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Boreout - Langweile im Job - Hilfe/Austausch

claudi120471

Mitglied
echt krass - dass es doch einige gibt, die unter diesem phänomen bore-out leiden. aber auch gut zu sehen, dass es für diese form von langeweile, unterforderung usw. einen begriff gibt sowie menschen, die verständnis haben u sich mit dieser thematik befassen.
mittlerweilen habe ich nach einigen stolpersteinen u niederlagen usw endlich den job gefunden, in dem ich mich wohl fühle, in dem ich mich in keiner weise langeweile u eher schon zu viel zu tun habe. aber das erfüllt mich u lieber hab ich den tisch voll als vor langeweile schon nicht mehr zu wissen, wie die zeit umgehen soll. man hat gar keine zeit mehr, zu grübeln u in ein loch zu fallen, was auf dauer mit migräne, depressionen, kreislaufproblemen einhergeht. heute gehe ich trotz vieler arbeit abends guter laune nach hause u habe noch kraft u lust etwas zu machen. als ich dieses bore-out hatte, bin ich einfach nur noch heim, essen, couch / bett, zu gar nix mehr zu gebrauchen. klar gibt es auch mal zeiten, wo ich über dieses viele an arbeit u über die damit einhergehenden nervfaktoren klage u meckere, aber trotzdem ist dieser zustand allemale besser.

einerseits ist nachvollziehbar, dass menschen, die selber noch nicht in dieser situation waren, gut reden haben u einem wohlmeinende sprüche sagen oder daher kommen "manch einer wäre froh, fürs nixtun geld zu bekommen". aber bevor man solche aussagen trifft, sollte man wirklich mal darüber nachdenken, warum es manchen menschen damit u dadurch schlecht geht. ganz sicher muss ich oder der betroffene es dann verändern, wenn der zustand nicht mehr aushalt u nicht änderbar ist, aber bore-out kann einen sowas von ausbrennen, dass man noch nicht mal mehr die kraft, das selbstvertrauen hat, es anzupacken. nur sollte man sich vor augen halten, was letztendlich besser ist. denn zustand weiter aushalten u vor die hunde gehen oder durch einen (vll auch mehrere) neuversuche endlich sein "glück" zu finden. nicht die anderen ändern sich für uns, die umstände bleiben immer die gleichen - es liegt in uns, etwas zu ändern. sicher kann u soll man sich dabei auch hilfe suchen.

gerne stehe ich euch für fragen zur verfügung. vlg claudia
 
G

Gast

Gast
ich muss wohl zugeben, das ich auch lange Zeit für die beschriebenen Fälle kein Verständnis hatte- ich hatte einen ganz lieben Kollegen, der ist manisch-depressiv, ich hätte manchmal innerlich platzen können vor Unverständnis, das dieser an seinen offenkundig sehr leicht zu lösenden Problemen ständig gescheitert ist. Nach meiner inzwischen überwundenen Ansicht hätte er sich einfach nur zusammenreißen müssen.
Heute habe ich ein ganz anderen Zugang zu dieser Problematik. Und tatsächlich haben Burn-Out oder Bore-Out viele Paralellen, anfangs möchte die Über-/Unterforderung noch gemeistert werden und man erkennt nicht, das es einen eigentlich immer weiter runterzieht, umsomehr redet man es sich schön. Schlimm ist es auch deshalb, weil man sich zu spät eingesteht, das die Spirale nach unten zeigt. Als es mir seinerzeit klar wurde, war ich nur paralysiert und konnte wochenlang kaum die täglichen Dinge problemlos erledigen. Von der Arbeit ganz zu schweigen .- und ich habe Jahre gebraucht, um alles hoffentlich überwunden zu haben.

Und was meinen derzeitigen Bore-Out-Zustand betrifft: Es gibt immer wieder Anlässe, die mich plötzlich aus meiner Lethargie reißen, die eben die Alttagsroutine durchbrechen, in der ich mir bewußt werde, das ich eben mit aller Anstrengung nicht in den Sog der letztendlichen Unfähigkeit der selbstbestimmten Lebensführung enden.
Schön ist, das man/frau sich in einem Forum wie diesem austauschen können. Man/frau achtet ganz anders aufeinander und manchmal hilft es auch, einmal alles herauszulassen.

Peter Bartholomäus
 

Tiffitza

Mitglied
Mir geht es ähnlich.
In meiner ersten Ausbildung wurde ich nicht ausgebildet, da saß ich 8 Stunden jeden Tag meine Zeit ab, konnte nach Aufgaben betteln und musste zusätzlich noch jeden Tag 2 Stunden hin und 2 Stunden zurück fahren. Ich war abends so totmüde und fertig, und wusste nicht von was. Mein Glück war damals noch, dass man im Internet surfen durfe und Emails schreiben durfte. So habe ich halt das den ganzen Tag gemacht. Ich habe dann gekündigt und mir eine andere Stelle gesucht, in der ich von 9-17 ausgefüllt war. Plötzlich hatte ich auch wieder Elan zu Hause für die Berufsschule und den Beruf zu lernen. Und dannach noch was trinken zu gehen oder mich mit Freunden zu treffen.
Nach der Ausbildung hatte ich dann eine sehr stessige Stelle, die war mir beinahe zu viel, deswegen bin ich dort nach ein paar Jahren gegangen. Wobei es nicht der Stress an sich war, denn auch dort war nich noch nach der Arbeit aktiv, habe viel unternommen. Es war eher der ganze Stress im Vergleich zum Gehalt , dieses unternehmen hat im Vergleich zu den anderen Unternehmen in der GEgend sehr viel verlangt und sehr sehr schlecht bezahlt.
Jetzt habe ich wieder solch eine Stelle, wo ich nach Arbeit betteln kann, die einzigen Aufgaben die ich bekomme sind Kopierarbeiten, Abheftarbeiten, Putzarbeiten, Briefe falten. Wenn ich denn überhaupt was zu tun habe. Ins Internet dürfen wir nicht , privat telefonieren auch nicht, das wird alles kontrolliert. Da frage ich mich, wozu habe ich drei Jahre gelernt und mit 1,2 abgeschlossen? Diese Aufgaben kann jeder Praktikant. Ich würde mich ja nich beschweren, wären es mal 1-2 Stunden Leer lauf oder hin und wieder mal diese Tätigkeiten, momentan mache ich aber ca 15-20 stunden entweder nichts oder stehe am kopierer.
Den Spruch mit "nimm halt ein Buch mit" - den höre ich auch oft oder auch "sei doch froh nix arbeiten und Geld kriegen" aber wie zermürbend es ist stundenlang nur dazusitzen, warten dass mal einer anruft oder zur Tür reinkommt (Ja man sollte tatsächlich beschäftigt sein wenn einer reinkommt, wie sieht denn das aus, wnen ich mit einem Krimi da sitze??)
Langeweile macht sowas von müde. Wenn ich heimkomme ist der Tag gelaufen, ich habe meine ganze Energie damit verschwendet nichts zu tun und das braucht ne Menge Energie.

Abends bin ich gereizt und pissed. Gleichzeitig langweilt mich die Arbeit, ich habe aber kein anderes Thema mehr als sie. Aufgaben werden in die Länge gezogen damit ich am nächsten Tag wenigstens noch ein bisschen was zu tun habe. Denn wenn man nichts zu tun hat, geht die Zeit nicht rum.

Mein Chef weiß um die Situation und was macht er? Er stellt noch jemanden ein...
Ich habe jetzt noch die Hoffnung, dass durch eine Werbekampagne unsererseits bald wieder mehr los sein wird. Lange gucke ich mir das nicht mehr an.

Andererseits habe ich durch die "GAmmelei" so runtergefahren in meiner Energie und in allem, dass ich Angst habe, hätte ich wieder Vollzeit zu tun (Hab momentan sogar nur eine Teilzeitstelle, die nicht mal voll ausgefüllt wird) total überfordert zu sein. Geht euch das auch so?

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:

Nokken

Mitglied
Lange gucke ich mir das nicht mehr an.

Andererseits habe ich durch die "GAmmelei" so runtergefahren in meiner Energie und in allem, dass ich Angst habe, hätte ich wieder Vollzeit zu tun (Hab momentan sogar nur eine Teilzeitstelle, die nicht mal voll ausgefüllt wird) total überfordert zu sein. Geht euch das auch so?
Das kommt mir sehr bekannt vor :eek:

Nur, bei uns in der Firma ist seit Sommer die Auftragslage so mies, daß ich es irgendwie schaffen muss den langen Tag ohne Minusstunden rumzukriegen :mad:
Das zerrt so an den Nerven und Angst hab ich auch davor, irgendwann wieder mehr Arbeit zu kriegen und dieses "Rumgegammele" zur Gewohnheit geworden ist.
 
G

Gast1958

Gast
Nun, es gibt in zwischen gute Fachliteratur über diese Krankheit:
Z.B. von den Autoren Rothlin/Werder
Boreout
oder auch von Betroffenen:
Angela Winter "BoreOUT SCHACHmatt"
BOREout SchachMATT: Amazon.de: Angela Winter: Bücher

Alle diejenigen, die schnell bei der Hand sind mit Plattitüden wie:
"Toll, Solche Jobs hätt' ich auch gern..." oder "Früher gab's sowas nicht, neumodischer Kram..."
wünsche ich, dass sie selbst niemals in ihrem Leben von einer Situation betroffen sein werden, die wirklich krank machen kann.
Allen, die meinen, es gäbe nur Burnout, sei gesagt, es ist eben offensichtlich das Ungleichgewicht zwischen den Menschen, die viel zuviel oder eben auch zuwenig (oder unterfordernd) arbeiten.
Ein Augleich wäre im Interesse aller, wie ich finde.

Nils
 
A

Alwu

Gast
Ich bin nicht zufällig zu dem Thema Burnout gestossen. Da ich selbst betroffener bin habe ich ein Buch darüber geschrieben. Es ist ein Selbsthilfebuch für Betroffne, die bei ihrem Arbeitgeber einen "Fensterplatz" haben. Ich nannte mein Büro für lange Zeit mein Rentenvorbereitungsraum und bereits auch Sterbezimmer, da ich nicht mehr wusste wie ich meinen Arbeitstag, eher gesagt Ruhetag, verbringen sollte. Ich konnte doch nicht jede Woche meinen Schreibtisch ausräumen und dann feucht rauswuschen. So auch mit all den anderen Stauraum im "Ruheraum". Oder die Gestaltung des Raumes wöchentlich ändern. So kam mir dann die Idee ein Selbsthilfebuch mit einer anderen Betroffenen zu schreiben. Gedacht getan. Titel: "Arbeitslos im Job" von Alexander Wutz und Sabine Maria.

Ich kenne auch einige Betroffene die nicht bei mir in der Arbeit sind. Endlich muss das "Sterbenlassen" am Arbeitsplatz"öffentlich gemacht werden, denn Betroffene leiden auch unter schweren psychischen Störungen. Und zu was das führen kann ist eigentlich in der Öffentlichkeit bekannt.

Wenn der Arbeitgeber einen langgedienten Mitarbeiter unbedingt loswerden will, dann bitte mit Anstand ... und einer passenden Abfindung und nicht in dem er ihn/sie in das langsame zerstören seiner Persönlichkeit schickt, in dem er ihnen die Arbeit entzieht bis er/sie ... endlich freiwillig kündigt. Meist sind diese Mitarbeiter ältere Mitarbeiter, die kaum, bis gar keine Chance auf dem Arbeitsmarkt, zur Vermittlung einer anderen Arbeit haben. Doch sind diese Menschen noch zu jung um ein Rentnerdasein führen zu wollen. Verdammt noch Mal, warum ist unsere Arbeitswelt so kalt und brutal geworden? Und wer über Menschen lacht der nichts am Arbeitsplatz zu tun hat, der darf gerne für mehr als ein Jahr, bei mir war es so, den rückwärtslaufenden Sekundenzeiger beobachten. Viel Spass sage ich da nur. Da freut man sich um das Anspitzen oder das Säubern von PC-Tastaturen, sollte er/sie überhaupt einen PC am Arbeitsplatz haben. (K)ein geiler Job schreib ich da nur!

Gruß
Alwu
 

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