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Püppi83
Gast
Ich verstehe vieles nicht so ganz. Normalerweiße versuchen Therapeuten einen wieder arbeitsfähig zu machen. Außer natürlich es besteht keine Chance mehr. Aber das sehe ich hier nicht so ganz. Du möchtest ja auch arbeiten gehen. Warum sollte man dir es also verweigern?? Und ich weiß, das man nur mit zustimmung des Patienten einen Rentenantrag stellt. Wenn jemand arbeiten möchte, gibt man demjenigen die Chance und macht nichts gegen seinen Willen.
Und ich kenne viele Menschen mit DIS die arbeiten gehen können, die noch viele andere weitere Diagnosen haben, kenne aber auch Leute die das natürlich nicht können, die brauchen nicht mal eine DIS haben. Es hängt gar nicht von der Diagnose ab, sondern wie stabil derjenige sich fühlt und wenn du dich stabil genug fühlst, warum also dauerhauft arbeitsunfähig sein? Wenn dann hätte man es auf zwei Jahre oder so begrenzen können. Und dann wird es noch einmal geprüft. Normalerweiße macht man dies auch...entweder hast du etwas falsch verstanden oder deine Therapeutin ist etwas unprofessionell. Ich würde wiederspruch einlegen.
Was ich auch komisch finde, das eine DIS gar nicht gestellt werden darf, bei "nur" einer getrennten Persönlichkeit. Du bist ja die erwachsene und dann gibt es noch ein Kind in dir. Aber das ist keine DIS. Gut ich weiß ja nicht, vielleicht hat deine Therapeutin noch andere Persönlichkeiten kennengelernt. Aber hier wären die Diagnostischen Kriterien:
Diagnostische Kriterien für 300.14 (F44.81) Dissoziative Identitätsstörung
- Die Anwesenheit von zwei oder mehr unterscheidbaren Identitäten oder Persönlichkeitszuständen (jeweils mit einem eigenen, relativ überdauernden Muster der Wahrnehmung von, der Beziehung zur und dem Denken über die Umgebung und das Selbst).
- Mindestens zwei dieser Identitäten oder Persönlichkeitszustände übernehmen wiederholt die Kontrolle über das Verhalten der Person.
- Eine Unfähigkeit, sich an wichtige persönliche Informationen zu erinnern, die zu umfassend ist, um durch gewöhnliche Vergeßlichkeit erklärt zu werden.
- Die Störung geht nicht auf die direkte körperliche Wirkung einer Substanz (z.B. blackouts oder ungeordnetes Verhalten während einer Alkoholintoxikation) oder eines medizinischen Krankheitsfaktors zurück (z. B. komplex-partielle Anfälle).
Beachte:Bei Kindern sind die Symptome nicht durch imaginierte Spielkameraden oder andere Phantasiespiele zu erklären.
Ich möche hier bei dir nichts runterspielen, aber das was du beschreibst, liest sich für mich nicht wie eine DIS. Bei jedem Trauma, spaltet man sein inneres Kind ab. In manchen Fällen kann es sehr eigenständig handeln. Aber das wäre der KPTBS oder der DSNNS zu zuordnen aber nicht der DIS. Auch kann ein Therapeut nur eine DIS diagnostizieren wenn er eben Wechsel bemerkt von verschiedenen Persönlichkeiten. Ansonsten ist es dann eine DSNNS. Wie gesagt möchte dir das nicht klein reden, alles ist schlimm. Nur finde ich die ganze Vorgehensweise von deiner Therapeutin ziemlich komisch.
Hilft dir denn die Therapie? Kommst du ansonsten gut mit deiner Therapeutin zurecht? Ich würde erstens Wiederspruch einlegen und bei der Diagnose würde ich das gleiche tun, bzw. da noch einmal eine zweite Meinung einholen. Das alles kann dir die ganze Zukunft versauen, wenn du arbeiten gehen willst, dann kannst du das auch tun. Eigentlich sollten Therapeuten einen bestärken und nicht das Gegenteil machen...
Guten Morgen liebe Seele28! 🙂
Anfang des Jahres hat mich die Amtsärztin begutachtet und geäußert, dass ich länger als 6 Monate erwerbsunfähig bin. Somit musste ich zunächst Antrag auf Rente stellen. Dieser Antrag wurde abgelehnt, da ich noch nicht lange genug eingezahlt hatte.
Im September bekam ich Post von der DRV, dass ich zu einer weiteren Begutachtung zu einer unabhängigen Therapeutin soll. Diese Therapeutin hat dann geäußert, dass ich dauerhaft erwerbsunfähig bin und es unwahrscheinlich ist, dass die dauerhafte Erwerbsunfähigkeit vollständig aufgehoben werden kann.
In dem Bescheid steht auch, dass ich bereits seit dem 30.03.2012 dauerhaft erwerbsunfähig bin.
Am 30.03.2012 musste eine Stationäre Therapie nach einem Monat abgebrochen werden, weil mein Krankheitsbild für Furore gesorgt hat. Unter anderem musste zweimal meine Zimmernachbarin gewechselt werden, weil die Frauen nicht mit meinem Kind klar kamen.
In dieser Klinik, die einen guten Ruf genießt, wurde natürlich auch ein ausführliches Gutachten geschrieben. Darin steht unter anderem: Zwei Posttraumatische Belastungsstörungen, die Abhängige sowie die Multiple Persönlichkeitsstörung!
Hinsichtlich dieser Krankheit habe ich auch andere Definitionen gelesen. So beispielsweise, dass man auch bereits multiple ist, wenn sich nur eine Persönlichkeit abgespalten hat.
Die Therapeutin, zu der mich die DRV geschickt hat, hat für ihre Begutachtung anscheinend die Einschätzung dieser Klinik als Maßstab genommen. Ob nun tatsächlich in meinem Fall eine Multiple Persönlichkeitsstörung vorliegt, kann ich nicht sagen. Und was die Therapeutinnen damals in der Klinik mitbekommen haben, auch nicht.
Mir ist nur bewusst, dass das Kind eine eigenständige bzw. selbstständige Person ist, zu der ich ab und an werde. Ich bin dann nicht 32, sondern 5. Ich stehe jederzeit im Diskurs mit ihr. Am liebsten möchte sie raus. Menschen treten an mich heran und erzählen mir Storys, an die ich mich nicht erinnern kann. Eine Freundin, die ich in der angesprochenen Klinik kennen gelernt habe, war erstaunt darüber, wie schnell ich die Persönlichkeiten wechsle.
Nun stehe ich auf der Warteliste einer anderen Klinik. Ich bin gespannt, welche Diagnosen diese Klinik dann erstellen wird.
Gruß 😉