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Depression, Angst, Sucht, Einsamkeit, Panik, Hofnungslosigkeit

milchkaffee

Neues Mitglied
So lautete mein Hilferuf letzten Sommer:

ich bin 38, männlich, das 5 mal depressiv, nicht dumm (iq 110) aber durch gedankenwirrwar immer nicht richtig bei der sache, schwul aber ohe wirkliche beziehungen, hiv-infiziert, schwerbehindert (zertrümmerte kniegelenke durch schweren autounfall als ich 23 war), hab ne familie, die gar nicht geht (mutter war seit meiner jugend depressiv und krank, mit 15 rücke.ops und medikamentensucht und suizidversuchen, die sie mir regelmäßig berichtete....ich bin auch emotional sehr fixiert auf sie gewesen...hab bis zum 15 lebensjahr an vater statt im ehebett geschlafen....weil sie sich vor ihm schützen wollte, da er als ich 4 war mit ner 17jährigen durchbrannte und zurückkam, vater wie gesagt fremdgeherisch, als ich 16 war war es eine 14 jährige, alkoholiker und choleriker vs. kindlicher kasper war er auch schon immer...........beide liegen heute nur noch auf ihren couches und vegetieren), hab immer alles versucht mitzumachen, mein leben zu ändern, anzupassen...hab seit ich 16 bin mit alkohol probleme,, war zwischnzeitlich bei 8 flachen bier, 5 joints, antidpressiva, 3 pornos/täglich....bin jetzt auf 2-3 flaschen und ne menge zigaretten.....hab ne handwerkslehre gemacht , danach ein studium abgebrochen, noch eins abgebrochen, 2 kahre gearbeitet, umgeschult-meien...da war ich dann schon 33....bin nicht in den beruf gekommen...inderwertigkeitsgefühle und soziale ängste....hab dann suchtentzug gemacht und therapie.....also therapien mach ich seit 98 also seit ich 24 (vt) bin (200 tiefenpsychologische 2 jahre, 2003 traumatherapie stationär, 2008 traumatherapie 4 jahre...hab dadurch wieder eine innere struktur bekommen, hab 2010 ein studium aufgenommen (erste 3 semester 1,4 durchschnitt) hab ego bekommen...war aber unterschwellig immer einsam und leicht depri...hab 4 bier pro abend konsuier und morgens und abends internettpornos.....hab ne gute arbeit an der uni bekommen...mir gings gut.......immerwieder aussichtslose beziehungsversuche....weil inere anspannung wirkliches liebevolles miteinander verhinderte...therapieende im mai.....überlastung auf arbeit....zusammenbruch mit 4 wochen panikattaken nach ner halben stunde nachtschlaf...danach depression und totaler matsch in der birne...also lernunfähig....ich hab starke ängste das studium zu verpatzen...jetzt, wo die selbstverantwortung und die kompexität höher sind....wieder keinen realistischen beruf zu haben (die anderen gibts heut gar nicht mehr wirklich)....5000 euro schulden......kaum noch reserven....geh noch weiter als selbstzahler in therapie.....was ir aber irgendwie nur kurzzeitig ruhe schenkt.......sobald ich zu hause bin überkomt mich die einsamkeit, der ekel und alle unzulänglichkeiten...über meine oberflächlichkeit, erkrankungen, nachlässigkeiten, unliebenswürdigkeiten in den sinn...zz wollen auch die leute nicht wirklich viel mit mir zu tun haben, weil ich nur in meinem film bin...es ist so anstrengen und aussichtslos.....ach ja die suizidversuche 2000, 2007, 2008 und 2012 habe ich noch nicht erwähnt.

Das ist die aktuelle Lage:

Hallo liebe Leute,
jetzt ist fast ein Jahr vorbei und es geht mir nicht wesentlich besser. Ich habe zwar keine Panikattaken mehr, aber alles andere hat sich eingenistet. Ich habe viele Freunde verloren und die noch da sind, nerve ich regelmäßig mit meinen Lieden. Ich stehe immer unter Druck, Traurigkeit, Angst, Beklemmungen. Ich habe viel unternommen um den Depressionen zu begegnen. Ich hab letztes Jahr im September eine Candita-Diät gemacht, dabei keinen Alkohol getrunken, mich mit Leuten getroffen, eine Psychiaterin aufgesucht, Medikamente ausprobiert (zz nehm ich Trevilor), mich mit Aufgaben ausgelastet...nicht zu viele, nicht zu wenige, gearbeitet...........aber es ist alles und immerwieder schlimm. Meine Kollegen auf Arbeit meiden mich....auch alles Psychologen, mein Freund, den ich im März im Praktikum (eine Klinik für psychosoatische Medizin, es war verdammt hart, ich hab mich so gut es ging integriert, hatte aber immer Angst vor Aufgaben, bzw. entdeckt zu werden, und war verzweifelt, weil viele Patienten stabiler waren als ich) hat sich nach ewiger wirrer Fernbeziehung getrennt, weil ich unsensibel bin und ihn immer wiedr verletze....also ob nichts einfach mal normal sein könnte. Ich hatte sogar noch Therapiestunden bei dem Traumatherapeuten gekauft. Ich hänge durch, habe keine Zukunftssicht, möchte einfach nur sterben oder durch den Tag kommen. Ich vergesse immerwiedr allesmögliche, als ob mein Fokus winzig klein ist....sobald ich mich rumdrehe ist das Szenario ein anderes und die Gefühle switschen von da nach da ohne Erinnerung an das "eben". Ich bin verzweifelt. Mag nicht aufstehen, die Welt, die Menschen nicht sehen, die "brav" ihre Arbeit machen und an ihrer Zukunft bauen.
Was ist das Kernproblem: ich bin in meinen Gedanken gefangen. Es gibt keinen Moment, wo ich dort nicht kreise und versuche die Welt um mich und mich zu verstehen....fühlen tu ich nur Druck. Ich bin auf dem selben Depri-Level wie vor 6 Jahren, nur dass ich noch Arbeit habe und studiere (meine Leistungen sind eingebrochen, was bestimmt mit der Erinerungsfähigkeit zusammenhängt und dass ich Angst in der Vorlesung habe, weil ich niemanden kenne und kennenlerne und kennenlernen möchte um ihm/ihr nicht die Ohren vollzujammern, was ich nicht unterdrücken kann) Ich versteh nicht, was mit mir los ist, ich hab mich nicht im Griff, weiß nicht, wo hinten und vorne ist. Ist das eine Persönlichkeitsstörung? Die Depression ist zwar da und auch gedämpft durch die Medis.....aber ich glaub sie sitzt oben drauf. Ich seh einfach kein Land, habe wieder mächtige Suizidwünsche und weiß nciht, wie ich jemals Selbstständig werden kann....immer ist meine Wohnung dreckig, immer schaff ich es nicht meine Finazen zu planen...ich arbeite schon mehr und komm nicht aus (340 zur Verfügung, nach Fixkostenabgang). Ich habe keinen Überblick, mir wird oft schwindlig und ich weiß nicht so genau, wo ich bin und wie ich grad bin. Psychotherapie kann ich erst in einem Jahr wieder machen. Ich weiß nicht was los ist. Kann mir jemand helfen?
 
G

Gast

Gast
Hallo Milchkaffee,
gerade habe ich Deinen Text gelesen, und ich würde dir so gerne irgendwie helfen, wenn ich das könnte.
Als ich es gelesen habe, ist mir fast schwindelig geworden - ich würde dich anlügen, wenn ich sagen würde, ich weiß die Lösung, aber ich glaube das weißt Du ja selber.
Ich fange einfach mal an, vielleicht ist ja doch ein kleiner Gedanke dabei, mit dem du etwas anfangen kannst.
Bei mir war es zum Beispiel mal so, dass ein Kollege, der mir begegnet ist, als ich in völliger Panik, Hektik und Überforderung war, zu mir gesagt hat „Nimm dir die Zeit, die du brauchst.“ – Das war eigentlich ein ganz einfacher Ratschlag. Dazu kam er noch von jemandem, der selber gar nicht so besonders gut mit allem zurechtkam. Aber es war so ziemlich der beste Ratschlag den ich je bekommen habe, und der mir schon ganz oft geholfen hat, vielleicht gerade weil er so einfach ist. Wenn ich in Hektik gerate, dann versuche ich mir das selber zu sagen.
Einer meiner ersten Gedanken die ich beim Lesen hatte war, dass Du ja eigentlich auch sehr viel hast, worauf du wirklich stolz sein kannst – ich weiß nicht, ob dir das überhaupt bewusst ist.
Zum Beispiel kannst du auf jeden Fall schonmal darauf stolz sein, dass du ein kluges Köpfchen hast – ein IQ von 110 ist ja schon beeindruckend und nicht gerade durchschnittlich.
Oder dass Du eine abgeschlossene Schulausbildung hast – da du studierst, muss es wohl Abi sein. Ich glaube wirklich nicht, dass das bei Deinen schwierigen Familienverhältnissen so selbstverständlich ist, dass du das geschafft hast – wohl eher nicht! Ich glaube nicht, dass du von deiner Familie dabei eine große Unterstützung bekommen hast. Umso bewundernswerter finde ich es deshalb, dass du das geschafft hast. Und eine handwerkliche Ausbildung hast du auch gemacht, darauf wäre ich an deiner Stelle auch stolz, auch wenn du vielleicht nichts weiter damit angefangen hast. Aber geschickt bist du ja dann anscheinend auch – ich z. Bsp. habe leider zwei linke Hände. Wenn du dein Studium beendet hast, und eine Arbeitsstelle suchst, wird das ganz bestimmt nichts schaden, wenn du das sagen kannst.
Die abgebrochenen Studien, naja, es gelingt einem eben einfach nicht immer alles bzw. es ist nicht alles immer das richtige für einen, und es ist besser, man beendet es, sobald man das merkt.
Und dass du jetzt wieder mitten im Studium bist und gleichzeitig arbeitest, das ist sicher auch eine große Anstrengung und eine Leistung.

Eigentlich finde ich, dass du ein ganz schön großer Kämpfer bist und nicht so leicht aufgibst. Dass man immer wieder Zweifel und Versagensängste hat, muss man vielleicht versuchen als etwas halbwegs Normales hin zu nehmen.

Dass einem ständig die Gedanken wegflutschen, man sich nicht richtig auf etwas konzentrieren kann, das kenne ich auch. Leider habe ich da bisher auch keine wirkliche Lösung gefunden, außer dass ich weiß dass ich versuchen muss so gut wie möglich zur Ruhe zu kommen.
Gibt es vielleicht irgendetwas, wovon du sagen kannst: das tut mir gut? Vielleicht tatsächlich irgendetwas handwerkliches – so als Gegenpol zu deinem Gedankenkarussell (– welchen Handwerksberuf hast du denn eigentlich gelernt?).
Oder eine Bekannte von mir sagt, sie kann nirgends so gut entspannen, wie wenn sie in ihrem Garten arbeitet.
Oder ich finde dass es gut tut, wenn man ein Haustier hat,
z. B. eine Katze die schnurrt wie eine Nähmaschine, wenn man sie auf dem Schoß hast und sie streichelt.

Du schreibst:
Ich stehe immer unter Druck, Traurigkeit, Angst, Beklemmungen. Ich habe viel unternommen um den Depressionen zu begegnen. Ich hab letztes Jahr im September eine Candita-Diät gemacht, dabei keinen Alkohol getrunken, mich mit Leuten getroffen, eine Psychiaterin aufgesucht, Medikamente ausprobiert (zz nehm ich Trevilor), mich mit Aufgaben ausgelastet...nicht zu viele, nicht zu wenige, gearbeitet...........aber es ist alles und immer wieder schlimm.

Es tut einem richtig weh, wenn man das liest, weil du doch richtig viel machst, dich immer so anstrengst, und trotzdem so leidest. Dabei ist da doch wirklich so viel dabei, was eine Leistung ist, auf die du wirklich stolz sein kannst – bist du das denn auch manchmal, wenigstens ein ganz kleines bisschen??

Die Angst, dass es anderen auffällt, dass man vielleicht nicht so leistungsfähig ist wie sie, die kenne ich auch sehr gut. Mir hilft es, wenn ich es manchmal gar nicht so weit kommen lasse, dass es anderen auffällt. Wenn es sich ergibt, sage ich es bei manchen Leuten von mir aus, stelle es somit auch als etwas normales dar – schließlich hat jeder Mensch seine Schwächen. Und öfter ist die Reaktion, dass andere dann plötzlich ihre eigenen Schwächen auch eingestehen. Man nimmt sich dadurch ein bisschen Druck, den man sich oft auch nur selber macht. Die Flucht nach vorne sozusagen. Natürlich sollte man das nicht immer und bei jedem machen.


Ich weiß nicht, ob ich dir irgendetwas sagen konnte, was dir irgendwie weiter hilft – das hoffe ich sehr. Es wäre sehr schön, wenn du das schreiben würdest.
Sei nicht so verzweifelt, du bist viel stärker als du selber denkst.

Viele Grüße und von Herzen alles Gute für dich.
 

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