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Corona an Schulen

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Kennen die Kultusminister nicht die Realität an den Schulen, haben sie so schlechte Informanten oder wollen sie die Wahrheit gar nicht wissen?
Da kann ich nur ganz kurz und knapp sagen: JA!
Die Realität an Schulen wird leider in so vielen Bereichen von den Verantwortlichen komplett ausgeblendet. Nicht nur in dieser Frage, aber da zeigt es sich halt auch! Unsere Ku.Mis verfehlen das Thema leider komplett.
 
G

Gelöscht 114478

Gast
Einer meiner Söhne ist Gymnasial-Lehrer, seine Frau Grund-und Hauptschullehrerin (NiSa).
Und bei ihnen herrscht wie bei nahezu allen Kollegen komplette Ratlosigkeit, denn natürlich ist niemand von ihnen auf eine solche Situation vorbereitet worden. Wie und warum auch - es gab sie ja bisher nicht.
Mittlerweile wächst man langsam hinein, doch von einem adäquaten Homeschooling wie zB in Australien oder Neuseeland ist man noch meilenweit entfernt.
Und doch macht man das im Moment Bestmögliche daraus und nur dem Engagement der Lehrer ist es zu verdanken, dass die Kinder in dieser krassen Situation nicht völlig ohne Ausbildung da stehen.
Sie alle haben meinen vollen Respekt für das, was sie da leisten weit über das normale Arbeitspensum eines Lehrers hinaus!
 

Yersinia

Mitglied
Ich kann ja mal meine Erfahrungen aus der Berufsschule reinschreiben.

Generell gilt auf dem Gelände und im Gebäude Maskenpflicht. Erst, wenn man an seinem Platz sitzt, darf die Maske abgenommen werden.
Während der Pausen müssen wir nach draußen gehen; die Räume werden dabei abgeschlossen.
Nach Möglichkeit soll ständig das Fenster geöffnet sein. Das Ding ist: die Tür muss dabei immer geschlossen bleiben, d. h. die aufgebrauchte Luft tauscht sich nur langsam aus.
Am Ende das Tages sollen wir unsere Tische leerräumen, sodass die Reinigungskräfte die Oberflächen abwischen können. Wie einige Mitschüler feststellen mussten, gibt es Tage, an denen sich nichts getan hat, was die Reinigung angeht (Papierschnipsel, Fussel usw. waren immer noch auf den Tischplatten)
In den Toiletten hängen diese Infoblätter, wie man sich richtig die Hände wäscht. Was hier besonders auffällt: vor Corona gab es in den Toiletten immer Desinfektionsmittel. Jetzt, wo Corona herrscht, ist nichts mehr da - es hängen nicht einmal mehr Flaschen in den Spendern drin.
Im Sportunterricht werden manche Geräte nach Benutzung desinfiziert, andere wiederum nicht. Ob das später vom Hallenpersonal übernommen wird, kann ich nicht sagen. (Bin aber nicht ganz so optimistisch...)
Während des Lockdowns haben wir Aufgaben zugeschickt bekommen, wie wir sie auch im normalen Unterricht behandelt hätten. Da aber nicht jeder Schüler einen eigenen PC zur Verfügung hat, mussten manche Aufgaben per Post verschickt werden. Ist machbar, aber bei weitem nicht ideal. Unterricht à la Videokonferenz gab es dementsprechend auch nicht, da es technisch nicht möglich war.

Irgendwie ist das alles nichts Halbes und nichts Ganzes. Manche Dinge sind durchaus sinnvoll, was die Eindämmung angeht, bei anderen frage ich mich, was das eigentlich soll, z. B. bei dem fehlenden Desinfektionsmittel auf den Toiletten. Da frage ich mich echt, wie das in Zukunft weitergehen soll.
 
G

Gelöscht 5176

Gast
Ich kann ja mal meine Erfahrungen aus der Berufsschule reinschreiben.

Generell gilt auf dem Gelände und im Gebäude Maskenpflicht. Erst, wenn man an seinem Platz sitzt, darf die Maske abgenommen werden.
Während der Pausen müssen wir nach draußen gehen; die Räume werden dabei abgeschlossen.
Nach Möglichkeit soll ständig das Fenster geöffnet sein. Das Ding ist: die Tür muss dabei immer geschlossen bleiben, d. h. die aufgebrauchte Luft tauscht sich nur langsam aus.
Am Ende das Tages sollen wir unsere Tische leerräumen, sodass die Reinigungskräfte die Oberflächen abwischen können. Wie einige Mitschüler feststellen mussten, gibt es Tage, an denen sich nichts getan hat, was die Reinigung angeht (Papierschnipsel, Fussel usw. waren immer noch auf den Tischplatten)
In den Toiletten hängen diese Infoblätter, wie man sich richtig die Hände wäscht. Was hier besonders auffällt: vor Corona gab es in den Toiletten immer Desinfektionsmittel. Jetzt, wo Corona herrscht, ist nichts mehr da - es hängen nicht einmal mehr Flaschen in den Spendern drin.
Im Sportunterricht werden manche Geräte nach Benutzung desinfiziert, andere wiederum nicht. Ob das später vom Hallenpersonal übernommen wird, kann ich nicht sagen. (Bin aber nicht ganz so optimistisch...)
Während des Lockdowns haben wir Aufgaben zugeschickt bekommen, wie wir sie auch im normalen Unterricht behandelt hätten. Da aber nicht jeder Schüler einen eigenen PC zur Verfügung hat, mussten manche Aufgaben per Post verschickt werden. Ist machbar, aber bei weitem nicht ideal. Unterricht à la Videokonferenz gab es dementsprechend auch nicht, da es technisch nicht möglich war.

Irgendwie ist das alles nichts Halbes und nichts Ganzes. Manche Dinge sind durchaus sinnvoll, was die Eindämmung angeht, bei anderen frage ich mich, was das eigentlich soll, z. B. bei dem fehlenden Desinfektionsmittel auf den Toiletten. Da frage ich mich echt, wie das in Zukunft weitergehen soll.
Das mit der Reinigung und dem fehlendem Desinfektionsmittel ist scheinbar weit verbreitet. Das liegt an den Reinigungsfirmen. Eigentlich sollte vom Hausmeister und der Schulleitung hierzu immer eine Beschwerde an den Chef der Reinigung weitergegeben werden.
Beschert euch im Sekretariat, dass da Abhilfe geschaffen wird sonst wird sich auch im Herbst nichts ändern, wenn erfahrungsgemäß die Erkältungswelle sich erhöht.
 

Yersinia

Mitglied
Beschert euch im Sekretariat, dass da Abhilfe geschaffen wird sonst wird sich auch im Herbst nichts ändern, wenn erfahrungsgemäß die Erkältungswelle sich erhöht.
Einer unserer Lehrer hat auch schon gesagt, dass wir Liste führen sollen, wann unsere Tische nicht gesäubert wurden. Je mehr Schüler etwas Handfestes haben, desto eher kann die Schulleitung was machen.
 
L

Leehrer

Gast
Einer meiner Söhne ist Gymnasial-Lehrer, seine Frau Grund-und Hauptschullehrerin (NiSa).
Und bei ihnen herrscht wie bei nahezu allen Kollegen komplette Ratlosigkeit, denn natürlich ist niemand von ihnen auf eine solche Situation vorbereitet worden. Wie und warum auch - es gab sie ja bisher nicht.
Mittlerweile wächst man langsam hinein, doch von einem adäquaten Homeschooling wie zB in Australien oder Neuseeland ist man noch meilenweit entfernt.
Und doch macht man das im Moment Bestmögliche daraus und nur dem Engagement der Lehrer ist es zu verdanken, dass die Kinder in dieser krassen Situation nicht völlig ohne Ausbildung da stehen.
Sie alle haben meinen vollen Respekt für das, was sie da leisten weit über das normale Arbeitspensum eines Lehrers hinaus!
Ist schon traurig wenn Pädagogen als Akademiker mit allem auf was sie nicht vorbereitet wurden nicht umgehen könne, überfordert, ratlos sind.
Was sollen die den den Kinder so mit auf den Weg geben an Bildung und Entscheidung willen!
Das wird ja sogar von uns ungebildeten Unterschicht Bürger ewrwartet und verlangt.
Sonst wird man als Versager sofort freigestellt:
Es kann nicht früh genug darauf hingewiesen werden, dass man die Kinder nur dann vernünftig erziehen kann, wenn man zuvor die Lehrer vernünftig erzieht.
 

Sadie02

Aktives Mitglied
@gigi2

Hi!

Alles, was du schreibst, sehe ich auch so. Aber die Fragen, die du stellst, lassen sich leicht beantworten.

Ein Kultusminister ist ja vor allem jemand, der in der Politik Karriere gemacht hat. Interesse für Schulen gehören nicht dazu. Mancher, der jetzt Kutlusminister ist, war vielleicht vorher im Ladnwirtschaftsministerium oder ganz woanders. Wirkliches Interesse für Bildung ist da kaum vorhanden. Es ist einfach ein Job, den man macht, um weiter reichlich Geld zu bekommen. Und passieren kann einem ja nichts.
Ein Schulleiter wird kaum gegen seine eigenen Vorgesetzten reden. Und die Eltern? Bei jeder Demo wird man als Virenleugner von den Medien verleumdet, außerdem haben die meisten Eltern noch schlimmere Sorge, nämlich Angst um ihre Jobs und die Frage, wie man wirtschaftlich überleben soll.
Dazu täglich die Behauptung in den Medien wie toll die Regierung alles macht. Das führt dazu, dass lieber keiner mehr den Mund aufmacht. Es will ja keiner außen stehen.

Im März war ich selbst noch Realschülerin, und es war eine Katastrophe. Es fand keinerlei Unterricht statt und selbst wenn er angeboten worden wäre, hätte ich ihn online von daheim aus nicht nutzen können. Dabei wird übersehen, dass es nicht „nur“ auf die nötigen technischen Geräte ankommt, sondern auch um das Wissen wie man sie für Unterricht und Lernen anwendet. Das hätte ich noch geschafft, andere, mit schlechteren Sprachkenntnissen, und viele Jüngere nicht. Was gar nicht in den Diskussionen vorkam, war die Sache, dass viele sehr beengt wohnen und keinerlei Ruhe haben, um irgendwo daheim zu lernen oder gar online-Unterricht zu haben. Das war das große Problem meiner Prüfungsvorbereitungen, denn die Bibliotheken, in denen ich immer gelernt habe waren ja auch geschlossen und sind es im Prinzip bis heute, denn um in ihnen zu lernen, muss man sich Tage vorher auf abenteuerliche Weise (wieder mal online) anmelden, um dann eine Atmosphäre zu haben, die an den Besuch in einem Hochsicherheitstrakt erinnert.
Und selbst wenn Mami und Papi ein Haus und mehr Geld haben und Online-Unterricht nicht an Platz und Geräten scheitert und auch die Lehrer motiviert sind, weil die Eltern es auch sind, ist das niemals ein Ersatz für richtigen Unterricht, weil Schule eben nicht nur Lernort ist, sondern auch für viele ein Ort, an dem man Leute trifft. Und Einsamkeit mit Sicherheit etwas ist, was sich langfristig auf die Gesundheit schlimmer auswirkt, als ein Erkältungsvirus, an dem seit Mai (zum Glück) kaum mehr jemand stirbt und bei dem das durchschnittliche Todesalter bei 85 Jahren liegt.

Daher denke ich, dass es zum normalen Unterricht wie er derzeit stattfindet, eben doch keine echte Perspektive gibt, es sei denn, man will die, die sowieso schon abgehängt sind, noch weiter ins Abseits drängen. Bei meiner kleinen Schwester läuft es bisher gut, von den Schlangen vor den Klos berichtet sie auch, allerdings ist an ihrer Schule ausreichend Desinfektionsmittel vorhanden. Zum Glück gibt es in meinem Bundesland (noch!) keine Mundschutzpflicht im Unterricht, was ja eine völlig sinnlose Gängelei ist, da man ohnehin auseinander sitzt und den Unterricht auch extrem stört.
Ich denke, man wird damit leben müssen, dass sich eben Kinder und Jugendliche infizieren, dass immer mal wer nicht in die Schule darf. Das ist im Moment Realität. Würden erneut alle Schulen geschlossen, wäre das endgültig der Bildungs-Todesstoß für eine ganze Generation. Und das machen ja auch jene Länder nicht, deren Zahlen weit höher sind als bei uns!
 
L

Leehrer

Gast
Einer unserer Lehrer hat auch schon gesagt, dass wir Liste führen sollen, wann unsere Tische nicht gesäubert wurden. Je mehr Schüler etwas Handfestes haben, desto eher kann die Schulleitung was machen.
Tische kann man selbst abwischen, wer braucht den für sowas einen Hiwi?
Macht man ja mit seinem Hintern auch, oder kommt da der Abwischer?
Der eigentliche Zweck des Lernens ist nicht das Wissen, sondern das Handeln.
 

Yersinia

Mitglied
Tische kann man selbst abwischen, wer braucht den für sowas einen Hiwi?
Macht man ja mit seinem Hintern auch, oder kommt da der Abwischer?
Der eigentliche Zweck des Lernens ist nicht das Wissen, sondern das Handeln.
Kein Grund, ausfallend zu werden...

Ja, wir können unsere Tische selbst abwischen. Auf dem Lehrertisch stehen auch immer diese Reinigungs- und Desinfektionstücher bereit, damit wir selbst nachhelfen können, wenn die Angestellten der Reinigungsfirma es nicht gemacht haben. Und genau darum ging es mir: dass die Schule extra eine Firma angestellt hat, um während der Coronazeit noch besser Reine zu machen, aber eben das nicht gemacht wird.
Deswegen sollen wir ja auch Liste führen: um der Firma aufzuzeigen, wann ihre Angestellten geschlampt haben.
 
G

Gelöscht 5176

Gast
Tische kann man selbst abwischen, wer braucht den für sowas einen Hiwi?
Macht man ja mit seinem Hintern auch, oder kommt da der Abwischer?
Der eigentliche Zweck des Lernens ist nicht das Wissen, sondern das Handeln.
Dann brauche ich zu Hause auch keine Hilfe, denn rein theoretisch kann ich das doch selbst erledigen.
Die Reinigungsfirmen werden für diese Leistungen bezahlt, während der Corona Zeit bekommen sie sogar mehr Zeiten bezahlt. Es ist in erster Linie deren Aufgabe, ihr Arbeit gewissenhaft zu erledigen.
Ich denke, niemand beklagt sich, wenn mal ab und an etwas nicht klappt und die Schüler greifen selbst mal zum Lappen. Das sollte aber nicht ständig sein.
 

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