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Das bockige innere Kind beruhigen

Matzepeng

Neues Mitglied
Hallo, ich weiß nicht, wer von Euch sich schonmal mit dem Thema inneres Kind beschäftigt hat. Ich bin mit dem Thema schon ziemlich weit. Allerdings schaffe ich es nicht, du Wut und die Unruhe meines inneren Kindes (was mitunter sehr sehr bockig ist) in den Griff zu kriegen. Habt ihr Erfahrungen damit?? Habt ihr eine Möglichkeit gefunden, mit Eurem inneren Kind frieden zu schließen und somit mit euch selbst??? Wie habt ihr diesen Schritt geschafft.

Ich merke nur, dass ich sehr von meiner Beziehung abhängig bin und das mein inneres Kind all seine Wut und seine Enttäuschung aus der Jugend auf meinen Partner projeziert. Das kann ich ihr nicht zumuten und will es auch ändern. Aber ich kriege diese Wut nicht weg und will mit meinem inneren Kind eigentlich im reinen leben.

Bitte helft mir....-ich zerbreche Daran.
 
B

berchen

Gast
Hallo Matzepeng,

weiss deine Partnerin von deiner Arbeit mit dem inneren Kind?
Vielleicht kannst du sie mit einbeziehen.

Die Kinder wollen angehört werden, das ist das a und o. Zuhören! Gefühle zulassen.
 
N

Nickel

Gast
Hallo Matzepeng,

ja ich habe damit Erfahrung. Es hat bei mir sehr lange gedauert mit mir Frieden zu schließen - und du bist (so liest es sich für mich, sorry wenn ich falsch liege... sind ja nur ein paar geschriebene Worte :) ) - also du bist noch nicht an deinem Scheidepunkt angekommen. Bei mir hat es irgendwann *zing* gemacht, ich habe plötzlich verstanden worum es eigentlich wirklich ging. Der auslösende Satz war in etwa: "ja aber, äh, hallo? wenn du nicht selber für dein inneres Kind sorgst und es in den Arm nimmst, wer soll das denn für dich machen?! überleg mal, das ist doch unmöglich!)

Erster Step ist also, dich, dein inneres Kind, erstmal so zu akzeptieren wie es ist. Es hat durch unzählige Verletzungen einen unheimlich großen Bedarf an Liebe. Die kannst nur DU ihm geben - nicht dein Partner.
Wenn es wütend wird, ist es an DIR mit ihm zu reden... "hey was ist los, komm lass dich umarmen, ich verwöhne dich ein bißchen, und dann: komm guck mal er hat dich aus demundem Grund an früher erinnert. Aber er ist es nicht warum du sauer bist. Komm, ich bin für dich da, ich sorge für dich." So in der Art ;) Das innere Kind ist ein Kind, das sehr viel Zuneigung und Fürsorge braucht - und durch schimpfen nurnoch bockiger und verzweifelter wird. Das darfst du nicht vergessen... schimpfe nicht, nimm es in den Arm! (ich hoffe du verstehst was ich meine?)

So und wenn du diesen Step verinnerlichst, beginnt erst die eigentliche Arbeit... nämlich immer und immer wieder auf dich selbst zugehen, nie die Geduld verlieren. Ich habe immer die Assoziation gehabt, daß mein inneres Kind im Grunde so scheu ist wie ein Reh. Schimpfe ich einmal, ist es wieder so scheu wie am Anfang und ich muß von vorn anfangen. Es ist ein sehr langer Prozess, das Reh zutraulich werden zu lassen. Mein Therapeut früher sprach davon, so lange wie es andauerte, daß ich mein inneres Kind von mir abkapselte - so lange dauert es bis es sich wieder eingliedert. Es ist also harte Arbeit. Nimm dich selbst in den Arm, besorg dir ein kuscheliges Haustier, dem du den Bauch prusten kannst, tu dir gut. Es dauert, aber es lohnt sich.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft!
 

Matzepeng

Neues Mitglied
hey..., viele Dank für die eindringliche Nachricht. Mir laufen gerad die Tränen, und das ist auch gut so. Ich habe immer angefangen mit dem Kind zu arbeiten und dann gerät es in Vergessenheit bist ich wieder an dem selben Punkt stehe, an dem ich schon in mehreren Beziehungen gesteckt hab. Ich habe tierische Angst davor, das ich das nicht gebacken bekomme. Du hast recht damit, dass ich das was ich brauche, nicht bei meiner Partnerin finden kann, sondern nur bei mir. Aber der Weg erscheint mir noch Ausweglos. Das es genausolange dauert, sind mit dem Kind auszusöhnen, wie man es verdrängt hat, macht mir etwas angst. Ich tuh das schon seit ich 12 bin.
Ich habe Angst, jegweliche Beziehungen zu zerstören die kommen werden nur weil ich so viel Wut in mir trage. Es ist so ausweglos...
 
J

Joey_Silver

Gast
Hey,

wenn die Tränen laufen, bist du schonmal ein gutes Stück vorangekommen! Und das mit dem scheuen Reh kommt auch auf dich und dein inneres Kind an ;) mein inneres Kind ist mir charakterlich eher sehr ähnlich - schnell wütend und beleidigt, mal einfach faul, mal einfach nörgelig, aber es kommt mit eben dieser (kindlich-vertrauenden) Art genauso schnell wieder an.

Es ist hier schon gesagt worden: Zuhören und ernstnehmen, nicht bewerten, was es sagt! NICHT AUSLACHEN! Ganz wichtig! Kein "Man macht" und "man darf nicht fühlen" etc.

Das innere Kind vergessen funktioniert übrigens nicht, es meldet sich ziemlich verlässlich. Wenn du es beachtest und hinhörst, meldet es sich positiv (bei mir beim Einkaufen: "NEIIIN!!! NIMM KINDERSCHOKOLADE MIT!!!") und es kann sehr geduldig warten.

Aber wenn du weghörst und darüber hinweggehst, musst du dir vorstellen, du würdest dich mit einem wütenden Dreijährigen anlegen, der deine körperliche Kraft hat... :D

Nicht verzweifeln, am Ball bleiben. Ich kenne das Gefühl, in einer Beziehung völlig bodenlos nachreifen zu wollen -.-'' Alles, was man versäumte, scheint plötzlich hochzukommen, man wird "kindisch" - die ungute Seite von kindlich.

Schau dir Kinder an. Kinder sind einfach. Sie denken weniger, sie fühlen. Sie sind voller Vertrauen und Hoffnung und sie können grenzenlos lieben. Das kann jeder Mensch, denn in jedem steckt das Kind.
Auch wenn du dich erst mal durch Geröll und Müll kämpfen musst, was dein Leben tonnenweise auf dein Empfinden und inneres Kind abgelegt hat... ;)

Und gegen die Wut: Rausgehen. Geh in den Wald und klopp was kaputt. Schrei. Lass sie zu und guck, was sie dir sagen will.

Dir das Beste!
 

das Gefühl

Aktives Mitglied
Hi,

diese Wut, von der Du sprichst habe ich auch manchmal (sie richtet sich aber nur gegen mich selbst). Mein inneres Kind kämpft dann immer zwischen "in den Arm nehmen wollen" und "schrei die Wut rauss". Das liegt dann an der Tatsache, dass mir als Kind Gefühle verboten waren.

Im Moment nehme ich es in den Arm und bestätige es in seiner Wut. Dass heißt, ich teile ihm mit, dass es wütend sein darf und es raußlassen soll. Und dann nehme ich es beruhigend in den Arm und sage: das war jetzt ok! Du darfst das!

Diese Wut und Trauer in mir ist etwas wie der Aufschrei: ich durfte als Kind nicht Kind sein. Ihr habt mir zu viel Verantwortung gegeben und mir diktiert, meine Gefühle nicht zeigen zu dürfen.

Um an diese Erkenntnis zu kommen, musste ich mich Schritt für Schritt hineindenken. Das ging nicht von heute auf Morgen, aber hilfreich ist es, wenn man versucht/sofern man es aushält, die Defizite zu spüren. Das ist hart, vielleicht braucht man da Unterstützung, aber
letztlich ist es ja das, was zum Verstehen führt. Im Anschluß mache ich Imaginationsübungen, um mich zu beruhigen.

Wichtig ist mir, wenn ich damit arbeite, dass ich es warm und weich habe und mich in die Fötusstellung begebe (sorry, für Aussenstehende hört sich das vielleicht echt bescheuert an :D). Aber das ist es natürlich nicht!
Wünsche Dir alles Gute!
 
G

Gast

Gast
Ich (28) weiß ja nicht, ob es ein Unterschied zwischen der Multiplen Persönlichkeitsstörung und dem Inneren Kind gibt, aber ich habe die MPS, sprich die Teilung Erwachsener/Kind. Ich werde dann wieder zum Kind, sprich meine Stimme, meine Neigungen, mein Verhalten und Wünsche ändern sich das. Ich habe in meiner letzten Therapie eine Puppe gebastelt, die das Kind in mir symbolisieren und welches ich mit Hilfe meines Therapeuten pflegen und erziehen soll.

Wichtig hierbei ist, dass du dem Kind Grenzen setzt, es aber auch die Möglichkeit gibst, sich auszutoben und seine Bedürfnisse ernst nimmst und ihm die Dinge erklärst.

Wenn ich immer einkaufen gehe, dann frage ich es, ob und was es haben will? Meistens ist es dann ein Überraschungsei oder oft auch gar nichts. ;-)

Dass Problem, dass man Aggressionen, die Resultat aus Erfahrungen in der Kindheit sind, auf die Menschen, die man eigentlich mag, projeziert, kenne ich leider auch und ich muss hier auch warnen, denn es kann sehr gefährlich werden.

Als ich von meinem Inneren Kind noch nichts wusste, bin ich immer Abhängigkeiten zu Menschen, die sich, im Gegensatz zu meinen Eltern, um mich gekümmert haben, eingegangen und hatte dann plötzlich Mordgedanken gegen diese Menschen.

Wie gesagt, kann dies gefährlich werden, weil es wirklich Menschen gibt, die damit nicht umgehen können und dann tatsächlich den "Falschen" umbringen.

Also ab in die Therapie!

Schwer und gewöhnungsbedürftig ist meine Krankheit natürlich für Außenstehende. Mein jetziger Freund konnte erst damit nicht umgehen und ein Bekannter, der zuvor etwas von mir wollte, wusste ganz genau, dass er über das Kind in mir an die Erwachsene heran kommen kann.

Ich bin mal gespannt, wann meine beiden Teilpersönlichkeiten wieder zusammenfließen.
 
N

Nickel

Gast
hey..., viele Dank für die eindringliche Nachricht. Mir laufen gerad die Tränen, und das ist auch gut so. Ich habe immer angefangen mit dem Kind zu arbeiten und dann gerät es in Vergessenheit bist ich wieder an dem selben Punkt stehe, an dem ich schon in mehreren Beziehungen gesteckt hab. Ich habe tierische Angst davor, das ich das nicht gebacken bekomme. Du hast recht damit, dass ich das was ich brauche, nicht bei meiner Partnerin finden kann, sondern nur bei mir. Aber der Weg erscheint mir noch Ausweglos. Das es genausolange dauert, sind mit dem Kind auszusöhnen, wie man es verdrängt hat, macht mir etwas angst. Ich tuh das schon seit ich 12 bin.
Ich habe Angst, jegweliche Beziehungen zu zerstören die kommen werden nur weil ich so viel Wut in mir trage. Es ist so ausweglos...
ach Matzepeng, fühl dich mal gedrückt... natürlich packst du das. Was du dringend brauchst ist Geduld. Du darfst es nicht als Kampf ansehen, sondern als eine schöne Aufgabe: zusehen wie das Reh dir immer näher kommt und du es irgendwann anfassen kannst.

Hast du Hilfe an deiner Seite? Einen Therapeuten?
Du schaffst das ganz sicher. Hab Geduld mit dir.

Es ist hier schon gesagt worden: Zuhören und ernstnehmen, nicht bewerten, was es sagt! NICHT AUSLACHEN! Ganz wichtig! Kein "Man macht" und "man darf nicht fühlen" etc.
Genauso ist es, nimm dein inneres Kind ernst! Ernst nach dem Ernstnehmen kommt das analysieren, im positiven Sinne.
Und gegen die Wut: Rausgehen. Geh in den Wald und klopp was kaputt. Schrei. Lass sie zu und guck, was sie dir sagen will.
Kickboxen hat mir auch sehr gut geholfen :)

Schau nach vorn und gräme dich nicht für Dinge, die du nicht mehr ändern kannst. Alles wird gut.
 

Matzepeng

Neues Mitglied
Danke..., ihr seid schon toll alle. Hätt nicht mit so viel Resonanz gerechnet.

Gerad ist das Problem, dass meine Freundin Abstand braucht, weil wir uns tierisch angeschrieben haben und sie überlegt, ob es noch Sinn macht mit uns. Mein kleiner bockt und tobt in solchen Momenten und versucht verzweifelt, Sie an mich zu binden. Mitunter in dem ich ihr einrede, das Sie an allem Schuld ist. Danach verspüre ich Entlastung. Das ist reines Gift und dummerweise bin ich Wiederholungstäter. Ich Will Sie. Vielmehr will sie der Kleine in mir. Er zehdert und rödelt und mit jedem Mal entfern ich mich weiter von ihr. Das läßt mich, nach nunmehr 5 Beziehungen resignieren und ich hab wie gesagt einfach nur noch Angst davor, mich zu binden (und dummerwiese hat mein kleiner Angst, alleine zu sein). Meine Freundin braucht Zeit und der kleine in mir, will ständig den Kontakt zu Ihr suchen.

Ja..., ich muss mich mehr um den Kleinen kümmern. Es ist ein stetiges auf und ab. Mitunter gibt es Momente, in denen ich total im reinen mit dem kleinen bin und im Stundenrythmus schlägt es um. Ich hab nur noch Angst mich nicht unter kontrolle zu haben. Mal manisch, dann wieder zurückgezogen. Je nachdem, das kleine enttäuchte Kind oder das kleine erwachsene Kind im Vordergund ist. Als liebevoller Erwachsener kapituliere ich langsam und verzweifele daran.
 
J

Joey_Silver

Gast
Ich kenn das auch -.- wenn man sich gestritten hat und dann ständig mit weiteren Vorwürfen ankommt, nur, damit der Kontakt überhaupt noch da ist - selbst wenn er negativ ist.

Hab das jetzt nicht ganz verstanden: Willst du sie gar nicht und nur dein inneres Kind will sie? Dann könnte es sein, dass du dir eine "Mama" gesucht hast... :) (nicht böse gemeint).

Ich hab auch jemanden gefunden gehabt, der entgegengesetzt "gepolt" war. Er war in der Kindheit komplett überbemuttert worden und war daher unterbewusst eher auf "pflegen" gepolt wohingegen ich nach jemandem zum Nachreifen und Umhegtwerden gesucht hatte...

Kann nur sagen, dass das in einer Beziehung nicht gut ausgeht. Das war dann auch der Sprengstoff. Der andere KANN einfach nicht das geben, was das Kind verpasst hat. Und man ist darum irgendwie wütend auf ihn - was er gar nicht versteht. Wie auch? Er merkt ja nicht, dass wir gerade vier Jahre alt sind und wütend darauf sind, dass unsere Mutter uns links liegen ließ.
Das Loch in uns wird kein Mensch dieser Welt dadurch stopfen können, dass wir bei ihm Kind sein können, denn unser Liebesverlangen ist an jemand anderes adressiert. Unser inneres Kind hat zehn, fünfzehn Jahre auf Liebe gewartet und wenn es die Chance sieht, grabscht es zu und faucht die Umgebung an und will immer mehr und mehr, erscheint unersättlich, weil es so traurig und verletzt ist.
Aber das Zeitfenster ist zu und wir sind in einer Verlangensschleife im Nichts gefangen.

(Ach du liebe Güte, jetzt werd ich lyrisch :) wie gut, dass ich wegmuss, sonst schreib ich dir nen Roman ;))
 

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