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Contergan-skandal

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ja, ich hab den Film gesehen..

Fand ihn auch aufwühlend. Hab jetzt auch grad noch "Hart, aber fair" laufen - das aber mehr nebenbei.

Ich kann einfach nicht nachvollziehen, dass man so die Augen verschließt, nur weils ums Geld geht. Fehler passieren, okay. Das ist total schlimm, wenn Fehler so dramatische Folgen haben, aber so was kann vorkommen. Das kann alles irgendwie noch hinnehmen. Aber dass dann nicht gehandelt wurde, dass abgewartet, vertuscht wurde... dass sie sich jetzt noch Jahre danach winden, dass kann ich nicht verstehen. Man hätte sich einiges verhindern können oder könnte noch heute den Geschädigten das Leben zumindest etwas erleichtern...


So etwas macht mich fassungslos
 
Sori, Contergan ist kein Einzelfall. Bei vielen Geburten wird z.B. Oxitocin eingesetzt
http://de.wikipedia.org/wiki/Oxytocin

unter anderem Ephedrin und Valium

http://de.wikipedia.org/wiki/Ephedrin

http://de.wikipedia.org/wiki/Diazepam

Diese Medis werden nicht einzeln eingesetzt, sondern als Mixtur. Ärzte sind oft ratlos und mit Sicherheit überfordert wenn sie glauben diese Medikamente einsetzen zu müssen.

Durch den Einsatz der von mir genannten Medis gibt es unzählige behinderte Menschen. Ich weiß es - ich kann es bezeugen.

Es darf nicht sein, dass sich die Pharmazie den Rachen vollstopft und am Ende Menschen übrig bleiben, die geschädigt sind und sehen können wo sie bleiben. Hilfe bekommen die Geschädigten durch falsche Medikamentengabe nirgendwo. Wenn diese Menschen (zwischenzeitlich erwachsen geworden) zum Arzt gehen, ist dieser oft ratlos. Das darf nicht sein. Menschen die nicht der Norm entsprechen (ich spreche nicht von kranken Menschen!) stehen sehr oft alleine da.

(ich bin emotional sehr aufgeladen und möchte zu einigen Begriffen folgendes sagen)
Definitionen:
kranker Mensch= hat Schnupfen, einen Infekt etc. = reparabel

behinderter Mensch= entspricht nicht der Norm, ist aber nicht "krank" = irreparabel.
....................................................

Wenn ich bedenke das durch Medikamente, die eigentlich heilend und lindernd wirken sollen, Menschen behindert gemacht werden, verschlägt es mir die Sprache.

Diejenigen, die die Medikamente entwickelt und produziert haben, haben kassiert. Wenn dann Menschen Schäden von den Medikamenten davontragen, verschließen viele die Augen, Ohren und die Geldbörse.

Viele reden von "kranken" Menschen - ....."krank" bin ich wenn ich einen Schnupfen habe (!) - .... Menschen mit Behinderung sind nicht krank, sie sind anders - entsprechen nicht der Norm. Sie wurden oft durch Medikamente behindert gemacht.

Durch den Film und die anschließende Diskussion bin ich aufgewühlt, daher ist mein Beitrag für Euch vielleich zerfetzt.

Es wäre für mich sehr interessant zu hören wie Ihr die Fernsehbeiträge aufgenommen habt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Beate,

man merkt, dass Du sehr wütend bist. Wobei ich nicht ganz nachvollziehen kann, inwieweit die meisten Menschen mit Behinderung durch Medikamente behindert gemacht werden... Also meiner Erfahrung nach sind die Ursachen dafür sehr unterschiedlich und liegen nicht unbedingt im Medikamentenbereich...

Meinetwegen kann die Pharmazie Milliarden kassieren, ich finde das halbwegs okay. Sie sind nicht geldgeiler als andere Unternehmen auch. Und die meisten Medikamente tun viel Gutes, dass darf man ja nicht vergessen.
ABER dann muss ich auch die Verantwortung mit übernehmen, wenn etwas schief läuft und dafür gerade stehen und die Konsequenzen tragen. Wenn so etwas wie Contergan passiert, dann haben diese Unternehmen die Pflicht, die Betroffenen zu unterstützen und vor allem aber, schnell zu reagieren, um weiteres zu verhindern.
 
Ich habe den Film auch gesehen. Erschütternd.

Klar ist sowas erschüternd. Nur was nützt es denn den Betroffenen wenn uns das aufwühlt oder wir sooooo betroffen sind. Es nützt ihnen gar nichts. Es gibt genug Beispiele von Contergan Opfern die überhaupt kein Mitleid wollen und sich bemühen ein halbwegs normales Leben zu führen. Ich finde dieses Mitleidsgetue ehrlich gesagt etwas scheinheilig. Jeden Tag passieren auf dieser Welt so viele schreckliche Dinge. Wenn mich das alles aufwühlen würde oder betroffen machen würde, käme ich aus den Trauerphasen gar nicht mehr raus. Entscheidend ist was jeder aus seinem Schicksal macht, und nicht wie andere darüber denken.
 
naja, zwischen Mitleid und Betroffenheit bzw. Mitgefühl ist ja schon ein Unterschied.

Ich bin jetzt auch sicher nicht in einer Trauerphase, weil ich den Film gesehen habe. Aber während des Sehens wühlt mich so eine Thematik eben auf. Das geht mir ähnlich, wenn ich Filme bzw. über Kriege sehe/lese oder auch bei einigen Geschichten hier im Forum.
Dennoch bemitleide ich die Menschen nicht für ihr Schicksal. Im Gegenteil, gerade bei Menschen mit Behinderungen bewundere ich oft, was diese Leute trotz (oder wegen?) ihre Behinderung schaffen und wie viel Lebensfreude man da manchmal mitbekommen.

Und natürlich lösen einige Sachen Gefühle aus, beim einen mehr, beim anderen weniger. Kommt ja auch immer auf die eigene Situation an. Wenn man selbst mit Menschen mit Behinderungen zu tun hat (in der Familie, in Freundeskreis, beruflich), hat man da sicher auch noch mal besondere Empfindungen, weil sie in Bezug zu bekannten Menschen gesetzt werden.

Ich halte ein gewisses Maß an Betroffenheit/Wut/ Erschütterung über einige Dinge für sehr wichtig, um auch gegen Missstände angehen zu können. Und solche Vorfälle wie Contergan gehen eben nicht nur die Betroffenen was an, sondern auch die Gesellschaft an sich.
 
Klar ist sowas erschüternd. Nur was nützt es denn den Betroffenen wenn uns das aufwühlt oder wir sooooo betroffen sind. Es nützt ihnen gar nichts. Es gibt genug Beispiele von Contergan Opfern die überhaupt kein Mitleid wollen und sich bemühen ein halbwegs normales Leben zu führen. Ich finde dieses Mitleidsgetue ehrlich gesagt etwas scheinheilig. Jeden Tag passieren auf dieser Welt so viele schreckliche Dinge. Wenn mich das alles aufwühlen würde oder betroffen machen würde, käme ich aus den Trauerphasen gar nicht mehr raus. Entscheidend ist was jeder aus seinem Schicksal macht, und nicht wie andere darüber denken.

Geht es hier um Mitleid? Nöö, im Prinzip nicht, aber es geht um ein gewisses Leid, was man den Betroffenen erheblich erleichtern kann!
Es geht auch darum das ein Schädiger zur Verantwortung gezogen werden soll und das nicht auf die allgemeinheit abwälzt, wie es bei der Pharmaindustrie aber auch anderen Konzernen passiert. Solche Firmen entziehen sich immer Ihrer Verantwortung, so zumindest bisher.
Klar gucke ich bezgl. Thaliodomid auch auf die dritte Welt, immerhin gibt es da wieder neue Opfer, und das im Jahre 2007! Ich gucke grundsätzlich auch was in der s.g. dritten Welt passiert!
Wenn Menschen betroffen sind, finde ich das legetim! Ein Betroffener Mensch ist mir lieber als ein Mensch der über Leichen geht und nur auf eigene Vorteile bedacht ist.
Warum soll ich mir das Leid erst in der Welt ansehen, wenn es das Leid doch hier gibt, da fange ich doch erst mal an hier etwas zu ändern, um dann auch woanders etwas zu ändern.
Es kann und darf einfach nicht sein das Menschen die geschädigt wurden, in die Röhre schauen!
Es kann und darf auch nicht sein, das Behinderte Menschen immer mehr, an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden.
Also kehre ich doch zuallerst mal vor meiner eigenen Tür, um dann später, vor anderen Türen mit zu kehren.
Nochmal, ich finde Betroffenheit legetim! Prätorianer, Leibwächter der Industrie?
der Che.G
 
Zuletzt bearbeitet:
Prätorianer, der Film hat mich betroffen gemacht, weil es fast unglaublich ist, was da geschehen ist.

Den contergangeschädigten Menschen begegne ich nicht mit Tränen und Mitleid, sondern pflege einen ganz normalen Umgang.

Alles andere würden sie auch gar nicht wollen.
 
Was mir zu denken gibt ist, dass die Geschädigten in England sich mit dem Konzern der diesesen Wirkstoff vertrieben hat einigen können.
Sie erhalten dort von dem Konzern eine ca drei mal höhere "Entschädigung" als die Betroffenen hier, die ihr Geld mittlerweile vom Staat erhalten weil der Fond ausgeschöpft ist.
Die Summe die die englischen Geschädigten erhalten wäre mal ein Ansatz für hier und auch die Zusammenarbeit zwischen Geschädigten und Verursacher.
 
Was mir zu denken gibt ist, dass die Geschädigten in England sich mit dem Konzern der diesesen Wirkstoff vertrieben hat einigen können.
Sie erhalten dort von dem Konzern eine ca drei mal höhere "Entschädigung" als die Betroffenen hier, die ihr Geld mittlerweile vom Staat erhalten weil der Fond ausgeschöpft ist.
Die Summe die die englischen Geschädigten erhalten wäre mal ein Ansatz für hier und auch die Zusammenarbeit zwischen Geschädigten und Verursacher.

Lumi, die Engländer haben mehr Druck ausgeübt.

Aber hier scheint sich jetzt auch etwas zu bewegen.
Einsicht ohne Druck wäre natürlich schöner gewesen.
der Che.G
 
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