Sollte man jemanden, den man über Jahrzenhte im Trinken "unterstützt" hat von heute auf morgen fallen lassen ohne driftigen Grund?
Sollte man nicht wenigstens EINMAL versuchen das ZUSAMMEN zu packen?
Es ist doch völlig egal, was MAN sollte.
Ich finde, es steht Dir überhaupt nicht zu darüber zu richten. Es ist die Ehe Deiner Mutter.
Zumal Du gar nicht in deren Haushalt lebst.
Betrunken auto zu fahren ist absolut verantwortungslos. Man riskiert damit das Leben anderer Menschen - ein absolutes No-Go. Das geht gar nicht.
Für Deine Mutter ist jedenfalls deutlich eine Grenze überschritten. Warum das für sie in so entscheidender Weise an diesem Ereignis festgemacht wird, könnte man diskutieren. Könnte sie nicht ein wenig toleranter sein (is ja nich so schlimm zu riskieren, ein paar leut totzufahren) - hätte sie nicht vorher deutlicher sein müssen, dass zuviel getrunken wird?
Es ist egal, es ist ihre Entscheidung und tatsächlich hätte sich mancher Mensch vielleicht anders verhalten, aber es gibt das kein richtig oder falsch - kein, was hätte MAN, was wäre richtig. Es steht ihr zu damit umzugehen, wie sie es möchte.
Co-abhängig bedeutet, jemanden in seiner Abhängigkeit zu unterstützen (du schreibst selbst deutlich, das er es wohl braucht). Dahinter steht aber allgemein eine Einstellung, sich um jemanden zu kümmern, zu versorgen, etc... etwas, was dem Abhängigen gar nicht unbedingt gut tut. Das hat sie zwanzig Jahre lang gemacht. Bis er etwas getan hat, was für sie persönlich ihre Grenze überschritten hat.
Und da ist sie jetzt ganz radikal. Für mich sehr verständlich, dass sie sich so verhält. Sie muss da jetzt eine Distanz ziehen, was ihr aufgrund ihrer Neigung, sich zu kümmern um andere, eigentlich schwer fällt. Ich versteh das absolut, dass sie das überhaupt nicht mit Dir diskutieren möchte.
Zumal sie ihm ja die Option der Wiedervereinigung/Liebe lässt, wenn er denn entzieht.
Und es ist ganz fatal, dass Du ihre Position des "Kümmerns" übernimmst, indem Du die Wäsche wäschst!