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Boreout - Langweile im Job - Hilfe/Austausch

claudi120471

Mitglied
Hallo - ich werde bald 38 Jahre u verliere so langsam echt den glauben an ein halbwegs (Probleme gehören ja zum Leben eben dazu) erfüllendes, glückliches Leben. Ich bin weder in der Liebe bislang angekommen noch im beruflichen. Das mit der Liebe steck ich recht gut weg - mehr oder weniger. Aber das berufliche ist für mich eben das schlimme. Nach 10 Jahren angestellt sein als Chefassistentin oder auch besser bezahlte Tippse, ewigem hin- und herschubsen, Mobbing, Therapie wonach es mir gut ging u ich mich zur Wehr setzen konnte sagte ich mir selber, dass ich mehr wert bin u wechselte dann endlich die Stelle. Hierzu sei gesagt, dass ich die 10 Jahre primär unterfordert war u nicht wirklich ausgelastet. Bin dann in den Direktverkauf in den Außendienst gegangen. Leider hat mir dieses Verkaufen auf Teufel komm raus einfach nicht gelegen, mir voll auf den Magen geschlagen. Ich habe es 5 Monate ausgehalten, es hat auch geklappt, denn ich hatte meine 20 Kunden, aber ich merkte, dass es eben nichts für auf DAuer ist. Nach Absprache mit dem Arbeitsamt kündigte ich dort, dann drei Monate Vollzeit Englisch (totlach- mit/ohne Lehrerer!!!), danach ein Monat Zeitarbeit und seit dem 1.1.09 wieder angestellt als Sekretärin/Sachbearbeiterin. Schon nach einer Woche merkte ich dann an meiner aktuellen Stelle, dass ich nichts zu tun habe bzw. nur ab u an mal, dass es hier eben nicht viel an Arbeit gibt, weil es ein ganz kleines Unternehmen ist - ich sitze von morgens bis abends primär hier u warte, dass man mir mal ein Aufgäbelchen gibt. Mir schlägt es sehr schlimm auf den Magen. Vor drei Wochen hatte ich dann versucht meine Taktik zu verändern u sagte mir, sei froh, Du hast eine Arbeitsstelle, du hast wenige Kollegen, kein Mobbing, Deine Ruhe - sei einfach dankbar. Aber diese Woche kam es wieder hoch. Ich kann es nicht runter schlucken u ich merke, dass es mich schlimm runter zieht. Ich frage mich, ob diese jahrelange Unzufriedenheit im Job auch die Folge dessen ist, dass ich in der Liebe kein Glück habe? Ich weiß mir einfach nicht mehr zu helfen u der einzige Ausweg ist, sich einen anderen ARbeitsplatz zu suchen. Aber das in der momentanen Zeit? Nur hier bleiben, weiterhin mich totlangweilen, darüber ärgern macht mich dauerhaft krank u dann wiederum arbeitsunfähig. Der weitere Frust für mich ist zudem, dass ich a) für weniger Geld als bisher arbeite u b) viel mehr Fahrerei als sonst habe. Einziger positiver Aspekt hier!: Übernahme nach der Probezeit.

Freu mich über eure Hilfe/Anteilnahme/Erfahrungen - was auch immer.

LIEBEN DANK
 

claudi120471

Mitglied
was würde ich tun? bin einfach nur leer im kopf. mir fehlen langsam die ideen, was ich tun könnte, wie es weiter geht? mir wird wahrscheinlich nichts anderes übrig bleiben, als die faust in der tasche machen u mich weiterhin auf dem arbeitsmarkt umzusehen. in der zeit irgendwie sehen, dass ich mein englisch auffrische, evtl. noch was anderes mache - wofür mir leider wiederum die flüssigen mittel fehlen.

habe bereits mehrmals auf der jetzigen stelle angesprochen, ich möchte gerne mehr arbeiten, ausgelastet sein, etwas für das unternehmen tun. es ändert sich einfach nicht. es hinnehmen ist nicht die lösung - sich damit abfinden ebenso nicht u den kopf hängen lassen, sich selber bemitleiden auch nicht.
 

Serafina

Aktives Mitglied
Du kannst einen Job machen um Geld zu verdienen.

Aber was du brauchst ist eine Arbeit die dich ausfüllt und es kann sein dass es nicht die Arbeit ist mit der du dein Geld verdienst. Wenn du das rausgefunden hast, dann kannst du damit anfangen Geld mit dem zu verdienen was dir Spass macht.

Du kannst dir schon einen JOB suchen, aber du erwartest, dass dieser Job dich ausfüllt und das ist dein wahres Problem.

Beispiel:

Ein Mann war mit seiner Arbeit unzufrieden. Was er gerne machen wollte wäre ein Buch schreiben und er meinte um dieses Buch schreiben zu können sei ihm die Arbeitsstelle hinderlich. Also beschloss er irgendwann den Job an den Nagel zu hängen. Und dann sass er zu Hause wie er es sich immer gewünscht hatte... vor einem leeren Blatt... Und eben genau das war das Problem. Es kamen ihm keine Ideen mehr was er schreiben könnte. Es kamen ja auch keine neuen Informationen mehr herein. Er war ja den ganzen Tag allein.

Nach einem Monat kehrte er in seinen Job zurück. In seiner Freizeit schrieb er an seinem Buch. Und er empfand den alten Arbeitsplatz auf einmal als sehr angenehm. Weil er sich praktisch dort "erholen" konnte. Die Aufmerksamkeit auf etwas anderes richten. Und wenn er nach Hause kam war er voller Elan und neuer Ideen für sein Buch.

Du hast aufgehört zu träumen. Nun fang wieder an.

Die Arbeitsstelle ist nicht dein Problem. Sondern dass du alles zu nüchtern siehst. Man kann einen Sonnenuntergang nüchtern betrachten. Farbe Orange. Sonne geht unter. Aus.

Oder man kann zusehen wie die Sonne sich Sekunde für Sekunde mehr dem Horizont nähert. Wie die Farben weich ineinander übergehen. Wie der ganze Horizont in getauchtem Licht erstrahlt..

Du hast einfach den kindlichen Blick verloren. Die Dinge mit Neugier zu betrachten und mit Freude. Dein Kopf ist so voller Probleme, dass du wahrscheinlich das Essen nicht schmeckst, die Wärme der Sonne nicht spürst, die Luft nicht riechst, die Menschen nicht lachen hörst und die Welt nicht mehr mit Freude betrachtest.

Wenn du beginnst den Sinn zu sehen. Jedes Haus war einmal ein Gedanke. Menschen können soviel erschaffen. Die Natur ist so wunderschön. Die Möglichkeiten auf der Erde sind unbegrenzt. Jeder kann tun was er möchte. Die Frage ist wie weit sind deine Scheuklappen ins Gesicht gezogen? Du denkst du kannst nicht anders, aber eigentlich hast du Angst davor dir selbst etwas zuzutrauen. Nicht die eingefahrenen Strukturen, sondern ausbrechen, umdenken und auswandern.

Es geht nicht darum was du für einen Job bekommen kannst, es geht darum was für eine Arbeit du tun willst... Welche Arbeit würde für dich Sinn machen?
 

Serafina

Aktives Mitglied
Weisst du was ich gerade tue?

Ich höre Streets of Philadelphia von Bruce Springsteen auf Youtube und hab nebenbei ein Tab offen.

Earthcam
Darin kann ich alle Orte besuchen. Sehen wie in New Orleans gerade um 5.47 pm zwei Studenten durchs Bild laufen.

Und ich lese auf einem Bild:

Tom Cooper
Fair Oaks
10 March 2008
I miss my hometown!
EarthCam - Columbus Alive Cam

Betrachte den Times Square in New York und höre das hupen der Yellow Cabs ...

Willst du surfen in Neu Seeland oder Moscow bei Nacht betrachten?

Ich war heute nacht schon in Philadelphia, Chicago, Washington und San Francisco...

Was mich glücklich macht sind die Erinnerungen an Dinge die ich mit meinen Eltern früher gemacht habe. Samstag abends Peter Steiners Theaterstadel geschaut auf Super RTL.. Und ich bin immer auf dem Fussboden oder dem Sofa rumgeturnt.

Oder mein Opa, der hat immer Krimis geschaut. Deshalb freue ich mich heute wenn ich "Ein Fall für Zwei" zufällig im Fernseh sehe. Und zu Glen Miller getanzt.

Meine Mutter die hat gerne Phil Collins gehört.

Diese Dinge bringen mir Wohlgefühl. Erinnere dich welche Dinge in deinem Leben sind es bei dir?
 
Zuletzt bearbeitet:

hilfe-schlumpf

Aktives Mitglied
Hallo Claudi,

ich glaube ich kann dich recht gut verstehen - "Leidensgenossin".

Für deine Unterbeschäftigung kann es natürlich viele Gründe geben. Gerade im Bereich Assistenz/Sekretär/in o.ä. unter Umständen ein Statusgehabe des Chefs/der Chefin ( ich bin so wichtig, ich brauche meine eigen Assistenz, auch wenn sie nicht viel zu tun hat ), aber auch böse Absicht ( Schikane / Mobbing ) oder auch Gutmütigkeit ( wir haben krisenbedingt im Moment nicht so viel zu tun, deswegen schmeißen wir nicht sofort jeden raus ).

Du siehst, es kann mehrere Ursachen haben. Aber auch klar, an deiner momentanen Frustration ändert das leider nichts. Und auch klar, dass dir diese Frustration bzw. Unzufriedenheit das Leben schwer macht. Möglich, dass es einem erfüllten Liebesleben im Weg steht, möglich dass eventuelle gesundheitliche Beschwerden darin ihre Ursache haben und sicherlich raubt dir der Frust im Moment auch den klaren Kopf um systematisch durchdacht an das Problem heranzugehen.

Hast du eine Berufsausbildung in einem anderen Beruf ? Wäre es ne Idee dahin zurückzukehren ? Englisch aufbessern , ok , aber du solltest dir erst im Klaren sein, was du dann mit dem aufgefrischten anfangen möchtest. Investiere das Geld lieber in eine im Moment nützlichere Fortbildung. Z.B. bietet meine VHS hier einen Kurs an "Sich beruflich neu Ausrichten" , 4 Abende a 3 Stunden. Vielleicht gibt es sowas ähnliches in deiner Nähe auch. Vielleicht kannst du, da du ja schon wieder ziemlich leidest, eine Untetstützung vom Arbeitsamt erhalten ?

Grüßle

Schlumpf
 
G

Gast

Gast
Mir geht es da ähnlich, bin seit 1988 als Arztsekretärin im "Dienst", habe mir in den Jahren viel selbst angeignet, aber gemerkt, dass mich das nicht ausfüllt. Habe nebenher Lehrgänge und berufsübergreifende Seminare absolviert - 2006 war ich dann langzeitkrank aufgrund eines Boreout-Syndroms. Hatte dies noch nie zuvor gehört, ich dachte immer, es gibt nur Burnout - bin 6 Wochen zur Reha gewesen, und die haben mich dort aufgeklärt. Habe im Juli 2007 meinen Job etwas aufpeppen wollen und arbeite seitdem als Springer im ärztlichen Schreibdienst - noch für das gleiche Unternehmen, allerdings bin ich jetzt schon wieder total unterfordert, da sich zwar die Abteilungen ändern und ich den Wechsel habe, aber die Tätigkeit bleibt die gleiche! Habe allerdings auch meine Arbeitszeit von 8 auf 6 h täglich runtergeschraubt, und das reicht für diesen Job vollkommen. Ich habe meinen Fokus auf die Arbeit nach der Arbeit gelegt. Habe seit Juli 2008 einen Nebenjob auf Honorbasis in einer Arztpraxis, engagiere mich in 2 Vereinen ehrenamtlich, habe mehr Zeit für meine Kinder und Freunde und habe vor, im Sommer ein 18-monatiges Fernseminar im Bereich Personalcoaching zu beginnen. Die Zeit dazwischen fülle ich mich Fort- und Weiterbildungen, auch außerhalb des Wohnortes, man lernt wieder interessante Menschen kennen und erweitert so nicht nur seinen eigenen Horizont, sondern knüpft sein soziales Netzwerk stärker. Also - wer sich einen Jobwechsel nicht leisten kann - aus welchen Gründen auch immer - sollte versuchen, die Langeweile im Job außerhalb diesen zu kompensieren.
Viele Grüße aus Chemnitz, Esther
 
S

schreiberling

Gast
Hallo - ich werde bald 38 Jahre u verliere so langsam echt den glauben an ein halbwegs (Probleme gehören ja zum Leben eben dazu) erfüllendes, glückliches Leben. Ich bin weder in der Liebe bislang angekommen noch im beruflichen. Das mit der Liebe steck ich recht gut weg - mehr oder weniger. Aber das berufliche ist für mich eben das schlimme. Nach 10 Jahren angestellt sein als Chefassistentin oder auch besser bezahlte Tippse, ewigem hin- und herschubsen, Mobbing, Therapie wonach es mir gut ging u ich mich zur Wehr setzen konnte sagte ich mir selber, dass ich mehr wert bin u wechselte dann endlich die Stelle. Hierzu sei gesagt, dass ich die 10 Jahre primär unterfordert war u nicht wirklich ausgelastet. Bin dann in den Direktverkauf in den Außendienst gegangen. Leider hat mir dieses Verkaufen auf Teufel komm raus einfach nicht gelegen, mir voll auf den Magen geschlagen. Ich habe es 5 Monate ausgehalten, es hat auch geklappt, denn ich hatte meine 20 Kunden, aber ich merkte, dass es eben nichts für auf DAuer ist. Nach Absprache mit dem Arbeitsamt kündigte ich dort, dann drei Monate Vollzeit Englisch (totlach- mit/ohne Lehrerer!!!), danach ein Monat Zeitarbeit und seit dem 1.1.09 wieder angestellt als Sekretärin/Sachbearbeiterin. Schon nach einer Woche merkte ich dann an meiner aktuellen Stelle, dass ich nichts zu tun habe bzw. nur ab u an mal, dass es hier eben nicht viel an Arbeit gibt, weil es ein ganz kleines Unternehmen ist - ich sitze von morgens bis abends primär hier u warte, dass man mir mal ein Aufgäbelchen gibt. Mir schlägt es sehr schlimm auf den Magen. Vor drei Wochen hatte ich dann versucht meine Taktik zu verändern u sagte mir, sei froh, Du hast eine Arbeitsstelle, du hast wenige Kollegen, kein Mobbing, Deine Ruhe - sei einfach dankbar. Aber diese Woche kam es wieder hoch. Ich kann es nicht runter schlucken u ich merke, dass es mich schlimm runter zieht. Ich frage mich, ob diese jahrelange Unzufriedenheit im Job auch die Folge dessen ist, dass ich in der Liebe kein Glück habe? Ich weiß mir einfach nicht mehr zu helfen u der einzige Ausweg ist, sich einen anderen ARbeitsplatz zu suchen. Aber das in der momentanen Zeit? Nur hier bleiben, weiterhin mich totlangweilen, darüber ärgern macht mich dauerhaft krank u dann wiederum arbeitsunfähig. Der weitere Frust für mich ist zudem, dass ich a) für weniger Geld als bisher arbeite u b) viel mehr Fahrerei als sonst habe. Einziger positiver Aspekt hier!: Übernahme nach der Probezeit.

Freu mich über eure Hilfe/Anteilnahme/Erfahrungen - was auch immer.

LIEBEN DANK


Hallo Claudia,
ich bin Journalist in Hamburg und schreibe für ein junges Karrieremagazin namens "VR Future" einen Text über Burn- bzw. Bore Out. (Wir wollen jeweils einen Betroffenen porträtieren.) Könnten wir in der Sache mal sprechen? Vielleicht auch telefonisch? Natürlich kannst Du auch anonym bleiben, wenn Du das möchtest! Ich würde mich sehr über eine rasche Antwort von Dir freuen!

Viele liebe Grüße!
 
G

Gast

Gast
Hallo,

habe gerade Deinen Eintrag gefunden, der schon etwas her ist. Mich würde interessieren, wie es Dir denn heute geht? Ich habe nämlich ein ähnliches Problem...

Bei mir ist es so, dass ich zunächst als Sozialversicherungsfachangestellte vollkommen überfordert war. Das war ein qualitativ toller Job damals, aber die Menge hat mich vollkommen umgehauen. Ich war tägl. ca. 12 Std. im Büro und bin auch am WE zum Arbeiten gefahren. Schlussendlich habe ich eine neue Ausbildung - ähnlich wie Du - Europasekretärin angefangen.

Es ist immer noch (nach 10 Jahren) der erste Job als Sekretärin. Auch ich war (bin) ein Mobbingopfer meiner direkten Kollegin. Das Hauptproblem ist: Es gibt definitiv quantitativ und qualitativ zu wenig Arbeit für 2 Vollzeitsekretärinnen. Wir reißen uns also ständig um das bißchen Arbeit...... Es kommt dadurch natürlich noch ein Mangel an Selbstwertgefühl - ich denke, bei uns beiden - hinzu usw. usw. sämtliche daraus resultierende Probleme, eben. Ich habe in den letzten Jahren immer mal versucht, mich zu bewerben und auch Vorstellungsgespräche gehabt. Ist nichts geworden.... Bei mir ist es eben so, dass ich beides erlebt habe: Das Überfordertsein und jetzt das
Unterfordertsein. Ich kennen praktisch nichts anderes, so dass mir der Absprung sehr schwer fällt.

Ich denke, im Sekretariatsbereich ist das Prestigedenken sehr hoch angesiedelt. Ein Chef darf eine Sekretärin haben, er steigt im Ansehen, ist aber nicht fähig, sie vernünftig zu beschäftigen....

Wie geht es Dir heute??

Viele Grüße
 
G

Gast

Gast
Ebenfalls Hallo, mich interessiert es auch, wie es ihr heute ergeht, hat sie (hoffentlich) einen Ausweg gefunden.. das ist bei Internet-Recherchen immer betrüblich, endlich ein Forum gefunden zu haben, indem man sich mitteilen kann-
und dann stellt man fest, das die Beiträge Monate oder Jahre alt sind, die Verfasser aber keine „Up-dates“ eingestellt haben.
Ich kenne beide Facetten des Ausgebranntseins: Vor dem Burn-Out war ich verantwortlich für eine Service-Dienstleistung, in der auf prompte Erledigung ankam (Anmeldung für Verpflegungsausgabe und Reisekostenabrechnung in einer Ausbildungsdienststelle (öffentlicher Dienst). Da ich bereits einige Jahre in anderen Bereichen tätig war, habe ich nach wenigen Tagen festgestellt, was mich erwartete- aber in „jungen“ Jahren (damals war ich Mitte 30) verfügt man noch über unerschöpfliche Reserven und über das Selbstverständnis, alles erledigen zu wollen. In der Folgezeit bin ich immer schneller geworden; Pausen oder Feierabend erfolgten, wenn die unaufschiebbaren Tätigkeiten des Tages erledigt waren. Tatsächlich stellte sich zunächst ein nachhaltiges Zufriedenheitsgefühl ein, das gigantische Pensum zu erfüllen. Allerdings erhöhte sich das Pensum stetig, oder mich verliessen die Kräfte langsam. Ich erinnere mich, das ich an einigen Tagen um 21 Uhr nach Hause gefahren bin, da „im Kopf gar nichts mehr ging“ und das ich an einem ersten Weihnachtstag (bin verheiratet, 2 Kinder , damals etwa 10 und 8 Jahre alt) die Weihnachtsdeko vom Stubentisch geräumt habe, um dort mal kurz 2 bis 3 Stunden eine Reisekostenabrechnung zu erledigen. Trotz berechtigter Proteste meiner Familie ging das so über drei Jahre – erst zögerlich reflektierte ich meine Situation und als ich für mich feststellte, das es eigentlich untragbar ist, kam der totale Zusammenbruch, ich wurde etliche Wochen krank geschrieben, traute mir in der Folgezeit selbst kleinste Dinge des Alttags nicht mehr zu und nachdem ich halbwegs wieder hergestellt war, wechselte ich zum großen Erstaunen meines Vorgesetzten Arbeitsort und –platz. Es dauerte Jahre, bis ich alle Symptome der Überlastung aufarbeiten konnte
Heute stehe ich vor dem anderen Extrem: In meiner derzeitigen Aufgabe gibt es so wenig zu tun, dass ich schon mehrfach mein Büro aufgeräumt, umgestellt habe studenlang im Internet surfe- immer mit demselben Ergebnis: ich bin schon früh am Tag dermaßen müde, mein Körper und alle Knochen sind verspannt, weil ich ständig krampfhaft nach einer halbwegs sinnvollen Beschäftigung suche, wenn ich nach Feierabend nach Huase komme, muss ich erstmal auf dem Sofa entspannen und zwinge mich täglich, mindestens 1 Stunde mit Power Fahrrad zu fahren, damit mein Körper wenigstens einmal am Tag auf Betriebstemperatur kommt! Und wiederum hat es zwei Jahre gebraucht, um mich dieser Sitaution bewußt zu werden – nur diesmal möchte ich nicht undankbar sein: Mein Chef ist grandios, läst mir fast alle Gestaltungsmöglichkeiten, das Arbeitsklima unter uns ist unvergleichlich gut – und trotzdem scheint sich wieder diese Abwärtsspirale eingestellt zu haben…
 

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