Gerade was Umweltvorschriften angeht bin ich durchaus für Globalisierung, weil es sich quasi im eine Art Wettbewerbsuntergrenze handelt. Unternehmen können sich dann nicht mehr gegenseitig damit unterbieten, dass sie immer weniger und noch weniger Rücksicht auf die Umwelt nehmen. Es war ja mal der Gedanke dass man unverantwortliche Unternehmen durch die 4. Gewalt, also medial, bekämpft und sie damit durch Umsatzeinbußen dazu zwingt Mensch und Umwelt gut zu behandeln.
Aber seit dieses System laufend versagt und NGOs die mediale Hetze als prima Einnahmequelle (per Erpressung) entdeckt haben ist auch hier wieder Lobbyarbeit vom Feinsten zu beobachten. Ich denke da an die Hetzreportage gegen Amazon, wie schlecht angeblich Saisonarbeiter behandelt werden würden, welche aber komplett erlogen war. Gut nachzulesen an den Stellungnahmen eben jener Arbeitnehmer im Internet. Vermutlich war Amazon nicht bereit einen entsprechenden "Spendenbeitrag" zu bezahlen, um diesen Bericht zu verhindern.
Um also die Unternehmen wieder in die Verantwortung zu bekommen halte ich eine Globalisierung von Umwelt- und auch Unfallschutzvorschriften für sehr sinnvoll.
Leider aber hat die EU auch hier die Tendenz Lobbyisten nachzugeben. Hier möchte ich auf die katastrophale Umweltbilanz der Leuchtstoffröhren & co. hinweisen, zu deren Gunsten ja das Glühbirnenverbot kam. Oder auch die Gesetze welche sich die Pharmakonzerne haben maßschneidern lassen, aber auch noch ein paar andere.
Ich verstehe daher sehr gut den Wunsch sich gegen diese Art von Zentralismus zu wehren.
Die EU Zollfreiheit ist für Unternehmen extrem wichtig. Warenverkehr kann schneller und günstiger abgewickelt werden. Klar, MUSS man dafür nicht in der EU sein, aber außerhalb der EU muss man das auf einem Vertragswege erstmal erreichen. Kann sich GB darauf verlassen nach dem EU Austritt Zollfreiheit auf dem Verhandlungstisch zu erreichen? Vermutlich, aber die ganzen offenen Fragen sind Gift für die brittische Volkswirtschafft.
Diesen Punkt muss ich auch noch mal aufgreifen. Es heißt nämlich nicht umsonst "Schutzzölle". Diese Zölle an den Grenzen können von den jeweiligen Ländern erhoben werden, um Importprodukte zu verteuern. Das dient aber weniger als Abzocke, der Sinn dahinter ist ein ganz anderer.
Diese Schutzzölle schützen einheimische Unternehmen vor einer Konkurrenz die sie, beispielsweise weil in dem Produktionsland Niedriglohn und keine Umweltschutzvorschriften existieren, nicht unterbieten können.
Sie sind aber auch dafür da um ein Land unabhängig zu halten. Dies gilt insbesondere für die Lebensmittelindustrie. Angenommen ein Land verlässt sich hier vor allem auf günstige Importe, die einheimliche Industrie in diesem Bereich versiegt, wandert ab und investiert nicht mehr in Forschung. Ab diesem Zeitpunkt ist das Land völlig abhängig, und zwar wirklich auf Gedeih und Verderb, von den Lieferungen eines anderen Landes. Das ist nicht nur im politischen Sinne gefährlich und macht erpressbar, sondern auch wenn es beispielsweise mal eine Missernte gibt.
Wir sehen das in Afrika, wo unsere Exporte die einheimischen Bauern in den Ruin treiben. Fällt unsere Ernte dann mal niedriger aus verhungern dort die Menschen, weil die einheimische Aggrarindustrie das nicht stemmen kann. Sie hatte ja nie die Chance sich zu entwickeln.
Das Nächste ist die gigantische EZB Schuldenblase,, man versucht das Zinseszinsproblem damit zu lösen, in dem man noch mehr Geld raus gibt. Das könnte man jetzt ziemlich weit aufschlüsseln, letztendlich läuft es auf ein Schneeballsystem hinaus, an dem sich bestimmte Banken und Aktionäre endlos bereichern. Und je länger dieses anhält, desto größer die Fallhöhe.
Klar gibt es ein Ende mit Schrecken, wenn man dort mal einen Schlussstrich ziehen würde. Aber das ist besser als die Alternative und je eher desto besser. Vor allem für jene die kurz vor der Rente stehen und einfach körperlich nicht mehr die Möglichkeit für einen Neuanfang haben.
Dann die Währungsunion, die für Massenverelendung dort sorgt, wo der Euro zu stark für die Länder ist. Grund: Sie können nicht abwerden und es gibt keine Schutzzölle (!) mehr. Wir sehen das in Italien, Griechenland, Spanien, Portugal....... Das Schlimmste daran: Eine Qualifizierung und Ausbildung der nächsten Generation findet kaum noch statt, man lebt von der Substanz. Hier wird einer ganzen Generation die Zukunft genommen, ein Verbrechen sondergleichen.
Die Bevölkerung jener Länder, für die der Euro zu schwach ist, wird um günstige Importe betrogen. Das ist nämlich die Belohnung für einen Außenhandelsbilanzüberschuss. Inkl. des günstigen Urlaubs. Theoretisch macht es unter dem Strich trotzdem Sinn den Wechselkurs niedrig zu halten, um die eigenen Exporte anzukurbeln, wie das insbesondere asiatische Länder gerne mal machen. ABER das funktioniert nur, wenn es, anders als jetzt in der EU, keine Haftung für die Schulden anderer Länder gäbe. Es gibt sie aber, auch euphemistisch Rettungsschirme genannt. Und ja, das sind "nur" Garantien (auf unser aller Renten und Sparguthaben), aber das wir wie erwähnt ein Schneeballsystem haben ist die Fälligkeit oder Inflation (oder beides) nur eine Frage der Zeit. Wie gesagt, Fallhöhenoptimierung.
Wir bezahlen also über Umwege, abzüglich der Bereicherung von irgendwelchen Vorständen (in denen jene Politiker sitzen, die genau diese Umverteilung parlamentarisch abgesegnet haben), unseren eigenen Export. Tatsächlich wäre es ökonomisch günstiger, wenn wir unsere Waren einfach verschenken und uns die Bürokratie sparen würden.
Die Masseneinwanderung dürfte auch zu großem Unmut beitragen, vor allem die mangelnden Grenzkontrollen. Das Attentat in Paris wäre so nicht passiert, hätte man an der (deutschen) Grenze Waffenkontrollen durchgeführt. Ganz abgesehen von den Unruhen, die das Mischen einer bestimmten Kultur mit anderen immer mit sich bringt. Es gibt mehr als genug Länder in denen das so abgelaufen ist, man könnte aus dieser Geschichte ja mal lernen. Es sah nämlich bei weitem nicht immer so schlimm aus dort.
Apropos aus der Geschichte lernen: Es gab schon einmal eine Währungs- bzw. Münzunion im südeuropäischen Raum, und sie scheiterte an exakt den selben Problemen, wie diese hier es gerade ebenfalls tut.
Ein großes Problem ist für mich auch das Demokratidefizit im EU Parlament. Denn dort werden wichtige Initativen, Anträge etc. nur über Ausschüsse vorgelegt. Das bedeutet tatsächlich dass jene die gewählt sind nichts zu entscheiden haben. Noch dazu finden viele Absprachen komplett im sprichwörtlichen Hinterzimmer statt, direkte Demokratie gibt es dort gar nicht (!).
Das ist ein Einfallstor mit Wegweiser und rotem Teppich für Korruption. Entsprechende Proteste, gerade auch von aufrichtigen Parlamentarieren, gibt es ja zuhauf.
Und nicht zuletzt sorgt die Verlagerung von eigentlich regionalen oder organisatorischen Herausforderungen auf die EU Ebene für eine extreme Unflexibilität (weil langsam), undurchschaubare Entscheidungsprozesse und Bevormundung. Siehe Seilbahn- oder Klospülungsvorschriften.
Die Delegation von Aufgaben an übergeordnete Instanzen sollte in meinen Augen nach dem Prinzip einer Republik passieren. Dort werden Entscheidungskompetenzen freiwillig übertragen, aber die übergeordnete Organisation ist hier nur ein Dienstleister, hat aber keine höheren Befugnisse oder gar gesetztgebende Gewalt.
Oder umgekehrt: Je regionaler und betroffner eine Verwaltungsinstanz, desto mehr Einfluss und Befugnisse (über die eigene Region und das Wohl ihrer Bürger) sollte sie haben. So wird auch Fremdbestimmung vermieden.
Es gäbe noch so viel mehr... Die Engländer mögen manchmal ein seltsames Volk sein, aber auch ihren Kindern wünsche ich ein Leben in Frieden und Wohlstand, welches uns unsere Urgroßväter mit viel Leid, Schmerz und Blut erkämpft und dann geschenkt haben.
In diesem Sinne hoffe ich auf ein schnelles Ende der EU, zum Wohle und friedlichen Fortbestand Europas, denn sie ist derzeit eine der größten Gefahren dafür.