tat das falsche schenken....oder Geschenke doppelt machen , wähnen sich aber als barmherzig , warmherzig und emphatisch, haben es ja nur gut gemeint...wie lachhaft ist das denn im Grunde? Da kannst Du doch froh sein, Deinen Hund zu kennen.

Verstehst Du was ich meine ?

Der Blickwinkel macht hier eindeutig die Musik .

Das soziale Umfeld, die Menschen, die Dich als wertvoll betrachten, die Menschen die Dich lieben, wo sind denn die ?
Gibt es die überhaupt ?
Nein ich meine nicht die Bekannten oder die Facebookfreunde, die leeren Gestalten die Hüllen, sondern die Menschen, die so sind wie Du , genauso sentimental und auch empfänglich für Deine Situation , warum laden die Dich nicht ein ?
Würdest Du doch auch tun oder ? Dazu müsstest Du es aber wissen, wissen die , das Du alleine sein wirst , es Dir dabei nicht gut geht , Du Dich traurig fühlst und nicht alleine sein willst , weil Du Dich öffnest und es sagst, wie schlecht es Dir geht ?

Gibt es solche Menschen in Deinem Leben ? Wenn nicht, warum suchst Du nicht ganz konkret nach ihnen, denkst Du die fühlen sich alleine glücklicher , nur Du tust es nicht ?

Wenn ja , warum laden die Dich nicht ein ?

Betrachte die Situation doch mal authentisch , was ist denn wirklich dran an so nem hinter dem Rücken Getuschel an der hetzte hier Bescherung , da Bescherung , dann aber noch hier und da ..hahaha , da kannst Du Dich vierteilen, wie mein Kumpel und seine Freundin , das ist ja jedes Jahr der Horror , die müssen zu seinem Vater , der von der Mutter getrennt ist , aber auch zu seiner Mutter, beide selbstständig mit Weihnachtsabendanstandsbesucherwarten....dann müssen sie zu ihrem Vater der von ihrer Mutter getrennt lebt und zu ihrer Mutter , was für ein Fest ....Mittags gehts los , die meiste Zeit verbringst Du im Auto, da wird dann bequatscht wie man sich bei den nächsten zu verhalten hat , woran man ja denken muß etc. überall soll man was essen und jeder will natürlich zwischen 18 und 20 Uhr.....dass die kommen , das ist mal ne logistische Herausforderung .....und jedes Jahr heißt es einstimmig , das machen wir nie wieder...so ne Hetze .....ich sag dann immer das liegt doch nur daran , das ihr von allen was einsacken wollt , anstatt ne Feier zu machen , wo sich alle treffen und mal davon absehen , das die Fronten verhärtet sind , hetzen die von einem zum anderen und sind abends völlig kaputt ....


aber das ist noch nicht das beste , dass beste ist dann der Silvesterabend , der läuft nämlich dann fast genauso ab .....


gut Mitleid hab ich für Dich mehr als für die , aber im Grunde entscheidest Du besser mit Deinem Verstand den Blickwinkel , als Dich von den Gefühlen runterziehen zu lassen, klar kannst Du machen, mußt Du aber nicht.

Klar Du neigst dazu , aber Du kannst es ändern , ändere es für Dich und Deinen Hund , wenn sonst keiner da ist für den es sich lohnt. Ach ja nochwas , wenn Du es geändert hast, einen authentischen Standpunkt bezogen hast, gib es an die weiter , die es noch ändern müssen.

Oder tu es nicht , es liegt an Dir .
 

Andreas7

Aktives Mitglied
Hallo Kannja,

in der dunklen Jahreszeit und zu Weihnachten kann es einem schon recht schwer ums Herz werden und noch viel schlimmer ist es, wenn man dann ganz alleine ist. Die Erwartungen an Weihnachen werden auch von den Medien viel zu hochgeschraubt. Man erwartet das Fest der Feste und dann fühlt man sich betrogen, wenn alles nicht so eintrifft. Einsamkeit tut schon weh und zu Weihnachen noch viel mehr.

Auch wenn du bei deiner Familie nicht so richtig mithalten kannst, solltest du doch versuchen den Kontakt nicht abreißen zu lassen. Egal, ob dein Onkel nun deine Telefonnummer hat oder nicht, melde dich einfach mal bei ihm. Sag oder schreib ihm, was dein Bruder dir gesagt hat. Du kannst auch fragen, ob in diesem Jahr wieder eine Weihnachtsfeier ist.

Ich denke lieber so eine Weihnachtsfeier als gar keine. Es ist richtig was du geschrieben hast, dadurch kommst du unter Menschen und das tut dir gut. Und eine Person mehr oder weniger fällt bei so einer Feier nicht ins Gewicht.

Mir ist nicht ganz klar, ob du nur den Mut nicht hast bei „Karriere, Luxusreisen, Designersachen“ mitzureden oder ob du da wirklich nichts zu sagen kannst. Fragen kann man immer stellen und die meisten Menschen fühlen sich geschmeichelt, wenn man über ihre Erfolge staunt.

Liebe Grüße
Andreas
 

Kannja

Aktives Mitglied
Hallo,

du bist nicht "ausgeschlossen". Dir fehlt eine Bezugsgruppe, innerhalb derer du all`die Dinge, die man in der Weihnachtszeit tut, mit Freude tun kannst.
Die Weihnachtstafeln sind nur für Senioren? Prima, dann melde dich als ehrenamtliche Helferin dort, beschenke einsame, alte Menschen, iss und sing mit ihnen.
Schlüpf in die Rolle als Helfende, das lenkt nicht nur ab vom eigenen Kummer, sondern erweitert auch die Perspektive.
Generell würdest du über ein Ehrenamt neue, nette Menschen kennenlernen, die deinen Alltag auch über die Feiertage hinaus bunter machen würden.
Nimmst du Medikamente gegen die Gefühle von Angst und Depression?
Ja, ich nehme ein Medikament, bin in psychiatrischer Behandlung und gehe regelmäßig zur Therapie. Ich helfe auch wo ich kann in meinem Umfeld. Aber ganz ehrlich, ein regelmäßiges Ehrenamt traue ich mir leider derzeit nicht zu. Dazu bin ich selbst zu wackelig auf den Beinen und habe so viele Probleme die ich lösen muss und für die ich kaum genug Kraft finde. Dennoch bin ich immer für andere da, wenn sie mich brauchen, biete meine Hilfe an und mache dann wirklich alles was ich irgendwie hinbekommen kann. Zum Beispiel für ältere Menschen in meinem Umfeld. Heute habe ich meinen Nachbarn Nikolausgeschenke vor die Tür gestellt, einfach um eine kleine Freude zu machen.

Doch die Einsamkeit und die Trauer an Weihnachten verschwinden davon leider nicht einfach. Du sagst ich sei nicht ausgeschlossen... doch ich fühle mich so. Ich habe mich sehr darum bemüht neue Kontakte aufzubauen und habe ja nun auch ein paar. Über die bin ich sehr froh. Dennoch haben sie ihre eigenen Familien, Partner, Freundeskreise... mit denen sind sie voll ausgelastet was Weihnachten angeht. Ich bin einfach was die schönen Dinge angeht außen vor. Weil ich nirgends richtig dazu gehöre. Das sage ich keineswegs weil ich von diesen Menschen erwarten würde, dass sie mich einbeziehen müssten und schon gar nicht als Vorwurf. Sondern sie leben einfach in ihrer normalen Welt und können sich meine Lage gar nicht vorstellen... sie sind so ausgefüllt mit Menschen die sie praktisch schon immer und selbstverständlich haben, dass da einfach kein Raum für mich ist. Es ist wie es ist. Ohne jede böse Absicht. Ich will damit nur sagen, dass es leider nicht so leicht ist einen Platz in dieser Welt zu finden und z.B. an Tagen wie Weihnachten dazu zu gehören,, wenn man keine eigenen Wurzeln mehr hat.

Meine Familie hingegen ist ein ganz anderes Kapitel... das tut viel viel mehr weh... Eigentlich habe ich gar keine Familie - nur eben auf dem Papier.
 

Kannja

Aktives Mitglied
Das soziale Umfeld, die Menschen, die Dich als wertvoll betrachten, die Menschen die Dich lieben, wo sind denn die ?
Gibt es die überhaupt ?
Nein ich meine nicht die Bekannten oder die Facebookfreunde, die leeren Gestalten die Hüllen, sondern die Menschen, die so sind wie Du , genauso sentimental und auch empfänglich für Deine Situation , warum laden die Dich nicht ein ?
Würdest Du doch auch tun oder ? Dazu müsstest Du es aber wissen, wissen die , das Du alleine sein wirst , es Dir dabei nicht gut geht , Du Dich traurig fühlst und nicht alleine sein willst , weil Du Dich öffnest und es sagst, wie schlecht es Dir geht ?

Gibt es solche Menschen in Deinem Leben ? Wenn nicht, warum suchst Du nicht ganz konkret nach ihnen, denkst Du die fühlen sich alleine glücklicher , nur Du tust es nicht ?

Wenn ja , warum laden die Dich nicht ein ?

.
Genau das ist es ja... ich habe keinen solchen Menschen. Das ist es was mir so fehlt und mich so traurig macht. Allein unter Menschen zu sein ist fast schlimmer als komplette Einsamkeit. Denn es nimmt einem jede Illusion und gibt umso mehr das Gefühl wertlos und ausgegrenzt zu sein. Ja es wissen einige, dass ich ganz allein bin. Ich möchte andere nicht nerven oder zur Last fallen, quatsche sie also keineswegs mit meinen Sorgen und Gefühlen voll. Falls das jetzt jemand hier denken sollte. Ich möchte so leicht wie möglich für andere Menschen sein, versuche es wirklich jedem recht zu machen, helfe wo ich kann, bin immer freundlich... aber dennoch bin ich selbst allein. Und ja, sie wissen es fast alle. Doch so ist das heute: Die Menschen schauen weg. Es kümmert sie nicht. Oder diejenigen die eben selbst ganz selbstverständlich warm und aufgehoben im Kreise ihrer Lieben sind, haben gar keine Vorstellung davon wie es für andere ist die all das nicht haben. Oder es kommt eben einfach gar nicht in Frage jemand anderen mit in ihren vertrauten, engen Kreis zu nehmen. Wenn ich an ihrer Stelle wäre, dann würde ich sehr gern jemanden der an Weihnachten allein ist mit zu uns einladen. Ich würde nicht sehen, was an einer weiteren Person störend sein sollte. Im Gegenteil. Aber ich bin auch absolut nicht konventionell oder traditionell geprägt, deshalb kann ich das vielleicht so locker sehen. Für andere ist Weihnachten im Kreis ihrer Familie heilig und es kommt gar nicht in Frage jemanden von außerhalb dazu einzuladen, glaube ich.

Warum mein Bruder mich aber gezielt an Weihnachten ausgrenzt... das liegt allein an der Eifersucht seiner Freundin. Sie will nicht, dass es neben ihr und ihrer Familie noch andere nahestehende Menschen im leben meines Bruders gibt. So steht er ihr und ihren Wünschen, Vorhaben und Planungen mit ihrer Familie auch noch ungehinderter zur Verfügung. Allerdings macht er das ja auch komplett mit... egal wie es mir dabei geht. Und das ist es was mich so hart trifft und so weh tut. Wenn man einfach egal ist, wenn es nicht einmal die engsten Verwandten interessiert oder berührt ob man traurig und allein ist oder es einem sogar schlecht geht. Ich fühle mich wie ein nichts, komplett wertlos für andere Menschen.

Ja, ich verstehe natürlich was Du meinst - ich weiß dass es viele Menschen gibt die auch ihre Weihnachten im Kreise der Familie negativ und nur stressig empfinden. Und sicherlich wird da auch viel Heuchelei betrieben. Das besagte Essen bei meinem Onkel fällt auch unter diese Kategorie.

Aber ich kenne eben auch ein richtig schönes, wirklich warmherziges Weihnachten. So war es früher bei uns mit meinem Vater. Da ging es wirklich um das Gefühl des Zusammenseins es war gemütlich und schön. Und ich bin mir recht sicher, dass auch viele andere Menschen Weihnachten so empfinden. Mir fehlt es sehr und es macht mich eben so wahnsinnig traurig nun nirgends mehr dazu zu gehören. Ich kannte es ja mal anders... Für mich ist Weihnachten nicht nur hohler Kommerz, obwohl ich natürlich weiß, dass es das teilweise auch sein kann.

Aber es geht ja gar nicht nur um diese paar Weihnachtstage. Sondern eben um das Gefühl dahinter oder wie deutlich da die eigene Einsamkeit wird... Dieses allein sein müssen weil man niemandem etwas bedeutet, nirgends hin gehört, keinen Platz mehr auf dieser Welt hat. Das ist es was so weh tut und so traurig macht.
 

Zebaothling

Sehr aktives Mitglied
Meiner Meinung nach glaubst Du das in der Tat, das ist es auch was Dich traurig macht und verzweifeln läßt . Du bist nämlich davon überzeugt.
Ich zum Beispiel gleube das nicht , denke mir das es Menschen gibt, die genau das tun , nämlich zu Weihnachten andere einladen, von denen sie wissen , dass die alleine sind , wenn sie Weihnachten feiern und anderen gerne einen warmen Platz geben.

Es sind nicht nur die Menschen, die ehrenamtlich versuchen zum Beispiel Obdachlosen oder Flüchtligen oder armen Menschen etwas gutes zu tun , sondern auch ganz normale Menschen, denn zu Weihnachten werden die meisten sentimetal.

Wildfremde Menschen verabreden sich, um über Weihnachtsmärkte zu schlendern, ganz ohne Berührungsängst und Datingabsichten. Sie treffen sich einfach , um das Flair zu genießen und nicht alleine zu sein.

Was Dir im Grunde fehlt , sind Menschen , die eben genau das Interesse an Dir bekunden, was Du vermisst.

Menschen mit denen Du Dich unterhalten kannst , denen Du erzählen kannst, wie Du Dich fühlst, was Du dekst und was Du empfindest, weil es die Menschen interessiert.

Was Du aber auch verstehen mußt , ist , das Menschen , wenn Du das tust , Dir Alternativen aufzeigen, nehmen wir zum Beispiel man was ganz profanes, das Übergewicht, jeder weiss es ist ungesund , jeder weiss es stört im Grunde , jeder weiss es ist besser abznehmen und nicht die ganzen sinnlosen Kummerspeckkilos mit rumzuschleppen, wenn man welche hat.Wenn mir also jemand sagt , es wäre besser für mich ein paar Kilos los zu werden und Sport zu treiben, so hat er völlig recht .

Wäre ich ein Mensch, der mit dieser Kritik nicht klar käme, würde ich mich auf kurz oder lang zurückziehen letztendlich würde ich da sitzen und sagen , keiner interessiert sich für mich , weil ich erwarten würde, das der mensch den Rückzug meinerseits als Aufforderung betrachtet nachzuhaken, hakt er aber nach , würde ich mich bedrängt fühlen , denken er akzeptiert mich nicht oder mag mich nicht sonderlich oder wertet mich ab , all die Dinge gingen in meinem Kopf vor . Geboren aus der Unsicherheit nicht wirlich zu wissen welchen Weg ich im Leben einschläagen will oder werde oder soll.

Gut 90 % der Gesellschaft schaut weg , die kehren den Dreck noch nicht mal vor der eigenen Tür , sind nicht in der Lage Kritik zu ertragen und damit logisch umzugehen.
Die reden durch die Blume , machen Andeutungen und verbergen im Grunde das was sie ausprechen könnten , rümpfen die Nase, tuscheln hinter dem Rücken , gehen darin auf , weil sie denken es wäre ja bei anderen auch so.

Aber was ist mit den 10 % die das nicht tun ? Was ist mit den 10 % die korrekt und ehrlich sind mit denen man was unternehmen kann oder gemeinsame Projekte auf die Beine stellen kann? Was ist mit denen , hast Du die vergessen ?

Du sagst Du bist sozusagen noch nicht stabil genug, willst Du stabiler werden ? Aus welchem Grund , denkst Du wenn Du stabiler bist, dann erträgst Du die Traurigkeit besser ? Oder willst Du stabiler werden , um die Kraft zu finden nicht mehr traurig zu sein ?

Aber wenn Du mal nachdenkst , so ist doch die Traurigkeit darüber , wie die anderen sich verhalten nicht eine emotionale, sondern eine ganz rationell begründete . Du hast meiner Meinung nach ein Recht darauf traurig zu sein, weil die Menschen eben so sind wie sie sind und wenn 90% der Leute Dich traurig machen , aber nur 10 % Dir den Tag erhellen , so sind die 90% doch klar in der Überzahl.

Da gibt es doch im Grunde nur die Variante, das zu akzeptieren, das man , wenn man nicht so gestrickt ist , wie die 90% , am besten mit den 90% nichts zu tun hat.

Das bedeutet aber auf der anderen Seite auch, dass man öfter alleine ist . Die zwanghafte Gemeinschaft mit Menschen, die nicht aus derselben Wolle gestrickt sind, bringt immer dasselbe Ergebnis , man fühlt sich unter vielen alleine .

Klar kann einen das depressiv machen, aber ich denke es muß einen nicht depressiv machen, sondern die Depression kommt aus der Mutlosigkeit mit der man dem gegenüber steht .

Kommt aus der Unsicherheit und der erfahrenen Enttäuschung , die man von den 90% immer wieder erfährt. Oder aus dem Unwillen , die sicherlich genauso rationale Kritik der besagten 10 % anzunehmen als was sie ist , begründete Hilfe.

Stabiler wärst Du mir unsymphatischer , unsensibler, unmenschlicher. Aber solange Du das auf Dich einwirken lässt , das Du nicht akzeptierst , die 90 % sind so die 10 % sind anders und das zu Deinem Trauergrund machst, zu Deiner Überzeugung zu Deinem Glauben, das sich keiner für Dich interessiert , Keiner mit Dir was zu tun haben will , Keiner mit Dir Weihnachten feiern würde , Keiner da ist , sondern Du verurteilt bist , weil es ja keinen gibt.......

so machst Du für mich einen Fehler.

Die Menschen kommen aber nicht an Deine Türe und klingeln da und sagen hallo, sondern sie sondern sich genauso ab , sind von den 90% ebenso enttäuscht , ziehen sich zurück , manchmal kann man einen hinter dem Ofen vorlocken, dann darf man aber seine Entscheidung des Rückzugs nicht in Frage stellen , sondern man muß ihm klarmachen , er entscheidet das selbst , entweder hört er auf seinen Schmerz und zieht sich weiter zurück

oder er nimmt allen Mut zusammen und offenbart sich , schreit den Schmerz und die Klage raus , weil er ihn nur braucht um sich zurückzuziehen , und das will er ja nicht mehr


oder doch ?


Dann sollte er sich nicht beschweren - oder ?
 
S

Seefahrer77

Gast
Hallo Kannja,

es war wohl nur eine Frage der Zeit bis ich mich auf deinen Beitrag melde. Auch ich habe viele Weihnachten erlebt, wo ich mich allein gefühlt habe. Das steigerte sich die ganze Adventszeit über.

Ich gehöre zu jenen Leuten, die auf den letzten Drücker Geschenke holen und verpacken "weils doch irgendwie schön aussieht und dazu gehört". Ich bin da also ziemlich fremdgesteuert. Die Geschenke kommen bei mir nicht so sehr von Herzen, sondern weil es Brauch ist. Und wenn ich ein paar frohe Augen sehe ist meine Pflicht erledigt. Ich probiere es aber schon seit einiger Zeit, meine nahestehendsten Personen einfach mit ein paar netten Zeilen zu berühren. Ich schaue immer mal, was sie im laufenden Jahr so alles erlebt haben und gebe ihnen vielleicht auch einen neuen Blickwinkel. Also nicht nur die üblichen Floskeln!

Aber ich habe aufgehört in der Adventszeit nach Liebe zu schauen. Beim Einkaufen, auf Weihnachtsmärkten oder in Cafes habe ich ja gern mal geschaut, ob da ein Lächeln in meine Richtung ist. Nichts! Zu oft kam ich mir dann noch einsamer vor als ich es ohnehin schon war. Alle schienen irgendjemand zu haben. Familien waren unterwegs, Freundesgruppen oder Mädels. Nur ich war allein, so schien es jedenfalls. Ich kam mir reichlich doof vor, dass ich niemanden hatte. Ich saß oft allein in einem Cafe (was mir auch noch peinlich war), vor mir ein Korb mit Süßigkeiten. Draußen war es kalt. Aber in mir war es viel kälter. Nur ab und zu, wenns zeitlich passt war ich mit einer Freundin unterwegs. Aber diese Freundin trat auch schon zu spät in mein Leben. Da war die Illusion von Liebe in der Weihnachtszeit längst gestorben.

Jedenfalls habe ich mich verändert. Ich schaue in der Weihnachtszeit nicht mehr nach irgendeinem Lächeln, hoffe nicht mehr auf Liebe, denn das hat mich sehr müde gemacht. Statt dessen freue ich mich einfach, wenn ich mal einen guten Glühwein trinken kann, mit besagter Freundin einfach über Weihnachtsmärkte ziehe und kitischige Sachen erlebe, halte mich von öffentlichen Plätzen oder Cafes fern (die wecken die Erinnerung), ziehe mir zuhause alte, lustige Filme rein, höre gute Musik und gönne mir ab und zu einen guten Wein. Die guten, alten Filme lassen mich auch die Scheinheiligkeit in meiner Familie über das Weihnachts-"Fest" ertragen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Kannja

Aktives Mitglied
Meiner Meinung nach glaubst Du das in der Tat, das ist es auch was Dich traurig macht und verzweifeln läßt . Du bist nämlich davon überzeugt.
Ich zum Beispiel gleube das nicht , denke mir das es Menschen gibt, die genau das tun , nämlich zu Weihnachten andere einladen, von denen sie wissen , dass die alleine sind , wenn sie Weihnachten feiern und anderen gerne einen warmen Platz geben.

Es sind nicht nur die Menschen, die ehrenamtlich versuchen zum Beispiel Obdachlosen oder Flüchtligen oder armen Menschen etwas gutes zu tun , sondern auch ganz normale Menschen, denn zu Weihnachten werden die meisten sentimetal.

Wildfremde Menschen verabreden sich, um über Weihnachtsmärkte zu schlendern, ganz ohne Berührungsängst und Datingabsichten. Sie treffen sich einfach , um das Flair zu genießen und nicht alleine zu sein.

Was Dir im Grunde fehlt , sind Menschen , die eben genau das Interesse an Dir bekunden, was Du vermisst.

Menschen mit denen Du Dich unterhalten kannst , denen Du erzählen kannst, wie Du Dich fühlst, was Du dekst und was Du empfindest, weil es die Menschen interessiert.

Was Du aber auch verstehen mußt , ist , das Menschen , wenn Du das tust , Dir Alternativen aufzeigen, nehmen wir zum Beispiel man was ganz profanes, das Übergewicht, jeder weiss es ist ungesund , jeder weiss es stört im Grunde , jeder weiss es ist besser abznehmen und nicht die ganzen sinnlosen Kummerspeckkilos mit rumzuschleppen, wenn man welche hat.Wenn mir also jemand sagt , es wäre besser für mich ein paar Kilos los zu werden und Sport zu treiben, so hat er völlig recht .

Wäre ich ein Mensch, der mit dieser Kritik nicht klar käme, würde ich mich auf kurz oder lang zurückziehen letztendlich würde ich da sitzen und sagen , keiner interessiert sich für mich , weil ich erwarten würde, das der mensch den Rückzug meinerseits als Aufforderung betrachtet nachzuhaken, hakt er aber nach , würde ich mich bedrängt fühlen , denken er akzeptiert mich nicht oder mag mich nicht sonderlich oder wertet mich ab , all die Dinge gingen in meinem Kopf vor . Geboren aus der Unsicherheit nicht wirlich zu wissen welchen Weg ich im Leben einschläagen will oder werde oder soll.

Gut 90 % der Gesellschaft schaut weg , die kehren den Dreck noch nicht mal vor der eigenen Tür , sind nicht in der Lage Kritik zu ertragen und damit logisch umzugehen.
Die reden durch die Blume , machen Andeutungen und verbergen im Grunde das was sie ausprechen könnten , rümpfen die Nase, tuscheln hinter dem Rücken , gehen darin auf , weil sie denken es wäre ja bei anderen auch so.

Aber was ist mit den 10 % die das nicht tun ? Was ist mit den 10 % die korrekt und ehrlich sind mit denen man was unternehmen kann oder gemeinsame Projekte auf die Beine stellen kann? Was ist mit denen , hast Du die vergessen ?

Du sagst Du bist sozusagen noch nicht stabil genug, willst Du stabiler werden ? Aus welchem Grund , denkst Du wenn Du stabiler bist, dann erträgst Du die Traurigkeit besser ? Oder willst Du stabiler werden , um die Kraft zu finden nicht mehr traurig zu sein ?

Aber wenn Du mal nachdenkst , so ist doch die Traurigkeit darüber , wie die anderen sich verhalten nicht eine emotionale, sondern eine ganz rationell begründete . Du hast meiner Meinung nach ein Recht darauf traurig zu sein, weil die Menschen eben so sind wie sie sind und wenn 90% der Leute Dich traurig machen , aber nur 10 % Dir den Tag erhellen , so sind die 90% doch klar in der Überzahl.

Da gibt es doch im Grunde nur die Variante, das zu akzeptieren, das man , wenn man nicht so gestrickt ist , wie die 90% , am besten mit den 90% nichts zu tun hat.

Das bedeutet aber auf der anderen Seite auch, dass man öfter alleine ist . Die zwanghafte Gemeinschaft mit Menschen, die nicht aus derselben Wolle gestrickt sind, bringt immer dasselbe Ergebnis , man fühlt sich unter vielen alleine .

Klar kann einen das depressiv machen, aber ich denke es muß einen nicht depressiv machen, sondern die Depression kommt aus der Mutlosigkeit mit der man dem gegenüber steht .

Kommt aus der Unsicherheit und der erfahrenen Enttäuschung , die man von den 90% immer wieder erfährt. Oder aus dem Unwillen , die sicherlich genauso rationale Kritik der besagten 10 % anzunehmen als was sie ist , begründete Hilfe.

Stabiler wärst Du mir unsymphatischer , unsensibler, unmenschlicher. Aber solange Du das auf Dich einwirken lässt , das Du nicht akzeptierst , die 90 % sind so die 10 % sind anders und das zu Deinem Trauergrund machst, zu Deiner Überzeugung zu Deinem Glauben, das sich keiner für Dich interessiert , Keiner mit Dir was zu tun haben will , Keiner mit Dir Weihnachten feiern würde , Keiner da ist , sondern Du verurteilt bist , weil es ja keinen gibt.......

so machst Du für mich einen Fehler.

Die Menschen kommen aber nicht an Deine Türe und klingeln da und sagen hallo, sondern sie sondern sich genauso ab , sind von den 90% ebenso enttäuscht , ziehen sich zurück , manchmal kann man einen hinter dem Ofen vorlocken, dann darf man aber seine Entscheidung des Rückzugs nicht in Frage stellen , sondern man muß ihm klarmachen , er entscheidet das selbst , entweder hört er auf seinen Schmerz und zieht sich weiter zurück

oder er nimmt allen Mut zusammen und offenbart sich , schreit den Schmerz und die Klage raus , weil er ihn nur braucht um sich zurückzuziehen , und das will er ja nicht mehr


oder doch ?


Dann sollte er sich nicht beschweren - oder ?
Danke für Deine lange Nachricht.

Du missverstehst mich und meine Situation. Ich bin eigentlich eine absolute Menschenfreundin... ich bin also sehr gern für andere da, bin aufgeschlossen, helfe, habe Kontakte. Letztere habe ich mir nach meinem Zusammenbruch und der daraus folgenden Einsamkeit mühsam wieder aufgebaut. Sie sind auch gesünder als diejenigen die ich früher hatte... denn ich bin inzwischen viel vorsichtiger, langsamer, erwarte nichts mehr. Früher habe immer wieder Menschen und Beziehungen angezogen die einem bestimmten, negativen Muster entsprachen... Das hat mit meiner gesamten Vorgeschichte und dem nicht vorhandenen Selbstwertgefühl zu tun. Ich dachte, dass ich nur gemocht, akzeptiert oder geliebt werden kann, wenn ich ganz viel dafür tue und es immer allen recht mache. Wenn ich nur einfach und bequem für andere wäre. Ich dachte selbst so wenig wert und einfach absolut nicht gut genug zu sein, dass ich mir die Zuneigung anderer eben mit viel Aufwand erkaufen und um Himmels Willen nicht verscherzen dürfte, indem ich selbst je schwierig sei oder es wage eigene Wünsche und Bedürfnisse zu haben. Also habe ich auch nur genau diese Art Menschen und Beziehungen angezogen: Solche die genau so lange an meiner Seite waren wie ich eben nur einfach und bequem für sie war. Solche für die ich immer da war, aber umgekehrt immer allein mit allem gelassen wurde. Solche die mir sehr weh taten und bei denen ich das alles schluckte,, aus Angst sie zu verlieren, hätte ich es gewagt aufzumucken.

ich VERSUCHE ja nun seit einiger Zeit meine Beziehungsmuster zu durchschauen und aktiv daran zu arbeiten es zukünftig besser zu machen. Klar gibt es die "10 Prozent" nette Menschen von denen Du sprichst. Man muss sie nur finden und das ist eben verdammt schwer. Und ich merke eben auch dass ich jetzt zwar regelmäßige Kontakte habe, aber ja dennoch sehr allein bin. Man bleibt nicht so leicht tiefer im leben anderer hängen. Vor allem dann nicht,, wenn diese im Gegensatz zu einem selbst ein voll ausgefülltes Familienleben, Partner etc. haben.

Es ist so leicht gesagt, dass ein einsamer Mensch sich bestimmt nur selbst isoliere und daher selbst Schuld sei. Ich glaube aber, dass es in den seltensten Fällen wirklich so ist. Viel mehr ist es so, dass die meisten Menschen von klein auf eingebunden in diese Gesellschaft sind. Meist über ihre Familie. Da sind Wurzeln. Und die sorgen eben für einen dringend notwendigen Halt. Manche Menschen die ein sehr gesundes Selbstwertgefühl und eine Sicherheit in sich als Grundlage aus ihrer Kindheit mitnehmen konnten, schaffen es später auch ohne ihre Ursprungsfamilien wieder eingebunden zu sein. Wenn man das aber nicht hat, also sehr unsicher in sich selbst ist, Angst hat sich aufzudrängen, nicht gut genug zu sein, etc., dann schafft man es auch kaum eigene Bedürfnisse einzufordern bzw. in die Tat umzusetzen. Und generell ist es ohne besagte Wurzeln und völlig ohne eine Basis (Familie, Partnerschaft...) in die man eingebunden ist, sehr schwer. Es ist ein bisschen so, als sei man eben der einzige mit einem Bedürfnis... so zu sagen der einzig hungrige unter lauter satten Menschen. Übrigens ist letzteres ein ganz, ganz wesentlicher Punkt kann ich aus meiner Erfahrung berichten... Denn wenn man eben die Beziehungen zu Mitmenschen so viel mehr braucht, will und sucht als andere (weil sie ja schon genügend haben = satt sind), dann kommt es zwangsläufig zu einem großen Ungleichgewicht in solchen Beziehungen. Und natürlich Enttäuschungen. Oder aber man zieht sogar solche Menschen an, die merken wie bedürftig man selbst ist und dies gezielt für sich ausnutzen. Ich sage ausdrücklich NICHT, dass der Großteil aller menschen so wäre, sondern nur, dass jemand wie ich leider diese Sorte Mensch und Beziehung oft anzieht.

Das mit der Kritikfähigkeit und dass ich oder andere Einsame sich isolieren würden, nur weil sie keine Kritik hören wollen würden, kann ich nicht teilen. Ich habe mich schon mein ganzes Leben lang so viel Kritik ausgesetzt... man konnte mich beschimpfen und in Grund und Boden kritisieren, ich habe alles eingesteckt und ertragen - gerade weil ich so eine Verlustangst hatte. Ich selbst bin meine aller schlimmste Kritikerin. Eine Psychologin sagte mal, dass es ihr innerlich richtig weh täte wie abwertend und hart ich über mich selbst spreche. Von anderen klein gemacht zu werden, zum Beispiel weil man psychisch krank ist und deshalb momentan nicht funktionieren KANN wie andere, ist ja keine wirklich sinnvolle und schon gar keine konstruktive Kritik. Ich glaube schon, dass man sich, gerade als psychisch kranker Mensch, dem ein Stück weit entziehen muss. Aus gesundem Selbstschutz. Zumindest ich bin jemand der sonst sofort wieder anfängt in Selbsthass zu verfallen und mich selbst fertigzumachen.

Mal ab von all dem: Warum muss sich denn eigentlich jemand der traurig und einsam ist immer rechtfertigen und unterstellen lassen er sei selbst schuld? Meine Situation und meine Traurigkeit gerade jetzt vor Weihnachten, ist doch momentan einfach wie sie ist. Guck mal, es leiden so viele Menschen sehr unter ähnlicher Einsamkeit... Meinst Du wirklich, dass all diese Menschen sich das nur freiwillig antun und dass es so leicht wäre die Einsamkeit abzustellen? Man kann leider nicht jedes Gefühl einfach wegreden oder zur Illusion erklären. Manche Dinge sind leider sehr real so wie sie sind. Ich wünschte es wäre anders. Wieder Wurzeln zu finden, einen Platz an den man gehört, wo man gebraucht und gemocht oder geliebt wird ist sehr, sehr schwer wenn man nichts davon hat, bzw. am Punkt Null steht. Dabei will ich auch gar nicht abstreiten, dass es bei vielen Menschen wie mir natürlich auch alles mit persönlichen Defiziten, bzw. Dingen die man nicht wie andere kann oder schafft. zu tun hat. Genau das macht ja auch gewisse Dinge für den einen so schwer, obwohl sie für andere ganz leicht erscheinen oder sind.
 

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