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borderline-lover?????

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Nein, Shannya, du hast wahrlich nicht zu früh die Flinte ins Korn gerworfen!!
Ich kenne GENAU dein beschriebenes Gefühl, diesen Widerspruch aus ERLEICHTERUNG und TRAUER!!!

Nur bei mir hielt die Erleichterung nicht wirklich an:mad: und ich mache mich eher selber kaputt, als loslassen zu können.....
DAS sollte nicht auch dein Weg sein. Es ist heftig was du beschreibst und so lange ER nicht irgendwie etwas aus diesen heftigen Strukturen ausbrechen kann, die ja nunmal seine Krankheit sind, wirst du als Freundin vor die Hunde gehen.

Also dann lieber Trennung.... WIE sehr sind Gefühl und Vernunft bei dir im Kampf miteinander?? Für mich klingst du doch wirklich recht einsichtig und vernünftig. Vorallem auch: Dass du selber einschätzt, dass du soo nicht glücklich werden könntest mit ihm.
Hat er denn auch komplett losgelassen? Wie war das? Gut, das mit dem Suchen seinerseits tut nochmal weh, verständlich.
Aber du brauchst jetzt ZEIT um Abstand zu finden, und ich glaube du bist auf einem guten Weg!!

LG
Nachtblume
 
Borderliner

Diagnose nach DSM - IV

DSM - IV = vierte Ausgabe des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (Diagnostisches und Statistisches Handbuch Psychischer Störungen)

Ein durchgängiges Muster von Instabilität im Bereich der Stimmung, der zwischenmenschlichen Beziehungen und des Selbstbildes. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter, und die Störung manifestiert sich in den verschiedensten Lebensbereichen. Fünf der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:

1) Verzweifeltes Bemühen, tatsächliches oder vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden.

2) Ein Muster instabiler, aber intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen, das durch einen Wechsel zwischen den Extremen der Idealisierung und Entwertung gekennzeichnet ist.

3) Identitätsstörung: ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes oder der Selbstwahrnehmung.

4) Impulsivität in mindestens zwei potentiell selbstschädigenden Bereichen ( Geldausgabe, Sexualität, Substanzmißbrauch, rücksichtsloes Fahren, "Fressanfälle").

5) Wiederholte suizidale Handlungen, Selbstmordandeutungen oder -drohungen oder Selbstverletzungsverhalten.

6) Affektive Instabilität infolge einer ausgeprägten Reaktivität der Stimmung

7) Chronische Gefühle von Leere

8) Unangemessen heftige Wut oder Schwierigkeiten, die Wut zu kontrollieren

9) Vorübergehende, durch Belastungen ausgelöste paranoide Vorstellungen oder dissoziative Symptome.


Einige Punkte herausgenommen aus "Weg aus dem Chaos" - subjektive Auswahl ...

Alles ist extrem: entweder ist etwas schwarz oder weiß. Ein Mensch ist gut, oder böse, er wird idealisiert oder gnadenlos abgewertet. Zwischen beiden Polen ist kaum etwas vorhanden; denn die Zwischentöne, die Farben fehlen.

Merkwürdig Zwiespältig in ihrem Verhalten ..
Sie sind bald hart, radikal und grenzenlos in ihren Forderungen, dann wieder weich, liebevoll und anrührend in ihrer Hilflosigkeit.

Urvertrauen ...
Borderliner bekamen keine Chance ein Urvertrauen aufzubauen. In der Psychologie steht der Begriff dafür, dass ein Mensch sich mit allen Fasern seiner Existenz geborgen fühlen kann. Fehlt das, werden Kinder und spätere Erwachsene das ständige Provozieren, Agieren und Unruhe erzeugen benutzen, um das innere Chaos und die Angst vor Vernichtung nicht zu spüren.
In der Trotzphase will das Kind seine eigene Identität erleben, sich gegen Eltern und Erzieher durchsetzen. Die Trotzphase bei Borderlin Kindern ist meist extrem, da jetzt das Kind seine Sicherheit darin sucht, sich mit seinen Forderungen durchzusetzen. Es versucht, die Mutter und Erzieher zu beherrschen, sie zu unterwerfen ( "Wenn ich die Mutter beherrsche, dann kann ich sie nicht mehr verlieren.") Dieses Muster wird sich wie ein roter Faden durch alle Beziehungen fortsetzen.

Kreativität ...
Viele geniale Künstler waren und sind in ihrer Persönlichkeit tief gestört. So waren zum Beispiel van Gogh, Kafka und Mozart Menschen, die massiv unter ihren seelischen Problemen litten.
Sie berichten, dass sie mit ihren Werken das zum Ausdruck bringen wollen, worunter sie leiden. Mitunter ergießt sich der extreme innere Druck auch in exzessive Schaffenswut, dann folgen wieder Zeiten völliger Passivität und Depression.
Besonders eindrucksvoll ist es Musiker zu beobachten, die wie verschmolzen mit ihrem Instrument wirken und die Zuhörer unweigerlich in ihren Bann ziehen. Kühle Distanz ist nicht möglich, die Wirkung ist zu intensiv. Sie beruht keinesfalls auf der erlernten Technik, die mit Präzision und Können vorgeführt wird, es ist der Urgrund der Persönlichkeit, der sich auftut und spürbar wird, dem man sich nicht entziehen kann.


Literatur - Empfehlungen:

"Weg aus dem Chaos" von Heinz-Peter Röhr
"Zerissen zwischen Extremen" Jerold J. Kreisman / Hal Straus


Ich wäre für weiteren Erfahrungsaustausch zu haben 🙂 .

Jun
 
hallo tin lady,
lieben dank für deine nachricht und dein interesse!
nein, wir haben keinen kontakt, aber es ist auch erst seit letztem sonntag zuende...
die vernunft sagt ganz klar: besser ist, wenn er sich nicht mehr meldet,weil ich wirklich angst habe, da noch mal reinzurutschen und mich dann völlig zu verlieren....andererseits hoff ich natürlich bei jedem telefonklingeln, dass er es ist und es hat mich wahnsinnig gekränkt,heute zu sehen, dass er sein profil in dem single-forum,wo wir uns kennengelernt haben, schon wieder aktiviert und upgedatet hat..als hätte es mich niemals gegeben...als hätte er mir nicht letzten freitag noch gesagt, dass er mich über alles liebt...

du fragst, wie es zu der trennung kam...
wir hatten ja diesen dämlichen streit darüber, dass zwischen uns an jenem abend kein richtiges gespräch stattfand, und wer daran "schuld" sei....
nun, ein wort gab das andere, er wurde wie so oft total ungerecht und gemein, ich hab mich nur noch in die ecke gedrängt gefühlt und mich natürlich versucht zu verteidigen, bzw. ihm klarzumachen, wie ich die situation sehe....no way, das war aussichtslos wie immer....

bei ihm zuhause eskalierte der streit dann so sehr,dass ich ihm aus verzweiflung eine knallte.
ich hab ja in meinem "bericht erwähnt. dass er irgendwann mal zu mir sagte, das solle ich tun, wenn er diese "anfälle" hätte, es könnnte ihn möglicherweise runterbringen.....
tat es leider nicht..der effekt war, dass er mir den inhalt seines glases ins gesicht kippte, das glas zerschlug und aus dem zimmer rannte.
ich brauchte eine weile,um mich zu "sortieren", dann ging ich zu ihm ins schlafzimmer...
er lag auf dem bett..und dann tat er mir wieder so leid..weißt du, wir hatten ja immer mal wieder darüber gesprochen, dass er so ist, und ich hatte oft das gefühl,dass er selbst darunter genauso leidet wie ich...
ich legte mich neben ihn und sagte, dass es mir leid tut, ihn geschlagen zu haben..
er darauf: "ist okay....aber ich will nicht mehr mit dir zusammen sein."
ich: "es funktioniert einfach nicht, nicht wahr? ich hab auch schon ein paar mal darüber nachgedacht, es zu beenden."
er:"ach, das ist mir ja ganz neu! ich hab außer gerade eben überhaupt noch nie darüber nachgedacht."
ich glaube, eigentlich wollten wir beide nicht wirklich schluß machen..aber es gab dann kein zurück mehr...wir haben uns beide in unsrere ecke verzogen und nur noch "cool getan", da war kein schritt mehr aufeinander zu möglich...
ich hab dann noch in seiner küche gesessen und ihm nen abschiedsbrief geschrieben, bis ich zum bahnhof konnnte, um den ersten zug am morgen zu nehmen... er kam einmal rein, sagte: "schreibst du mir? brauchste nicht!", ging wieder raus, knallte mehrere türen, schlief wohl irgendwann ein..,
als es zeit wurde, zum bahnhof zu fahren nahm ich meine sachen und ging...er muß meinen brief am morgen gefunden haben, aber ich habe seitdem nichts mehr von ihm gehört...
naja, was soll er auch dazu sagen, es war ein abschiedsbrief..manchmal denke ich, es wäre noch weiter gegangen, wenn ich dageblieben wäre und am morgen noch mal mit ihm geredet hätte..
aber wir hatten keine zukunft..das ging so einfach nicht....

ich hoffe, damit hab ich deine frage ausreichend beantwortet..oder etwas ZU ausführlich???sorry, bin echt ziemlich neben der spur gerade..und das einzige, was mich davon abhält, nicht hysterisch rumzuheulen, ist, darüber zu reden...
aber erzähl mal, wie genau war das bei dir?
kennst du diese plötzlichen wutausbrüche und völlig ungerechten anschuldigungen und vorwürfe?
das gefühl, ihn permanent bei laune halten zu müssen?
und auf der anderen seite total geliebt und gebraucht zu werden?
wie war bei euch schluß?
erzähl, wenn du magst...ich lese es gerne!
lieben gruß,
shanny
 
Hallo Shannya,

Ja ,ich kenn die Momente in denen man gekränkt wird und immer noch was einsteckt, weil man denkt, dass derjenige selber drunter leidet.
Es ist mit ner Achterbahnfahrt zu vergleichen...wenn man mit so jemandem intim ist, dann fühlt man sich so extrem nahe....davon dachte ich süchtig zu werden.
Aber wenn man sich länger kennt, dann hat man während der "Nähe" schon Angst vor der Zurückweisung , oder der nächsten Beleidigung,
so dass man die harmonischen Momente eh kaum noch geniessen kann.
Bei uns ist jetzt seit einigen Wochen Funkstille.
Ich will vernünftig sein, meine Zukunft ist mir wichtig , ich bin keine 20 mehr.
Meine Gedanken kreisen zwar oft noch um die Sache mit ihm, aber es geht einfach so nicht, er ist auch zu keinem Schritt in meine Richtung bereit.
...hat schlechte Erfahrungen gemacht , sagt er, klar ist jemand anderes Schuld...seine Ex....
Ich bin für ihn sehr weit gegangen, meine Grenzen wurden mir mehrfach aufgezeigt...ich habe sehr viel gelernt über mich .

Wie gesagt es liegen bei uns 400 km dazwischen und wenn die Entfernung nicht wäre....dann weiss ich nicht ob ich dauerhaft so konsequent sein könnte .
Schade, dass der Kontakt zu ihm für mich wirklich ungesund ist, denn langweilig wars nie....aber dieses dauerhafte aufgewühlt sein, d.h. Dopaminausschüttung( körpereigene Droge)kann eine höchst unangenehme Beschleunigung zur Folge haben.
Da will ich lieber wieder mein ruhiges Leben von vorher zurück...ohne Kopfkino und Selbstzweifel.
Ich hab alles getan was ich konnte, jetzt muss ich an mich denken, es ist eine wichtige Erfahrung zu sehen...bis hier und nicht weiter....ich bin mir sicher, der mann geht über Leichen, er ist komplett selbstsüchtig.
Ich freu mich, dass es hier so regen Austausch zu diesem Thema gibt!
 
tin lady,
ich weiß nicht, wie das hier mit dem zitieren funktioniert, bin schon total müde und sowieso auch eher ein trottel am pc🙄 (dafür hat er mich übrigens auch oft runtergemacht)...trotzdem muß ich das hier noch loswerden:
du hast geschrieben. dass man in den schönen momenten schon angst hat vor der nächsten zurückweisung hat und sie gar nicht mehr richitig genießen kann! das trifft es total auf den punkt!!!!
treffender kann man es nicht ausdrücken, das war genau das gefühl. das ich oft hatte...
und auch dieses "sucht-gefühl" (kenn ich auch aus anderen ungesunden beziehungen)
..man weiß genau, der kerl tut einem nicht gut, im gegenteil..aber man rennt immmer wieder hin..wie ein junkie zu seinem dealer..und nicht selten gerade dann, wenn es einem eigentlich schon wieder ein bißchen besser geht..nach dem motto: "jetzt bin ich stabiler, jetzt hab ich wieder energie, da werd ich's schon ertragen.."
aber wir müssen das schaffen,da rauszukommen, okay?
ich will nicht mehr leiden, und du hörst dich auch so an, als würde es langsam mal zeit für was besseres!
laß uns ein bißchen in kontakt bleiben, wenn du magst...
es ist ja wahnsinn, was man hier an anteilnahme bekommt! bin noch gar nicht dazu gekommen, allen zu antworten...
okay, ich muß jetzt mal den comp runterfahren und schlafen gehen..
danke für deine ehrlichkeit und offenheit...
- hat mir sehr gut getan!
gute nacht
 
Hallo,
es fällt natürlich verdammt schwer, die Gedanken an ihn aus dem Kopf zu kriegen, weil die Erlebnisse so intensiv waren und dadurch irgendwie "besonders".
Ich hatte den Kontakt auch schonmal ganz abgebrochen, bin aber dann, als ich mich wieder stark fühlte, auf die Idee gekommen, dass ich es nochmal anders versuchen müsse und das wir ne 2. Chance haben sollten.
Er war auch sofort wieder Feuer und Flamme ( so wäre es immer, wenn wir uns gegenüber stehen, egal wann).
Naja, jedenfalls ist er als Partner "unbrauchbar",weil er nicht bereit ist, auf die Frau an seiner Seite Rücksicht zu nehmen, er kann nicht...sagte er selber.
Und auch als nur Freund, also ohne Sex , funktioniert es nicht, da er nicht aufhören kann von mir körperliche Dinge einzufordern...und ich dann auch wieder schnell schwach werde...das alles macht einen weiteren Kontakt unmöglich....leider.
Was mich noch interessiert ,ist,die These, dass so jemand das gleiche mit allen Partnern macht,also sich sehr schnell auf Menschen einlässt und die beginnenden Beziehungen dann sofort wieder abstößt.
Das verwundert mich, weil ich mir sicher war, dass er für mich auch total viel empfindet.
Kann so jemand denn für total viele Leute immer wieder so viel empfinden??
...das ist sonderbar...ich versteh es nicht.
 
Kann so jemand denn für total viele Leute immer wieder so viel empfinden?? ...das ist sonderbar...ich versteh es nicht.

Kleinkinder zwischen dem 18. und 36. Lebensmonat ertragen keine Ambivalenz oder Zwiespältigkeit. Sie polarisieren daher ihre Wahrnehmung, ein Bewältigungsmechanismus der als Spaltung bezeichnet wird. In der einen Hälfte "ist alles gut", in der anderen "alles schlecht". Wenn die Bezugsperson die grundlegenden Bedürfnisse des Kindes befriedigt, nimmt es sie als "rundherum gut" wahr. Kommt sie diesen Bedürfnissen nicht nach oder ist sie für das Kind nicht verfügbar, verwandelt es sie in eine "rundherum böse" Person.
Erst im Lauf seiner Weiterentwicklung kann das Kind diese gegensätzlichen Wahrnehmungen integrieren. Mit der Zeit lernt es, dass jemand, den es liebt und bewundert, es trotzdem enttäuschen oder frustrieren kann, ohne dass es ihn in einen Helden oder Bösewicht verwandeln muss. Mann kann Helden auch mit Fehlern akzeptieren. Und auch an Schurken kann man gute Eigenschaften wahrnehmen.

Borderlin - Kranke bleiben jedoch bei dieser kindlichen Schwarzweißtopographie stehen, weil diese sie vor der Angst schützt, die bei ihnen aufkommt, wenn sie widersprüchliche Gefühle miteinander in Einklang bringen sollen.
Mangelnde Selbstachtung - und das gibt es auch und gerade bei äußerlich starken Personen - und ein gestörtes Selbstbild hinterlassen ein ständiges Gefühl, das "etwas fehlt". Also werden immer neue Beziehungen eingegangen, um diese emotionale Leere zu füllen.

Ich glaube die wirklichen Gefühlsstürme eines Borderlin - Kranken, kann nur einer ermessen, der selber drinsteckt : "Und als der Berichterstatter über das Feuer in L.A. anfing zu erläutern, dass die Brandopfer bei der bloßen Berührung durch eine Krankenschwester oder einen Verband vor Schmerzen aufheulen können, fing Sie tatsächlich an zu weinen: "Mir geht es ganz genauso", sagte sie immer wieder. "So fühle ich mich ständig". "

Jun
 
...das soll hoffentlich nicht heissen , dass ich mich jetzt , seitdem ich mich so weit auf ihn eingelassen habe, das alles so gut nachfühlen kann, als waere ich selber Borderlinerin?
..aber ich verstehe durchaus was gemeint ist.
ich weine ja seitdem auch ständig, weil es sich so furchtbar anfühlt, im Körper und Geist eines BL.

das wichtigste scheint der emotionale Abstand zu sein, der erstmal aufgebaut werden muss....
das dauert.
 
...das soll hoffentlich nicht heissen , dass ich mich jetzt , seitdem ich mich so weit auf ihn eingelassen habe, das alles so gut nachfühlen kann, als waere ich selber Borderlinerin?
Du hast eine wahnsinns Berg und Talfahrt hinter dir. Das dich das nicht kalt lässt, dürfte mehr als klar sein. Deine Gefühle, deine Person, Alles wurde weit über Normal belastet.

das wichtigste scheint der emotionale Abstand zu sein, der erstmal aufgebaut werden muss....
das dauert.
Ja, leider Gottes. Versuche wieder deine eigene Mitte zu finden. Das wird Zeit brauchen.

Soweit ich lesen konnte, wirst du nicht versuchen brennende Sträucher auszuheben. Ihn retten zu wollen, wäre, als ob man mit bloßen Händen einen brennenden Busch ausreißen will. Er muss es selber von sich aus wollen und das bedeutet von seiner Seite enorme Anstrengungen und die Bereitschaft sich richtige Hilfe zu holen.

Jun
 
Hallo Shannya, hallo Ihr Lieben,

sorry, mein Pseudo lautet so, dass man meinen könnte, ich bin selbst Borderlinerin. Aber das Gegenteil ist der Fall:

Ich habe auch hautnah erlebt, wie es ist, mit einem Borderliner zusammenzusein. Ich könnte fast jeden Satz, der hier gefallen ist, unterschreiben:

Mein Freund war mehr als liebenswürdig, liebevoll, aufmerksam...ich könnte Dutzende von Eigenschaften aufzählen..., aber diese Eigenschaften zeigte er nur in den ersten paar Wochen. Dann plötzlich mutierte er von weiß zu schwarz: geringste Anlässe veranlassten ihn mich zu beleidigen, aufs Übelste zu beschimpfen, zu demütigen und zu erniedrigen. Das Ganze ging so lange, bis von seiner Seite aus sogar noch brachiale Gewalt ausgeübt wurde. Das war für mich das Ende. Denn kein Mann hat das Recht, die Hand gegen mich zu erheben. Auch tausendfache Entschuldigungen seinerseits ließ ich nicht mehr gelten, dafür war zuviel vorgefallen. Körperliche Gewalt darf und kann ich nicht entschuldigen.

Glaubt mir, auch ich zweifelte an mir selbst, fragte mich, was ich hätte besser machen können. Zunächst hatte ich alles versucht, sagte ihm noch öfter, dass ich ihn liebe, dass er so ein wundervoller Mensch ist, tat alles, um ja immer Harmonie herzustellen, aber nachdem es sich herauskristallisierte, dass er mich wie durch einen inneren Drang immer dann von sich wegstoßen musste, sobald eine gewisse Nähe zwischen uns da war, wurde mir klar, dass unsere Beziehung keine Zukunft hat. Das Fatale ist, dass er einerseits eine fast unstillbare Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit hat. Gibt man ihm aber diese Liebe, kann er nicht glauben, dass er geliebt wird. Man kann beteuern, so oft man will, man erreicht ihn nicht. Dadurch bedingt kommt es auch noch zu übermächtiger Eifersucht, die jede Beziehung zu einem Höllentrip macht. Man fängt an, sich zu verbiegen, rechtfertigt sich pausenlos für völlig harmlose Dinge.

Mein Partner ist - da bin ich mittlerweile sicher - ein Borderliner, und ich bin zwar durch die Hölle gegangen, aber ich habe sie überlebt und bin froh, dass ich so bald verstanden habe, was da vor sich geht. Dennoch muss ich eines zugeben: ich liebe meinen Partner immer noch, aber es ist wohl eher eine Art mütterliche Liebe, wie um ein Kind, das man im Arm halten will, weil man weiß, dass es ihm schlecht geht, und das man trösten will. Als mir das klar wurde, konnte ich mich lösen.

Dir, liebe Shannya, wünsche ich einen "echt" liebevollen Partner, der authentisch ist und auch bleibt. Und grüble vor allem nicht immer wieder darüber nach, ob deine Entscheidung richtig war. Denn SIE WAR DIE EINZIG RICHTIGE ENTSCHEIDUNG.

Sei lieb gegrüßt
 
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