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Bindungsangst oder was ist das?

Malory

Mitglied
Hallöchen :)
Ich glaub, ich würd gern wissen, was "mit mir nicht stimmt"/ mein Problem ist. :/ Was für eine Einleitung, hahah.
Bitte nicht lesen, falls das ganze Thema Männlichkeit, Bindungsangst, Sexualisierung... emotionale Reaktionen hervorrufen könnte, will hier echt alles andere als jemand verletzten oder schaden.

Also das Problem ist: Ich habe echt große Angst Männer auf romantische Weise in mein Leben zu lassen. Wenn es platonisch ist, kein Problem, aber sobald es in die andere Richtung geht, mache ich zu und da kommt Angst hoch, die ich mir in dem Ausmaß nicht erklären kann. Ja, in meinem Leben gab es nie ein männliches Vorbild zu dem ich aufschauen konnte. Einer geiert auch mit 80 Jahren noch 20 Jährigen hinterher, während der Andere ein Familienmitglied angefasst hat.. (Ich wurde nie angefasst.) Ich denke mein narzisstischer Vater hat da den größten Effekt, weshalb ich Probleme mit Bindung hab. Da war nie ein Familienmitglied, das Frauen mal nicht sexualisiert hat und auch mal mehr als nur ihren Körper gesehen und sie respektiert hat. Aber ich frage mich, wieso das bei mir so stark ausgeprägt ist.
Niemand hat die perfekte Familie, andere haben ganz andere Erfahrungen gemacht... Das kann doch nicht sein, dass es dann so bei mir ausartet.
Ganz tief in mir drin ist der Gedanke, dass Männer Gefahr für mich bedeuten und mir nichts Gutes wollen.
Tut mir leid für alle Männer das hier so zu pauschalisieren, ich will hier wirklich niemanden triggern oder verletzten.

Für mich ist es eine Bedrohung, wenn ein Mann Interesse zeigt. Ich fühle mich dann sogar weniger von ihm angezogen und will ihn wegstoßen. Ich habe lieber Liebeskummer wegen unerwiderter Liebe, weil ich weiss, dass ich dann sicher bin und nichts zurückkommt. Ich mag die Vorstellung von einer Beziehung, aber mich tatsächlich so vulnerabel in der Realität zu machen, trifft auf mächtig viel Widerstand.
Gerade lerne ich jemanden kennen, aber ich kann nicht erwidern, wenn er sagt, dass er sich freut mich zu sehen. Ich denke die ganze Zeit, dass er nur etwas haben will, wovor ich so viel Angst habe es zu geben und er nur so tut, als wäre er nett. Mir wird schlecht, wenn ich daran denke körperlich näher zu werden, in mir zieht sich etwas zusammen und ich kann schlecht atmen. Ich glaube, das war heute Abend sogar der Auslöser, warum ich weinen musste und schwer Luft bekommen hab. Ich kann mir nicht erklären, woher diese große Angst vor männlicher Nähe kommt, beziehungsweise ich finde die Erfahrungen, die ich gemacht habe, sind nicht ausreichend und groß genug, um so krass zu reagieren. Ich bin allgemein sehr sensibel und empathisch. Ich suche dauernd nach Gründen, finde aber keine. Vielleicht sollte ich aber auch einfach mal meine Gefühle sehen und akzeptieren, anstatt immer "ja, aber die anderen haben noch ganz andere Erfahrungen gemacht und die dürfen dann so fühlen" Gedanken zu haben.. Das hilft ja auch nicht. Ich finde es auch schwer das richtig zu kommunizieren. Wir kennen uns noch absolut nicht lange und bis jetzt weiß er nur, dass ich länger brauche, um zu vertrauen. Oh man, herrliche Aussichten..

Vielen lieben Dank an alle, die das gelesen haben und helfen wollen und nochmal: Ich weiß, es gibt super tolle, sensible Männer, die nur das Beste wollen :)
 
G

Gelöscht 125439

Gast
Ich glaub, ich würd gern wissen, was "mit mir nicht stimmt"/ mein Problem ist.
Ich denke die ganze Zeit, dass er nur etwas haben will, wovor ich so viel Angst habe es zu geben und er nur so tut, als wäre er nett. Mir wird schlecht, wenn ich daran denke körperlich näher zu werden, in mir zieht sich etwas zusammen und ich kann schlecht atmen. Ich glaube, das war heute Abend sogar der Auslöser, warum ich weinen musste und schwer Luft bekommen hab.
Ob mit dir etwas nicht stimmt, weiß ich leider nicht, dazu fehlen mir zu viele Informationen. Vielleicht könnte dir ein Psychotherapeut weiterhelfen. Mit dem Rest deines Textes umschreibst du teilweise das Wort "Asexualität".

Wenn du dich dabei unwohl fühlst, musst du dich zu nichts zwingen, lass dir Zeit bis du bereit bist oder du den Grund dafür gefunden hast.

Mach dir keine Sorgen
Liebe Grüße
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Wieso lässt du das nicht dabei und warum willst du das ändern? Beziehungen sind nicht zufällig da, man bezieht etwas daraus- der eine kanns brauchen, der andere nicht.
Du brauchst diesen Nahe-Austausch nicht, er überfordert dich. Nun wäre der andere dran, dir diese Ängste zu nehmen, macht er aber nicht, also kommt er nicht in Frage für dich und deine Grundnatur.

Vergewaltige dich doch nicht, bleib auf Abstand, wenn es dir damit besser geht.

Heißt das nicht, dass du bisher noch nie jemanden getroffen hast, wo du Nähe möchtest und auch aushalten kannst? Hör doch drauf, das ist nicht schlecht, das ist vielleicht komplett richtig und auch wichtig.

Menschen sind Nutznießer und "Säuger", die einen Wirt suchen, von dem sie saugen können. Das ist okay, solange jeder etwas hat davon und sich wohl fühlt weiter. Bei manchen ist das aber nicht so. da gehts mit einem Bergauf und dem anderen gehts schlecht und immer schlechter. Was nutzt es, wenn jemand komplett gut fühlt, wenn er in deiner Nähe ist, du dich aber nicht gut fühlst? Da hat nur einer was davon und daher, nimm diese Empfindungen wichtiger, wie es DIR geht.

Im Idealfall geht es beiden super, dann kann man ja aufbauen darauf und sich austauschen gegenseitig symbiotisch, wenn man das genießt, was da passiert. Bisher gelang dir das nicht. Das wird am Gegenüber liegen ebenso.
 

cucaracha

Urgestein
Ich kann dich sehr gut verstehen und ich kenne selber solche Gedankengänge und
Ängste..

Wenn du jetzt jemand kennengelernt hast versuche es langsam anzugehen.

Lerne ihn erstmal als Mensch und Kumpel freundschaftlich kennen um etwas Vertrauen zu bekommen.

Oft verlieren sich dann die Ängste vor körperlicher Nähe....und man kann dann doch die körperliche Nähe zulassen.
 

Silan

Aktives Mitglied
@ Malory: man kann schon allein durch sein Umfeld als Kind so geschädigt werden, dass es für eine Traumatisierung reicht. Aber auch die Blicke, vielleicht auch verbale Äußerungen etc. plus dieser Kombi mit dem stark sexualisierten und klar übergriffigen Umfeld reichen durchaus, solche Vermeidungsverhalten wie bei dir auszulösen.
Klar kann man jetzt sagen: ''ok, ist so, also leb ich damit und mach das beste draus''. Aber es scheint dich so zu beschäftigen, dass ich persönlich das nicht für die richtige herangehensweise erachte. Du scheinst deswegen zu leiden, so klingt es jedenfalls für mich. Daher würde ich dir raten, das mit Hilfe einer Traumatherapie für dich aufzuarbeiten. Denn auch Zeugen bzw. ''nur'' durch Blicke und Verhalten geschädigte Menschen können dasurch ein Trauma erleiden. Dafür braucht es keine harte Gewalt. Du musstest deine Kindheit in permanenter Unsicherheit und Bedrohung verleben. Auch das ist Gewalt.
 

Silan

Aktives Mitglied
Achso was mir noch einfällt, ich glaube, ich frage mich einfach, warum andere es schaffen Beziehungen einzugehen, die doch auch negative Erfahrungen und Sozialisation gemacht haben
...
Die erste ''Beziehung'' bei mir entstand, weil mir irgendwann klar wurde, dass ich weg musste wenn ich überleben wollte. Für mich war Heirat die einzige Chance.
Eine echte Beziehung, mit Liebe, Vertrauen und auch Nähe ging erst viele Jahre später, nach langer Therapie.
 

Malory

Mitglied
@ Malory: man kann schon allein durch sein Umfeld als Kind so geschädigt werden, dass es für eine Traumatisierung reicht. Aber auch die Blicke, vielleicht auch verbale Äußerungen etc. plus dieser Kombi mit dem stark sexualisierten und klar übergriffigen Umfeld reichen durchaus, solche Vermeidungsverhalten wie bei dir auszulösen.
Klar kann man jetzt sagen: ''ok, ist so, also leb ich damit und mach das beste draus''. Aber es scheint dich so zu beschäftigen, dass ich persönlich das nicht für die richtige herangehensweise erachte. Du scheinst deswegen zu leiden, so klingt es jedenfalls für mich. Daher würde ich dir raten, das mit Hilfe einer Traumatherapie für dich aufzuarbeiten. Denn auch Zeugen bzw. ''nur'' durch Blicke und Verhalten geschädigte Menschen können dasurch ein Trauma erleiden. Dafür braucht es keine harte Gewalt. Du musstest deine Kindheit in permanenter Unsicherheit und Bedrohung verleben. Auch das ist Gewalt.
Hi, danke für die Nachricht :)
Die Sache ist, das mit dem Übergriff habe ich selber gar nicht mitbekommen. Das hat meine Mama als Jugendliche erlebt, aber ich stehe ihr sehr sehr nahe und hab halt erlebt, wie die Männer in der Familie damit umgegangen (leugnen, "hat ihr ja nicht geschadet") sind und was Männer ihr schon angetan haben. Ich glaube meine Kindheit war aber gar nicht so unsicher, ich hab mich nicht bedroht gefühlt. Meine Mama hat da auch viel abgeschirmt, aber als Jugendliche/ Erwachsene kam langsam hoch, was meiner Mutter angetan wurde und ich hab halt die Blicke und Sprüche über Frauen anders wahrgenommen. Aber ich glaube nicht, dass es mich so geprägt hat, dass ich ein Trauma haben könnte, aber was weiß ich schon :) Vielen lieben Dank :D
 
G

Gelöscht 120787

Gast
Ich verstehe dich, ich habe selber nichts Gutes in Beziehungen mit Männern erlebt. Ich weiß, dass ich vor Männern Angst habe. Was du machen kannst, ich habe keine Ahnung. Ich kann dir nur sagen was ich gemacht habe. Die letzte Scheixxbeziehung ist 2004 geendet und seitdem gehe ich Männern aus dem Weg. Die Agressionen, die Gewalt, die Zerstörung habe ich satt. Seitdem ich alleine bin und mich mit dem Thema nicht mehr beschäftige, kann ich mein Leben genießen und es geht mir gut. Ich vermisse nichts.
 

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