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Bleibe ich nur seine Geliebte?

Und seine Frau, weiß die dann auch, dass sie nur eine von Zweien ist? Oder ist sie nicht wichtig dabei?

Das ist eine Moralfrage, und Moral ist ein Konstrukt unserer Gesellschaft - und ziemlich verlogen, wenn man mal ehrlich zu sich selbst ist.

Ganz sachlich betrachtet:
Widmet er sich seiner Familie auf dieselbe Weise, wie er es ohne Affärenfrau täte, wird dieser Familie, seiner Frau, durch die Affäre nichts weggenommen.

Jetzt wird gleich ein noch größerer Aufschrei ausgelöst:
Ist er entspannter, zufriedener, losgelassener durch die Affäre, profitiert die Familie, die Ehefrau, davon.

Er sorgt für Entspannung bei sich, gut für Familie, gut für Ehefrau.
Die Wahl des Mittels zum Zweck ist gesellschaftlich offiziell verpönt, praktiziert wird sie jedoch sehr häufig, und eben i.d.R. heimlich. Was mitunter einen Teil des Reizes ausmacht. Verbotene Früchte und so...

Es braucht dafür aber die passende Affärenfrau, und keine, die mehr möchte. Statt der unwisdenden Ehefrsu gibt es sonst eben eine andere verletzte Frau.
Die sich das selbst ersparen könnte, wenn sie konsequent solchen Affären aus dem Weg ginge.
 
Ist er entspannter, zufriedener, losgelassener durch die Affäre, profitiert die Familie, die Ehefrau, davon.

Er sorgt für Entspannung bei sich, gut für Familie, gut für Ehefrau.

Es braucht dafür aber die passende Affärenfrau, und keine, die mehr möchte.
@Weltkind, volle Übereinstimmung! Ich wiederhole mich: Am besten ist es, wenn zwei Verheiratete , die aber nicht miteinander verheiratet sind, eine Affäre haben. Wunderbar für Affärenfrau und -mann und gut für zwei Familien.
 
Nachdem er mir geschrieben hat das er mich liebt, gerne eine Zukunft mit mir hätte, hat er nun erzählt das er mit seiner Familie im Dezember weg fliegt… Sie wollte das unbedingt und er würde der Ehe damit eine letzte Chance geben und seine Gefühle testen…
Allerdings will er das mit mir nicht lassen
Es ist Deine Entscheidung wie lange Du das noch mitmachst.

Es wird vermutlich nicht die letzte Chance sein und nicht der letzte Grund, weshalb er sich grad nicht trennen kann. Nachher wird eines der Kinder ernsthaft krank. Oder die Frau. Oder jemand der Angehörigen stirbt, oder was auch immer... er wird immer einen Grund haben, dass es gerade nicht der richtige Zeitpunkt ist, seine Familie zu verlassen.

Ich finde sein Verhalten insgesamt nach wie vor erbärmlich.
 
Ob er es ihr erzählt, oder nicht, jede Ehefrau muss damit rechnen, dass sie nicht die einzige ist, mit der der Mann Sex hat, denn immerhin machen das 27 % aller Männer:

Beziehung - Untreue in der Partnerschaft nach Geschlecht 2020 | Statista

Die Frauen sind allerdings noch schlimmer. Da sind es nämlich 30 %!

Ich bin fest überzeugt, die Zahlen sind deutlich höher. Vor ein paar Jahren las man häufiger von Zahlen über 40 %, was mir glaubwürdiger erscheint.
Doch selbst da fehlen m.E. noch Dunkelzahlen...



 
Und wenn schon. Nicht jeder lügt und betrügt.

Richtig, sonst stünde da ja 100 %, Ehrlichkeit vorausgesetzt.
Ehrlichkeit...auch so ein Moralthema irgendwo. Auch nicht immer so ganz funktional, auch oft gerade dann, wenn es darum geht, ehrlich zu uns selbst zu sein.

Bei mir entsteht immer der Eindruck, es wögen sich viel mehr Menschen unbetrogen, als das, von diesen geschätzten Zahlen abhängig gesehen, möglich wäre.
Belogen werden, nicht sehen wollen, sich selbst und andere belügen.

So ein Moralkonstrukt ist schon ein verzwicktes Ding.
 
Liebe Fragestellerin,

du berichtetest, dass er dir mitteilte, dass er sich mit dir eine Zukunft wünscht. Gleichzeitig informiert er dich dann aber über seine familiären Urlaubspläne MIT seiner Ehefrau, um der bestehenden Verbindung noch eine Chance zu geben und seine Gefühle zu testen.

Ich denke, sofern du nur einmal an dieser Stelle mit logischem Denken an die Angelegenheit herangehen würdest, würdest du den Widerspruch, der meiner Meinung nach in dieser Information seinerseits vom Himmel schreit, erkennen: er stellt sich mit dir eine Zukunft vor, will aber gleichzeitig seine Gefühle gegenüber seiner Ehefrau in einem gemeinsamen Urlaub testen. DAS kann niemals NIE funktionieren.

Entweder man hat sich entliebt bzw. neu verliebt oder eben nicht. Da braucht man👎 seine Gefühle nicht in einem Urlaubsarrrangement "testen". Dass Trennungen, vor allem, wenn man zuvor schon gemeinsam ein Leben gelebt hat und auch Kinder mit im Spiel sind, nicht einfach sind, ist doch geschenkt. Darüber braucht man nicht zu diskutieren. Worüber aber trefflich - auch und vor allem kritisch zu diskutieren ist - ist die Tatsache, dass er eine doppeltes Spiel spielt und dass auch reinem Eigennutz.

Ruf dir einmal das Szenario auf, in dem er dir von Anfang an erzählt hätte, dass er sexuell und emotional (denn es geht ihm eindeutig nicht nur um den fehlenden Sex, er ist ja kein Psychopath, sondern hat Gefühle, die seine Ehefrau aufgrund der Neubelastung und Herausforderung als Jungmutter vielleicht gerade nicht in der Lage ist ihm zu geben) unterversorgt ist und dich aus diesem Grund gerade gerne in seinem Leben hätte: als Ersatz! Nun die Frage an dich: Hättest du dich je auf ihn mit deiner ganzen Persönlichkeit eingelassen? Wohl eher nicht...(da hat "die Katze" tatsächlich recht: du bis ihm schon emotional auf den Leim gegangen...)

Wenn du cool wärest und er optisch echt eine Sahneschnitte ist, dann hättest du vielleicht daraus eine rein sexuelle Affaire mit all ihren Annehmlichkeiten (inkl. Essengehen, Ausflüge, Gespräche) geschnitzt und mitgenommen. Du aber sehnst dich nach mehr, nach Commitment, Liebe, Bekenntnis zu dir als Person und Frau. Und weil er weiß, dass "gute" Frauen meistens auch ihren Wert kennen und sich eben nicht auf eine Affaire einlassen wollen, hat er dir seine wahren Beweggründe verschwiegen. Denn mit offenen Karten wäre er nie an sein Ziel gekommen: emotionale und physische Egopflege zu betreiben. Du hättest ihn abgelehnt.

Sicherlich, davon gehe ich fest aus, da er ja kein Psychopath, Borderliner oder Narzisst zu sein scheint, handelt er nicht bewusst. All das, was gerade läuft, ist ein Subfilm, in dem du aber leider die ewige Nebenrolle spielen wirst - auch wenn er dir die Wohnung streicht, dich zum Essen einlädt (und du dabei sogar noch sein dankbarerer Seelenmülleimer bist ind der Hoffnung, so Nähe und Verbindung zu ihm zu etablieren) oder dir schreibt, dass er dich vermisst.

Er vermisst Anerkennung und Wahrnehmung als Mann und Vater (will nicht nur der bezahlen Versorger seiner kleinen Jungfamilie sein) und das Gefühl unersetzbar und wichtig zu sein. Und, das hat mir mein lieber Vater - ein absoluter Womanizer - schon früh erklärt, generieren sich Männer im Allgemeinen auch über Sexualität. Darin unterscheiden sie sich von Frauen! Du polierst ihm gerade sein geschundenes und verzweifeltes Ego maßgeblich auf und dafür mag er dich und ist dir sehr dankbar. (Seine Frau übrigens auch, denn du sorgst mit deiner emotionalen Betreuung gerade für den stabilen Hauseigen, der schon wieder so weit hergestellt ist, dass man gemeinsam plant, zu verreisen.)

Aber lieben tut er vor allem sich selbst und nicht dich!

Ich wünsche dir alles Gute und rate dir, dich einfach nur kritisch zu hinterfragen, ob du die Nachteile aber auch Vorteile des Geliebtenstatus' selbstbewusst und reflektiert (er-)tragen kannst.
 

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