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Bin ich so herzlos oder warum lässt mich so Vieles kalt?

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Gast

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Ich bin weiblich und Ende 20. Manchmal glaube ich, ich habe ein Herz aus Stein. Am meisten merke ich es momentan wenn ich die Nachrichten sehe. Gaza-Krieg, wieviele Tote? Juckt mich nicht. Es betrifft mich ja nicht. Oder (wenn auch nicht aktuell) Erdbeben irgendwo in Asien, hmm, dumm gelaufen. Gut, dass es in meiner Region keine Erdbeben gibt. Ich könnte noch viele Beispiele aufzählen. Andererseits interessiert es mich aber brennend wer Fußballweltmeister wird oder wann das neue Iphone kommt.

Ist das normal, kein Mitgefühl zu haben? Oder bin ich abgestumpft? Wird dieses Interesse oftmals nur geheuchelt?
 
Gast meinte:
Ist das normal, kein Mitgefühl zu haben? Oder bin ich abgestumpft? Wird dieses Interesse oftmals nur geheuchelt?

Es ist normal keine großen Gefühlsausbrüche für Dinge zu haben, die einen nicht unmittelbar oder durch Dritte betreffen. Der Mensch ist für das Leben in kleineren Gruppen und Gemeinden geschaffen, nicht für die globalisierte Welt mit dem omnipräsenten Elend, was man täglich in den Nachrichten hört. Ich habe auch mal gelesen, dass der Mensch nur einer begrenzten Zahl von weniger als 20 Mitmenschen seine "wahre" Empathie schenken kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für deine Antwort, Juka. Was du schreibst, erscheint mir einleuchtend. Und es bestärkt mich in meiner These, dass viele Menschen eben nur "Mitleid" zeigen, weil es so wohl politisch korrekt ist.
 
Du hast nicht ein herz aus stein. Im gegenteil...ich denke du bist sogar sehr menschlich. Aber wir leben nunmal in einer gesellschaft, in der unser gehirn zur abstumpfung und betäubung konditioniert wird. Und sich dieser konditionierung zu erwehren ist nicht leicht. Du hast aber schonmal einen ersten wichtigen schritt gemacht...du bist dir dieser dinge nun bewusst...und kannst frei entscheiden in welche richtung du dich bewegen willst. Und eines steht fest...nicht betäubt und abgestumpft zu sein ist schwierig heutzutage. Es ist schiwerig sein herz zu öffnen bei allem was passiert, aber es macht dich langfristig leichter und glücklicher 🙂
 
Zum Glück bin ich nicht die einzige mit solchen Gedanken. Kann mich aber erinnern dass ich mal ein Mensch mit mehr Mitgefühl war. Ich bin zwar froh wenn es einen Menschen gut geht, aber mich interessiert es auch überhaupt nicht wenn es ihm nicht gut geht. Und versuche da auch nicht besonders viel dafür zu tun damit es ihm besser geht. Ich mein, jeder muss für sich selbst wissen.


Oder was denkt ihr ?


Grüße,

[TD="width: 137"]Celia111[/TD]
 
Diese Seite habe ich früher auch bei mir entdeckt und dachte ganz erschrocken: "Hee Alter mit dir ist was nicht in Ordnung dass du so unsensibel bist". Bis ich dann rausgefunden habe, dass viele das Mitleid nur heucheln, weil sie genauso sind xD. Wenn du für jeden einzelnen Toten auf der Welt aufrichtige Gefühle hättest, dann würdest du hier antanzen mit einem ganz anderen Problem, nämlich dass du unglaublich traumatisiert wärst!
 
Danke erst mal für die Antwort. Für jeden Toten Mitleid zu haben wäre ein wenig zu viel für unsere Gefühle. Wie verhält man sich denn wenn es einem Menschen neben dir nicht so gut geht ? Ich persönlich kann mir kein Mitleid vorspielen wenn ich nichts spüre... Anderseits will ich den Menschen neben mir nicht verletzten ...



Grüße,

[TD="width: 137"]Celia111[/TD]
 
Celia, was hat er von deinem Mitleid?

Andererseits kann ich das nicht ganz so locker sehen wie viele VorschreiberInnen. So ganz ohne Empathie durch die Welt zu gehen bedeutet auch, den Blick nur auf sich zu richten. Das Mitempfinden (nicht unbedingt mit-leiden) bedeutet auch, Solidarität zu empfinden. Nur so sind Veränderungen dort möglich, wo es Menschen schlecht geht.
 
Das ist gar nicht so ungewöhnlich. Mir geht es ähnlich.

Wenn ich im Radio höre, dass mehrere Hundert Menschen bei einem Bombenattentat oder Flugzeugabsturz getötet wurden, dann juckt mich das kaum. "Mehrere Hundert Menschen"..das ist nur eine Zahl, etwas abstraktes, mit dem unser Gehirn keine Emotionen verbindet. Außerdem passieren solche Sachen in bestimmten Ländern (leider) so oft, dass man mittlerweile abgestumpft ist. Es ist nur noch eine Meldung von vielen. Oftmals geht mir sogar z.B. bei Naturkatastrophen, die in immer gleichen Abständen die gleichen Gegenden heimsuchen, der Gedanke im Kopf rum, dass die Leute ja auch hätten wegziehen können, dann wäre ihnen das erspart geblieben. Sie wissen ja schließlich, was auf sie zu kommt. Das ist böse, ich weiß, und manchmal erschrecke ich deswegen auch vor mir selbst.

Sehe ich aber wie z.B. im Fernsehen jemand gequält wird (also Nachrichten, kein Film), egal ob Kind, alter Mensch oder Tier, dann laufen manchmal die Tränen wie Sturzbäche und ich fühle Dinge wie Mitleid, Wut, Angst, etc... Genauso verhält es sich mit vertrauten, geliebten Personen wie Eltern, Großeltern, Freunden, usw. Da entlädt mein Gehirn ein Kaleidoskop von Gefühlen, dass es nur so kracht.

So sind wir Menschen. Du bist deswegen aber nicht schlecht oder herzlos.

LG Rosie
 

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