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Chronik einer sterbenden Seele

nessuno

Aktives Mitglied
Hallo Nachtwolf,

ich habe mich anscheinend nicht gut genug ausgedruckt.
Mich stört es nicht was du schreibst, und löschen musst du es erst recht nicht.
Ich glaube kaum das was du hier im Moment schreibst für dich gut ist, da du voller Selbstmitleid geschrieben hast.

Das leben ist für keinen Menschen einfach, auch für mich nicht, ob du das jetzt glaubst oder nicht.
Wichtig dabei ist das du nicht in da negative verharren bleibst. Wer das tut sieht selten die Dingen die gut und positiv sind und gerät so immer weiter im Depressionen. Der Trick ist also sich das Gute zu widmen, wobei ich durchaus verstehe das das nicht für jeden so einfach ist. Es geht nicht darum das du nur noch positive Sachen erlebst, das passiert beim keinem Menschen, sondern darum das du dir das widmet was dir gut tut und dich darauf fokussiert.

Du hast schon soviel durchgestanden und geschafft, der Gang zum Psychologen schaffst du auch.
 
A

Archeo

Gast
@ nessuno

Manche Leute jammern sich die Seele aus dem Leib und gleichzeitig tun sie alles dafür, dass es besser wird. Schlecht ist es nur, wenn man außer Jammern gar nichts tut. Denn dann fehlt die Perspektive mal aus dem Jammertal wieder herauszukommen.

Wenn es Nachwolf Erleichterung verschafft, diese Gedanken hier loszuwerden, dann ist das auch definitiv gut für ihn. Selbst wenn es für uns Außenstehende ganz anders aussieht. Manchmal braucht man halt ein Ventil.
 

Nachtwolf

Aktives Mitglied
Soooo.. hier muss ich jetzt doch noch ein paar Worte schreiben, denn jemand verhielt sich hier nicht wirklich nett.. nämlich ich.

@Nessuno: Bei Dir muss ich mich erst mal ganz lieb entschuldigen....:eek: Bitte nicht böse sein, ich habe da gestern ziemlich überreagiert, eigentlich nicht meine Art. Ich bin einfach im Moment sehr dünnhäutig und da habe ich die Worte einfach in meinen wirren Hirnwindungen falsch angenommen. Ich weiß, dass Du mir nur helfen möchtest....

@BaM: Ich danke Dir für die Worte. Ja, so habe ich das auch immer gesehen, es hilft sehr, einfach die Gedanken niederzuschreiben, etwas von meinem inneren Schmerz möglicherweise mitzuteilen. Denn wenn ich Dinge schreibe, dann kann ich in dem Moment auch meine Gedanken ordnen. Und das hilft doch sehr. Dennoch muss beachten, dass das hier immer noch ein öffentlicher Bereich ist, das heißt ich muss bei allem, was ich schreibe mit jeder Reaktion rechnen und klarkommen, die darauf erfolgt. Etwas, das mir gestern leider nicht gelungen ist....:(

@Archeo: Auch Dir danke ich, denn genau so ist es. Einfach nur schreiben, meinen ganzen Schmerz aus mir herausschreiben hilft mir einfach besser als alles andere. Und es ist ja nicht so, dass sich bei mir nichts ändert, nein, es ändert sich ganz viel. Im Moment bin ich sogar so weit, dass es mir grundsätzlich hin und wieder ziemlich gut geht. Aber meine Angst und Depression kommt leider immer wieder durch. Und genau das ist der Moment, in dem ich so etwas schreibe...:eek:

@lostsouls: Ja, das hier ist mein Platz, um meine Gedanken einfach ungefiltert zu schreiben. Es tut gut, so einen Ort zu haben, an dem man dies tun kann. Und die Gedanken hier drücken immer meine inneren Gefühle aus. Dies ist die einzige Stelle im ganzen Forum, an der ich bisher vollkommen ungefiltert und ohne darüber nachzudenken geschrieben habe, normalerweise achte ich wesentlich mehr auf das was ich schreibe. Deswegen drücken die Texte hier auch immer nur eine direkte 'Momentaufnahme meiner Gedanken' aus, ohne Erklärung von Ursachen und ohne Filter durch irgendwelche Bedenken, die ich normalerweise habe, Dinge zu schreiben.


Generell ist der Schreibstil hier in diesem Thread ein anderer, als an allen anderen Stellen hier im Forum. Ich habe das Problem, dass - wenn es mir wirklich richtig schlecht geht - ich keine klaren Worte mehr formen kann. Ich kann meinen Zustand dann nicht mehr erklären. Und ich kann ihn dann auch niemandem mehr mitteilen, da ich keine erklärenden Worte mehr formulieren kann. Es ist, als wenn mir jemand gegenüber steht, mich fragt, wie es mir geht und ich plötzlich vollkommen stumm bin.

In diesen Momenten - oft von tiefster Verzweifelung - kann ich dann meine Gedanken nur noch auf eine einzige Art und Weise formulieren, nämlich direkt. Und das tue ich in diesem Thread an ganz vielen Stellen. Ich schreibe nicht mehr überlegte Worte, die mich beschreiben, ich schreibe nur noch das, was ich fühle, und zwar genau so wie ich es fühle. Der Mensch denkt und fühlt in Bildern. Und ich beschreibe nur noch diese Bilder, die in mir sind. Ich kann es nicht erklären... es ist zu wirr, wie mein Hirn funktioniert.

Und - wie ich hier beobachte - führt dass dann dazu, dass diese direkte Beschreibung meiner Gefühle offensichtlich auch meinen Geisteszustand in Frage stellt. Dem möchte ich auch nicht wiedersprechen, denn ich leide seit dreißig Jahren unter mehr oder minder starken Depressionen und Angstzuständen, teilweise so stark, dass ich das Haus nicht mehr verlassen kann, teilweise so schwach, dass es mir niemals jemand anmerken würde.

Der Ruf nach einem Therapeuten verhallt bei mir nicht ungehört. Aber es ist auch nicht so einfach. Ich habe Angst vor Menschen, Angst vorm Telefonieren, sehr große Angst davor, eingesperrt zu sein.... Da ist die Terminabsprache mit einem Arzt eine sehr große Hürde. Und die Stunden im Wartezimmer schaffe ich meistens nicht, sobald ich irgendwo 'eingesperrt' bin, d.H. nicht gehen kann wann und wohin ich will, gerate ich ziemlich schnell in Panik.

Das hat bei dem letzten Therapeuten dazu geführt, dass ich nach der Wartezimmerfolter so durch war, dass vernünftige Gespräche gar nicht mehr möglich waren. Damit verlief das im Sande.

Auch meine letzte Therapie, das ist ettliche Jahre her, endete für mich ziemlich fies, der Therapeut meinte damals zum Abschluss, dass meine Ängste nicht heilbar sind und ich niemals ein normales Leben führen können werde, niemals normal arbeiten kann, niemals einem Menschen nahe kommen werde. Hat mich nicht sehr aufgebaut damals, diese Therapie.

Und ich habe danach, nach einigen Jahren, in denen ich diese Isolation gelebt habe, offensichtlich doch einen Weg gefunden, diesen lieben Arzt lügen zu strafen, zumindest teilweise, habe ein Leben gefunden, das ich Leben kann, so nah an dem, was viele Menschen als 'normal' bezeichen' wie möglich.

Leider ist mein Verhältnis zu Therapeuten dadurch nicht das Beste. Ich weiß natürlich, dass das Ausnahmen sind, die mir passiert sind und diesen Satz meine ich so, wie ich ihn schreibe, keine Ironie. Aber das ändert ja nichts an meiner Angst davor. Dazu kommt, dass ich irgendein nicht näher bestimmtes Kindheitstrauma mit einem Arzt hatte, meine Mutter hat das schon öfters angedeutet. Aber näher möchte sie da auch nicht drauf eingehen. Ärzte sind für mich Angstgestallten, ich gehe ihnen so weit es geht aus dem Weg. Leider. Ich würd's ändern, wenn ich's einfach könnte.....:(
 
Zuletzt bearbeitet:
B

BaM

Gast
Lieber Nachtwolf,

ich kann deine Reaktion von gestern wirklich gut nachvollziehen. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass es nötig ist, sich dafür entschuldigen - du hast m.M.n. doch niemandem geschadet, außer dir selbst! Du darfst dich also mal ganz lieb bei dir selbst entschuldigen, würde ich vorschlagen. ;):)


In diesen Momenten - oft von tiefster Verzweifelung - kann ich dann meine Gedanken nur noch auf eine einzige Art und Weise formulieren, nämlich direkt. Und das tue ich in diesem Thread an ganz vielen Stellen. Ich schreibe nicht mehr überlegte Worte, die mich beschreiben, ich schreibe nur noch das, was ich fühle, und zwar genau so wie ich es fühle. Der Mensch denkt und fühlt in Bildern. Und ich beschreibe nur noch diese Bilder, die in mir sind. Ich kann es nicht erklären... es ist zu wirr, wie mein Hirn funktioniert.

Ich weiß sehr gut, was du meinst. Und es ist gut so, du brauchst dich dafür nicht rechtfertigen. Aber das habe ich dir ja schon mal geschrieben. :)

Der Ruf nach einem Therapeuten verhallt bei mir nicht ungehört. Aber es ist auch nicht so einfach. Ich habe Angst vor Menschen, Angst vorm Telefonieren, sehr große Angst davor, eingesperrt zu sein.... Da ist die Terminabsprache mit einem Arzt eine sehr große Hürde. Und die Stunden im Wartezimmer schaffe ich meistens nicht, sobald ich irgendwo 'eingesperrt' bin, d.H. nicht gehen kann wann und wohin ich will, gerate ich ziemlich schnell in Panik.
Das hat bei dem letzten Therapeuten dazu geführt, dass ich nach der Wartezimmerfolter so durch war, dass vernünftige Gespräche gar nicht mehr möglich waren. Damit verlief das im Sande.

Auch das kann ich gut nachvollziehen und nachempfinden. Wenn man früher Kontrollverlust(e) und Ohnmachtsgefühle erleben musste, kämpft man quasi sein ganzes späteres Leben darum, das nicht wieder erleben zu müssen, weil es so schlimm war. Daher auch die Panik, wenn du das Gefühl hast, "eingesperrt" zu sein, nicht fliehen zu können.

Wenn du einen Therapeuten gefunden hast, verbringst du theoretisch ja nicht Stunden im Wartezimmer. Du hast dann einen Termin am Tag X um so und so viel Uhr - da musst du nicht stundenlang warten.

Aber Fakt ist ja, dass eben real keine Gefahr besteht. Wenn du fliehen willst, kannst du das auch. Du kannst einfach rausgehen, wann du willst, das steht dir frei. Die Panikgefühle sind natürlich (leider) trotzdem da.

Aber das kannst du alles auch mit dem Therapeuten besprechen. Du kannst ihm doch klar sagen, dass du Angst- und Panikgefühle hast, wenn du lange warten musst, vielleicht kann eine gemeinsame Regelung (für den Anfang) gefunden werden.

Auch meine letzte Therapie, das ist ettliche Jahre her, endete für mich ziemlich fies, der Therapeut meinte damals zum Abschluss, dass meine Ängste nicht heilbar sind und ich niemals ein normales Leben führen können werde, niemals normal arbeiten kann, niemals einem Menschen nahe kommen werde. Hat mich nicht sehr aufgebaut damals, diese Therapie.
Unmöglich! So etwas sollte ein Therapeut niemals sagen! Das war dann wirklich ein Griff ins Klo! Und ja... das sind Ausnahmen, schwarze Schafe, wie es sie eben leider überall gibt. Leider prägen einen solche Erlebnisse sehr - gerade einen labilen und sehr ängstlichen Menschen.

Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen, dass es auch wirklich ganz tolle TherapeutInnen gibt. Und ja, ich habe auch schon schlechte Erfahrungen mit TherapeutInnen machen müssen und war danach wirklich völlig entmutigt, verängstigt und so weiter. Deshalb kann ich das nachempfinden. Aber Nachtwolf: Ich glaube irgendwie daran, dass du den Mut findest, dich wieder an eine/n neue/n TherapeutIn ranzuwagen. Du hast so viel Power in dir, die du zwar oft nicht wahrnimmst, ABER sie ist da!


Dazu kommt, dass ich irgendein nicht näher bestimmtes Kindheitstrauma mit einem Arzt hatte, meine Mutter hat das schon öfters angedeutet. Aber näher möchte sie da auch nicht drauf eingehen. Ärzte sind für mich Angstgestallten, ich gehe ihnen so weit es geht aus dem Weg. Leider. Ich würd's ändern, wenn ich's einfach könnte.....:(

Um ehrlich zu sein, finde ich, dass du ein Recht darauf hast, zu wissen, was damals passiert ist. Ich finde das Verhalten deiner Mutter nicht in Ordnung! Du bist ein erwachsener Mann und könntest mit dieser Information vielleicht auch weiter aufarbeiten, an dir arbeiten, Dinge, Ängste usw. verstehen. Da frage ich mich doch, warum deine Mutter sich so in Schweigen hüllt. Schuldgefühle? Eigene Hilflosigkeit? Angst? Egal was es ist, ich finde, es steht dir zu, das zu wissen - meine Meinung.
 

schnatti

Sehr aktives Mitglied
Zu Therapeuten:

Sind auch nur Menschen, die manches Mal einfach an ihre Grenze kommen. Ob das sein sollte oder nicht, professionell ist oder nicht sei dahingestellt.

Wenn du solche Probleme in Räumen hast, könntest du das bei einem Thera ansprechen und darum bitten, ob eine Thera außerhalb möglich ist. Waldgänge könnten das sein oder? ;)

Alles eine Frage der Absprache.
 
O

OldCat

Gast
Hallo Nachtwolf
Das mit dem Wartezimmer kann ich sehr gut nach vollziehen.
Kannst Du Deinen Therapeuten nicht bitten die Termine so zu legen das Du sofort dran kommst ?
Verstehe es eh nicht wen der Therapeut Deine Ängste kennt und Dich dann noch diesen aussetzt.

Wünsche Dir so sehr das s Di bald besser geht und Du Dein Leben ohne Ängste leben kannst.
Lg Cat
 

Nachtwolf

Aktives Mitglied
Gedanken einer stürmischen Nacht.

Wütend brandet der Sturm gegen die schützende Wand aus Glas, die sich neben mir erhebt, unsichtbar und doch stark. Mutig stellt sie sich den Gewalten entgegen, knackt, verformt sich leicht unter der unbändigen Kraft, knirschend gegen die morschen, haltenden Hölzer gedrückt.

Ich sehe hinaus, durch meinen Schutz, sehe Dinge umherwehen, die nicht das Glück haben, das mir im Moment zu Teil wird. In Sicherheit. Bin ich das? Sicher? Vor dem Wind. Aber vor dem Sein?

Nichts geht mehr. Rien ne va plus. Die Kugel des Lebens rollt, nichts kann sie stoppen, immer tiefer wird ihre Bahn, bis sie eines Tages zur Ruhe kommt. Einfach liegen bleibt. Nicht mehr aufsteht.

Das Leben zieht an mir vorbei. Träume. Illusionen. Glück. Trauer. Freude. Schmerz. Eine lange Suche ohne Ziel. Menschen, die mich umgeben. kommen, gehen, Angst vor den Kommenden, Schmerz von den Gehenden, Allein.

Langsam sammelt sich das brennende Feucht, immer mehr, salzige Flüssigkeit, rinnen aus der Haut, umarmen sich, bis sich ein Tropfen formt, langsam aus dem Winkel des Auges herabläuft, unendlich geduldig über die Haut kricht, dabei immer mehr seines Lebens in einer nassen Spur büßt um schließlich herabzustürzen und in einem harten Aufprall zu vergehen. Ein weiterer Ball aus Flüssigkeit rinnt die Spur hinab, brennt heiß auf der Haut. Keine Kraft ihn zu entfernen. Kein Wille, den brennenden Schmerz zu beenden.

Kein Wille den Schmerz im Inneren zu bekämpfen. Ich genieße ihn, gebe mich ihm hin. So ein echtes, ehrliches Gefühl, wenn er aus der Mitte des Körpers immer höher steigt, über den Kehlkopf kriecht, das Schlucken plötzlich unmöglich wird, die Schwere meinen Kopf ergreift, ganz so, als würden die Tränen mit ihrem unendlichen Gewicht ihn in das Kissen zurückdrängen. Den Schmerz genießen. Ein Gefühl. Treuer Begleiter meiner Selbst.

Eine Böe läßt die Scheibe neben mir erneut erzittern, ein Knirschen verrät, dass sie ebenfalls bereits Schmerz verspürt. Möge es doch endlich bersten, das Fenster zu meiner Seele, damit ich gehen kann, endlich gehen, und das wunderbare Gefühl des Schmerzes mit mir nehmen, dieses vertraute Gefühl meines Lebens, immer da, nicht immer gesehen, aber sofort zurück, wenn nichts mehr bleibt...
 

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