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willy
Gast
Das trifft es überhaupt nicht. Eine Wischiwaschi-Aussage eben. Oder glaubst du die Menschen im dritten Reich haben die Juden gehasst, weil es ihnen so erteilt wurde? Nein, Antisemitismus gibt es schon viel länger und das nicht nur in Deutschland.Wahrscheinlich weiß er das selbst nicht so recht.
Ich will aber einen einzigen Satz dazu schreiben, der heute Mittag wohl in irgendeiner dieser Feiern fiel und den ich mir gemerkt habe:
Laß Dir von niemand sagen, wenn Du zu lieben oder zu hassen hast!
( Und das trifft es ganz genau )
"Seit rund 150 Jahren spielt sich deutsche Identitätsfindung zum wesentlichen Teil auf dem Rücken der Juden ab. Schon im Kaiserreich gab es antisemitische Parteien. Die Weimarer Republik galt vielen Deutschen als "Judenrepublik". Die "Judenfrage" wurde nicht, wie man annehmen möchte, von den Nazis erfunden, sie war schon lange vor 1933 das Exerzierfeld nationaler Befindlichkeiten sowohl rechter wie linker Gruppen, die sich in einem Punkt einig waren: "Die Juden sind unser Unglück!" Mit kleinen Differenzen: Für die Rechten waren jüdische Sozialisten die Ursache aller Übel, für die Linken jüdische Kapitalisten. Die einen beriefen sich auf Treitschke, die anderen auf Marx."
So Leute,
und weil ihr euch so schön eingeschossen habt, noch ein Artikel von Broder, aus dem auch der obige Textausschnitt stammt. Er beleuchtet nocheinmal die Schwerpunkte, die auch in der Anfangsquelle genannt wurden.
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,589308-2,00.html
Z.B. hier:
"Was wohl heißen sollte: Der "Kampf gegen den Antisemitismus" soll outgesorct werden, ein "Beauftragter" soll es richten. Vorzugsweise in Fällen, in denen die Öffentlichkeit sowieso reagiert, wie bei Hans-Werner Sinn, der alles mögliche, nur kein Antisemit ist. Wenn aber der ehemalige iranische Staatspräsident Chatami, der Israel für ein Geschwür hält, das entfernt werden muss, nach Freiburg kommt, um dort an der Universität eine Vorlesung über "interreligiösen Dialog" zu halten, sind die einzigen, die gegen seinen Auftritt protestierten, ein paar Exil-Iraner. Nicht Gregor Gysi, nicht Wolfgang Thierse, nicht einmal Hans-Peter Uhl. Sich mit Chatami anzulegen, wäre mit einem relevanten Risiko verbunden, über einen Manager herzufallen, der sich verplappert hat, ist dagegen eine wohlfeile und folgenlose Übung, mit der man sich schmücken kann."
Diese Doppelzüngigkeit ist einfach unerträglich.
Edit:
Und was die Frau Knobloch an sich angeht.
SIe betreibt mit ihren Äußerungen selbst eine Spaltung der deutschen Gesellschaft. Die Juden sind kein Volk, sie sind nichteinmal eine Minderheit in Deutschland. Sie sind eine Teilmenge des deutschen Volkes, auch wenn dies einigen Randgruppen mit Tunnelblick von ganz rechtsaußen missfällt.
Sie verkennt mit ihren nervtötenden Agitationen (Friedmann ist auch son' Fall) folglich die grundlegenden Mittel, um dem Antisemitismus entgegenzutreten. Nämlich das abbreißen der Mauer der Verschiedenheit zwischen Juden und Deutschen.
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