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Bitte um eure neutrale Meinung - Familienprobleme

G

Gast

Gast
Hallo!

Es ist nicht einfach ein Problem so neutral zu schildern, dass man keinen vorab beeinflusst, aber vielleicht schafft ihr es trotzdem alles neutral zu bewerten - VIELEN DANK!

Mein Vater trinkt seit eh und je. Dies wurde von meiner Mutter aber immer akzeptiert und teils sogar beschönigt "ist ja nur ein Bier...". Wir reden hier nicht über einen hochgradigen Alkoholiker, der ständig in Kneipen hängt, aber von jemandem, der den Alkohol einfach braucht und sehr oft - naja nennen wir es man - "angeheitert" ist. Dabei hat er allerdings nie jemandem was getan (körperlich, verbal). Bis jetzt auf einmal "der große Knall" kam. Mein Vater bekam den Führerschein abgeholt (wg. Alkohol) und hat sich am nächsten Tag die Kanne gegeben.

Seitdem ist meine Mutter von heute auf morgen abgehauen - 600 km entfernt zu Freunden - dies ist nun ein halbes Jahr her. Mein Vater trinkt jetzt immer mehr und war schon mehrfach seitdem im Krankenhaus und versackt nahezu. Sollte man jemanden, den man über Jahrzenhte im Trinken "unterstützt" hat von heute auf morgen fallen lassen ohne driftigen Grund? (Die Ehe war ausser das Alkoholthema übrigens harmonisch - beide lieben sich) Und dann von ihm verlangen, dass man nur zurück kommt, wenn er einen Entzug macht? Sollte man nicht wenigstens EINMAL versuchen das ZUSAMMEN zu packen?

Wenn ich mit meiner Mutter offen darüber sprechen möchte, blockt sie komplett ab und sagt, dass sie sich jetzt erst mal nur um sich kümmern muss. Dabei muss ich sagen, dass ich sie nicht umstimmen möchte - es ist ja auch ihr Leben, aber ich muss doch meine Meinung sagen können, was ich gut finde und was nicht. Den Kontakt zu mir hat sie nahezu komplett abgebrochen, wobei wir ein sehr gutes Verhältnis hatten. Das Haus ist zum Verkauf angesetzt, meine Mutter möchte weg ziehen und ein neues Leben anfangen.

Sie kann doch wohl kaum erwarten, dass sie jetzt hier abhaut und alles im Chaos hinterlässt und ich sie dann, wenn ihr wieder danach ist, sie mit offenen Armen empfange - und alles ist wieder gut - oder?

Danke für eure Antworten
 
B

Baileys

Gast
Hi

eine Alkoholsucht beginnt wenn etwas regelmäßig ist,es kann auch schon vorher zu Problemen gekommen sein,wo Du vielleicht nichts mitbekommen hast.

Der Verlust des Führerscheines kann einfach das Fass zum Überlaufen geführt haben,
wo Deine Mutter gesagt hat,es reicht und bis hier hin und nicht weiter.

Dieses Kleinreden von Alkoholproblemen bewirkt auch das dieser sich immer mehr dem Alkohol hingibt und alles um sich herum vergißt.
Oft ist auch dann der Arbeitsplatz in Gefahr.Grade wenn dieser abhängig vom Führerschein ist.
Was dann wieder eine Gefahr für die Familie bedeuten kann , was die Sicherheit der Familie angeht.

Warum sie jedoch die Kinder im Stich läßt ,weiß ich nicht.

Ich denke es trifft hier ganz gut,ich kann nicht mehr ,ich will nicht mehr.
Die Grenze ist überschritten.

Und man will nach vorn sehen und nicht mehr an vergangenes denken.

Viel schlimmer wäre es gekommen meiner Meinung nach wenn sie in Depressionen gefallen wäre,oder auch zum Alkohol gegriffen hätte,was auch hier und da vorkommt.

Diese um sich selbst kümmern muss ,ist einfach ein Auffangen und das Sorgen das wieder etwas stabiliesiert wird.

Versuche Verständnis für Deine Mutter zu zeigen,das wird ihr helfen sich wieder zu fangen.

Ich wünsche Deiner Mutter das sie einen Weg finden wird,ihr Leben schön nach ihren Wünschen zu gestalten.
 

Bellchen

Mitglied
Hallo Gast,

es ist egal, ob man sich regelmässig in den Kneipen oder zu Hause betrinkt. Auf die Dauer führt es dazu, dass man ohne Alkohol nicht "leben" kann und schon nach dem Aufwachen zum "Bierchen" greift. Mit der Zeit werden es immer mehr und mehr. Es folgen Gespräche, damit aufzuhören, Vorschläge eine Therapie zu machen.... es wird gebeten, gedroht und gestritten. So lange der Alkoholiker selber nicht einsieht, dass er ein Problem hat, wird er nie zugeben, dass er abhängig ist. Das ist der Grund, warum sie "abgehauen" ist, wie du schreibst.
Deine Mutter hat es möglicherweise alles schon ausprobiert - das weist du nicht, vermute ich. Ich weis nicht, wie alt du bist und ob deine Mutter mit dir darüber gesprochen hat. Für sie war die Flucht zu ihren Freunden und ein Ultimatum zu ihrem Rückkehr der Entzug deines Vaters der letzte Ausweg. Er hat sich anscheinend gar nicht damit beschäftigt, weil, wie du schreibst, trinkt er noch mehr als zuvor.
Ihr könnt es nicht zusammen schaffen. Dein Vater muss einsehen, dass er ein Alkoholproblem hat und in erster Linie nur für sich selbst mit dem Trinken aufhören.
Deine Mutter trägt keine Schuld am Alkoholkonsum deines Vaters.
Eins verstehe ich aber nicht, warum sie dich nicht mitgenommen hat.

So lange dein Vater mit dem Trinken nicht aufhören will, kämpft deine Mutter und du gegen den Windmühlen.

Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute.
Bellchen
 
Zuletzt bearbeitet:
J

john-2

Gast
Hallo Gast,

Eltern versuchen ein der Regel, ihre Kinder nicht mit Problemen zu belasten.
Ich bin mir sicher, das hier mehr passiert ist, als nur "angeheitert". Dein Vater
musste den Führerschein abgeben, weil er sich und andere gefährdet hat.

Wer so betrunken ist, dass er sich noch hinters Steuer setzt, ist nicht mehr
Herr seiner Sinne! ...oder völlig verantwortungslos.

Sicher hat das Alkoholproblem das Zusammenleben bereits seit geraumer Zeit
belastet und ich denke auch, dass Deine Mutter viele Anstrengungen unter-
nommen hat, ihn davon wieder abzubringen.

Das war jetzt eine Verzweiflungstat! Sicher war es nicht richtig, Dich zurück-
zulassen. Wie alt bist Du? Gehst Du noch zur Schule / Bist Du noch in der Aus-
bildung? Hättest Du mit ihr gehen können? Bist Du in der Lage für Deinen
Lebensunterhalt zu sorgen?

Leider kann man Alkoholkranken nur helfen, wenn diese bereit sind, sich helfen
zu lassen. (Sehr wenige Ausnahmen mal ausgenommen). Bleibe mit Deiner Mut-
ter in Kontakt. Sie wird sich beruhigen und Dir dann helfen.

LG, John
 
Zuletzt bearbeitet:

Landkaffee

Urgestein
Lebst Du mit im Haushalt Deines Vaters?

Möchtest Du ein moralisches Urteil über das Verhalten Deiner Mutter?
Wieso weisst Du nicht, weshalb sie ein neues Leben beginnen will und das ohne Deinen Vater?
Ohne Dich???

Und sonst möchte ich mich Johns Antwort anschliessen.

LG
Landkaffee
 
G

Gast

Gast
Klar.
Und deshalb muss sie mit einem Säufer leben?
Hallo! Erst einmal Danke für die vielen Antworten & Ratschläge. Um eure Fragen zu beantworten: Nein, ich lebe nicht im Haushalt meines Vaters. Bis vor 6 Monaten haben wir ganz normal, wie jede andere Familie zusammengelebt. Während ich immer versucht habe meinen Vater vom Alkohol abzubringen, fand meine Mutter das weniger schlimm (zumindest nach aussen hin) und ist mit ihm noch Kistenweise Wein kaufen gefahren. Mein Vater trinkt am Tag ca. 3-4 Bier und eine halbe Flasche Wein. Ich finde das zuviel (vor allem um noch Auto zu fahren). Meine Mutter fand dies halt nicht so dramtisch.

Oben das Zitat habe ich nur kopiert, da ich dann wohl die Welt nicht mehr verstehe. Nein, meine Mutter muss nicht mit einem Säufer leben. Aber ich kann auch nicht als Ersatz einspringen. Egal ob Haushalt oder Wäsche oder so. Über einen kurzen Zeitraum kann man sowas auffangen. Aber nicht auf die Dauer.
 
G

Gast

Gast
Hallo Gast,
du bist kurz davor in die Falle zu tappen, die man Co-Abhängigkeit nennt und hast dir die Probleme deines Vaters zu eigen gemacht. Du bist nicht dafür verantwortlich, wie und was der trinkt und auch nicht für die Folgen, du hast das schon richtig erkannt. Aber auch deine Mutter ist da für nichts verantwortlich. Sie macht es richtig, indem sie sich von deinem Vater bzw. dem Alkohol distanziert. Die anderen haben dir das ja auch schon gesagt. Bitte suche dir unbedingt Hilfe. Es gibt überall Beratungsstellen für die Angehörigen von Alkoholikern und sogar spezielle Foren. Da findest du Menschen, denen es genauso geht wie dir. Frag bei der Kirchengemeinde, Anonyme Alkoholiker, Suchtberatungsstellen oder auch dein Hausarzt könnte was wissen. Der Alkohol macht alles kaputt und solange dein Vater das nicht kapiert, kannst du da gar nichts retten, da gehst du nur kaputt dran. Es wird dir nichts helfen, deinen Ärger und Frust an deiner Mutter auszulassen. Alles Gute.
 

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