Komme jetzt vom Putzen nachhause. Muss sagen, dass es nicht so schlimm war und meine schlimmste Befürchtung, dass die Toiletten vollgekotet sind, ist zum Glück nicht eingetroffen. Habe jetzt drei Wochen Ruhe, meine Kollegen dürfen jetzt ran. Ich glaube schon, dass das eine Grauzone ist, was der Chef da macht, habe aber keinen Bock rechtlich was zu machen, da ich schon 28 bin und in meinem Alter und meinem Lebenslauf vielleicht auch mal dankbar sein sollte, überhaupt eine Stelle zu bekommen, wo man gut bezahlt wird und arbeitstechnisch was lernt. Meine Arbeitskollegen sind auch alle per Du mit dem Boss und gut mit ihm befreundet, wenn ich dagegen rechtlich vorginge, hätte ich keine Chance, da sie sich alle gegen mich verschwören und mich als lügenden Verräter darstellen würden. Außerdem brauche ich auch den Job. Ich beruhige mit letztendlich damit, dass Lehrjahre keine Herrenjahre sind und es einmal im Monat ein Firmenessen mit Bowlingabend gibt. Mein Chef hielt auch einen Vortrag bei der Einstellung, dass die Firma wie eine la Familia ist und jeder sich in harten Zeiten wie Corona und steigender Preise gegenseitig unterstützen muss. Dass er hier bei er Putzfrau bisschen Geld spart, versuche ich ihm also nicht übel zu nehmen.