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dem Täter vergeben?

L

Lilian

Gast
Ich schreibe gerade an einem Abrechnungsbrief. Dabei kommt in mir plötzlich die Frage auf ob ich es ihm jemals verzeihen kann für das was er mir angetan hat.
Muß ich mir nicht erst selber vergeben bevor ich mir darüber Gedanken mache Kann man überhaupt jemandem vergeben der so etwas einem Kind angetan hat?
Ich werde doch wohl hoffentlich kein Mitleid bekommen weil er so krank ist?
Akzeptieren ja das muß ich wohl das werde ich wohl nie mehr los aber verzeihen?
Zuerst nimmt er mir alles und dann soll ich ihm vergeben damit er sein schlechtes Gewissen beruhigen kann und vielleicht dann friedlich von der Welt scheidet?
Ich weiß gar nicht was ich da eigentlich groß überlegen muß und doch....
ist es nicht letzendlich so ich soll ihn für seine Fehler vergeben die er getan hat?
Rosenblüte
 
A

Alexa Ann

Gast
Hi Rosenblüte,

willst du ihn vergeben und warum? Ich wüsste keinen Grund dazu. Hatte er Mitleid mit dir als er dir das angetan hat, hat er da plötzlich aufgehört weil er gedacht hat, hm wird sie mir das jemals vergeben, oder Gott. Er hat sich einen Dreck um dich geschert in diesen Moment und auch darum ob ihm vergeben wird. Allen schuldigern kann man nicht vergeben.

Ich persönlich für mich, kann ihm niemals vergeben für das was er mir angetan hat. Was er mir genommen hat, mein Leben was ich bis dahin geführt hatte und das Leben was ich vielleicht hätte geführt wenn er mir das nicht angetan hätte. Ein Leben nämlich das vielleicht ein wenig glücklicher gewesen wäre, befreiter.

Aber das ist nur meine Meinung. (und eine nicht gerade sehr Katholische, wenn ich da an meinen Priester denke der immer sagt das man ein jeden vergeben sollte)

Bye Alexa
 

lise

Sehr aktives Mitglied
Da haben wir den gleichen Gedanken,bei mir war es so ähnlich,zwar über 30 Jahre her,aber die Frage hat sich mir bis vor 2 Jahren noch gestellt.
Auch ER war krank,er starb.
Ich habe all die Jahre mit dem Gedanken gespielt,zu ihn zu gehen und ihn ganz "lässig" in's Gesicht zu sagen,das er mich nicht kapput gemacht hat.
Das ich noch existiere und er seine Vergangenheit nicht so schnell los wird.
Ich wusste,da er nicht weit weg wohnte,das er,nachdem meine Mutter gestorben war,geheiratet hat und einen auf "lieben Familienvater" gemacht hat.
Ich stand zwischen "es hinnehmen so wie es ist ,oder hingehen".
Habe es mir zu lange überlegt.
Er ist gestorben bevor ich es tun konnte.
Er war wie ich hörte schwer krank.
Ab und zu hatte ich auch den Gedanken das ich ihn verzeihen könnte.
Aber seien wir realistisch.
Man kann es nicht.
Weil es immer wieder Situationen in deinem Leben gibt in den du ihn verfluchen und hassen wirst.
Diese Menschen haben uns was genommen,das man nicht mehr zurückholen kann.
Sie haben uns einen Weg in's Leben gezeigt den wir nicht gehen wollten.
Aber es liegt an UNS wieder den richtigen Weg zu finden.
Wir werden nie unbeschwert an unsere Kindheit zurückdenken können.
Wir werden uns 1000 Mal die Frage stellen,wie unser Leben wohl gelaufen wäre wenn nicht.....
Es wird uns nie loslassen.
Doch dürfen wir NIE zulassen,das ER über den weiteren Verlauf unseres Lebens bestimmt.
ES darf nicht unser ganzes weiteres Leben beeinflussen.
Wenn wir das zulassen,dann haben wir verloren und ER hat gewonnen.
Lass das nicht zu.
Es wurde schon genug zerstört.

DU hast dir nichts zu vergeben!



Lieben Gruss
Lise
 

pete

Sehr aktives Mitglied
Hallo Rosenblüte,

wenn du dich schuldig fühlst - und das les ich ja oft, das Opfer sich eine Schuld geben - dann denk lieber erstmal nach, dass du da nun überhaupt keinen Grund für hast. Du musst dir nicht selbst etwas vergeben, oder Schuld bei dir suchen.

Das ist viel wichtiger, als sich über den Täter Gedanken zu machen.

Liebe Grüsse

Peter
 

Beate

Sehr aktives Mitglied
Liebe Rosenblüte, liebe Alexa Ann, liebe Lise,
---------------
Zitat:
Er ist gestorben bevor ich es tun konnte.

DU hast dir nichts zu vergeben!
----------------
Diese beiden Sätze sind für mich sehr aussagekräftig. Ich denke häufig daran wie er sterben könnte, ich wünsche es ihm. Für diese Gedanken schäme ich mich nicht. Ich habe mich viel zu oft dafür geschämt was meiner Tochter und mir geschehen ist obwohl ich nichts dafür konnte. Ich weiß ich habe keine Schuld und all die unzähligen Kinder/FrauenMänner die Opfer wurden haben keine Schuld. Wenn ich könnte würde ich ihm meine Wut, meine Trauer und alle Qualen entgegenschreien - ihm um die Ohren knallen-----------vor aller Welt. ....selbst dann wäre meine Verletzung nicht weg.
Ich werde ihm nie vergeben.
Beate
 
L

Lilian

Gast
Insgeheim weiß ich das ich ihm nie vergeben kann ich trau mich ja noch nicht mal
vor seine Augen zu treten weil ich denke das er in mir immer noch seine macht auslösen könnte . Unter Freunden da verzeiht man fast alles und es ist alles wieder in Ordnung aber hier ist er über die Grenze hinausgeschossen. Er existiert
nur in Erinnerungen mehr gibt es da nicht mehr keine Bindung nichts...
Aber es gibt ein Teil in mir der ist voller Mitleid aufgebaut meine Schwachstelle?..
seine Macht die in mir geprägt ist? ....
Rosenblüte
 
D

dreamer468

Gast
Ich weiß nicht, ob man DAS wirklich vergeben kann. Ich bin grad erst so weit, dass ich ab und zu sauer sein kann, aber momentan sind es mehr die Depressionen, die mich kaputt machen. Wut, Hass, Schreie... Das kommt immer mal durch, an Vergeben kann ich nicht denken. Auch nicht mir vergeben, auch wenn mein Kopf weiß, dass jede 18-Jährige neugierig ist und "mitgeht", und dass er die Schreie, jedes Nein hätte akzeptieren müssen. Aber ich bin mitgegangen. Erst mir vergeben. Ich habe in Taize gesehen, wie ein Mensch im Tod seinem Mörder vergeben kann. Das ist unerreichbar für mich. Aber es soll mir ein Vorbild sein. Irgendwann vielleicht...
 
O

Oo RavenSoul oO

Gast
Guten Morgen Rosenblüte,

vergeben könnte ich niemals.
All dies was dieser Mensch mir angetan hat, da war er weder unter Drogeneinfluss noch sonst irgendwie schuldunfähig.

Man muss auch nicht vergeben - denke ich. Viel wichtiger ist es, dass du lernen kannst mit dem was passiert ist, zu leben!

Dieser Mensch sollte in deinem Leben irgendwann keine Macht mehr haben. Du musst nur an dich denken. Du bist viel wichtiger!!!:)

Vanessa
 
T

Tyra

Gast
Hallo Rosenblüte,

ich stimme den anderen Beiträgen zu und sage es in meinen Worten: warum vergisst du den Täter nicht einfach und konzentrierst dich anstatt auf ihn nicht auf dich und dein Leben?
Deine ständig immer noch um ihn kreisenden Gedanken zeigen, dass er immer noch viel zu viel Macht über dich hat.
Du solltest nicht ihm sondern dir vergeben und dich endlich von ihm abwenden.
Du brauchst unbedingt Therapie und andere Mittel um zu erstarken, groß, selbstbewusst, erwachsen und präsent zu werden, so präsent, dass seine Präsenz zu einem kleinen winzigen Schatten im Hintergrund verblassen wird.

Also abwenden, geniesse das Leben, such dir neue Menschen die zu dir stehen und gut zu dir sind, mach Kampfsport um den aufrechten Gang zu lernen und auch Klarheit in den Kopf zu kriegen, konzentrier dich auf JOb und Selbstständigkeit etc...Es gibt genug für dich zu tun..verschwende deine Zeit nicht mit zu vielen Gedanken an und um den Täter.

Ich stimme Darkside zu: kein Vergeben, kein Vergessen...lerne aus dieser Erfahrung und wende dich von einem Menschen ab der Gift für dich war und immer sein wird. Es gibt genügend andere Menschen die besser drauf sind, von denen du mehr hast, haben könntest, wenn du dich vom Gängelband des Täters losschneiden könntest. Das mit dem Vergeben ist grundsätzlich nicht auszuschließen...aber sollte erstmal ganz nach hinten gestellt werden...vielleicht irgendwann auf dem Totenbett oder posthum...vorher ist es wichtig, dass du dich abnabelst und dein Leben lebst..und darin hat der Täter erstmal nix verloren..du brauchst Zeit um dich abzugrenzen und genügend du selber zu werden.

Gruß
Tyra
 
T

Tyra

Gast
Hallo Rosenblüte,

kleine Frage nebenbei: hattest du den Täter angezeigt und hat der seine gerechte Strafe erhalten? Wäre in meinen Augen wichtig, damit du erst einmal freikommst....und erst dann ist irgendwann einmal an Vergebung zu denken.
Wenn Vergebung ohne konkrete Straf- und Abgrenzungsmaßnahmen erfolgt wirkt die dann eher wie Akzeptanz, Unterwerfung und Einladung so weiter zu machen.

Gruß
Tyra
 

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