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Das Leben ist so kurz, das macht mir Angst (mehr nach Gefühl leben)

Marisol

Aktives Mitglied
Ich habe etwas ziemlich verrücktes getan und meine Mutter ist extrem sauer auf mich deswegen, sie möchte nichtmal mehr mit mir sprechen.
Lebst du bei deiner Mutter und hat sich die Situation mittlerweile verbessert?
Deshalb dachte ich mir ich möchte es jetzt einfach mal genießen.
Ich lebe auch nur noch nach Gefühl und nicht mehr nach Kopf.
War es denn wenigstens ein Genuss?
Wenn du nicht "nach Kopf" leben willst, empfiehlt sich ein Studienabbruch. Uni macht man "mit Kopf" und nicht nach Bauch. Kehre zurück in den erlernten Beruf , arbeite in Teilzeit und nutze den Rest der Zeit für die verrückten Dinge, die dir so vorschweben.
Dafür kann ich mir auch viel anhören von meinem Umfeld.
Solange du dich eigenständig finanzierst, kann dir das Gerede egal sein.
Mir wird immer nur gesagt ich muss mein Studium und Arbeit priorsieren.
Musst du nicht. Du kannst verrückte Dinge tun, das Leben genießen, einen Reichen finden, der dir diesen Lifestyle finanziert. Oder bescheiden leben, Teilzeit arbeiten.
Was NICHT geht: Beweinen, wie kurz das Leben sei und parallel dazuz die fleißigen Ameisen anzapfen. Vielleicht fürchtet dein Umfeld dies.
Solange du dich selbst ernährst, kannst du tun, was du magst. Dann würde ich aber ehrlich zu mir und den anderen sein und sagen, dass die Aufnahme eines Studiums ein Fehler war, den es nun zu korrigieren gilt.
 

sol789

Mitglied
Genau. Du bist die einzige auf dem Planeten die über die Vergänglichkeit des Lebens denkt🤦🏽‍♀️
Du hast den Text entweder nicht verstanden oder nur bis dahin gelesen. Das meine ich gar nicht, das war nichtmal mein Punkt. Als ich schrieb ich hätte das Gefühl die Einzige zu sein die so denkt meinte ich etwas anderes, was aus dem Text klar hervor geht. Wenn dich das Thema so triggert dann bleib weg.
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Ich glaube nicht an ein zweites Leben,also zumindest nicht richtig .
Also sollte man das Leben so gut es geht geniessen,seinen Spaß haben oder etwas sinnvolles tun,je nachdem was man sich wünscht.
Wenn man eine richtige Mischung hat ,mal nach Gefühl handelt ohne den Verstand vollständig auszuschalten und nicht darauf hört was andere denken oder was man halt so macht,hat seinen Weg gefunden.
Ich selbst habe in jungen Jahren auf mein Herz,mein Gefühl gehört...ich habe das nie bereut.
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Darf ich fragen wie das bei dir konkret aussah oder ist das zu privat?
Ja,es ist privat...aber ich hab hier schon viele private Sachen geschrieben..:LOL:Also macht es nichts...
Ich bin nach der 11.Klasse vom Gymnasium abgegangen,um eine Ausbilldung anzufangen.
Ich wusste ,ich wollte nicht studieren und wollte den Beruf erlernen,den ich mir erwünschte.
Die Ausbilldung habe ich dann schon im Praktikantenjahr abgebrochen,weil ich meine große Liebe kennengelernt habe .Er wohnte im Ausland und ich bin zu ihm gezogen ( mit gerade mal 18),weil ich spürte,dass da was Besonderes war.
Du kannst dir vllt vorstellen,wie meine Familie und mein Umfeld darauf reagiert hat.Mit Unverständnis und Kopfschütteln.Ich wusste aber irgendwie,dass es richtig für mich war.
Jahre später habe ich mit dem Mann eine Familie gegründet und wir haben gut zueinander gepasst.
Ich konnte das natürlich nicht wissen,aber ich dachte so :" Ich bin jung ,ich probiere es aus.Wenn es nicht klappt, kann ich immer noch zurück."
Meine Eltern fanden das damals übrigens als eine sehr schlechte Idee,haben aber gesagt,ich könnte jederzeit zurück kommen und das habe ich sehr geschätzt und habe mich so sicher gefühlt.
Verrückt genug?
Ja,es war riskant,das war mir auch damals bewußt.
Manchmal muss man im Leben auch etwas riskieren,damit man glücklich wird.
Daran glaube ich.
 

Alicia_p77

Aktives Mitglied
Auch ich mache mir darüber viele Gedanken.
Mein Leben besteht nur aus Arbeit.
Gelebt habe ich nie wirklich.
Kann aus diesem Hamsterrad nicht ausbrechen weil ich Arbeit finanziell nötig habe.
Oft denke ich: Soll's das gewesen sein?
Traurig aber wahr.
Geht mir genauso, ich sitze einfach meine Lebenszeit ab, kann es leider nicht ändern weil mir der Mut dazu fehlt.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Ich glaube, dass die meisten Menschen irgendwann einmal über die Endlichkeit ihres Lebens nachdenken. Damit bist du kein Fall für einen Therapeuten. Solche Gedanken kommen insbesondere dann, wenn man Krisen durchlebt oder etwas Besonderes passiert, das einen innehalten lässt.
Lediglich wenn man an nichts anderes mehr denken kann als an Sinn und Endlichkeit des Lebens fänd ich das pathologisch und würde dagegen angehen wollen.

Wenn du dich intensiver mit dem Thema beschäftigen möchtest lies mal Literatur zur Positiven Psychologie, einer noch eher jungen Disziplin, die sich mit den Aspekten des Lebens befasst, die das Leben lebenswert machen.

Ich selber wünsche mir für mein Lebensende, dass ich dann sagen kann, dass ich gut und erfüllend gelebt habe mit einem hohen Grad an Zufriedenheit. Wäre ich nochmal jung, ich würde doch einiges anders machen - in meiner Jugend war das nicht angezeigt, ich habe z. B. viel zu lange das gemacht, was meine Eltern für mich für gut befunden haben. Nachkriegsgeneration - denen war wichtig, dass man einen Job ergreift, der Sicherheit bietet für einen gefüllten Kühlschrank. Allerdings war dieser Job, den ich dann artig ergriffen habe, nicht das, was wirklich zu meiner Persönlichkeit gepasst und am Ende auch zu meiner Zufriedenheit geführt hat. Viel später im Leben habe ich das erst erkannt und dann für mich eine Zäsur gemacht, nochmal ganz neu angefangen.

Wir leben heute in einer Gesellschaft, die sich viel eher Gedanken machen kann, welche Kriterien erfüllt sein sollten, damit sie sich selber verwirklichen können. Womöglich war es auch das, was deine Mutter so befremdet hat, weil ihr selber das, was du getan hast, nie in den Sinn gekommen wäre. Wahrscheinlich wuchs auch sie noch in einem fremdbestimmten, engen Korsett auf und akzeptierte das als Maß der Dinge.

Unterhalte dich z. B. mal mit Alten - bei denen steht zumeist der Leistungsbegriff ganz oben und sie verurteilen den vermeintlichen Schlendrian, den so mancher Heranwachsende an den Tag legt. Erst mal entspannen nach dem ach, so anstrengenden Abi, dann ein paar mal hin- und herentscheiden, welche Ausbildung denn jetzt die richtige ist, gerade erst im Berufsleben und dann schon ein Sabbatical einlegen.... dafür haben nur wenige Ältere Verständnis. Und warum? Weil sie selber so nicht aufgewachsen sind und dann darf das nicht sein. Warum machen es die Jungen? Eben weil sie es sich heutzutage leisten können. ;)
 
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G

Gelöscht 126584

Gast
Ich versteh dich. Mach dein Ding und auch mal was verrücktes. Ja, das Leben ist endlich. Aber immer noch lang genug, um es zu genießen. Wenn du es mit Grübeleien und Sorgen über seine Endlichkeit verbringst, verschwendest du damit nur Zeit, die du auch genussvoll in der Hängematte verbringen kannst.

Man kann arbeiten und Geld verdienen und finanziell unabhängig sein und trotzdem sein Leben genießen und Zeit haben für Verrücktes. Lass dir nichts anderes einreden, dass man mit Arbeot automatisch nur noch funktionieren muss und dann für kleinere oder größere Abenteuer keine Gelegenheiten mehr bestehen. Meist kommt das von Menschen, die Angst vor Veränderungen haben. Ich arbeite z.B. seit Jahren Teilzeit. Da muss ich mehr aufs Geld schauen, hab aber mehr Zeit zum "Leben". Dass ich etwas studiert habe und etwas arbeite, was mir Freude macht (wenn auch nicht immer. ..) hilft natürlich.
Bewahre dir auch die Offenheit, etwas zu ändern oder neu anzufangen. Das hilft auch, wenn man droht, sich zu verfahren.

Meiner Erfahrung nach, muss man manchmal nach Kopf, manchmal nach Herz gehen. Nur weil man einmal so entscheidet, muss man das nicht immer. Jede Entscheidung ist neu für sich. Manchmal gibt es Phasen, wo man Studium oder Beruf priorisieren sollte, aber nicht grundsätzlich im Leben. Niemand sagt auf dem Sterbebett: hätte ich mal mehr Zeit im Büro verbracht.

Drei Lesetipps von mir zum Thema, die für mich sehr prägend waren:

- Veronika beschließt zu Sterben von Paulo Coelho
- Wer wandert, braucht nur was er tragen kann von Anne Donath
- Muße von Ulrich Schnabel

PS verzeih meine Indiskretion, aber ich bin neugierig: was hast du denn soooo verrücktes getan? (Vll hab ichs auch überlesen??)

PPS nein, ein Fall für die Therapie bist du deshalb noch nicht. Falls es dir aber hilft, deine Gedanken zu sortieren und rauszufinden, was und wie du es willst, ist gegen einige Therapiestunden nichts einzuwenden. Seelenhygiene ist ein valider Grund. Ich war auch mal wegen allgemeiner Lebensunzufriedenheit bei einer Therapeutin. Das, waren damals nur ein paar Stunden, aber das half mir beim Ordnen der Gedanken.
 
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